• Keine Ergebnisse gefunden

Generalplan Küstenschutz Niedersachsen / Bremen - Schutzdeiche (GPK III)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Generalplan Küstenschutz Niedersachsen / Bremen - Schutzdeiche (GPK III)"

Copied!
92
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Küstenschutz Band 3

Niedersächsischer Landesbetrieb für

Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz

Generalplan Küstenschutz Niedersachsen/Bremen Schutzdeiche

Bremen

(2)

Herausgeber:

Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz Am Sportplatz 23

26506 Norden September 2020

Internet:

www.nlwkn.niedersachsen.de

Vertrieb:

Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz -Direktion-

Am Sportplatz 23 26506 Norden

pressestelle@nlwkn-dir.niedersachsen.de und

Freie Hansestadt Bremen

Die Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobili- tät, Stadtentwicklung und Wohnungsbau Contrescarpe 72

28195 Bremen

RႈFH#XPZHOWEUHPHQGH

(3)

nen. Diesem Restrisiko ist durch weitere Vorsorge- maßnahmen im Rahmen des Hochwasserrisikoma- nagements Rechnung zu tragen.

Im vorliegenden Plan werden, neben einer Be- standsaufnahme, die konkreten Ziele des Küsten- schutzes im Bereich der Schutzdeiche sowie noch erforderliche Anpassungsmaßnamen dargestellt.

Zukünftig wird es verstärkt darauf ankommen, ge- ZlVVHUVSH]L¿VFKEHULQWHJULHUWH3ODQXQJHQP|J- lichst robuste Schutzdeichsysteme zu etablieren.

'LHVHN|QQHQDXVHLQHU.RPELQDWLRQYRQ6FKXW]- deichen, Stauräumen zwischen den Schutzdeichen und Retentionsmaßnahmen oberstrom des Tidege- schehens bestehen. Damit wird die in den Gewäs- VHUODQGVFKDIWHQGLH0|JOLFKNHLWHU|ႇQHWQDFKKDOWLJ 6\QHUJLHHႇHNWH]XQXW]HQXQGIUGHQ1DWXUVFKXW]

wertvolle Lebensräume neu zu entwickeln. Hierfür ist es erforderlich, die Flussläufe ganzheitlich zu be- trachten. Der Küstenschutz muss künftig verstärkt YRUDXVVFKDXHQGDQGLHMHZHLOLJH6LWXDWLRQÀH[LEHO angepasst und nachhaltig handeln.

Belange des Küstenschutzes haben naturgemäß starke Auswirkungen auf andere Nutzungsansprü- che wie z. B. Landwirtschaft, Tourismus, Häfen und 6FKLႇIDKUW,QGXVWULHXQG*HZHUEHGLHVWlGWHEDX- liche Entwicklung und den Naturschutz. Deshalb kommt der Integration dieser konkurrierenden Nut- zungsansprüche in die konzeptionelle Planung und Umsetzung von Küstenschutzmaßnahmen eine große, stetig zunehmende Bedeutung zu. In der Abwägung aller Belange wird die Landesregierung GHP6FKXW]GHU%HY|ONHUXQJYRUhEHUÀXWXQJHQLP- PHUK|FKVWH3ULRULWlWEHLPHVVHQ

Ihr

Olaf Lies

Niedersächsischer Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz

Liebe Leserinnen und Leser,

6WXUPÀXWHQ XQG +RFKZDVVHU JHIlKUGHQ VHLW MHKHU die Niederungsgebiete an unserer Küste. Haupt- deiche an der Nordsee und den weit ins Binnen- ODQGUHFKHQGHQ7LGHVWU|PHQ(PV:HVHUXQG(OEH VWHOOHQ GHQ 6WXUPÀXWVFKXW] VLFKHU 6SHUUZHUNH DQ GHQ 0QGXQJHQ GHU 1HEHQÀVVH GHU 7LGHVWU|PH verhindern ein Eindringen von Sturmtiden ins Bin- nenland.

Die Deiche binnen eines Sperrwerks werden in Nie- dersachsen als Schutzdeiche bezeichnet. Sie sind ]XP 6FKXW] GHU .VWHQUHJLRQ YRU hEHUÀXWXQJHQ erforderlich, weil das Oberwasser bei Schließung HLQHV 6SHUUZHUNV LP 6WXUPÀXWIDOO QLFKW DEÀLH‰HQ kann.

Dieser Plan zum Schutzdeichsystem ergänzt die bereits vorliegenden Generalpläne Küstenschutz Teil 1 Festland und Teil 2 Ostfriesische Inseln zu einem Gesamtwerk, welches den Kernbaustein des Hochwasserrisikomanagements im Küsten- raum umfassend darstellt und der in Niedersach- sen durch Haupt- und Schutzdeiche, Sperrwerke und Schutzdünen gebildet wird.

