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Das ist das Mindeste! Faire Löhne - Gute Arbeit - Soziale Sicherheit

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DGB Bundesvorstand, Abteilung Wirtschafts-, Finanz- und Steuerpolitik

Verantwortlich: Claus Matecki, Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin, Kontakt: carina.ortmann@dgb.de Abonnement für „klartext“ und „standpunkt“ unter: http://www.dgb.de/service/newsletter Nr. 16/2011 29. April 2011

DGB Bundesvorstand, Abteilung Wirtschafts-, Finanz- und Steuerpolitik

Das ist das Mindeste! Faire Löhne - Gute Arbeit - Soziale Sicherheit

Deutschland befindet sich am Scheideweg. Entweder gelingt es, die Fehlentwicklungen der vergangenen Jahre zu korrigieren und die Privilegien der Reichen zugunsten der Allgemeinheit zu begrenzen, oder Deutschland verkommt zu einer zutiefst gespaltenen Gesellschaft aus einer kleinen Gruppe der Reichen und einer Masse der Armen.

Diese Fehlentwicklung wurde durch eine Politik massiv gefördert, die seit Jahren systematisch prekäre Beschäf- tigung ausbaut und Steuergeschenke an Reiche verteilt.

Der Niedriglohnsektor als Krönung des prekarisierten Arbeitsmarktes ist hierzulande so stark gewachsen wie in kaum einem anderen Land. Das sind 2,3 Millionen Beschäftigte mehr als noch vor drei Jahren, die mit Armutslöhnen abgespeist werden. Inzwischen sind 13Millionen atypisch und 7 Millionen im Niedriglohn- sektor beschäftigt. 1,4 Millionen Arbeitnehmer/-innen müssen ihr Einkommen auf Hartz-IV-Niveau aufstocken – mehr als 324.000 von ihnen sind vollzeitbeschäftigt.

Diese Subventionierung von Armutslöhnen hat den Staat bis heute 50 Milliarden Euro gekostet.

Die Reichen haben ihre Krise längst hinter sich gelassen.

Sie haben nicht nur ihre Vermögensverluste wegge- steckt. Im vergangenen Jahr stieg sogar die Zahl der Millionärshaushalte weltweit um 14 Prozent auf 11,2 Millionen. Das Niveau der Vorkrisenzeit ist damit wieder erreicht – nicht zuletzt dank der milliarden- schweren Rettungsaktionen der Zentralbanken. Steuer- geschenke für sogenannte Leistungsträger machten Bund, Länder und Kommunen in den vergangenen zehn Jahren um 335 Milliarden Euro ärmer. Gelder, die feh- len, um Schulen zu sanieren, die öffentliche Infrastruk- tur auszubauen, grüne Gemeinden zu ermöglichen oder familienfreundliche Einrichtungen zu bezahlen.

Europa blieb auch im Krisenjahr mit einem privaten Vermögen von mehr als 27.000 Milliarden Euro die reichste Region der Welt. Mit einem Anteil von über 18Prozent können sich die Deutschen in der Festung der Reichen Europas sehen lassen. Der deutsche Michel war laut Statistik Ende vergangenen Jahres durch- schnittlich so reich wie niemals zuvor. Das Geldvermö- gen der privaten Haushalte kletterte um

220 Milliarden Euro auf den Höchststand von 4.880 Milliarden Euro. Das Vermögen ist aber sehr ungleich verteilt. Die untere Hälfte der Gesellschaft hat gar nichts. Dagegen besitzen die reichsten 10 Prozent mehr als 60 Prozent des Gesamtvermögens. Die ein Prozent Superreichen nennen sogar rund ein Viertel des Gesamtvermögens ihr Eigen. Die goldene Mitte umfasst vom Vermögen her betrachtet nur rund 20 Prozent der Deutschen – von der gefühlten Mitte einmal abgesehen.

Die Reichtumspflege der letzten Jahre förderte die Ar- mut. Damit muss Schluss sein! Was wir brauchen sind Mindestlöhne und als unterste Haltelinie einen gesetzli- chen Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde, gleicher Lohn für gleiche Arbeit vom ersten Tag an sowie ein Ende der Prekarisierung des Arbeitsmarktes. Damit alle vom wirtschaftlichen Aufschwung profitieren.

Deshalb: Am 1. Mai zur Mai-Kundgebung! Weitere Informationen unter www.dgb.de/tag-der-arbeit/.

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