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"Der Deutsche Militärarzt 1936-1944": Psychiatrie und Psychotherapie im Spannungsfeld zwischen wissenschaftlicher Fachgesellschaft, Nationalsozialistischer Ideologie und Zweitem Weltkrieg

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Academic year: 2022

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Aus dem Zentrum Seelische Gesundheit

Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie der Medizinischen Hochschule Hannover

und

dem Landesamt für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit Abteilung Gesundheit

„Der Deutsche Militärarzt 1936 - 1944“: Psychiatrie und Psychotherapie im Spannungsfeld zwischen wissenschaftlicher Fachgesellschaft, Nationalsozialistischer Ideologie und Zweitem

Weltkrieg.

Dissertation

zur Erlangung des Doktorgrades der Zahnheilkunde in der Medizinischen Hochschule Hannover

vorgelegt von Friederike Csötönyi

aus Sondershausen

Detmold 2020

(2)

Angenommen vom Senat am: 30.06.2021

Gedruckt mit Genehmigung der Medizinischen Hochschule Hannover Präsident: Prof. Dr. med. Michael Manns

Betreuer der Arbeit: Prof. Dr. med. Stefan Kropp 1. Referent/in: Prof. Dr. med. Kai Günter Kahl 2. Referent/in: PD Dr. phil. Heiko Stoff Tag der mündlichen Prüfung: 30.06.2021 Prüfungsausschuss

Vorsitz: Prof. Dr. med. dent. Werner Geurtsen 1. Prüfer/in: Prof. Dr. med. Burkhard Schwab

2. Prüfer/in: Prof.´in Dr. med. Anne Jörns

(3)

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung ... 1

1.1 Problematik ... 1

1.2 Hypothesen ... 3

1.3 Terminologie ... 4

2 Allgemeiner Teil ... 5

2.1 Die wehrmedizinische Zeitschrift „Der Deutsche Militärarzt“ ... 5

2.1.1 Bereitstellung und Prüfumfang ... 5

2.1.2 Aufbau ... 5

2.1.3 Herausgeber und Redaktion ... 7

2.1.4 Autoren ... 7

2.2 Zur Geschichte der Militärpsychiatrie ... 7

2.2.1 Sanitätsdienst und Militärpsychiatrie in Deutschland vor dem Ersten Weltkrieg ... 7

2.2.2 Die Militärpsychiatrie in Deutschland im Ersten Weltkrieg ... 10

2.2.3 Nach dem Ersten Weltkrieg ... 13

2.2.4 Die Militärpsychiatrie im Zweiten Weltkrieg ... 16

2.3 Psychiatrie und Psychotherapie im Nationalsozialismus ... 27

2.3.1 Wissenschaft und Politik ... 27

2.3.2 Die Gesellschaft Deutscher Neurologen und Psychiater ... 30

2.3.3 NS-Gesundheitspolitik ... 33

2.3.4 Psychiater, Psychotherapeuten und Psychologen in der Wehrmacht ... 36

2.3.5 Das Deutsche Institut für psychologische Forschung und Psychotherapie ... 40

2.4 Kriegsneurosen/akute Belastungsreaktion ... 42

2.4.1 Die akute Belastungsreaktion nach ICD-10-GM 2019 ... 42

2.4.2 Kriegsneurotiker im Ersten Weltkrieg ... 45

2.4.3 Kriegsneurosen im Zweiten Weltkrieg ... 46

2.4.4 Vergleich mit anderen Nationen ... 56

2.4.5 Stand der Forschung ... 60

3 Material und Methoden ... 69

3.1 Daten ... 69

3.1.1 Klassifikation der Publikationen ... 69

3.1.2 Klassifikation der Ehrentafeln ... 72

3.1.3 Klassifikation der Referate und weiterer Berichte ... 72

(4)

3.2 Einschlusskriterien ... 73

3.3 Ausschlusskriterien ... 73

3.4 Statistische Auswertung ... 73

3.5 Literaturrecherche ... 73

4 Ergebnisse ... 74

4.1 Fragestellung 1 ... 74

4.1.1 Publikationen in allen Fachdisziplinen ... 75

4.1.2 Publikationen in den Fachdisziplinen Psychiatrie und Neurologie ... 81

4.1.3 Publikationen über die Jahre ... 83

4.1.4 Grenzwert Psychiatrie und Neurologie ... 83

4.1.5 Publikationen in den einzelnen Teilstreitkräften ... 84

4.2 Fragestellung 2 ... 85

4.2.1 Ideologische Prägung ... 85

4.3 Fragestellung 3 ... 86

4.3.1 Psychische Symptomatik als Folge des Wehrdienstes ... 87

4.4 Fragestellung 4 ... 87

4.4.1 Anzahl gefallener Sanitätsoffiziere im Zeitverlauf ... 88

4.4.2 Anzahl der gefallenen Sanitätsoffiziere je Truppengattung ... 89

4.4.3 Anzahl gefallener Sanitätsoffiziere je Kriegs-Jahrgang ... 89

4.4.4 Ideologische Auswirkungen der gefallenen Sanitätsoffiziere auf den Inhalt der Publikationen ... 91

4.4.5 Fehler ... 92

4.5 Referate ... 92

4.5.1 Thema Magenkranker ... 92

4.5.2 Thema Kriegszitterer ... 93

4.5.3 Thema ideologische Prägung ... 94

4.5.4 Thema psychische Symptomatik als Folge des Wehrdienstes ... 94

4.6 Tagungsberichte ... 95

4.6.1 Thema Magenkranker ... 95

4.6.2 Thema Kriegszitterer ... 95

4.6.3 Thema ideologische Prägung ... 96

4.6.4 Thema psychische Symptomatik als Folge des Wehrdienstes ... 96

4.7 Auslassungen ... 96

5 Diskussion ... 97

5.1 Diskussion der Methodik und Statistik ... 97

(5)

5.2 Diskussion der eigenen Ergebnisse ... 100

5.2.1 Fragestellung 1 ... 100

5.2.2 Fragestellung 2 ... 104

5.2.3 Fragestellung 3 ... 106

5.2.4 Fragestellung 4 ... 106

5.2.5 Referate ... 107

5.2.6 Tagungsberichte ... 108

5.3 Diskussion der eigenen Ergebnisse im Vergleich zu deren anderer Autoren ... 109

6 Zusammenfassung ... 112

7 Literaturverzeichnis ... 114

Lebenslauf ... 133

Danksagung ... 135

Erklärung zur Dissertation ... 136

(6)

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Klassifikation der Publikationen 69

Tabelle 2: Klassifikation der Publikationen 70

Tabelle 3: Klassifikation der Ehrentafeln 72

Tabelle 4: Übersicht über Psychiatrie- und Neurologiepublikationen 81

Tabelle 5: Publikationen aller Fachrichtungen - Verteilung auf die Teilstreitkräfte 84 Tabelle 6: Publikationen Psychiatrie und Neurologie - Verteilung auf die Teilstreitkräfte 85 Tabelle 7: Ideologisch geprägte Publikationen in den Fachdisziplinen Psychiatrie und

Neurologie 85

Tabelle 8: Psychische Symptomatik als Folge des Wehrdienstes oder der Kriegshandlungen 87

Tabelle 9: Übersicht Anzahl gefallener Sanitätsoffiziere 1941 – 1944 88

Tabelle 10: Übersicht gefallener Sanitätsoffiziere je Truppengattungen 89

Tabelle 11: Übersicht gefallener Sanitätsoffiziere 1941 90

Tabelle 12: Übersicht gefallener Sanitätsoffiziere 1942 90

Tabelle 13: Übersicht gefallener Sanitätsoffiziere 1943 90

Tabelle 14: Übersicht gefallener Sanitätsoffiziere 1944 91

Tabelle 15: Anzahl Gefallene und Anzahl ideologisch geprägter Begriffe 1936 - 1944 92

(7)

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Originalien von 1936 – 1944 ... 74

Abbildung 2: Übersicht Anzahl der Publikationen aller Fachdisziplinen 1936 - 1944 ... 76

Abbildung 3: Übersicht Anzahl Publikationen aller Fachdisziplinen 1936 - 1944 ... 76

Abbildung 4: Publikationen aller Fachdisziplinen im Jahre 1936 ... 77

Abbildung 5: Publikationen aller Fachrichtungen im Jahre 1937 ... 77

Abbildung 6: Publikationen aller Fachrichtungen im Jahre 1938 ... 78

Abbildung 7: Publikationen aller Fachrichtungen im Jahre 1939 ... 78

Abbildung 8: Publikationen aller Fachrichtungen im Jahre 1940 ... 79

Abbildung 9: Publikationen aller Fachrichtungen im Jahre 1941 ... 79

Abbildung 10: Publikationen aller Fachrichtungen im Jahre 1942 ... 80

Abbildung 11: Publikationen aller Fachrichtungen im Jahre 1943 ... 80

Abbildung 12: Publikationen aller Fachrichtungen im Jahre 1944 ... 81

Abbildung 13: Anzahl der Publikationen in den Fachdisziplinen Psychiatrie und Neurologie ... 82

Abbildung 14: Anzahl der Publikationen im Fachgebiet Psychiatrie und allen weiteren Fachgebieten von 1936 bis 1944 ... 82

Abbildung 15: Ideologisch geprägte Psychiatrie- und Neurologiepublikationen 1936 – 1944 ... 86