.HUQDXIJDEHXQG9HUSÀLFKWXQJHLQHUMHGHQ1LHGHU- sächsischen Landesregierung ist es, in einem sich fortwährend wandelnden Klima, für einen verläss- lichen Schutz der Küstenregion und die langfristige Sicherung dieses Siedlungs-, Wirtschafts- und Kul- WXUUDXPVPLWVHLQHU9LHOIDOW(LJHQDUWXQG6FK|QKHLW von Natur und Landschaft zu sorgen. Dennoch wird es trotz des hohen Standes an wissenschaftlichen (UNHQQWQLVVHQ XQG WHFKQLVFKHQ 0|JOLFKNHLWHQ QLH HLQHQDEVROXWHQ6FKXW]YRUhEHUÀXWXQJJHEHQN|Q-

(4)

Wümme und Geeste kommt daher eine besondere Bedeutung zu. Sie bilden zusammen mit den Dei- chen an der Unterweser und den Sperrwerken, die durch den Generalplan Küstenschutz Teil 1 Fest- land erfasst wurden, ein Hochwasserschutzsystem, auf das Bremen aufgrund seiner geographischen Lage besonders angewiesen ist.

'LH)ROJHQYRQhEHUÀXWXQJHQZLUNHQEHUGLH/DQ- desgrenzen hinaus. Nur durch eng zwischen Nieder- sachsen und Bremen abgestimmten Maßnahmen kann sichergestellt werden, dass Risiken angemes- sen begegnet werden kann. Deshalb haben beide Länder frühzeitig eine enge Zusammenarbeit im Bereich des Küstenschutzes bzw. des Hochwas- serschutzes beschlossen und bereits 2007 den ers- ten Generalplan Küstenschutz erarbeitet. Im nun vorliegenden Generalplan Küstenschutz Nieder- sachsen/Bremen Schutzdeiche wurde gemeinsam der Generalplan für die Hochwasserschutzanlagen oberhalb der Sperrwerke aufgestellt.

Im Land Bremen wurden die Hochwasserschutz- anlagen an der Geeste und der Lesum sowie Teil- abschnitte an der Wümme und der Ochtum einer Bestandsaufnahme unterzogen und die Bereiche ermittelt, an denen Handlungsbedarf besteht. Auf- grund des hohen vorhandenen Schutzniveaus in Bremen sind nur an wenigen Abschnitten, haupt- sächlich entlang der Geeste, Anpassungen erfor- derlich.

Der Hochwasser- und Küstenschutz ist eine Dauer- DXIJDEHPLWK|FKVWHU3ULRULWlWIUGDV/DQG%UHPHQ Die Umsetzung kann nur gemeinsam durch eine enge Zusammenarbeit mit den für die Deichunter- haltung zuständigen beiden bremischen Deichver- bänden und dem Magistrat Bremerhaven gelingen.

Ihre

Dr. Maike Schaefer

Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau

Liebe Leserinnen und Leser,

rund 90 % der Fläche des Landes Bremen ist über- ÀXWXQJVJHIlKUGHWXQGPXVVGHVKDOEGXUFKDXVUHL- chend dimensionierte Hochwasserschutzanlagen wie Deiche, Spundwände oder Sperrwerke vor 6WXUPÀXWHQ XQG %LQQHQKRFKZlVVHUQ JHVFKW]W werden. In diesen Gebieten leben rund 530.000 Menschen.

1HEHQ:RKQXQG)UHL]HLWÀlFKHQZHUGHQXDDXFK überregional bedeutende Industrie-, Gewerbe- und Infrastrukturstandorte, Schutzgebiete und wichtige Kulturerbestätten vor Hochwasser geschützt.

Der Hochwasserschutz ist für Bremen eine Aufgabe YRQH[LVWHQ]LHOOHU%HGHXWXQJXQGHUKlOWDQJHVLFKWV des klimabedingt steigenden Meeresspiegels sowie GDPLW YHUEXQGHQ K|KHUHU 6WXUPÀXWZDVVHUVWlQGH für die Küstenregion an zusätzlichem Gewicht. Es ist eine Daueraufgabe, der sich Bremen schon im- mer stellen musste und auch zukünftig stellen wird.

Das Land Bremen wird durch eine insgesamt rd.

NPODQJH'HLFKOLQLHJHJHQhEHUÀXWXQJHQJH- VFKW]WGLH]XPHLQHQDXI*UXQGYRQ6WXUPÀXWHQ HQWVWHKHQ N|QQHQ =XP DQGHUHQ NRPPW HV DEHU auch als Folge von hohen Niederschlägen oder Schneeschmelzen zu Binnenhochwässern, die von der Mittelweser, der Ochtum, Wümme oder Geeste kommend die bremischen Deiche in Anspruch neh- men.

