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FÜR EINE NEUE ORDNUNG DER ARBEIT

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FÜR EINE NEUE ORDNUNG DER ARBEIT

Wir brauchen eine Neue Ordnung der Arbeit. Deutschland hat inzwischen den größten Niedriglohnsektor in Europa, der Arbeitsmarkt ist tief gespalten nach drei Jahrzehnten neoliberaler Deregulierung, nach dem Abbau von Arbeitnehmerrechten und der massiven Ausweitung prekärer Beschäftigung.

Ebenso wird in vielen europäischen Ländern die Krise missbraucht, um den sozialen Schutz für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu verschlechtern oder Regeln zu lockern oder ganz abzuschaffen. Angriffe auf Tarifautonomie, Löhne und Kündigungsschutz sind an der Tagesordnung.

Zwar hat in Deutschland die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze zugenommen. Aber Niedriglöhne und prekäre Beschäftigungsverhältnisse werden ausgeweitet. Auch im „Normalarbeitsverhältnis“ wird der Arbeitsdruck erhöht.

Gesundheitsgefährdende Faktoren werden ignoriert. Frauen werden beim Entgelt und bei Aufstiegschancen immer noch benachteiligt und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie bleibt schwierig – für Männer wie Frauen.

Mit Niedriglöhnen nimmt die Erwerbsarmut zu und mit ihr die Altersarmut. Die Spaltung des Arbeitsmarktes geht zu Lasten Vieler. Gesundheitsgefährdende Arbeitsbedingungen werden ignoriert. Insbesondere die hohe Jugendarbeitslosigkeit in vielen Ländern Europas zerstört den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Eine verlorene Generation kann sich Europa nicht leisten.

Diese Herausforderungen können nur durch neue und klare Regeln zum Schutz der Beschäftigten und zur Gestaltung von Arbeits- und Lebensbedingungen gemeistert werden. Wir fordern daher von den Parteien

die Stärkung der Rechte der Beschäftigten, der Mitbestimmung und der Tarifautonomie

„gute Arbeit“ statt perspektivloser Jobs, d.h. anständige und sozialversicherungspflichtige Arbeit als Regel einen flächendeckenden, gesetzlichen Mindestlohn von mindestens 8,50 Euro

gleiches Geld für gleiche Arbeit auch bei Leiharbeit

wirksamen sozialen Schutz für Arbeitslose und prekär Beschäftigte

Schluss mit der Diskriminierung von Frauen – auch bei der Bezahlung und den Arbeitsverträgen

faire Regeln für grenzüberschreitende Arbeit, dazu gehören auch Leiharbeit, Entsendung und Dienstleistungen gute Beratung für mobile Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

bessere Mindeststandards für gute Arbeit; insbesondere zur Arbeitszeit, zum Arbeitsschutz und zur Mitbestimmung und qualitativ hochwertige Ausbildung statt „billiger Arbeitskräfte“

Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften machen weiter Druck für eine Neue Ordnung der Arbeit. Wir haben klare Vorstellungen, wie sie aussehen muss. Und wir haben sehr konkrete Vorschläge entwickelt, wie sie umgesetzt werden kann.

Wir erwarten von den Parteien, dass sie das Thema Ordnung der Arbeit im Bundestagswahlkampf in den Mittelpunkt stellen.

Denn da gehört es im Interesse der vielen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie ihrer Familien hin.

Wir wollen einen Politikwechsel hin zu Guter Arbeit. Spätestens nach der Bundestagswahl müssen ein einheitlicher

gesetzlicher Mindestlohn, der Schutz und die Stärkung der Tarifautonomie, der Ausbau der Mitbestimmung, die Bekämpfung prekärer Beschäftigung und gleicher Lohn für gleiche Arbeit als Kernelemente für Gute Arbeit realisiert werden.

Dafür rufen wir vom 7. bis 9. Juni zu vielen Veranstaltungen und bunten Aktionen auf.

In Deutschland und in Europa. Denn wir – die im Europäischen Gewerkschaftsbund vereinigten Gewerkschaften – fordern gemeinsam einen Politikwechsel.

Für ihn mobilisieren wir im Rahmen europaweiter Aktionswochen vom 7. bis zum 22. Juni.

Wir machen den Auftakt!

V.i.S.d.P.: DGB Bundesvorstand, Abt. Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation, Berlin

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