Abbildung 16: Truppenstärke und gefallene Sanitätsoffiziere 1941 - 1944 ... 88

Abbildung 17: Thema Magenkranke in Referaten ... 93

Abbildung 18: Thema Kriegszitterer in Referaten ... 93

Abbildung 19: Thema ideologische Prägung in Referaten ... 94

Abbildung 20: Thema psychische Symptomatik als Folge des Wehrdienstes in Referaten ... 95

(8)

Abkürzungsverzeichnis

AWMF Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften DeGPT Deutschen Gesellschaft für Psychotraumatologie

DIMDI Deutsches Institut für medizinische Dokumentation und Information DMA Deutscher Militärarzt

DU Dienstunfähigkeit

E Ergänzung

EMD Eye Movement Desensitization GM German Modification

IRRT Imagery Rescripting and Reprocessing Therapy ISAF International Security Assistance Force

HDv Heeresdienstvorschrift HJ Hitlerjugend

HNO Hals-Nasen-Ohrenheilkunde

ICD International Classification of Diseases and Related Health Problems Innere Innere Medizin

ISAF International Security Assistance Force KZ Konzentrationslager

NS Nationalsozialismus

NSDAP Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei PTBS Posttraumatische Belastungsstörung

PTZ Psychotraumazentrum Rheuma Rheumatologie

SA Sturmabteilung

Sdr Abt Sonder-Abteilumg

SPSS Statistic Package for Social Sciences SS Schutzstaffel der NSDAP

StGB Strafgesetzbuch TSK Teilstreitkräfte

T4 Tiergartenstraße 4, Sitz der Kanzlei des Führers z.V. zur Verfügung

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1 Einleitung

1.1 Problematik

Seit Menschengedenken ist die kriegerische Austragung von Konflikten untrennbar mit der Notwendigkeit der Versorgung seiner Verwundeten und Kranken verbunden. Die Entwicklung des Sanitätsdienstes ist somit eng an die Geschichte des Krieges gebunden. Ab dem 19.

Jahrhundert stellten die sprunghaften Fortschritte in der Waffenentwicklung, die den Grad der Technisierung der Kriegsführung vorantreiben, den Sanitätsdienst vor stetig wachsenden und sich veränderden Herausforderungen. Die enorme Sprengkraft von Maschinenwaffen und deren zerstörerische Auswirkungen riefen nach Beginn des Ersten Weltkrieges massenhaft seelische Traumatisierungen hervor (Riedesser und Verderber, 1996). Plötzlicher Stimmverlust, allgemeiner Körpertremor, Lähmungen und Zittern stellten einige Symptome der Kriegsneurosen dar, die nach heutiger Einschätzung den dissoziativen Störungen zuzuordnen sind (Zimmermann et al., 2005). Zur Eingrenzung des Phänomens der „Kriegsneurose“ und als wirkungsvollen und entscheidenden Beitrag für den geplanten siegreichen Ausgang des Krieges entwickelten die Militärpsychiater Therapiemethoden wie die „Kaufmann-Kur“ oder die „Mucksche Kehlkopftherapie“. Der 1916 abgehaltene kriegspsychiatrische Kongress in München trug entscheidend zur Wende des Behandlungskonzeptes der Kriegsneurose, hin zur „aktiven Kriegsneurotikertherapie“, bei (Rauh, 2014). Die ökonomische Deutung war bestimmend, denn ein Zusammenhang zwischen der zivilen Form der Rentenhysterie nach Arbeitsunfällen und der Kriegshysterie wurde angenommen (Michl und Plamper, 2009). Nach Beendigung des Krieges kam es unter den „Kriegsneurotikern“ zur Besserung der Symptome, sodass ihnen eine bewusste Zweckreaktion zur frühzeitigen Rückkehr in die Heimat unterstellt wurde. Auch für die 1918 stattgefundene Novemberrevolution wurden in konservativen Kreisen die Kriegszitterer in großen Teilen verantwortlich gemacht, wodurch die ideologische Verachtung gegenüber der

„Kriegsneurose“ im aufkommenden Nationalsozialismus anstieg (Gaupp, 1940). Mit dem Aufbau der Wehrmacht wurden Musterungen eingeführt, um derart auffällige „Elemente“ zu erkennen und auszusondern (Riedesser und Verderber, 1996).

Bei den deutschen Soldaten im Zweiten Weltkrieg fand ein Symptomwandel statt: dissoziative Störungen kamen verschwindend gering vor, somatoforme und psychosomatische Erkrankungen traten deutlich häufiger auf (Zimmermann et al., 2005). Vor allem gastrointestinale Symptome

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wie Übelkeit oder Oberbauchbeschwerden überwogen und führten im Verlauf des Krieges zur Rekrutierung von Sonderformationen wie den sogenannten „Magenbataillonen“. Publikationen über die Magenbataillone blieben während des Krieges aus (Valentin, 1997). Die Einstellung der Führung und die Akzeptanz unter den Militärpsychiatern sank nun mit zunehmenden (scheinbaren) Wissen um die Genese der Erkrankungen deutlich. Eine Willensschwäche oder gar charakterliche Minderwertigkeit des Betroffenen wurde angenommen (Zimmermann et al., 2005). Im Rahmen wissenschaftlicher Tagungen während des Zweiten Weltkrieges wurden die Sanitätsoffiziere der Wehrmacht über derartige Erkrankungen unterrichtet und fachliche Richtlinien für die Therapie vorgegeben. Die Fachzeitschrift „Der Deutsche Militärarzt“ berichtete hierüber und diente als Meinungsbildner (Berger, 1998).

„Der Deutsche Militärarzt“ war in den Jahren von 1936 - 1944 das zentrale, von Wissenschaftlern, Militärärzten und der „Deutschen Militärärztlichen Gesellschaft“ genutzte Publikationsorgan zur Veröffentlichung von Mitteilungen und Beiträgen sowie von Veranstaltungsberichten aus der Wehrmedizin. Im weiteren Verlauf des Zweiten Weltkrieges wurden die gefallenen Sanitätsoffiziere auf Sterbetafeln veröffentlicht. Die Autoren dieser Fachzeitschrift waren führende Sanitätsoffiziere der Wehrmacht, unterstützende Mitarbeiter wie der Reichsärzteführer, weitere führende Verteter der Ärzteschaft sowie leitende Ärzte der SA, SS und HJ - eine politisch geprägte Autorenschaft. Die für den Nationalsozialismus ideologisch grundlegenden Bereiche in der Medizin wie „Erbbiologie“, „Eugenik“ und „Rassenhygiene“

traten hier kaum in Erscheinung (Vollmuth, 2014).

Das soziokulturelle und ideologische Umfeld der Soldaten in Deutschland während des Zweiten Weltkrieges war durchdrungen von militärischer Wertestruktur und nationalsozialistischer Ideologie (Shephard, 2002). Es beinhaltete den Glauben an den „Führer“ Adolf Hitler und an das Ziel des Krieges als Kampf für eine neue Weltordnung. Mit der Machtübernahme der NSDAP wurden diese „Werte“ frühzeitig in der Hitlerjugend vermittelt. Angst oder Notleiden hatten in diesem Wertesystem keinen Platz, man durfte nicht versagen (Valentin, 1997). Schwäche wurde mit Minderwertigkeit assoziiert und stand der nationalsozialistischen „Rassenhygiene“ entgegen.

Dieser intrapsychische Konfliktdruck bei Soldaten des Zweiten Weltkrieges führte laut Berger zu einem verstärkten Verdrängungsprozess mit der Folge psychogener Symptombildung (Berger, 1998).

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Heutige Erkenntnisse der Psychotraumatologie können helfen, die Gründe des Wandels von den dissoziativen Störungen des Ersten Weltkrieges zu den somatoformen Störungen des Zweiten Weltkrieges zu erklären. Beide Krankheitsbilder treten als traumatische Erlebnisverarbeitung im Rahmen einer posttraumatischen Belastungsstörung auf.

Ziel dieser Literaturrecherche ist es, die wissenschaftlichen Publikationen aus „Der Deutsche Militärarzt“ aus den Bänden 1936 - 1944 zu untersuchen, inwieweit die medizinischen Disziplinen Psychiatrie und Neurologie einen Schwerpunkt in den wehrmedizinischen Publikationen darstellten, ob die nationalsozialistische Ideologie einen Einfluss auf den wissenschaftlichen Sachstand ausübte und inwieweit sich Beeinflussungen auf Therapiemaßnahmen zeigten. Darüber hinaus werden die Sterbetafeln der Zeitschrift zu gefallenen Militärärzten ausgewertet, um zu erörtern, ob deren im Kriegsverlauf steigende Anzahl Folgen in Form einer zunehmenden verbrämenden ideologischen Prägung der Artikel aufzeigt.

1.2 Hypothesen

Es werden folgende Hypothesen untersucht:

1. Psychiatrie und Neurologie sind keine Schwerpunkte (nicht die häufigsten Fachgebiete) der wehrmedizinischen Publikationen in der Zeitschrift „Der Deutsche Militärarzt 1936 - 1944“, 2. wenn Psychiatrie und Neurologie als Themen behandelt werden, sind sie beeinflusst vom damaligen ideologischen Gedankengut,

3. eine psychische Symptomatik als Folge des Wehrdienstes oder der Kriegshandlungen wird entweder nur als ursächlich organischer Herkunft verstanden oder verkannt.

