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Archiv "Notfallmedizin: Gezielte Vorbereitung" (01.04.2011)

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A 710 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 108

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Heft 13

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1. April 2011 bände in den Bereichen Sozial-,

Kinder-, Jugend- und Familienpoli- tik, warnt bei der vorgestellten Ein- Berufe-Lösung vor einem Aus der sozialen und (heil-)pädagogischen Studiengänge als Zugang zur Psy- chotherapie und damit vor einer deutlichen Verschlechterung der kinderpsychotherapeutischen Ver- sorgung . . .

Derzeit beginnen circa 80 Prozent die Ausbildung in KJP mit Ab- schlüssen aus sozialpädagogischen Studiengängen mit erziehungs- und sozialwissenschaftlichen Grundvor - aussetzungen. Mit dieser Basisqua- lifikation können diese künftigen

Psychotherapeuten angemessene professionelle Antworten auf die psychosozialen Verarbeitungspro- zesse aktueller Lebensverhältnisse und gesteigerten Anforderungen be- züglich des Sozialen in der Gesell- schaft bereitstellen, so der Deutsche Verein.

Da das Bundesministerium für Ge- sundheit vorrangig für das Wohl der Bevölkerung zuständig ist, wird es keinen leichten Weg für eine Kom- promissbildung vor sich haben.

Dr. Steffen Fliegel, Mitglied der Forschungsgruppe

„Ausbildung in Psychotherapie“, Gesellschaft für Klinische Psychologie und Beratung, 48155 Münster

MODELLVORH A BEN

Physiotherapeuten in Westfalen-Lippe können über Aus- wahl und Dauer der Behandlung ent- scheiden (DÄ 4/

2011: „Physiothera- pie: Erstes Modellvorhaben gestartet“).

Potenzial für Fehldiagnosen

Als Orthopäde möchte ich in die- sem Medium einmal öffentlich mei- nen Unmut über die Planung dieses Modellvorhabens der BIG-Kran- kenkasse mit 40 physiotherapeuti- schen Praxen in Westfalen-Lippe kundtun. Offenbar wurde hier unter dem Deckmantel des sehr fragwür- digen § 63 Absatz 3 b Sozialgesetz- buch V unter Ausschluss der Ärzte- schaft ein Vertrag geschlossen, der die Folgsamkeit der Ärzte impli- ziert, da als Voraussetzung für das Einschreiben von Patienten in die- ses Modell die Verordnung durch den Arzt postuliert wird, dieser da- nach für einen nicht genannten Zeitraum aber offenbar nicht mehr zu Rate gezogen werden soll.

Nach Verordnung durch den Arzt soll der Physiotherapeut Therapie- hoheit erlangen in Bezug auf An- zahl, Dauer und Art der weiteren (physiotherapeutischen) Behand- lung.

Der Arzt würde hier zur simplen Durchgangsstation und wäre im

Umkehrschluss von einer Wieder- vorstellung des Patienten durch den Physiotherapeuten abhängig.

Hier sehe ich Potenzial für Fehl - diagnosen durch den Physiothera- peuten, gegebenenfalls zu späte Wie dervorstellung, falsche Be- handlung und damit eine Ver- schlechterung der Behandlung des Patienten.

Mir wird an keiner Stelle ersicht- lich, welchen Vorteil der Patient bei diesem Modellvorhaben davontra- gen soll. Den Vorteil für die (nicht budgetierten) Physiotherapeuten (die beliebig viele Physiotherapeu- ten beschäftigen dürfen) sehe ich indes deutlich.

Vielmehr scheint es darum zu ge- hen, den Arzt zunehmend aus dem System zu drängen . . .

Nach § 63 Abs. 3 b SGB V sind die Modellvorhaben mit Physiothera- peuten zulässig, soweit „es sich bei der Tätigkeit nicht um selbstständi- ge Ausübung von Heilkunde han- delt“. Das geplante Modellvorha- ben entspricht diesem Grundsatz nicht, wenn der Physiotherapeut, wie hier geplant, sein eigener Ver- ordner wird.

Was ein Physiotherapeut darf, steht glasklar in deren Ausbildungsge- setz. Da der Gesetzgeber es bisher unterlassen hat, ein echtes Berufs- gesetz zu verfassen, wird es schwer wiegende Gründe dafür ge- ben . . .

