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Archiv "Kölner Dom auf CD-ROM: Spannende Entdeckungsreise" (10.09.1999)

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Academic year: 2022

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mbauter Raum ohne Strebewerk: 407 000 m3, Fensterflächen:

rund 10 000 m2, Dachflächen:

rund 12 000 m2– diese „nack- ten“ Zahlen liefern auch Bücher als Basisdaten zum Kölner Dom. Doch die beein- druckende Kombination aus mehr als 1 500 Bildern mit Er- läuterungen und vielen Au- dio- und Videosequenzen der Multimedia-CD-ROM er- möglicht auch ohne die Prä- senz vor Ort eine überaus

„sinnliche“ Annäherung an das über 750 Jahre alte Bau- kunstwerk und seine gewalti- gen Dimensionen.

Die unter wissenschaftli- cher Leitung der Dombauhüt- te Köln in Zusammenarbeit unter anderem mit dem WDR und der Cologne Digital GmbH entstandene interakti- ve CD-ROM ist eine Fund- grube für jeden, der sich für Architektur und Geschichte gotischer Kirchen interessiert.

So wird zum Beispiel die enge architektonische Verwandt- schaft des Kölner Doms mit den französischen Kathedra- len in Chartres, Reims und vor allem Amiens vorgeführt und anhand der vergleichenden Darstellung der Grundrisse, Strebewerke und Langhaus- schnitte und zahlreicher Bil- der erläutert. Fachbegriffe go- tischer Architektur, wie Ar- chivolte, Wimperg, Tympanon und andere, werden dabei über die begriffliche Definiti- on hinaus grafisch und foto- realistisch veranschaulicht.

Bedeutendes Pilgerziel

Das Kapitel „Wallfahrten“

zeigt auf einer Landkarte die zahlreichen Pilgerwege, die das christliche Abendland durchzogen. Neben Jerusa- lem, Rom, Santiago de Com- postela und Aachen war Köln eines der bedeutendsten Pil- gerziele im Mittelalter. Der Grund: Köln war im Besitz der Reliquien der Heiligen Drei Könige, für die Nikolaus von Verdun um 1190 den wertvoll- sten Schatz des Domes schuf,

den Dreikönigsschrein, in dem die Schädel der Heiligen – wie ein Video zeigt – bis heute aufbewahrt sind.

Im Kapitel zur Bauge- schichte werden anhand zahl- reicher Illustrationen, Fotos, Filme und Animationen die Vorgängerbauten des heuti- gen Doms rekonstruiert und die einzelnen Bauphasen nach dem Baubeginn des Chores im Jahr 1248 vorgestellt.

Ein Schwerpunkt der CD ist das Kapitel zur Dombau- hütte, in dem die Handwerks- künste, die seit dem Mittelal- ter an Erschaffung und Erhalt des Bauwerkes beteiligt sind, vorgestellt werden. So kann man beispielsweise dem Glas- maler bei der Arbeit zuschau- en, um zu erfahren, wie Glas-

gemälde entstehen, was histo- rische Glasmaltechniken kenn- zeichnet und wie überaus kompliziert sich Konservie- rung und Restaurierung der Fenster gestalten.

Zweispitz, Fläche, Fäustel, Klüpfel (oder Klöppel) – mit diesen Werkzeugen bearbei- ten Steinmetzen und Bildhau- er ihr vielfältiges Werkmateri- al. Anhand eines interaktiven Schemas wird verdeutlicht, aus welchen Gesteinsarten der Baukörper des Domes besteht und woher das Baumaterial herbeigeschafft wurde. Der Kampf gegen Verwitterung und Steinfraß und die Maß- nahmen, um den Dom vor dem Verfall zu schützen – eine echte Sisyphus-Arbeit –, wer- den ebenfalls erläutert.

Zweifelsohne das High- light der CD und zugleich ein Pluspunkt gegenüber jedem Buch und sogar einem ausge- dehnten Besuch ist die Mög- lichkeit, den Dom auf ver- schiedenen Ebenen von in- nen und außen in virtuellen

„Spaziergängen“ zu erkunden.

Hier kann man sich beispiels- weise im Hochaltar, im Tri- forium, im Chor oder im Dachstuhl bewegen und dabei die Blickrichtung, den Stand- ort oder die Bildgröße verän- dern. Eine grafische Anzeige unterstützt dabei die Orientie- rung beziehungsweise den ra- schen Ortswechsel in den vir- tuellen Panoramen.

Vom Dachstuhl bis zum Fundament Auf diese Weise kann man auch die seit 1946 begonnenen Ausgrabungen, die sonst nur für angemeldete Besucher zu- gänglich sind, besichtigen. Ne- ben den Fundamenten des Al- ten Doms und der Vorgänger- bauten werden beispielsweise die fränkischen Fürstengräber aus der Zeit um 540 gezeigt – ein Knaben- und ein Frauen- grab, jeweils versehen mit kostbaren Grabbeigaben. Zu vielen Details lassen sich Er- läuterungen per Text oder Au- dio abrufen. Mehr als 1 000 Einzelaufnahmen aus dem Archiv der Dombauverwal- tung sind integriert.

Die reichhaltig mit Infor- mationen und multimedialem Material ausgestattete CD- ROM überzeugt nicht zuletzt auch in der grafischen Umset- zung. Heike E. Krüger-Brand

A-2233

V A R I A FEUILLETON

Systemvoraussetzungen: IBM- kompatibler PC ab 80486, 16 MB RAM, MS-Windows 3.1x, Win 95, 4fach-CD-ROM-Laufwerk, Sound- blaster-kompatible Soundkarte, VGA-Karte mit mindestens 32k Farben

Informationen/Bezug:Kölner Dom CD-ROM. Verlag Kölner Dom e.V., ISBN 3-922442-30-1; 69 DM;

www.colognedigital.de/dom/

Kölner Dom auf CD-ROM

Spannende

Entdeckungsreise

Der virtuelle Rundgang durch 2 000 Jahre Kunst, Kultur und Geschichte eröffnet viele neue und

ungewohnte Perspektiven, stillt Wissensdurst und macht viel Spaß.

Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 36, 10. September 1999 (61)

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