Die Ergebnisse dieser Literaturrecherche leisten einen Beitrag zu den bereits vorliegenden Veröffentlichungen über die militärärztliche (psychiatrische) Geschichte während des Zweiten Weltkrieges und im Nationalsozialismus.

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1.3 Terminologie

In der vorliegenden Arbeit werden verschiedene Begriffe in doppelte Anführungszeichen gesetzt. Diese Begriffe sind militärmedizinische Termini. Des Weiteren werden Krankheitsbezeichnungen, die aus der Zeit des Nationalsozialismus stammen wie „Psychopath“

oder „Minderwertige“ in dieser Form kenntlich gemacht. Dadurch wird deutlich, dass die Begriffe mit einem für die damalige Zeit typischen Werturteil belegt wurden.

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2 Allgemeiner Teil

2.1 Die wehrmedizinische Zeitschrift „Der Deutsche Militärarzt“

2.1.1 Bereitstellung und Prüfumfang

Die Buch-Bände der Zeitschrift „Der Deutsche Militärarzt“ wurden freundlicherweise von der Bibliothek des Bundeswehrkrankenhauses Hamburg bereitgestellt. Untersucht wurden alle publizierten Buch-Bände der Jahrgänge 1936 bis 1944.

2.1.2 Aufbau

Die erste Seite der Monatsschrift „Der Deutsche Militärarzt“ des Jahres 1936 präsentiert den Titel „Der Deutsche Militärarzt“, gefolgt von den Herausgebern, der redaktionellen Leitung und der Auflistung des Ständigen Beirates. Die Besetzung des Ständigen Beirates änderte sich von Jahrgang zu Jahrgang. Anschließend wird der Jahrgang genannt, die Stadt Berlin, der Verlag von Julius Springer und das Jahr der Herausgabe.

Die zweite Seite zeigt am unteren Ende eine Information über die Druckerei: „Druck der Universitätsdruckerei H. Stürtz A.G., Würzburg. – Printed in Germany.“

Ab der dritten Seite folgt das Inhaltsverzeichnis mit den Originalien, aufgeführt wird hier immer der Erstautor, der Titel und die Seitenzahl. Weiterhin werden Rückblicke, Referate, Berichte, Gesetze und Verordnungen, Verschiedene Mitteilungen und Personalien veröffentlicht.

Nachfolgend werden die im Inhaltsverzeichnis aufgelisteten Inhalte aufgeführt.

Es folgt ein Autorenregister, angeführt wird der Autor und die Seitenzahl. Anschließend wird das Sachregister gelistet mit dem Namen der Sache und der Seitenzahl. Am unteren Ende der letzten Seite der Monatsschrift wird Professor Dr. W. Hoffmann aus Berlin als Inhaltsverantwortlicher genannt, sowie der Julius Springer-Verlag und die Universitätsdruckerei H. Stürtz A.G. aus Würzburg.

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2.1.2.1 Einführung in die Zeitschrift „Der Deutsche Militärarzt“

Besonders hervorzuheben sind die eröffnenden Worte des ersten Jahrganges aus dem Heft 1 im April 1936. Die Autoren Waldmann, Moosauer und Hippke gehen einleitend auf die „Deutsche militärärztliche Zeitschrift“ ein, deren erste Auflage am 1.1.1872 erschien. Die Leitung oblag V.

Leuthold und bestand bis zum Jahre 1919. Anschließende Anläufe, eine ähnliche Zeitschrift nach Kriegsende fortzuführen, scheiterten aufgrund des zu kleinen Bezugskreises (Waldmann et al., 1936).

Es wird darauf eingegangen, welche Beweggründe zur Veröffentlichung einer neuen militärärztlichen Zeitschrift führten. Als Motive werden der Aufbau der Wehrmacht, das Ansteigen der Zahl der Sanitätsoffiziere sowie entstandene Fragen aus den Weltkriegserfahrungen, der Nachkriegszeit, der Technisierung und der Wehrpflicht genannt.

Diese Motive sollten den deutschen Ärzten nahegebracht werden (Waldmann et al., 1936).

Anschließend wird auf den Zweck dieser militärärztlichen Zeitschrift eingegangen: die Kriterien der Tauglichkeit für den Wehrdienst in der Wehrmacht und für den Arbeitsdienst sollten neu festgelegt werden. Beispielhaft werden die Sehleistungs- und Farbensinnuntersuchungen, Fliegertauglichkeitsprüfungen, Körperleistungsforderungen motorisierter Truppen, Anforderungen bei besonderen Dienstzweigen der Kriegsmarine wie der U-Boot-Dienst und das Funkwesen, Heizer- und Tauchdienst sowie der Tropendienst genannt.

Aus diesen militärischen Anforderungen sollen ärztliche Folgerungen gezogen werden, die jedoch nicht als ein abgeschlossenes Fachgebiet Militärmedizin verstanden werden sollen. Das

„Gesamtvolk“ soll einen Nutzen davon haben, indem die gewonnenen Erkenntnisse für die Wehrkraft des Volkes, die vormilitärische Erziehung und die Jugendführung eingesetzt werden.

Dabei wird besonders auf die Sonderstellung des Sanitätsoffiziers eingegangen, welcher durch seine innehabende Position die körperliche Verfassung der deutschen Jugend voll erfassen und sogenannte „Fehler“ erkennen kann. Als „Gesundheitsdienst am deutschen Volke“ wird diese Arbeit der Sanitätsoffiziere bezeichnet und dies als hohes Ziel der Zeitschrift aufgeführt.

Nachfolgend werden unterstützende Mitarbeiter der Zeitschrift erwähnt, wie der Reichsärzteführer und weiteres Führungspersonal der Ärzteschaft sowie leitende Ärzte der SA, SS und HJ.

Die Pflege internationaler Beziehungen wird als weiteres Ziel genannt. Auf einem alle zwei Jahre stattfindendem, internationalen, wissenschaftlichen Kongress sollten Fragen der Militärmedizin aus Krieg und Frieden erörtert und die Beziehungen weiter gefördert werden.

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Die neue Zeitschrift „Der Deutsche Militärarzt“ soll die aktiven und nicht aktiven Sanitätsoffiziere und die Ärzteschaft allgemein verbinden.

Abschließend wird als Weggeleit die Inschrift vom Giebel der militärärztlichen Akademie in Berlin genannt: scientiae – humanitati – patriae (Waldmann et al., 1936).

2.1.3 Herausgeber und Redaktion

Zu den Herausgebern der Monatsschrift zählten Professor Dr. Waldmann, Generalstabsarzt und Heeressanitätsinspekteur bis zum 1.1.1941, Dr. Moosauer, Admiralstabsarzt und Sanitätschef der Marine und Dr. Hippke, Oberstarzt und Sanitätsinspekteur der Luftwaffe. Die Redaktion wurde von Professor Dr. W. Hoffmann, Generaloberarzt a.D., geleitet.

2.1.4 Autoren

Zu den publizierenden Autoren gehörten neben aktiven Sanitätsoffizieren auch außer Dienst befindliche Sanitätsoffiziere. Zudem sagten der Reichsärzteführer und weitere führende Männer der Ärzteschaft - laut der einführenden Worte im Band 1 - ihre Mitarbeit zu. Weitere Mitarbeiter waren leitende Ärzte der SA, SS, und HJ (Waldmann et al., 1936).

2.2 Zur Geschichte der Militärpsychiatrie

2.2.1 Sanitätsdienst und Militärpsychiatrie in Deutschland vor dem Ersten Weltkrieg

In der historischen Betrachtung war die primäre Funktion des Sanitätswesens von Anfang an eine militärische. Humanitäre Aufgaben waren immer nachgeordnet (Riedesser und Verderber, 1985).

Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges wurde zur Verringerung der Seuchengefahr ein ständiges Sanitätswesen im stehenden Heer gegründet. Nach Ring stellte dies die „eigentliche Geburtsstätte des militärischen Gesundheitswesens und des militärärztlichen Standes“ dar (Ring, 1962). Man erkannte jedoch, dass es durch den Abtransport eines Verwundeten durch zwei gesunde Soldaten zu einer Schwächung an der Frontlinie kam. Außerdem konnte die

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Rückwärtsbewegung als Signal für allgemeine Rückzugstendenzen missdeutet werden. Die Gesunden, die den Verwundeten verbrachten, sahen die Gelegenheit, sich dem Kampf zu entziehen und kehrten selten wieder zurück. So wurden 1726 und später 1813 in Preußen Gebote ausgesprochen, welche eine medizinische Hilfeleistung während des Gefechtes untersagten (Ring, 1962).

Nach den Niederlagen in den Napoleonischen Kriegen und dem Zusammenbruch des preußischen Feudalstaates 1807 kam es zu Reformen im Heeres- und Sanitätswesen. Die chirurgische Disziplin wurde vom Bader-Gewerbe getrennt und im Jahre 1795 die Pépinière gegründet. Diese wurde 1818 in das „Medizinisch-Chirurgische Friedrich-Wilhelms-Institut“

umbenannt. Im Jahre 1811 folgte die Gründung der „Medizinisch-Chirurgischen Akademie für das Militär“. Der Nutzen der Reformen des Sanitätsdienstes konnte in den Befreiungskriegen erwiesen werden. Nach der Völkerschlacht bei Leipzig wurde 1814 angeordnet, eine besondere Krankenträgerkompanie in jeder Brigade aufzustellen. Die zahlreiche Bildung von Pflege- und Frauenvereinen führte zu einer beachtenswerten Pflege von Kranken und Verwundeten. Von ihnen beschaffte Nahrungsmittel, Kleidung und weitere Ausrüstungsgegenstände trugen zur Genesung der Soldaten bei. Nach dem Ende des Krieges jedoch lösten sich diese Vereine wieder auf (Riedesser und Verderber, 1996).

