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Archiv "Verbundforschung: Wie geht es weiter nach der Förderphase?" (24.04.2009)

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A818 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 106⏐⏐Heft 17⏐⏐24. April 2009

T H E M E N D E R Z E I T

arzneimittel anzeigen lassen, die ebenfalls bei der gewählten Indikati- on zugelassen sind. Die Auswahl von alternativen Wirkstoffen für eine ge- gebene Indikation und alternativen Fertigarzneimitteln unter Berück- sichtigung der zugehörigen Tagesthe- rapiekosten kann die Ausgaben für Arzneimittel im Krankenhaus we- sentlich senken.

Großer Nutzen

Erfüllt ein CPOE die genannten Kri- terien, ergeben sich erhebliche Vor- teile für Patient, Arzt, Pflege und Apotheke. Durch elektronische Inter- aktionschecks werden UAE vermie- den, die Wirkung wird durch eine in- dividualisierte Dosierung optimiert.

Dadurch steigt die Sicherheit der Pa- tienten, Liegezeiten verkürzen sich.

Der Arzt kann Verordnung und Dokumentation in einem einzigen Schritt vornehmen. Dazu kann er je- derzeit aktuelle Informationen über verschriebene Arzneimittel und Do- sisempfehlungen einsehen. Somit kann er sich trotz steigenden Auf- wands für Dokumentation und Kos- tenvergleich auf seine wesentlichen Aufgaben konzentrieren.

Auch Pflege und Apotheke profi- tieren von CPOE. Durch eindeutige Verordnungen sowie Verordnungszei- ten wird die richtige Verabreichung der Arzneimittel erleichtert. Neuere Systeme verfügen auch über Kommu- nikationsschnittstellen, die die Pflege über Veränderungen der Medikation automatisiert und zeitnah informie- ren. Hierdurch werden die Sicherheit des Patienten und der Arbeitsprozess der Pflege optimiert. Über die Hausli- ste kann auch die Apotheke die Ver- ordnungen beeinflussen und in Pro- blemfällen direkt mit dem Arzt Kon- takt aufnehmen. Auch für pharmazeu- tische Fragen stellen CPOE Informa- tionen zur Verfügung. Dazu zählen zum Beispiel Kompatibilitäts- und Lagerungshinweise.

❚Zitierweise dieses Beitrags:

Dtsch Arztebl 2009; 106(17): A 815–8

Anschrift für die Verfasser Prof. Dr. med. Jürgen Christoph Frölich Klinischer Pharmakologe Medizinische Hochschule Hannover 30623 Hannover, E-Mail: dr.frolich@arcor.de

V

erbundforschung biete für Uni- versitäten viele Chancen, so etwa die Internationalisierung des Standorts, betonte Prof. Dr. med. Ulf Eysel, Universität Bochum, bei ei- nem Kongress für die medizinische Verbundforschung in Bochum.*

Dennoch dürfe man sich bei der Beantragung von Verbundprojekten nicht „verbiegen“: „Der Forscher muss mit dem Projekt harmonieren, ebenso wie das Projekt mit dem Standort.“ Finanzforderungen und Personalfragen müssten frühzeitig mit der Hochschulleitung geklärt sein. Eysel forderte unter anderem mehr Flexibilität bei der Verwaltung der Mittel und eine Aufhebung der

„Jährlichkeit der Mittelvergabe“. Im Hinblick auf die Verstetigung der Projekte steht außerdem ein stärkeres finanzielles Engagement der Länder auf der Wunschliste. „Im Projekt können wertvolle Strukturen entste- hen, wie zum Beispiel eine Daten- bank. Wer kommt hierfür nach Been- digung des Projekts auf?“, fragte Ey- sel. Wichtig sei außerdem eine stär- kere Vernetzung der staatlichen För- derer, etwa von Bundesforschungs- und Bundesgesundheitsministerium, ebenso wie eine internationale Ver- netzung der Förderer im Hinblick auf die Grundlagenforschung.

Leitfaden für Verbünde

Viele der Ende der 90er-Jahre gestar- teten medizinischen Kompetenznet- ze befinden sich in derzeit der letzten Förderphase und müssen daher dar- über nachdenken, wie es anschließend weitergehen soll. Klaus Fitzke vom Kompetenznetz Darmerkrankungen, berichtete über die Arbeiten an einem Leitfaden, der jungen Forschungs-

verbünden helfen soll, eine langfris- tige Planung und nachhaltige Infra- struktur aufzubauen, die wissen- schaftlichen und wirtschaftlichen Anforderungen gleichermaßen ge- recht werden. Wichtige Erfolgsfak- toren sind nach Fitzke eine eigene Geschäftsstelle für die Koordination des Projekts sowie die Wahl einer un- abhängigen Rechtsform etwa als Stiftung oder Verein, die die Selbst- ständigkeit und Selbstorganisation sichert. Außerdem müsse eine Fach- beratung zu Themen wie Rechts- form, Fundraising und Organisati- onsentwicklung eingekauft werden, wenn langfristige Strukturen entste- hen sollten, sagte Fitzke.

Output versus Langfristigkeit

Dr. Wolfgang Rohe von der Stiftung Mercator wies darauf hin, dass die Rolle der Universitäten im Hinblick auf die Verstetigung von Forschungs- projekten eher problematisch zu se- hen sei. Die Universitäten müssten offen bleiben für den Wandel. Das

„outputorientierte“ Forschungs- und Lehrprimat könne in Widerspruch ge- raten zu der Kontinuität von Datener- hebungen, wie sie in manchen Pro- jekten erforderlich sei. Die Langfris- tigkeit könne die Gesamtbilanz des Forschungsoutputs unattraktiv ma- chen und sei daher karrierestrategisch für Nachwuchsforscher riskant. Me- thodische Ansätze in langfristig an- gelegten Projekten könnten zudem veralten, trotzdem werde wegen der Kohärenz des Gesamtprojekts zuweilen daran festgehalten. Außer- universitäre Einrichtungen wie die Forschungszentren der Helmholtz- Gemeinschaft oder die Leibniz-Insti- tute seien daher für langfristige Vor- haben eher prädestiniert. I Heike E. Krüger-Brand

VERBUNDFORSCHUNG

Wie geht es weiter nach der Förderphase?

Die Verstetigung der Projekte ist für die medizinischen Kompetenznetze und andere Verbundprojekte eine große Herausforderung.

Literatur im Internet:

www.aerzteblatt.de/lit1709

@

*veranstaltet vom TMF – Telematikplattform für Medi-

zinische Forschungsnetze e.V., Berlin (www.tmf-ev.de)

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