6SHUUZHUNH YHUKLQGHUQ EHL 6WXUPÀXWHQ GDV (LQ- GULQJHQK|KHUHU:DVVHUVWlQGHLQGLH:HVHUQHEHQ- ÀVVH6LQGVLHDXIJUXQGYRQHLQWUHWHQGHQ6WXUP- ÀXWHUHLJQLVVHQ EHU PHKUHUH 7LGHQ JHVFKORVVHQ wird das vom Binnenland kommende Wasser auf- gestaut. Den oberhalb der Sperrwerke gelegenen Hochwasserschutzanlagen an Ochtum, Lesum,

(5)

Inhaltsverzeichnis 1 Einführung 2 Der Küstenraum 3 Ziele des Küstenschutzes 4 Küstenschutzanlagen

4.1 Hauptdeiche, Hochwasserschutzanlagen, Schutzdünen und zweite Deichlinie 4.2 Sperrwerke

4.3 Schutzdeiche

4.4 Deichsicherungswerke und Schutzwerke 4.5 Deichvorland

5 Rechtliche Rahmenbedingungen 5.1 Deichrecht

5.2 Wasser- und Wasserstraßenrecht der EU bzw. des Bundes 5.3 Umweltverträglichkeitsprüfungs- und Naturschutzrecht 5.4 Weitere Rechtsgebiete

6 Grundlagen der Deichbemessung und Klimawandel :DVVHUZLUWVFKDIWOLFKH.HQQJU|‰HQ

(UPLWWOXQJGHU6ROOGHLFKK|KHQIU6FKXW]GHLFKH 0|JOLFKH)ROJHQYRQ.OLPDYHUlQGHUXQJHQ *HVWDOWXQJGHV'HLFKSUR¿OV

6.5 Deichtrassierung

6WU|PXQJVXQG:HOOHQEHDQVSUXFKXQJ

(LQÀXVVGHU%RGHQXQG8QWHUJUXQGYHUKlOWQLVVH 6.8 Bedeutung der Grasnarbe

6.9 Deichverteidigungswege

6.10 Siele und andere Einbauten in der Deichlinie 7 Organisation des Küstenschutzes

'HLFKYHUElQGH'HLFKXQG:DVVHUEHK|UGHQ 7.2 Staatlicher Küstenschutz

7.3 Deichverteidigung und Gefahrenabwehr

6WXUPÀXWZDUQGLHQVWXQG+RFKZDVVHUPHOGHGLHQVW 8 Ausbauprogramm

8.1 Finanzierung

8.2 Maßnahmen in den Verbandsgebieten – Niedersachsen 8.2.1 Leda-Jümme-Verband

8.2.2 II. Oldenburgischer Deichband 8.2.3 I. Oldenburgischer Deichband

8.2.4 Deich- und Sielverband St. Jürgensfeld 8.2.5 Ostedeichverband

8.2.6 Deichverband Kehdingen – Oste 8.2.7 Deichverband der I. Meile Altenlandes 8.2.8 Deichverband der II. Meile Alten Landes 8.2.9 Harburger Deichverband

8.2.10 Deich- und Wasserverband Vogtei Neuland 8.2.11 Artlenburger Deichverband

8.3 Maßnahmen in den Verbandsgebieten - Bremen 8.3.1 Deichverband am linken Weserufer

8.3.2 Deichverband am rechten Weserufer 8.3.3 Magistrat Bremerhaven

9 Zusammenfassung und Ausblick

5 8 11 13 14 14 14 15 15 15 15 16 16 17 19 19 19 21 23 23 23 24 24 24 25 26 26 26 26 27 28 28 29 29 30 30 30 30 31 31 31 31 32 32 32 32 32 33 33

(6)

gebiet der Geeste in der Stadt Bremerhaven zu verhindern. Zugleich wurden damit erforderliche Er- K|KXQJHQXQG9HUVWlUNXQJHQGHU'HLFKHLQGLHVHQ Niederungen erspart.

'LH.DWDVWURSKHQÀXWYRPXQG)HEUXDU führte an der deutschen Nordseeküste zu 340 To- GHVRSIHUQ HUKHEOLFKHQ 9HUP|JHQVVFKlGHQ XQG schweren Beschädigungen an den Küstenschutz- anlagen. Auf niedersächsischem Gebiet kam es LQVEHVRQGHUHDQGHQ1HEHQÀVVHQGHUJUR‰HQ7L- GHVWU|PH]X'HLFKEUFKHQ