Im Rahmen des Konkurrenzkampfes der europäischen Großmächte wurde 1859/1860 in Preußen das Heer reorganisiert und das „Reglement über den Dienst der Krankenpflege im Felde“

ausgearbeitet. Das Prinzip der ärztlichen Leitung wurde konsequent durchgesetzt - eine Neuorganisation des Sanitätswesens zeichnete sich ab (Ochwadt, 1865). Mit dem Einsetzen der allgemeinen Wehrpflicht und der rasant verlaufenden Technisierung der Armee kam es zum massiven Einsatz von Mensch und Material. Der unerwartet zerstörerischen und menschenvernichtenden Gewalt waren die noch wenigen, unerfahrenen Berufssanitäter nicht gewachsen. Um Gefechtsverluste zu kompensieren und die Moral der Truppe weiter aufrecht zu erhalten, sollte das Sanitätskorps erweitert und eine Reserve von freiwilligen zivilen Helfern gebildet werden (Riedesser und Verderber, 1985).

Mit den „Genfer Konventionen“ kam es zur Stärkung der Rechte von Verwundeten und helfendem Personal während eines bewaffneten Konfliktes. Sichtbares Unterscheidungsmerkmal gegenüber dem übrigen Militär sollte das rote Kreuz auf weißem Hintergrund sein. In Deutschland bestand das „Rote Kreuz“ auch zu Friedenszeiten und entwickelte sich aus Frauen-

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und Männervereinigungen. Bewährt haben sich diese Vereinigungen in den preußischen Kriegen und im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71. Die „Kriegssanitätsordnung“ von 1878 unterstellte endgültig die freiwillige Hilfe im Kriegsfall dem militärischen Oberbefehl (Riedesser und Verderber, 1985, Riedesser und Verderber, 1996).

Dringend benötigtes medizinisches Fachpersonal akquirierte sich fast von selbst, denn neben der allgemeinen Motivation für die „nationale Sache“ überwog das noch größere standespolitische Interesse auf Seiten der Bader und Chirurgen. Diese sahen den sozialen Aufstieg in den Ärztestand und damit verbunden die Vorteile hinsichtlich des Verdienstes und des Sozialprestiges (Riedesser und Verderber, 1985).

Die 1895 gebildete Kaiser-Wilhelm-Akademie für das militärärztliche Bildungswesen, entstanden durch den Zusammenschluss der Pépinière und der „Medizinisch-Chirurgischen Akademie für das Militär“, stellte einen bedeutsamen Schritt für die militärmedizinische Entwicklung dar. Angesehene Mitglieder des wissenschaftlichen Senates waren unter anderem von Bergmann, Koch, Vierchow und von Waldeyer (Ring, 1962).

Die Psychiatrie spielte bis zur Jahrhundertwende in der Militärmedizin eine untergeordnete Rolle. Mit Festigung des Faches und der theoretischen Grundlagen wurden schließlich zwei Sanitätsoffiziere Namens Stier und Becker an die psychiatrischen Kliniken in Gießen und Jena entsendet. Sie sollten dort Techniken erlernen, um psychisch ungeeignete Rekruten zu erkennen und auszusondern. Im Jahre 1902 erschien daraufhin das erste militärpsychiatrische Werk von Stier: „Verhütung und Behandlung von Geisteskranken in der Armee“. Abschließend zog Stier aus seinen Betrachtungen ein Resümee und formulierte Zielvorstellungen, welche der wissenschaftliche Senat 1905 in Bestimmungen umsetzte: Zeugnisse und persönliche Beurteilungen über Hilfsschüler, sowie entlassene Geisteskranke, Schwachsinnige und Epileptiker im militärpflichtigen Alter waren der Ersatzbehörde zu melden (Stier, 1902). Auch die von J.L.A. Koch 1891 bis 1894 grundlegenden Werke über die „geistigen Minderwertigkeiten“ dienten den Militärpsychiatern als Leitfaden zur Beurteilung von Soldaten (Koch, 1891 - 93, Koch 1894). Der „soziale Wert“ des Menschen für das Militär (Stier, 1907) wurde eine Prämisse der Militärpsychiatrie im 20. Jahrhundert (Riedesser und Verderber, 1996).

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2.2.2 Die Militärpsychiatrie in Deutschland im Ersten Weltkrieg

Die deutsche Ärzteschaft begrüßte mehrheitlich den Beginn des Ersten Weltkrieges. Nur wenige Wochen nach dem Beginn kam es zu psychischen Massenerscheinungen unter den jungen Kriegsfreiwilligen der mittleren und oberen Schichten. Entsetzen und Angst über die verheerenden Auswirkungen der modernen Waffen, wie Artilleriegranaten und Flammenwerfer stellten sich ein. Die Überforderung und Traumatisierung der Soldaten aufgrund des Kriegsgeschehens zeigten sich in nervösen Zuständen, Weinkrämpfen und Erbrechen teils vollständiger Kompanien und schwächte so die Kampfkraft der Armee. Die kraftlosen Soldaten zitterten, weinten oder lachten. Im Trommelfeuer des Gefechts wurden sie apathisch oder schliefen gar ein. In den Ruhepausen zwischen den Kämpfen klangen diese Zustände wieder ab (Gaupp, 1916).

Die passive Situation des Ausharrens und die dauernde Bedrohung in den Schützengräben in dem folgenden Stellungskrieg an der Westfront mit seinen andauernden Zwangssituationen ohne Betätigung führte zur Ausbreitung dieser affektiven Reaktionen über die gesamte Front. Die Soldaten wurden stumm, taub, taubstumm oder blind ohne den Nachweis einer Schädigung der Nerven oder Sinnesorgane. Verwundungen in bereits geringem Ausmaß führten zur Lähmung von Körperteilen, die auch nach der Heilung der verletzten Muskulatur und Nerven anhielt. Es genügten bereits wenige erschreckende Ereignisse nach langen und nervenaufreibenden Monaten an der Front, um schwerste psychische Symptome auszulösen (Riedesser und Verderber, 1996).

Die deutsche Militärpsychiatrie bezeichnete diese Symptome als Kriegshysterie, Kriegsneurosen, Schreckneurosen und traumatische Neurosen. Ausländische Bezeichnungen lauteten „shell shock“, „concussion neurosis“ oder „gas neurosis“ (Meyer, 1961).

Mit fortschreitendem Kriegsverlauf wurden immer mehr Soldaten von diesen Symptomen erfasst. Die militärische und politische Führung begann um die Schlagkraft der Armee, die Beständigkeit der Front und den Willen zum Durchhalten in der Heimat zu fürchten. Unter den Psychiatern und Neurologen, die nun gefordert waren, musste zunächst der jahrzehntelang andauernde Streit um die „traumatischen Neurosen“ geklärt werden. Auf dem kriegspsychiatrischen Kongress in München 1916 wurde unter den Psychiatern offen und kontrovers über die Ursachen der „traumatischen Neurose“, die jetzt als „Kriegsneurose“ zahllos auftrat, debattiert. Bekannte Psychiater wie Max Nonne, Robert Gaupp und Karl Bonhoeffer

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traten gegen das damals anerkannte somatische Erklärungsmodell der traumatischen Neurose des Berliner Neurologen Hermann Oppenheim an. Der ursächliche Zusammenhang zwischen dem Kriegsgeschehen und der psychischen Erkrankung wurde nun angezweifelt und der Standpunkt vertreten, die Betroffenen hätten einen fehlenden Durchhaltewillen und würden unbewusst in die Krankheit flüchten. Bei der Darstellung der Erkrankten wurde auf das Vorliegen eines labilen Gemütes sowie einer inneren Abwehr gegen den Kriegsdienst hingewiesen, die erhebliche Belastung durch die Erkrankung wurde betont. Diese Klassifizierung galt nur für Mannschaftssoldaten und Unteroffiziere. Offizieren hingegen wurde eine „seelische Überanstrengung, übermäßige Verantwortung und Überspannung des Willens“ attestiert, die Diagnose lautete hier „Neurasthenie“. Dies bedeutete die Verordnung von Erholungsurlaub und Badekuren (Gaupp, 1922). Während Oppenheim von einem wenig beeinflussbaren Krankheitsverlauf ausging, waren sich Nonne und Kollegen sicher, dass der Verlauf psychologisch beeinflussbar und die Heilungschancen gut seien. Sie setzten sich auf dem Kongress mit Nachdruck durch (Rauh, 2014). Gaupps abschließende Worte auf der Tagung waren: „wir wollen [...] den Weg einschlagen, der am sichersten zur Heilung führt, gleichgültig, ob wir ihn früher gern betrachten, und wollen niemals vergessen, daß wir Ärzte unser ganzes Handeln jetzt in den Dienst der einen Aufgabe zu stellen haben: unserem Heere, unserem Vaterlande zu dienen.“ (Deutscher Verein für Psychiatrie, 1917) (Hervorhebungen im Original).

