• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Bayern: Datenbank Lindau: Sozialministerium „ignoriert die Problematik“" (02.03.1978)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Bayern: Datenbank Lindau: Sozialministerium „ignoriert die Problematik“" (02.03.1978)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Die Information:

Bericht und Meinung AUS DEN BUNDESLÄNDERN

HESSEN

Sozialminister verteidigt Wirtschaftlichkeitsprüfung im Krankenhaus

Erneut hat der hessische Sozialmi- nister Armin Clauss die bereits von seinem Vorgänger im Amt, Dr.

med. Horst Schmidt, im Jahr 1975 eingeleiteten Wirtschaftlichkeits- überprüfungen der hessischen Krankenhäuser verteidigt. Wie Mi- nister Clauss in Wiesbaden mitteil- te, führte die bisher an 50 von ins- gesamt 177 Krankenhäusern vor- genommene Überprüfung zu einer

„Einsparung" von 85 Millionen DM. Dieses Ergebnis bekräftige ihn in seiner Absicht, die von drei

„unabhängigen Prüfungsgesell- schaften" durchgeführte Aktion mit dem Ziel fortzuführen, Ende dieses Jahres weitere 70 Kranken- häuser mit rund 36 000 Planbetten zu prüfen.

Minister Clauss versicherte, daß die von den Prüfungsgesellschaf- ten vorgeschlagenen Spar- und Rationalisierungsmaßnahmen mit allen Beteiligten diskutiert wür- den. Der Anfang 1977 einberufene

„Beirat für Wirtschaftlichkeit und Leistungsfähigkeit im Kranken- haus" könne als Gesprächs- partner für die künftige Prüf- und Beratungsarbeit dienen.

Im einzelnen hatten die Prüfer vor- geschlagen, 1234 Personalplan- stellen zu streichen. Das Ministe- rium akzeptierte jedoch nur eine Kürzung um 310 Stellen. Diese Einsparung sei durch die normale Personalfluktuation aufgefangen worden. Zu den häufigsten Ver- besserungsvorschlägen im Orga- nisationsbereich zählen die Prü- fer: besseren Personaleinsatz, Entlastung der Ärzte und des Pfle- gepersonals von Verwaltungsar- beiten, Vermeidung von Mehr- facharbeit bei Kartei- und Buch- führung, Einsatz von Büromaschi- nen und elektronischer Datenver- arbeitung, sparsame Führung der Apotheken, Aufklärung der Ärzte über die Kosten von Medikamen-

ten, Labortests und Untersuchun- gen. In einer zweiten Phase der Prüfaktion soll allerdings nicht mehr wie bisher die Überprüfung, sondern die Managementberatung im Vordergrund stehen. WZ/DÄ

BAYERN

Datenbank Lindau:

Sozialministerium

„ignoriert

die Problematik"

Die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns hat sich gegen Ausfüh- rungen über die Datenbanken des Landesverbandes der Ortskran- kenkassen in Lindau, Ingolstadt und Weiden gewandt, die das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung in sei- nem Jahrbuch „Bayerische Sozial- politik 1977" gemacht hat. Diese Ausführungen – die vom Landes- verband der Ortskrankenkassen sofort in einer Pressemitteilung verbreitet worden waren – gehen, wie die KV erklärt, von unzutref- fenden Voraussetzungen aus und ignorieren völlig die eigentliche Problematik.

— BLÜTENLESE

Fassaden

Nach einem Bericht des In- ternational Council an the

Future of the University (1977) fällt bei den radikalen Studenten an deutschen Universitäten eine beein- druckende Redegewandt- heit auf. Allerdings sei ein fürchterlicher Mangel an

„hartem Wissen" bei ihnen festzustellen. Das hat bedau- erlicherweise die Beobach- ter veranlaßt, sie als „Lum- penstudenten" zu bezeich- nen. – Bei uns wird hartes Wissen durch stramme Ge- sinnung ersetzt. Woanders machen Kleider Leute.

Dr. Fleiß

Von einer „besorgniserregenden Kostenentwicklung im Gesund- heitsbereich", die nach Ansicht des Sozialministeriums eine per- sonen- und krankheitsbezogene Durchleuchtung der Ausgaben- und Kostenstrukturen „unerläß- lich" gemacht habe, konnte, wie die KV Bayerns erklärt, schon 1976 nicht mehr die Rede sein. Im übri- gen schreibe das neue „Kosten- dämpfungsgesetz" vor, daß das Wachstum der Gesamtvergütung für die kassenärztliche Versor- gung jährlich im voraus festzule- gen ist. Es sei deshalb abwegig, den Aufbau der LdO-Datenbanken damit zu begründen, daß hier- durch „Wege für einen geringeren Anstieg der Ausgaben aufgezeigt werden können".

Weiter erinnert die KV daran, daß dem Bayerischen Sozialministe- rium von kompetenter wissen- schaftlicher Seite eingehend dar- gelegt wurde, daß die Art und Wei- se der Datenerfassung in Lindau, Ingolstadt und Weiden wissen- schaftlichen Erfordernissen nicht entspricht und daß daher eine Ver- wertung dieser Daten gar nicht möglich ist.

Zu dem Anspruch des Sozialmini- steriums, die Datenbanken hätten der Geheimhaltung privater Daten voll Rechnung getragen, erklärt die KV, jede Art von „Daten- schutz" werde zunehmend als fragwürdig erkannt. Wenn zur Zeit in der Öffentlichkeit erhebli- che Bedenken dagegen geltend gemacht werden, daß persönliche Daten bei den Einwohnermelde- ämtern gespeichert werden sollen, so müsse man erneut die Frage stellen, ob es mit den Persönlich- keitsrechten und der Würde des Staatsbürgers vereinbar ist, be- sonders intime Daten seines Le- bens personenbezogen bei den Krankenkassen zu sammeln. Wis- senschaftliche Erkenntnisse, die einer Verbesserung der ärztlichen Versorgung dienlich gemacht wer- den können, lassen sich, wie die KV abschließend erklärt, auch oh- ne personenbezogene Datenspei- cherung gewinnen. KV-B

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 9 vom 2. März 1978 475

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Ich glaube aber es gäbe si- cher einen "Markt" für eine solche Partei, vor allem wenn sich die SPÖ so weiter ent- wickelt.. Ich weiß aber nicht wer das sein sollte - die

Eine weitere, vielleicht irrige An- nahme der Politiker: Der Gesetz- geber muß nach Professor Schoeck den Ermessensspielraum abstecken, innerhalb dessen die Angehörigen

Ich folgte dessen Kante in südlich er und Westlieher Richtung und lief in jeden Kanal ein., der eine Durchfahrt nach der Küs te zu ver—.

Drude, Hubertus Kohle (Hg.), 200 Jahre Kunstgeschichte in München (Symposium, München, LMU,

Axel Munte sieht in den umfangreichen Daten eine valide Basis für die Versor- gungsforschung und damit die große Chance, durch gezielte Maß- nahmen eine Erkrankung – wie in diesem

Bis dahin werden die Verhandlun- gen im Erweiterten Bewertungsaus- schuss beendet sein; dort soll dar- über entschieden werden, ob und in- wieweit sich die Krankenkassen über

Für das Studium Architektur haben zwar alle drei Uni- versitäten, die Architektur anbieten, ei- nen Antrag gestellt, aber hier kommen nun massive Zweifel am Ansturm der

* 27.06.1941 † 09.01.2022 In Liebe nehmen Abschied Deine Isolde Deine Schwester Elvira Deine Tochter Dana mit Peter Dein Enkel Philipp mit Susann Deine Urenkel Frieda und