A 1346 Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 109|
Heft 26|
29. Juni 2012 Der niedersächsische Landtag hatgrünes Licht für die neue Medizini- sche Fakultät in Oldenburg gege- ben. Die Abgeordneten verabschie- deten Ende Juni eine dafür notwen- dige Novelle des niedersächsischen Hochschulgesetzes. Somit kann am 15. Juli die Fakultät gegründet wer- den. Zum Wintersemester 2012/13 werden erstmals Studierende zum neuen Medizinstudiengang in Ol- denburg zugelassen, wie der Grün- dungsdekan, Prof. Dr. med. Eckhart G. Hahn, auf Anfrage mitteilte.
Das Studium findet im Rahmen einer deutsch-niederländischen Ko- operation statt – der European Me- dical School Oldenburg-Groningen.
In Oldenburg werden im Herbst 40 Studierende zugelassen. Die Zu- lassung läuft über die Stiftung Hoch- schulstart (früher ZVS). Wer in Oldenburg studiert, absolviert das deutsche Staatsexamen. „Wir wer- den den Studierenden aber im Rahmen der European Medical School anbieten, auch den Master in Groningen zu erwerben“, kün- digte Hahn an. Beide Abschlüsse sind für eine ärztliche Tätigkeit in der Europäischen Union berufsqua- lifizierend.
Für Hahn sind vor allem der in- novative Charakter des Curricu- lums sowie die grenzüberschreiten- de Kooperation entscheidend. In dem neuen Studiengang ist kein ÄRZTLICHE AUSBILDUNG
Medizinstudium in Oldenburg startet im Herbst
Physikum vorgesehen. Es handelt sich um einen Modellstudiengang nach § 41 der Approbationsordnung für Ärzte. Die Studierenden aus Ol- denburg sollen ein Jahr in Gronin- gen verbringen und umgekehrt.
Ein sehr kleiner Teil der deut- schen Studierenden wird die Mög- lichkeit haben, auch den niederlän-
Die European Medical School – eine Kooperation zwischen den Uni- versitäten Oldenburg und Groningen
Foto: Photothek
Im Fokus der Hilfs- und Menschen- rechtsorganisation Medico interna- tional stand im Jahr 2011 unter an- derem die ärztliche Versor- gung von Demonstranten während des „Arabischen Frühlings“. Auf der Jah -
respressekonfe- renz in Frank- furt am Main berichtete im Juni der Nahostrefe- rent Tsafir Cohen über Einsätze von ägyptischen Ärzten auf dem Tahrir- Platz in Kairo. „Es gibt nun in Ägyp- MEDICO INTERNATIONAL
Forderung nach globalem Gesundheitsfonds
ten eine Öffentlichkeit, die eine Teilhabe an der Gesundheitsversor- gung einfordert“, erklärte Cohen.
Nach Angaben von Thomas Ge- bauer, dem Geschäftsführer von Medico international, belief sich das Spendenaufkommen auf mehr als 4,9 Millionen Euro und war im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig. 2010 fielen die Spen- den aufgrund der Spendenbereit- schaft nach den Umweltkatastro- phen in Haiti und Pakistan etwas höher aus.
Zahl der Woche
Milliarden Euro Überschuss erwirtschafteten 1,51
die gesetzlichen Krankenkassen im ersten
Quartal 2012.
Quelle: BMGdischen Bachelor zu erwerben. „Mit dem Bachelor kann aber nirgendwo in Europa jemand als Arzt oder Ärztin tätig sein“, stellt Hahn klar.
Forschungsschwerpunkte in Olden- burg werden die Neurosensorik und die Versorgungsforschung sein. In- formationen unter: www.medizin.
uni-oldenburg.de. BH
Medico international setzte sich auch 2011 für die Errichtung ei- nes internationalen Gesundheitsfonds ein. „Gesundheit hängt weltweit viel zu sehr von finanziellen Mitteln Einzelner ab“, sagte Gebauer dazu.
Notwendig sei ein Paradigmen- wechsel, so der Medico-Geschäfts- führer. Die Debatte um eine soli - darische und globale Gesundheits- politik müsse innerhalb der Welt - gesundheitsorganisation und unter Mit sprache der Zivilgesellschaft
geführt werden. log