Auf Grundlage dieser Tagung erfolgte die Entwicklung von Therapiemethoden wie Suggestivbehandlung, wochenlange absolute Isolierung zum Teil im Dunkelzimmer mit Nahrungsentzug , tagelang feuchtkalte Ganzpackungen und Dauerbäder, Röntgenbestrahlung im Dunkelzimmer, Lumbalpunktion und Scheinoperationen, Wunsch- und Willenstherapie nach Kretschmer, Hervorrufen von Erstickungsangst durch die Mucksche Kehlkopfsonde und die Applikation von elektrischen Strömen. Erklärtes Hauptziel dabei war die Wiederherstellung der Kriegsverwendungsfähigkeit, wie es die Therapeuten verdeutlichten (Nonne, 1922). Die

„Heilung“ des „Kriegsneurotikers“ innerhalb nur einer Sitzung wurde in der so genannten

„Kaufmann-Kur“ als oberstes Prinzip des Psychiaters Fritz Kaufmann vertreten. Seine Darbietung stellte den Höhepunkt des kriegspsychiatrischen Kongresses 1916 dar. Die Behandlung umfasste eine suggestive Vorbereitung, in der der Therapeut dem Patienten seine Entschlussfreudigkeit mitteilte. Anschließend folgten „kräftige Wechselströme“ in Intervallen von 3 - 5 Minuten begleitet von militärischen Anweisungen. Durch diesen „gewaltigen Schmerzeindruck“ würde man den Patienten „in die Gesundheit hinein zwingen“ (Kaufmann, 1916). Zahlreiche Kollegen übernahmen diese Therapieform während des Krieges und

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berichteten, nahezu alle Patienten von ihren Symptomen befreit zu haben. Aussagen über zu Tode gekommene Soldaten erlangten auf dem Kongress keine besondere Aufmerksamkeit, zu erfolgversprechend sei die Methode, als dass man wegen weniger Todesfälle wieder aufgeben sollte (Deutscher Verein für Psychiatrie, 1917). Max Nonne führte schwerpunktmäßig ein hypnotisches Suggestionsverfahren durch mit dem Ziel, den „Krankheitswillen“ des Patienten zu überwinden. Im Reservelazarett Hornberg, einem Therapiezentrum für „Kriegsneurotiker“, führte der Psychiater Ferdinand Kehrer eine Methode des Zwangsexerzierens durch, eine Kombination aus militärischem Drill und elektrischen „Hilfen“. Funktionell Stumme wurden mittels der Muckschen Kehlkopftherapie, benannt nach dem Neurologen Dr. Otto Muck, mit eingeführter metallischer Kugel in den Kehlkopf wieder sprachfähig therapiert (Muck, 1916).

In dem Forschungsprojekt „Krieg und medikale Kultur. Patientenschicksale im Zeitalter der Weltkriege“ wurden insgesamt 500 Lazarettakten von psychisch kranken Soldaten des Ersten Weltkrieges aus dem Freiburger Bundesarchiv-Militärarchiv wissenschaftlich ausgewertet und die Ergebnisse zeigten, dass nicht alle Bemühungen der Politik, des Militärs und führender psychiatrischer Fachvertreter in die Tat umgesetzt werden konnten (Prüll und Rauh, 2014).

Während auf den Kongressen und in den Fachzeitschriften die „aktive Kriegsneurotikertherapie“

angepriesen wurde, beurteilten und behandelten die Ärzte die Patienten im Lazarettalltag deutlich differenzierter. Vor allem die diagnostizierten Fälle von „Hysterie“ wurden mit einer kombinierten Suggestiv-Elektromethode behandelt. In der überwiegenden Zahl der Fälle erfolgte jedoch die eher konventionelle Behandlungsmethodik von Ruhe und Erholung (Rauh, 2014).

Eine vom Kriegsministerium erstellte Verfügung, dass „für erhebliche Eingriffe [...] die Einwilligung des Kranken“ einzuholen sei, stieß auf wenig Anklang unter den Neuropsychiatern wie Kehrer: „Ich kann angesichts dieser Entscheidung aber auch rein ärztlich keine Gründe mehr erkennen, die es uns nahelegen könnten, die Einwilligung des Kranken zu einer bestimmten Kur einzuholen. Ich glaube vielmehr, daß es dem Seelenzustande des Soldaten durchaus konform ist, wenn auch die ärztliche Kur, die unter allen Umständen von einem Vorgesetzten ausgeführt wird, vom Gesetz des Gehorchenmüssens keine Ausnahme macht.“ (Kehrer, 1917).

Die geringe Heilungsquote der wiederverwendungsfähig gemachten Soldaten, die stark gelichteten Frontlinien, die entmutigende Beeinflussung von Erkrankten auf andere Soldaten und nun auch vereinzelte Aufstände in den Lazaretten gegen die Behandlungsmethoden führten die Neuropsychiater zur Forderung einer frontnahen Behandlung. Ein nachteiliger Einfluss auf die

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Stabilität an der Heimatfront wurde befürchtet. Um den „sekundären Krankheitsgewinn“, bei Erkrankung in die Heimat zurück verlegt zu werden, zu verhindern, verlangte Nonne die Aufstellung spezieller Kompanien für Bettnässer und andere Kriegsneurotiker direkt hinter der Front und das Verbot der Erstellung „somatischer Diagnosen“ auf den Wundtäfelchen im Sinne der Oppenheimischen Schule (Stier, 1936). Zu einer umfassenden Realisierung der frontnahen Behandlung kam es jedoch aufgrund des Kriegsendes nicht. Direkt nach Friedensschluss jedoch wurde diese Methode als eines der wirksamsten Instrumente zur „Kriegsneurotikerbekämpfung“

für den folgenden Krieg beworben (Riedesser und Verderber, 1996).

Die militärische Funktion des Sanitätswesens im Ersten Weltkrieg beschreibt der damalige Reichspräsident von Hindenburg in seinen Memoiren: „Würde unser Sanitätskorps nicht auf der Höhe der Zeit gestanden haben, auf der es sich tatsächlich befand, so hätten wir schon aus diesem Grund den Krieg nicht solange durchhalten können“ (von Hindenburg, 1920).

2.2.3 Nach dem Ersten Weltkrieg

Zum Ende des Ersten Weltkrieges war die Beziehung zwischen den „Kriegsneurotikern“ und ihren „Therapeuten“ von großer Feindseligkeit geprägt. Gegen die „Kriegsneurotiker“, die massenartig in ihrer Anzahl zunahmen, immer behandlungsresistenter wurden und neue Symptombilder zeigten, wurden immer rigideren Therapie- und Disziplinierungsmaßnahmen entwickelt und angewendet. Auch die „frontnahe Psychiatrie“ war unwirksam im Angesicht der verzweifelten Situation der Soldaten an der Front. Nachdem die Soldaten der Kriegsmarine das

„Problem“ selbst in die Hand nahmen und den Krieg beendeten, verschwanden die Symptome der „Kriegsneurotiker“ innerhalb kürzester Zeit (Riedesser und Verderber, 1996).

Viele dieser Betroffenen beteiligten sich nun an der stattfindenden Novemberrevolution und wollten ihre ehemaligen Therapeuten zur Rechenschaft ziehen. „Ich habe am 9.11.18 zahlreiche Neurotiker rasch gesund werden sehen... Ich habe unter den übelsten Helden jener Revolutionstage manchen Mann wiedergefunden, der mir aus meinen Neurotikerlazaretten in der Feigheit seiner Seele nur allzu bekannt war und ich habe einen der erfolgreichen Ärzte meiner Nervenlazarette nur mit Mühe vor einem schlimmen Schicksal bewahren können.“ (Gaupp, 1940). „Diese Neurotiker [...] konnten während der Revolution Erstaunliches leisten im Reden, Agitieren, Herumlaufen, Schreiben und Organisieren. Auf meiner Abteilung trat ein refraktärer Zitterer, der sich über zu harte Behandlung beschwert hatte, als Soldatenrat in Funktion und war

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von Morgen bis Abend in gehobener Stimmung tätig für seine Untergebenen, befreit von Unlustgefühlen und allen motorischen Reizerscheinungen getragen von der Zweckhaftigkeit seines Daseins und seiner Tätigkeit.“ (Nonne, 1922). Der bekannteste Prozess wurde gegen den späteren Nobelpreisträger Wagner von Jauregg geführt, zu welchem Freud als Sachverständiger geladen war. Ein von ihm aufgestelltes Gutachten und gegebene Antworten auf die Fragen des Gerichtes stellen einen wichtigen historischen Beleg für das Vorgehen der Ärzte im Krieg dar (Riedesser und Verderber, 1985).

Psychiatrische Vertreter fürchteten nun um die Anerkennung und den Bestand der Disziplin, welche durch die Revolution, die beginnende Demokratisierung und die Empörung weiter Bevölkerungskreise über die Behandlungsformen der „Kriegsneurosen“ stark belastet wurde.

