• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Praxisgebühr: Ein Testlauf" (22.12.2003)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Praxisgebühr: Ein Testlauf" (22.12.2003)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

die Kontodaten des Patienten von seiner Bankkarte mit ei- nem Terminal, der direkt mit dem Praxis-PC verbunden ist.

Der Patient unterschreibt die von Terminal gedruckte Ein- zugsermächtigung, eine Quit- tung wird erstellt, und die Praxissoftware übernimmt die weitere Bearbeitung.

Zum gewünschten Zeitpunkt werden dann die gesammel- ten Lastschriften per Termi- nal via Telefonleitung an die Bank übertragen. Hierfür entstehen monatliche Kosten für ein ELV-Terminal ab 18 Euro und Transaktionskosten von 0,05 Euro je Lastschrift (jeweils plus Mehrwertsteu- er). Als Lastschrift ist diese Zahlung allerdings nicht ga- rantiert, und die Kostenrisi- ken für die Rücklastschriften sind zu bedenken. Ein weite- res Verfahren, das so genann- te POZ-Verfahren ohne Zah- lungsgarantie, entspricht dem ELV-Verfahren und redu- ziert das Risiko der Rücklast- schrift, ohne es zu beseitigen.

Hier wird per Telefonleitung zwar die Gültigkeit der Bank- karte gegen Sperrdateien ge- prüft, die Zahlung wird aber nicht garantiert.

Eine weitere Möglichkeit ist die elektronische Erfas- sung der Kontodaten per Kartenleser am Praxis-PC – nicht zu verwechseln mit ei- nem Karten-Zahlungstermi- nal – und die Übermittlung der Lastschriften an die Bank per Diskette. Hier ist zwar ebenfalls eine Einbindung in die Praxissoftware möglich, aber die Kosten für die Ein- reichung einer Diskette sowie die Kostenrisiken und die ma- nuellen Aufwände, die mit ei- ner nicht garantierten Zah- lung verbunden sind, bleiben bestehen.

Auf Nummer Sicher mit electronic cash

Als Alternative bietet sich die garantierte Zahlung mit ei- nem Karten-Zahlungstermi- nal bei gleichzeitiger Anbin- dung an die Praxis-Software an. Beim Electronic-cash-Ver- fahren zahlt der Patient die Praxisgebühr mit seiner Bank- karte am Terminal und be- stätigt die Zahlung durch Ein- gabe seines PIN-Codes.Ande- re Verfahren empfehlen sich wegen höherer Transaktions- kosten, so bei Maestro (0,95 Prozent vom Umsatz) und Kreditkarte (etwa drei Prozent vom Umsatz) nur bei größe- ren Beträgen, beispielsweise

im Zusammenhang mit IGeL- Leistungen.

Die Prüfung der Patienten- daten sowie der Kontodek- kung erfolgt beim Electronic- cash-Verfahren innerhalb von Sekunden. Hierfür benötigt das Terminal einen Zugang zum Telefonnetz. Nach der Autorisierung des Vorgangs wird die Praxisgebühr auto- matisch in der Praxissoftware verbucht, die Quittung ge- druckt und der Vorgang abge- schlossen. Der Zeitpunkt des Kassenabschlusses und damit der Gutschrift auf dem Konto des Arztes ist frei wählbar, so- dass durch Summierung der Zahlungen nur geringe Bu- chungsposten auf dem Giro- konto anfallen. Die 100-pro- zentige Zahlungsgarantie der deutschen Kreditwirtschaft si- chert die Liquidität der Pra- xis. Auch mit Blick auf IGeL- Leistungen und Privatliqui-

dationen, die ebenfalls elek- tronisch direkt abgerechnet werden können, ist dies von Vorteil.