Dr. med. Thomas Kramm, 41061 Mönchengladbach

O O

P i k w B s 2 pie: ErstesModellvo

Die Autoren nehmen die angehen- den Notärzte an die Hand, vermit- teln didaktisch gekonnt das nötige Fachwissen für die Prüfung und ste- hen ihnen anschließend als kompe- tenter Ratgeber im „Ernstfall an der Front“ zur Seite. Mit dem Werk sol- len die „Repetitoriums“-Reihe (An- ästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie) um den Bereich Notfallmedizin erweitert und die gezielte Vorbereitung auf die ent- sprechende Prüfung der Zusatzbe- zeichnung ermöglicht werden.

Bereits zwei Jahre nach der Erst- auflage (Frühjahr 2008) erschien Anfang 2010 die zweite Staffel, und man plant für 2011/2012 eine über- arbeitete dritte Auflage, in der man dem jeweils aktuellen Stand der Leitlinien gerecht werden möchte.

Dieses Buch lebt von der Aktuali- tät; den Vergleich mit den elektroni- schen Medien kann man zwar nicht gewinnen, der Kraftakt jedoch, im- merzu auf der Höhe der Zeit sein zu wollen, verlangt dem neutralen Be- obachter großen Respekt ab.

Man hat im Bereich Notfall und Präklinik Facharztwissen aus den verschiedensten Teilgebieten der Medizin (Innere Medizin, Neurolo- gie, Pädiatrie, Psychiatrie und Trau- matologie) zu vermitteln, geht auf neue Empfehlungen, wie etwa zum Zeitfenster bei der Lysetherapie beim Apoplex, ein – ob allerdings Clopidogrel schon vom Notarzt ge- geben werden sollte, das „Dafür und Dagegen“ wird nicht ausrei- chend thematisiert. Weiterhin ist anzumerken, dass unter den sehr ausführlichen tabellarischen Auflis- tungen der Notfallmedikamente (mehr als 21 Seiten) das „Lidocain“

als intravenöses Therapeutikum bei Herzrhythmusstörungen zu finden ist, ohne jedoch auf dessen Obso- leszenz einzugehen.

Positiv ist wiederum die detail- berücksichtigende Schilderung des Aufbaus des Rettungswesen, teil- weise auch abseits der ärztlichen Sicht im Sinne vom feuerwehrspe- zifischen Denken; dessen „Organi- sation und Struktur“, landesspezifi- sche Unterschiede inklusive „Fach- NOTFALLMEDIZIN

Gezielte Vorbereitung

B R I E F E / M E D I E N

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kundenachweis Rettungsdienst“

und „Zusatzbezeichnung Notfall- medizin“, aber auch „Hygiene und Arbeitsschutz“ oder „Einsatztaktik“

Jörg Brokmann, Rolf Rossaint (Hrsg.):

Repetitorium Notfallmedizin. Zur Vorbereitung auf die Prüfung Notfallmedizin. 2. Auflage.

Springer, Berlin, Heidelberg 393 Seiten, kartoniert, 36,95 Euro

Medizin/Naturwissenschaft

Horst Schroten, Tobias Tenenbaum (Hrsg.): Pädiatrische Antiinfektiva direkt. Ein Leitfaden. Thieme, Stuttgart, New York 2010, 120 Seiten, kartoniert, 19,95 Euro

Karsten Schrör: Acetylsalicylsäure. 2. Auflage. Dr. Schrör Verlag, Hüttenweg 2, 50226 Frechen 2011, 395 Seiten, gebun- den, 49,90 Euro zzgl. Versandkosten, zu beziehen beim Verlag

Ulrich Voderholzer, Fritz Hohagen (Hrsg.): Therapie psychischer Erkrankungen. State of the Art 2010/2011.

6. Auflage. Urban & Fischer, Elsevier GmbH, München 2011, 382 Seiten, kartoniert, 34,95 Euro

Thomas J. Vogl, Wolfgang Reith, Ernst J. Rummeny (Hrsg.): Diagnostische und Interventionelle Radiologie.

Springer, Berlin, Heidelberg 2011, 1294 Seiten, gebunden, 199,95 Euro

Friedrich Stelzner, Henning Hansen: Perianale Fisteln.