Schon bald boten die deutschen Psychiater und Neurologen ihre Mithilfe beim „seelischen Wiederaufbau des deutschen Volkes“ an (Stransky, 1920): die Revolution zu bekämpfen, bei den

„traumatischen Neurosen“ und den hierfür gestellten Rentenansprüchen von Unfall- und Kriegsopfern entgegenzuwirken, die Armee wieder aufzurichten und zur nationalsozialistischen und militärischen Formierung der Gesellschaft zurückzukehren (Riedesser und Verderber, 1996).

In der klinischen Klassifizierung politischer Gegner sahen sich viele Psychiater versiert, da sich unter den Anführern der Novemberrevolution von 1918 und der Münchner Räterepublik Mitglieder befanden, die entweder vor dem Krieg oder als Soldaten im Krieg mit psychiatrischen Diagnosen beurteilt worden waren. Sie wurden als „minderwertig“ und als „Psychopathen“

bewertet und die Revolution war der Ausdruck einer Geistesstörung: „Der politische Radikalismus ist z.T. nichts anderes als ein neurasthenisches Symptom.“ (Gaupp, 1922). Auch Kraepelin erteilte in seinen „Psychiatrischen Randbemerkungen zur Zeitgeschichte“ im Jahre 1919 viele Diagnosen für den Geist der Zeit. Die politische Führung und auch die militärische seien nicht verantwortlich für die Niederlage des Reiches, sondern: „Die Volksstimmung drängte rücksichtslos nach raschem Frieden um jeden Preis. So kam die unbegreifliche Annahme der Waffenstillstandsbedingungen zustande, die uns wehrlos der Willkür unserer Feinde auslieferte.“

(Kraepelin, 1919). Die „psychopathische Volksseele“ sei weiterhin in Zeiten der Umwälzungen eine geeignete Beute für „psychopathische Führer“, unter ihnen viele Juden (Kraepelin, 1919).

Soziologische Aspekte, auf die schon zur Münchner Kriegstagung 1916 hingewiesen wurde, blieben bis zum Ende des Ersten Weltkrieges unbeachtet: die Krankheitsursache habe gesellschaftlich-politische Zusammenhänge, denn den Betroffenen winkten nach langwierigen

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und unverheilten Verläufen eine lohnende Rente oder leichtere Arbeitsbedingungen. Bestätigung fand diese Auffassung durch Prozesse, in denen sich die Beschwerden nach Zahlung einer einmaligen Abfindung an Stelle einer Rente zurückbildeten. So forderte man eine Änderung der Unfallhaftpflicht- und der Unfallversicherungsgesetze, bessere Qualifikation der ärztlichen Gutachter, strenge Maßgabe bei ärztlichen Unfallgutachten, die Kranken für ihre Neurose verantwortlich zu machen und anstelle einer Rente eine Abfindung zu zahlen. Erst mit dem massiven Auftreten der „Kriegsneurosen“ wurde die Kapitalabfindung „als das wirksamste Heilmittel“ durchgesetzt (Deutscher Verein für Psychiatrie, 1917). In der Nachkriegszeit schlugen Kollegen als Mittel zur Abweisung der Rentenforderungen der „Kriegsneurotiker“ die weiterführende Therapie der „Kriegsneurotiker“ in „Kriegsneurotikerlazaretten“ und auch die Weiterführung von „Befehl und Gehorsam“ vor. In den medizinischen und juristischen Institutionen hatte der soziologische Aspekt noch keinen Eingang gefunden, Kriegszitterer erhielten weiterhin das Mitleid der Bevölkerung und auch bei ärztlichen Gutachtern. Der „nach dem Krieg sozialdemokratisch geleitete Staat (hatte) weder die Kraft noch den Willen [...], unberechtigten Rentenansprüchen überhaupt kraftvoll entgegenzutreten“ (Stier, 1936).

Als im Jahre 1925 die Ausdehnung der Unfallversicherung auf die gewerblichen Berufskrankheiten geplant wurde, schaltete sich Bonhoeffer in die Debatte ein: die „traumatische Neurose“ würde eine „psychopathische Reaktion“ darstellen und sie sei die „Folge des Rentenerwartungseffektes“. „Fehlurteile“ seien in Kauf zu nehmen, denn die soziale Tragweite stehe in keinem Verhältnis zum Schaden der Entwicklung der „Rentenneurose“ (Bonhoeffer und His, 1926). Daraufhin erstellten Stier und Panse die Begutachtungsrichtlinien für die Rentenanträge von Kriegs- und Unfallopfern, in denen der Zusammenhang zwischen Kriegstrauma und psychischen Folgen zurückgewiesen wurde. Diese Richtlinien erzielten große Wirkung auf die Rechtsprechung. Es waren die ersten theoretischen Grundlagen für die Abgrenzung der „Asozialen“, auf die sich später die Nationalsozialisten stützen konnten (Riedesser und Verderber, 1996).

In einem ärztlichen Gutachten aus der Kriegsbeschädigtenversorgung über Entstehung und Verlauf chronischer Leiden aus dem Jahre 1937 führte Jaspersen aus (Jaspersen, 1937):

„Es kann unmöglich der inneren Wehrhaftigkeit unseres Volkes dienen, derartige Neurotiker für ihre psychogenen Beschwerden noch mit einer Rente zu belohnen. Ja, gegen die Interessen der Gemeinschaft wäre dies sogar ein schwerer Verstoß. Wir haben als Ärzte die Pflicht, Angst, Mutlosigkeit, Hypochondrie und Schwäche durch die Anerkennung ‚der Krankheit’ nicht noch

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zu unterstützen, sondern zu bekämpfen, zum Wohle des einzelnen und zum besten des Volksganzen.“

2.2.4 Die Militärpsychiatrie im Zweiten Weltkrieg

Noch vor dem Beginn des Zweiten Weltkrieges und mit Ausformung der nationalsozialistischen Herrschaft existierte ein umfangreiches Begriffsinventar zur Ausgrenzung der „Psychopathen“,

„Hysteriker“ und „Minderwertigen“. Für den nächsten erwarteten Krieg wurden auf dem Gebiet der Psychiatrie umfassende theoretische Vorbereitungen getroffen. Die Neuropsychiater waren sich sicher, die richtigen Lehren aus dem Ersten Weltkrieg gezogen zu haben, wie auch Stier wenige Monate nach Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht resümierte: „Für eine den Interessen des Heeres gerecht werdende Beurteilung der psychopathischen Reaktionen […] ist die Bahn heute frei“ (Stier, 1936).

Zu den neuropsychiatrischen Veteranen des Ersten Weltkrieges, die ihre reichhaltigen Erfahrungen für die Kriegspläne bereitstellen wollten, gehörten auch Nonne und Bonhoeffer.

Nonne hielt Vorträge auf den Lehrgängen der „Beratenden Psychiater“ und Bonhoeffer verdeutlichte seinen Standpunkt mit Empfehlungen im Rahmen eines zum 20. Jahrestag des Kriegsausbruches veröffentlichten Rückblicks. Er setzte sich für eine „frontnahe Psychiatrie“

ein, da „Psychopathen und psychopathische Reaktionen“ im Ersten Weltkrieg in der Heimat als

„gefährliches Ferment“ galten. Einer „generellen Ausmerzung“ oder „vollen Beseitigung“ stand er ablehnend gegenüber. Auch die „dysgenische“ Wirkung des Krieges wurde seinerseits beklagt: 60 % der Gefallenen seien gesunde junge Männer, auch im „künftigen Kriege“ würden die „schlimmen Psychopathenkategorien“ in der Mehrzahl überleben (Bonhoeffer, 1934).

Die Institutionen des Sanitätswesens wurden mit Beginn der Wiederaufrüstung durch Hitler abermals neu geschaffen, nachdem sie durch die Versailler Vertragsregelungen verboten worden waren. Als Nachfolger der „Kaiser-Wilhelm-Akademie“ wurde im Jahre 1934 die

„Militärärztliche Akademie“ gegründet. So wurde für ausreichenden Nachwuchs an Sanitätsoffizieren gesorgt. Bekannte Vertreter, wie der Psychiater Prof. Bumke, Direktor der Psychiatrischen und Nervenklinik der Universität München und Beratender Psychiater im Wehrkreis VII in München sowie Prof. Bonhoeffer gehörten dem der Akademie angeschlossenen wissenschaftlichen Senat an. Die Institution der „Beratenden Ärzte“ wurde 1937 für jeden militärisch wichtigen medizinischen Bereich errichtet.

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Militärpsychiatrische Veröffentlichungen drehten sich hauptsächlich um das Thema der

„Psychopathen“. Robert Wollenberg, Neurologe und Psychiater an der Kaiser-Wilhelm- Universität ab 1906, vereinfachte die teilweise komplizierten Einteilungen für das Militär und beschränkte sich auf zwei „Psychopathentypen“: die „Versager“ und die „Störer“

(Aschaffenburg, 1922). Nach 1933 kamen weitere Einteilungen hinzu, wie zum Beispiel die von Prof. Dr. Wuth, dem späteren „Beratenden Psychiater beim Heeressanitätsinspekteur“, der zwischen „Gutwilligen“ und „Schlechtwilligen“ unterschied. Aufgrund der Forderung, unerwünschte politische Widersacher und Schwache zu kennzeichnen und auszuschalten, stellte Militärarzt Dr. Simon in seinem Vortrag zur Sitzung der Militärärztlichen Gesellschaft am 2.