Für ein Electronic-cash-Sy- stem entstehen monatliche Miet-/Servicekosten ab 23 Euro und Kosten von 0,11 Euro je Transaktion (jeweils plus Mehrwertsteuer). Zu- dem fällt das Autorisierungs- entgelt der deutschen Kredit- wirtschaft von mindestens 0,08 Euro oder 0,3 Prozent vom Umsatz an. Bei einigen Anbietern entstehen zusätz- lich Telefonkosten für die Einwahl des Terminals. Ein integriertes Zahlungsmanage- ment per Electronic-cash- Verfahren verringert den Per- sonalaufwand für alle Arbei- ten im Zusammenhang mit der Praxisgebühr auf unter ei- ne Minute je Fall. Dirk Wonka E-Mail: d.wonka@postransact.de V A R I A

Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 51–5222. Dezember 2003 AA3401

Praxisgebühr

Ein Testlauf

Dr. Renate Wiesner-Bornstein, Frau- enärztin in Tamm und 2. Vorsitzen- de des Dachverbandes GenoGyn- GenoMed e.V., hat am 2. Dezember von ihren Patientinnen probeweise die Praxisgebühr verlangt. Erst nach der Behandlung erhielten die Patientinnen ihr Geld zurück. Ihr Erfahrungsbericht:

„Die Reaktionen der ersten Pa- tientinnen überraschten uns sehr.

Anstandslos und ohne Diskussion konnten wir bei den ersten acht Frauen die Gebühr einziehen. Eine Quittung forderte kaum eine. In ei- nem Briefumschlag gelangten die zehn Euro mit der Patientenkartei auf den Schreibtisch im Sprech- zimmer. Für diesen Vormittag war unser EC-cash-Gerät außer Be- trieb. ,Dann muss ich jetzt wohl immer Lotto spielen, bevor ich zum Arzt gehe’, schimpfte eine Frau. Etwa ein Drittel der Patien- tinnen fragte nach der Möglichkeit einer Überweisung zum Hausarzt oder anderen Fachärzten und zeig- te sich damit bereits gut über die neuen Gegebenheiten informiert.

Es gab auch Diskussionen, wie man ab jetzt mit Rezepten zu ver- fahren habe. Das Ausstellen eines Rezeptes für die Pille über ein Jahr, wie von einer Patientin ge- wünscht, kam aus Gründen der Si- cherheit für die Anwenderin nicht in Betracht. Selten haben wir in der Vergangenheit so heiße Dis- kussionen im Wartezimmer erlebt wie an diesem Vormittag. Aber nur drei von 21 Patientinnen haben nicht gezahlt – die anderen ohne Probleme. Es hatten alle genügend Bargeld dabei, obwohl die Gebühr sie unvorbereitet traf.“ JF

Langfassung des Berichts im Internet:

www.aerzteblatt.de/plus5103

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Aber es kommt noch schlim- mer: Bei steigender Zahl von TK- Patienten verlängert sich zwangsläu- fig für die anderen Patienten der be- treffenden Praxis die Wartezeit noch mehr..

Dass dieses böse Spiel seine unsachdienliche Wirkung zeigt und von den Patienten mitgespielt wird, zeigt sich daran, dass am ersten Quartalstag ein Ansturm auf die

Die Multivariant-Analy- se ergibt ein nach sechs bis zehn Jahren um 58 Prozent erhöhtes Sterberisiko (Hazard Ratio 1,58; 1,12–2,22) und ein während dieser Zeit um 63 Prozent er-

Dies gilt auch für den Fall, dass Frankreich nicht das einzige Land bleibt, das gegen die Verfassung stimmt.. Wie sich die Zukunft der Union auch un- ter dieser Voraussetzung

Nach einer Risikokalkulation für die be- troffene Charge enthält nur eine von 2 500 bis 25 000 Pak- kungen eine infektiöse Ein- heit an Prionen.. Auch für Pa- tienten, die

Gesetzlich Krankenversi- cherte, die eine Zusatzzah- lung für Sortis vermeiden wollen, sollten mit ihrem Arzt über den Wechsel auf ein an- deres, therapeutisch gleich- wertiges

Jeder Erstkontakt zieht die Pra- xisgebühr von zehn Euro nach sich, egal ob zunächst der Arzt in der Regelversor- gung oder der Arzt im Notfall in Anspruch genommen wird.. Das

Das muss sich ändern, morgens sollte man mit Ungeduld aus dem Bett springen, um nicht hitzig geführte Diskussionen in den Warteschlangen im Supermarkt oder in der S-Bahn zu