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Archiv "COX2-Hemmer: Arthrose-Schmerzen gezielt bekämpfen" (10.03.2000)

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A-629 Deutsches Ärzteblatt 97,Heft 10, 10. März 2000

Unabhängig von der Ge- lenkmanifestation ist der rheu- matische Schmerz Leitphä- nomen der Arthrose. „Der Schmerz treibt den Patien- ten zum Arzt“, betonte Dr.

Wolfgang Bolten (Wiesbaden) bei der Einführungspresse- konferenz des neuen Anti- rheumatikums Vioxx®(MSD) in Frankfurt.

Als wirksame Analgetika bei Arthrose wurden bisher nichtsteroidale Antirheumati- ka (NSAR) eingesetzt, die bei regelmäßiger Applikation jedoch schwere gastrointesti- nale Nebenwirkungen, wie zum Beispiel Ulcera, Perfora- tionen und Blutungen auslö- sen können. Allein in Deutsch- land sterben jährlich circa 2 000 Patienten an den Folgen dieser schweren Nebenwirkun- gen. Der neue zielgerichtete COX-2-Hemmer zeigt jedoch die gleiche analgetische Wir- kung wie herkömmliche nicht- steroidale Antirheumatika, ist aber hinsichtlich schwerer ga- strointestinaler Komplikatio- nen so gut verträglich wie ein Placebo.

Kompetitiver Inhibitor

Im Gegensatz zu den kon- ventionellen NSAR kann Ro- fecoxib unter den zwei Isofor- men der Cyclooxigenase dif- ferenzieren, die aus Arachi- donsäure Prostaglandine me- tabolisieren können. Während das COX-1-Enzym Prosta- glandine bildet, die für die Zytoprotektion in der Muco- sa von Magen und Dünndarm verantwortlich sind, meta- bolisiert das COX-2-Enzym während eines Entzündungs- prozesses Arachidonsäure zu proinflammatorischen Pro- staglandinen. Rofecoxib ist der erste kompetitive Inhibi- tor, der ausschließlich COX-2- Moleküle blockiert, wobei der

Zellschutz der Magen-Darm- Mukosa über COX-1 nicht verhindert wird.

Durch 68 Studien ist die klinische Wirksamkeit und Verträglichkeit von Vioxx be- legt. Bei Arthrosepatienten sei die Substanz mit der tägli- chen Einmaldosierung von 12,5 mg genauso wirkungs- voll in der Schmerzbekämp- fung gewesen wie Diclofenac (50 mg dreimal täglich) oder Ibuprofen (800 mg dreimal täglich), verdeutlichte Prof.

Henning Zeidler (Hannover).

In einer Sieben-Tage-Studie an gesunden Probanden wa- ren selbst bei zehn- bis 20fa- cher Überschreitung der emp- fohlenen Dosis endoskopisch Erosionen oder Ulcera nur auf Placeboniveau festzustellen.

In Studien, die mehr als ein Jahr dauerten, brachen signifikant weniger Patienten die Therapie wegen gastro- intestinaler Nebenwirkungen ab als unter anderen NSAR.

In anderen Studien, die vier Monate lang durchgeführt wurden, benötigte man we- niger magenprotektive Me- dikamente wie Antazida, H2- Blocker oder Protonenpum- penhemmer.

Vioxx kann unabhängig vom Essen zu jeder Tages- zeit eingenommen werden und ist in Tablettenform oder als Suspensionslösung erhältlich (tägliche Dosierung: 1 × 12,5 oder 1 × 25 mg). Nach An- gaben von Prof. Kay Brune (Erlangen) ist es aufgrund der Verteilung und der viel- fältigen Funktion der Zyklo- oxygenase-2 nicht verwun- derlich, dass auch bei diesen Wirkstoffen Nierenfunktions- störungen, funktionelle Ma- gen-Darm-Beschwerden und Allergien auftreten können.

Daher sollte die neue Arz- neimittelgruppe nur indika- tionsbezogen verordnet wer-

den. Ingo Deris

COX--2-Hemmer

Arthrose-Schmerzen gezielt bekämpfen

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