November 1937 seine Einteilung der „Psychopathen“ in „linke“ und „rechte“ vor (Simon, 1938):

die „rechten Psychopathen“ seien die „Versager“ wie “Nervöse“ und „Psychasthenische Weichlinge“; zur Gruppe der „linken Psychopathen“ zählte er die „Störer“ wie „erregbare Psychopathen“ und „geschlechtlich Abnorme“. Die Früherkennung wurde bedeutend hervorgehoben, dazu sei eine enge Zusammenarbeit der Musterungsbehörden mit den Gesundheitsämtern, psychiatrischen Fürsorgestellen und den Ämtern für Volksgesundheit notwendig. Weiterhin sei die Aufklärung der Truppenoffiziere und der ausbildenden Dienstgrade über das Wesen der Psychopathie notwendig. Zu erreichendes Ziel sei es, alle Möglichkeiten der

„Erziehung“ vor einer Entlassung auszuschöpfen. Ferner warnte Simon vor der Entlassung von

„Störern“, denn die Erfahrung aus dem Ersten Weltkrieg, besonders am Kriegsende und während der Revolution im Jahre 1918, zeigte eine gefahrenvolle Anreicherung in der Heimat, welche

„die seelische Widerstandskraft annagen und untergraben können“ (Simon, 1938).

Umfassende Maßnahmen wurden vor allem gegen den „linken Psychopathenflügel“ von ihm vorgeschlagen: Meldepflicht bei Gesundheitsämtern und Registrierung bei der Staatspolizei, Verwahrung der mindergefährlichen in Arbeitsdienstlagern und der gefährlichsten in Konzentrationslagern in der Heimat. „Die Lösung des Problems der Psychopathen in der Wehrmacht hat nicht nur Wichtigkeit für die Truppe selbst und das Leben in dieser Gemeinschaft. Sie hat auch eine hervorragende Bedeutung für unseren Staat und für den Schutz und die Erhaltung unseres Volkes.“ (Simon, 1938) (Hervorhebungen im Original). Der kommandierende General der Artillerie, von Reichenau, nahm dieses Thema gleichschwingend auf: „Er stehe auf dem Standpunkt, daß bei all diesen Fragen das Interesse des einzelnen gegenüber dem der Gesamtheit zurücktreten müsse. Für die Praxis stimme er in der Behandlung dem Grundsatz zu: ‚retten, was zu retten ist, aber auch zerbrechen lassen, was zerbrechen muß“

(Simon, 1938). Professor Dr. Oswald Bumke äußerte sich: „Es gelte die asozialen und

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antisozialen Persönlichkeiten schon im Frieden zu erfassen und bei Kriegsbeginn entsprechend zusammenzufassen.“ Weiterhin betonte er: „daß Leute mit psychogenen Reaktionen und hysterischen Zustandsbildern als psychische Infekte in der Truppe wirken können und daß deshalb zur Vermeidung unangebrachten Mitleids, wie es im [Ersten] Weltkriege nicht selten beobachtet werden konnte, Aufklärung der Offiziere erforderlich sei.“ Er hob hervor: „daß das Psychopathenproblem im Kriege ohne entsprechende Härte nicht gelöst werden könne.“ (Simon, 1938).

Zusammenfassend ergab sich an Maßnahmen gegen das „Psychopathenproblem“: die Erfassung und Registrierung, die Meldung bei der Staatspolizei, an Front halten, die Isolierung, die Einweisung in Konzentrationslager und das „zerbrechen lassen“ (Simon, 1938).

Aus der Wahrnehmung, dass der größte Teil der Soldaten den Krieg ohne zumindest auffällige psychische Schäden überstanden hatte, entstand der Glauben, dass ein gesunder und

„vollwertiger“ Mensch den Krieg ohne psychische Erkrankungen überstehen kann.

„Minderwertige“ aus dem Ersten Weltkrieg erhielten gekürzte Kriegsrenten oder sie wurden vollständig aberkannt. Neuropsychiater sprachen den „Minderwertigen“ auch eine asoziale Haltung zu: „denn im Kriege ist nun einmal jeder Volksgenosse dazu da, mit Einsatz von Gesundheit und Leben sich überall dazu zu betätigen, wo das allgemeine Wohl dieses verlangt und wohin er gestellt wird und sei es auch unter Aufopferung seines Lebens“ (Weber, 1939).

Zu den militärpsychiatrischen Kriegsvorbereitungen der Wehrmacht gehörte die Einrichtung der Institution der Beratenden Ärzte schon bald nach der Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht. Sie stellten eine besondere Gruppe von Militärärzten im Sanitätsdienst der Wehrmacht dar. Trotz Soldatenstatus gehörten sie nicht der militärischen Hierarchie an, eine Befehlsbefugnis stand ihnen nicht zu (sofern der Leitende Sanitätsoffizier ihnen diese nicht ausdrücklich übertrug). Sie hatten Unterstützungs- und Beratungsfunktion in medizinischen Fragen für den ihnen zugeteilten Bereich, ihre Vorschläge wurden vom Leitenden Sanitätsoffizier durch ärztliche Befehle umgesetzt (Leven, 1990). In den Wehrkreisen waren es meistens Ordinarien des entsprechenden Fachgebiets an einer Universität mit hoher fachlicher Qualifikation und hohem Bekanntheitsgrad. Zu ihren Aufgaben gehörte die vierteljährliche Berichterstattung an die Heeressanitätsinspektion, Gutachtertätigkeit vor Gericht, Erfahrungsaustausch auf Tagungen. Auf diesen Tagungen wurden vorgelegte Vorschläge in Richtlinien gefasst, welche allen dienlich sein sollten (vgl. Richtlinien der Arbeitstagungen). Die Gruppe der Beratenden Psychiater, eine Gruppe von 60 Ärzten (Berger, 1998), sollte spezifisch kriegsneurotische Massenphänomene erfassen und der Ausbreitung dieser so zügig wie möglich

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entgegenwirken. So nahm man an, werde die Kampfkraft und Moral der Truppe besonders geschützt. Mit Kriegsbeginn wurden auch an der Front Beratende Psychiater eingesetzt (Riedesser und Verderber, 1996).

Zentrale Koordinierungsstelle für die Beratenden Psychiater war die ab 1936 gegründete Abteilung für Wehrpsychiatrie und Wehrpsychologie in der Militärärztlichen Akademie, deren Leitung Prof. Dr. Otto Wuth innehatte – nun zugleich Beratender Psychiater des Heeressanitätsinspekteurs. Bereits 1935 war es seine Aufgabe, ein Netz aus Beratenden Psychiatern aus überwiegend zivilen Ärzten (Reservisten) und aus der Elite der damaligen Neuropsychiatrie für das Heer zu bilden (Blaßneck, 2000). In dieser Abteilung wurden aus den Erfahrungen mit den „Kriegsneurotikern“ des Ersten Weltkrieges, den „Unfallneurotikern“ von vor 1914 und aus der Weimarer Republik, Anweisungen und Richtlinien für die Wehrmachtsführung, die Truppenführer und die Ärzte erstellt. Durch die Bindegliedfunktion der Beratenden Psychiater in ihrer Position als Ordinarien und Militärpsychiater resultierte ein Erfahrungsaustausch zwischen den Hochschulen und dem Militär. Bereits nach den ersten Kriegsmonaten erließ die Militärärztliche Akademie einen Vorschlag zur Änderung der Heeresdienstvorschrift 252/1, nach denen die kriegsdienstfähigen Psychopathen, die nicht

„wollen“, deren psychopathisches Verhalten sich in ihrem sozialen Verhalten äußert, disziplinarisch geahndet werden sollten. Es sei dann „Sache der Truppe und des Rechtswesens“

und nicht mehr ein ärztliches Problem (Bundesarchiv-Signatur RH 12-23/657). Bereits von 1933 bis zum Beginn des Krieges wurden durch die neuen Machthaber unter Beistand der Neuropsychiater eine Vielzahl der „Psychopathen“, „Asozialen“ und „Volksschädlinge“

registriert, sterilisiert und interniert. Maßgeblich hierfür war das am 14. Juli 1933 verabschiedete

„Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“, welches im Januar 1934 in Kraft trat.

„Asoziale“, darunter fielen Landstreicher, Kleinkriminelle, Zuhälter oder auch zu spät zur Arbeit gekommene, wurden in die Konzentrationslager gesperrt. Wortführer für das „Gesetz zur Verhütung erbranken Nachwuchses“ waren z. B. Prof. Ernst Rüdin, Carl Schneider und einige andere Beratende Psychiater. Carl Schneider war im Nebenamt als Gutachter der „T4“- Vernichtungsaktion tätig und später Ordinarius und Beratender Psychiater (Klee, 1985).

