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Aktuelle Medizin Bestrahlungsplanung mit EDV-Anlagen FÜR SIE GELESEN
nen bei kleinen Fallzahlen in Kauf genommen werden. Es zeichnet sich auch eine Entwicklung von Tisch- rechnern zu preisgünstigen Klein- computern ab, die eine bis auf höhe- ren Zeitaufwand uneingeschränkte Bestrahlungsplanung entsprechend einem System des Typs 4 erlauben.
Eine Reihe von Systemen des Typs 4 sind heute kommerziell erhältlich (Tabelle 2). Die wichtigsten Forde- rungen, die an ein solches System zu stellen sind, werden noch von keinem alle erfüllt:
~ Möglichkeit der dreidimensiona- len Berechnung parallelplanarer Bestrahlungstechniken
~ Addition der verschiedenen Bestrah Iu ngsfelder
~ Berücksichtigung von Trimmern, Blöcken und Filtern
~ Beliebige Auswahl von Feldern
~ Genauigkeit, Handlichkeit
~ Berechnungsmöglichkeit für un- regelmäßig begrenzte Felder.
Eine schnelle "visuelle" Optimie- rung von Bestrahlungsplänen, die eigentliche Rechtfertigung solcher Systeme, ist nur möglich, wenn Ant- wortzeiten in der Größenordnung von wenigen Sekunden erreicht werden. Mehrere Minuten müssen schon als hinderlich angesehen werden. Die Systeme sollten offen für die schnelle Anpassung an Kun- denwünsche sein.
5. Schlußbetrachtung
Die Dosisverteilungsberechnung hat einen hohen Stand erreicht, wenn auch wichtige Anwendungen wie dreidimensionale Berechnungen oder die Berücksichtigung unregel- mäßig begrenzter Strahlenfelder noch nicht im wünschenswerten Umfang möglich sind. EDV-Verfah- ren sind in starker Verbreitung be- griffen. ln der Vergangenheit waren sie das weitaus am genauesten ar- beitende Glied bei der Strahlenthe-
rapie. Insbesondere schwächten die ungenauen Lokalisationsmethoden den Nutzen der exakten Dosisvertei- lungsberechnung durch EDV-Anla-
gen. Aber auch Lokalisationsverfah-
ren konnten entscheidend verbes- sert werden. Konnte schon die axia- le transversale Tomographie mit ei- nem speziellen Röntgengerät Kör- perquerschnitte des Patienten lie- fern (Abbildung 5), so wurden diese Informationen durch die Ultraschall- S-Bild-Technik (Abbildung 6) und vor allem durch die Computertomo- graphie (Abbildung 7) noch erheb- lich verbessert. Die Einführung von Kontroll- und Protokolliersystemen an modernen Therapiegeräten hat dazu geführt, daß eine größere Si- cherheit und hohe Reproduzierbar- keit der Bestrahlungsbedingungen gewährleistet ist und daß damit ein berechneter Dosisplan auch mit gro- ßer Sicherheit am Patienten verwirk- licht werden kann. Auch in der intra- korporalen Therapie könnten die Lokalisationsverfahren - zum Bei- spiel mit der Röntgenstereophoto- grammetrie - und die Applikations- verfahren- zum Beispiel durch Ein- führung der Nachladetechniken - erheblich verbessert werden. Für die Zukunft ist zu erwarten, daß die Qualität der Strahlenbehandlung durch Zusammenfassung dieser Me- thoden weiter gesteigert werden kann.
Literatur
Busch, M., Rosenow, U.: Dose-Volume Re- lationsships. ln: E. S. Sternick (Hrsg.): Compu- ter Application in Radiation Oncology, Han- nover, New Hampshire, USA, 1976 - Bühnemann, H., Gauwerky, F., Langheim, F., Schirrmeister, E.: Zur Praxis des Rechnerein- satzes in der Strah/entherapieplanung, Strah- lentherapie 152 (19i6) 203-234-ICRU Report 24: Determination of Absorbed Dose in a Pa- tient lrradiated by Beams of X or·Gamma Rays
in Radiotherapy Proceedures, International
Commission on Radiation Units and Measure- ments, Washington. 1976-Rassow, J.: Grund- probleme der Strahlentherapie, DEUTSCHES ARZTEBLATT 74 (1977) 2119-2127-Rosenow, U. (Hrsg.): Proceedings of the Sixth Interna- tional Conference of the Use of Computers in Radiation Therapy, Göttingen, 1978, im Druck
Anschrift des Verfassers:
Professor Dr. Ulf Rosenow Strahlenabteilung
Universitätsfrauen kli ni k Humboldtallee 3 3400 Göttingen
Aussagekraft
der R-Zacken-Amplitude im Belastungs-EKG
Eine ST-Strecken-Senkung, die bei nichtdigitalisierten Patienten unter ergometrischer Belastung auftritt, gilt als relativ sicheres Zeichen für koronare Minderdurchblutung. ln jüngster Zeit beschrieben einige Au- toren, daß das R-Zacken-Verhalten ebenfalls ein pathognomonischer Indikator für eine myokardiale Bela- stungsischämie ist. Eine jetzt erneut vorgelegte Studie einer amerikani- schen kardiologischen Arbeitsgrup- pe belegt den eindeutigen Zusam- menhang zwischen R-Zacken-Am- plitude und Funktion der linken Herzkammer. Bei einem Vergleich von 89 Koronarangiogrammen mit dem jeweiligen ergometrischen Be- fund sowie den Daten der Herzka- theteruntersuchung zeigte sich deutlich, daß die Abnahme der R- Zacken-Amplitude unter einer fahr- radergometrischen Belastung als Zeichen einer beeinträchtigten lin- ken Ventrikelfunktion angesehen werden muß. Sie ist stets Ausdruck eines erhöhten systolischen und enddiastolischen Druckes und Volu- mens im linken Ventrikel. Dennoch kann eine minimale Amplitudenab- nahme nicht als sicher pathologisch gewertet werden, da eine solche auch bei Koronargesunden auftritt.
Dahingegen muß eine Zunahme der R-Zacken-Amplitude als Hinweis für eine koronare Herzerkrankung an- gesehen werden. Bei Patienten die eine R-Zacken-Amplitudenerhö- hung aufwiesen, lagen in 57 Prozent aller Fälle im Koronarangiogramm Zwei- und Dreigefäßerkrankungen vor. Die R-Zacken-Höhe und das Ausmaß der degenerativen Verände- rungen der Koronargefäße zeigten eine hochsignifikante Korrelation. Somit empfiehlt sich, das Verhalten der R-Zacken-Amplitude unter ergo- metrischer Belastung als diagnosti- schen Hinweis für eine koronare Herzerkrankung zu werten. Dem
Peter, E.; Bonoris, P. S.; Greenberg, M. J ..
Castellanet, M. H.: Significance of Changes in R Wave Amplitude Du ring Treadmill Stress Te- sting: Angiographic Correlation, The American Journal of Cardiology Vol. 41 (1978)