Neue Konzepte für die Praxis. Springer Medizin, Urban & Vo- gel, München 2010, 94 Seiten, kartoniert, 36,95 Euro

Klaus Lieberz, Matthias Franz, Heinz Schepank: Seeli- sche Gesundheit im Langzeitverlauf – Die Mannheimer Kohortenstudie. Ein 25-Jahres-Follow-up. Springer, Berlin, Heidelberg 2011, 251 Seiten, Hardcover, 59,95 Euro

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), G. Eisen- brand (Eds.): Risk Assessment of Phytochemicals in Food. Novel Approaches. Symposium. Wiley-VCH Verlag, Weinheim 2010, 476 Seiten, kartoniert, 139 Euro

Heiner Greten, Franz Rinninger, Tim Greten (Hrsg.):

Innere Medizin. 13. Auflage. Thieme, Stuttgart, New York 2010, 1241 Seiten, gebunden, 59,95 Euro

Christian Fleischhaker, Eberhard Schulz: Borderline- Persönlichkeitsstörungen im Jugendalter. Springer, Berlin, Heidelberg 2010, 149 Seiten, Softcover, 39,95 Euro

Detmar Jobst (Hrsg.): Facharztprüfung Allgemeinmedi- zin in Fällen, Fragen und Antworten. 3. Auflage. Urban & Fi- scher, Elsevier GmbH, München 2010, 738 Seiten, karto- niert, 99,95 Euro

Jochen Habsch: Kompaktkurs kinetische Tapes. Praxis- orientierte Einführung zu Startape-Anlagen bei Beschwerden des Bewegungsapparates. Habsch Verlag, Fürstenfeldbruck 2010, 69 Seiten, kartoniert, 17,80 Euro

Bayerische Krebsgesellschaft e.V. (Hrsg.): Praxismanual.

Ein Leitfaden für die Organisation von Psychoedukation in der Onkologie. Zuckschwerdt, München 2010, 139 Seiten, kartoniert, 19,90 Euro

William T. O’Brien Sr.: Top 3 Differenzialdiagnosen in der Radiologie. Ein fallbasiertes Trainingsbuch. Thieme, Stutt- gart, New York 2011, 707 Seiten, gebunden, 129,95 Euro

Volker Kiefel (Hrsg.): Transfusionsmedizin und Immun- hämatologie. Grundlagen – Therapie – Methodik. 4. Auf - lage. Springer, Berlin, Heidelberg 2010, 624 Seiten gebun- den, 199,95 Euro

Reinhard Schneppenheim, Ulrich Budde (Hrsg.): von Willebrand-Syndrom und von Willebrand-Faktor – Ak - tuelle Aspekte der Diagnostik und Therapie. 3. Auflage.

UNI-MED Science. UNI-MED Verlag, Bremen 2010, 96 Seiten, Hardcover, 29,80 Euro

Torsten Schlote, Ulrich Kellner (Hrsg.): Unerwünschte Arzneimittelwirkungen in der Augenheilkunde. Thieme, Stuttgart, New York 2011, 201 Seiten, gebunden,129,95 Euro

Hartmut Derendorf, Thomas Gramatté, Hans Günter Schäfer, Alexander Staab: Pharmakokinetik kompakt.

Grundlagen und Praxisrelevanz. 3. Auflage. Wissenschaft - liche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart 2011, 378 Seiten, kartoniert, 49,90 Euro

NEUEINGÄNGE

widmet man eigene Kapitel. Dass hingegen „Diagnostik und Überwa- chung“, „medizinische Maßnah- men“ oder „kardiopulmonale Re- animation“ wichtige Abschnitte darstellen, versteht sich von selbst, zuzüglich etwa der „Speziellen Not- fallmedizin“ mit den jeweiligen Ei- genheiten aus Kardiologie, Pulmo- logie, Endokrinologie. Hier gelingt die Mischung, Wesentliches nicht zu vergessen (so geht man auch auf die Besonderheit moderner Puls- oxymeter ein, Kohlenmonoxidver- giftungen detektieren zu können), ohne dabei die schlanke Linie des Formates außer Acht zu lassen, da- bei verzichtet man dankenswerter Weise mitunter auf das Ausformu- lieren des Textes in deutsche Satz- form zugunsten von Tabellen und Grafiken. Oliver Andreas Burgstett

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