Die Neuropsychiater der Heeressanitätsinspektion verhielten sich, nach anfänglich mit Nachdruck vorgetragenen Plänen zur Ausschaltung der „Psychopathen“, zurückhaltend, da auch die Staats- und Parteiführung die Zustände zwischen 1918 und 1919 mit Sorge im Hinterkopf hatte. Das rigorose Verhalten der Ärzte gegenüber den „Kriegsneurotikern“ schien wesentlich zum Aufstand gegen die Regierung und zur Novemberrevolution beigetragen zu haben. Das

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Oppositionspotenzial in der Wehrmacht sollte klein gehalten werden. Auch der Einfluss eines Gerüchts über eine psychogene Blindheit Hitlers noch im Ersten Weltkrieg, welches auch ihn zu den „Kriegsneurotikern“ zählen ließe, wurde diskutiert. Ihn behandelnde Psychiater, die ihm eine

„hysterische Ausweichreaktion“ diagnostizierten, wurden entweder verhaftet oder deren Karriere beendet (Lockot, 1985). Auch die Möglichkeit der psychischen Dekompensation verdienter Parteigenossen und Kollegen mit folgender Therapie wie frontnahe Behandlung oder Konzentrationslageraufenthalt wurde von der Heeressanitätsinspektion besorgt in Betracht gezogen, sodass Wuth und seine Stellvertreter ihre neuropsychiatrischen Kollegen in den ersten Kriegsjahren oft zurückhalten mussten und ihnen keine Freigabe für die „bewährten Methoden“

gaben (Riedesser und Verderber, 1996).

Der abwechslungsreiche und mit wenigen Verlusten einhergehende Bewegungskrieg der ersten Kriegsjahre führte kaum zum Erscheinen der „klassischen Kriegsneurosen“. Ein Großteil der möglichen „Risikopersonen“ wurde bereits im Vorfeld erfasst und „ausgesondert“. Anwesende Psychiater bei der kämpfenden Truppe an der Front konnten frühzeitig dekompensierte und erschöpfte Soldaten erkennen und sie den Ruheräumen zuführen. Eine präventive Maßnahme, die den hauptsächlich bei der Luftwaffe beschäftigten Psychotherapeuten des Göring-Instituts zu verdanken war (Riedesser und Verderber, 1996).

Das Ausbleiben der bekannten affektiven Reaktionen aus dem Ersten Weltkrieg hielt nur wenige Wochen an. Auf der Tagung der Beratenden Ärzte am 3. und 4. Januar 1940 und auch der Feldärztlichen Tagung am 6. Februar 1940 sorgte ein neues Thema für Interesse: die Verlagerung der Folgen psychischer und physischer Belastungen der Soldaten in den Bereich der inneren Organe. Bereits vorhandene Beobachtungsabteilungen in den Feldlazaretten sollten der Unterscheidung von somatischen und psychisch bedingten Organerkrankungen dienen, wenig später verfügte die Heeressanitätsinspektion über die Aufstellung von Beobachtungslazaretten (RH 12-23/660).

Dem Symptomwandel der psychogenen Störungen ging man weiter nach. Der Beratende Internist beim Heeressanitätsinspekteur Kurt Gutzeit referierte auf der Tagung im Januar 1940 über das Thema „Neurosen - Psychopathie - organische Erkrankungen“ und beschrieb darin eine Zunahme von Magen-, Herz- und rheumatischen Beschwerden, bei denen eine diagnostische Klärung nur schwer gelinge. Organerkrankte müssten von Internisten und Psychiatern unterschieden werden. „Im Interesse der Erhaltung und Stärkung des Wehrwillens“ sollten sie

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eng zusammenarbeiten sowie ein unnötig langes Verweilen in den Lazaretten vermeiden. Die Sanitätsoffiziere sollten schnelle Entscheidungen über Krankheit, Behandlungsbedürftigkeit und Verwendungsfähigkeit treffen. Gegen „Wehrunwillige“ und „Drückeberger“ würde so entsprechend vorgegangen werden (RH 12-23/2084). Der Psychiater und „Sonderführer“ Weiler schlug die Unterbringung psychisch Erkrankter in „Sonderabteilungen“ vor, wo strenge disziplinäre Behandlung, schwere Arbeit, ungenügende Ernährung und möglicher Feindeinfluss warteten: „Der Krieg fordert Gesundheit und Leben ungezählter braver, vollwertiger Soldaten.

Es würde daher jedem Gerechtigkeitsgefühl Hohn sprechen, wollte man das Leben Minderwertiger schützen“ (RH 12-23/2084). Beide Referenten, Weiler und Gutzeit, stellten das Konzentrationslager als letzte Sanktionsstufe gegen „böse Störer“ vor. Einer Umsetzung dieser Vorschläge wurde von der politischen und militärischen Führung nicht zugestimmt, zunächst sollten weiterhin mildere psycho- und somatotherapeutische Maßnahmen angewendet werden (Riedesser und Verderber, 1996). Auch auf der Feldärztlichen Tagung im Februar 1940 wurde vorerst die Verschärfung der Ausleseverfahren zwischen „echten Ulkuskranken“ und

„Magenneurotikern“ durch bessere Einrichtung und Vermehrung der Beobachtunglazarette sowie eine konsequente disziplinarische Führung beschlossen (Roth, 1987).

Sonderabteilungen gab es bereits ab Oktober 1936, sie wurden zur Mobilmachung 1939 wieder aufgelöst und im Januar 1940 wieder aufgestellt. Es gab drei Sonderabteilungen für das Ersatzheer und drei Feldsonderabteilungen für das Feldheer, welche später zu einem

„Feldsonderbataillon“ an der Ostfront zusammengefasst wurden (Absolon, 1960). Sie hatten disziplinierenden und abschreckenden Charakter. „Minderwertige“, „Asoziale“ und

„Psychopathen“ wurden hierher ausgesondert. Der noch vor Kriegsbeginn bestehende Erziehungsgedanke wurde zum Kriegsbeginn abgeändert in die Funktion einer Ausbildungsabteilung mit Belehrung über weitere Stationen bei Versagen: Ausbildung und Arbeitsdienst und Kürzung der Verpflegung (RH 12-23/647). Im Laufe des Krieges wurden diese Bestimmungen weiter verschärft. „In die Sdr. Abt. gehören bestimmungsgemäß Schwererziehbare. Darunter fallen die Gruppen der Faulen, Nachlässigen, Schmutzigen, Widersetzlichen, Renitenten, Anti- und Asozialen, Gemütlosen, Haltlosen, Lügnern, Schwindlern, Unsteten und Triebhaften, also die Psychopathen. [...] Kurz gesagt: die Störer, die Schlechtwilligen, diejenigen, die nicht wollen“ (RH 12-23/648).

Im Frühjahr und Sommer 1940 traten neben den „Magenneurosen“ und vereinzelten Kriegszitternden jetzt noch häufiger neue und schwer diagnostizierbare Störungen auf, die

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schwer von somatischen Krankheiten zu unterscheiden waren und erst Jahre später erkannt wurden. Auf der 3. Arbeitstagung der Beratenden Ärzte im Mai 1943 in Berlin wurde von den psychogenen Symptomen berichtet, die sich eng an vorhandene körperliche Erkrankungen anschlossen oder diese auch überlagerten (Bericht über die 3. Arbeitstagung Ost der Beratenden Fachärzte vom 24. – 26. Mai 1943). So berichtete man von weit über das übliche Maß hinausgehenden Heilungszeiten nach Schussverletzungen und organisch nicht mehr erklärbaren Lähmungen an bereits verheilten Gliedmaßen (Panse, 1943).

Zahlen über Erkrankungen und Verwundungen wurden von der politischen und militärischen Führung zurückhaltend veröffentlicht oder bewusst niedrig gehalten, wie auch Leven aus den sogenannten „IVb-Berichten“ der Divisionsärzte herausfand: „Verließe man sich alleine auf diese Angaben, so hätte eine ernste Bedrohung des Gesundheitszustandes des deutschen Heeres zu keinem Zeitpunkt bestanden“ (Leven, 1990). Die Berichte der Beratenden Ärzte jedoch korrigierten die Ansichten der Sanitätsoffiziere und waren oft auch widersprüchlich (Leven, 1990). Es galt den Durchhaltewillen der Bevölkerung zu schützen, dem Kriegsgegner keine Angriffsfläche zu präsentieren und zu signalisieren, das Problem im Griff zu haben. Der gesamte geschaffene Apparat zur Behandlung der „Organneurosen“, „psychogenen Überlagerungen“ und

„Kriegszitterer“ war groß genug und die „Kriegsneurosen“ stellten zwischen dem Feldzug gegen Frankreich im Frühsommer 1940 und dem „Unternehmen Barbarossa“ im Frühjahr 1941 keine große Gefahr für die Truppenmoral dar, der „Endsieg“ wurde schon erwartet (Roth, 1987). Die Beratenden Psychiater in den Wehrkreisen und an der Front hingegen hatten kein Verständnis für die Zurückhaltung und drängten weiter darauf, bewährte Behandlungsmethoden des Ersten Weltkriegs einsetzen zu dürfen.

2.2.4.1 Feldzug gegen die Sowjetunion

Mit Beginn der vorbereitenden Maßnahmen für den Überfall auf die Sowjetunion nahmen die Suizide, Selbstbeschädigungen und Fahnenfluchten zu, affektive Störungen stiegen wieder an. In der von Friedrich Panse und seinem Assistenten Elsässer geleiteten psychiatrischen Abteilung des Reservelazaretts Ensen bei Köln wurde weiter mit der „Kaufmann-Kur“ gearbeitet. Sie wurde für Soldaten, bei denen die bisherigen erlaubten Methoden nicht gewirkt hatten, modifiziert (RH 12-23/625). Hohe galvanische Ströme konnten nur am fixierten Patienten durchgeführt werden, da sonst starke Abwehrreaktionen resultierten. Erste Ergebnisse dieser Versuche präsentierte Elsässer der Heeressanitätsinspektion im Juli 1941. Bekannt war die vom

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