1 Einführung

Die niedersächsische Küste ist durch ausgedehn- te Niederungsgebiete geprägt. Ems, Weser und (OEH HUVWUHFNHQ VLFK DOV JUR‰H 7LGHVWU|PH VDPW LKUHQ 1HEHQÀVVHQ ZHLW LQ GDV +LQWHUODQG KLQHLQ hEHUÀXWXQJHQGXUFK6WXUPÀXWHQXQG+RFKZlVVHU stellen eine stete Gefährdung für diese Gebiete dar. Deshalb bilden Pläne und Maßnahmen des Hochwasserrisikomanagements als Vorsorge zur 6LFKHUVWHOOXQJGHV6FKXW]HVJHJHQhEHUÀXWXQJHQ eine unverzichtbare Grundlage zum Schutz dieses nach neuesten Ermittlungen ca. 6.500 km² großen Siedlungsgebietes, welches etwa 14 % der Lan- GHVÀlFKH1LHGHUVDFKVHQVXPIDVVW+LHUOHEHQFD 1,1 Millionen Menschen. In den geschützten Ge- bieten sind Sachwerte von ca. 129 Milliarden Euro vorhanden.

Für das Land Bremen hat der Hochwasserschutz YRQ MH KHU HLQH H[LVWHQWLHOOH %HGHXWXQJ GHU /DQGHVÀlFKH NPð LVW EHUÀXWXQJVJHIlKUGHW und muss durch Deiche und sonstige Schutzanla- JHQ YRU 6WXUPÀXWHQ XQG %LQQHQKRFKZlVVHUQ JH- schützt werden. Ca. 530.000 Menschen sind auf einen funktionierenden Hochwasserschutz ange- wiesen, dies entspricht rund 78% der Gesamtbe- Y|ONHUXQJ 'LH JHVFKW]WHQ 6DFKZHUWH OLHJHQ EHL ca. 89 Milliarden Euro.

Nur durch einen wirksamen und auf Nachhaltigkeit DQJHOHJWHQ.VWHQVFKXW]LVWHVP|JOLFKGLH/HLV- tungsfähigkeit dieses Siedlungs-, Wirtschafts- und Kulturraumes einschließlich der Vielfalt, Eigenart XQG6FK|QKHLWYRQ1DWXUXQG/DQGVFKDIWDOVH[LV- tentielle Lebensgrundlage für die Menschen dauer- haft zu gewährleisten.

'LH*HIlKUGXQJGHU.VWHQJHELHWHGXUFKhEHUÀX- tungen besteht sowohl unmittelbar von der See her DOVDXFKEHUGLHJUR‰HQ7LGHVWU|PHXQGLKUH]DKO- UHLFKHQ1HEHQÀVVHhEHUGLHVHN|QQHQ6WXUPÀX- ten weit in das Hinterland eindringen und sich mit GHP2EHUZDVVHUDEÀXVVEHUODJHUQ

'LHYHUKHHUHQGH6WXUPÀXWNDWDVWURSKHYRP)HEUX- ar 1953, die in den Niederlanden aber auch Bel- gien und England zahlreiche Menschenleben for- derte und schwere Sachschäden verursachte, war Veranlassung, in Niedersachsen und Bremen die Küstenschutzkonzepte gemeinsam zu überdenken XQG)|UGHUSURJUDPPHZLHGDVÄ1LHGHUVlFKVLVFKH Küstenprogramm“ zu initiieren und den Schutz vor 6WXUPÀXWHQNRQWLQXLHUOLFK]XYHUEHVVHUQ

Bereits im Jahr 1954 wurde das Ledasperrwerk XQG LP -DKU GDV 6WXUPÀXWVSHUUZHUN DQ GHU Geeste in Betrieb genommen, um die Deichlinie zu YHUNU]HQ XQG GDV (LQGULQJHQ YRQ 6WXUPÀXWHQ LQ das Leda-Jümme Gebiet bzw. in das Niederungs-

Abb. 1-1: Deichbruch an der Schwinge bei Stade im Februar 1962

$OV 5HDNWLRQ KLHUDXI ZXUGHQ GLH ¿QDQ]LHOOHQ $Q- strengungen im Küstenschutz erheblich verstärkt, mit dem niedersächsischen Deichgesetz einheit- OLFKH JHVHW]OLFKH 5HJHOXQJHQ JHVFKDႇHQ QHXH technische Standards entwickelt und mit der Erstel- lung des ersten Generalplans Küstenschutz Nie- dersachsen im Jahr 1973 die noch erforderlichen Maßnahmen und das erforderliche Investitionsvo- lumen ermittelt.

Nach 1962 traten eine Reihe sehr schwerer Sturm- ÀXWHQ DXI 6R NDP HV DP -DQXDU DQ GHU (OEH ]X GHQ K|FKVWHQ MHPDOV JHPHVVHQHQ :DV- serständen und in Folge wiederum zu zahlreichen Deichbrüchen. Sehr hohe Wasserstände traten z.

(7)

Abb. 1-2: Bruchstelle eines stark durchwurzelten Deiches im Alten Land im Februar 1962

werke sowie sonstige Anlagen werden vielmehr ge- QHUHOODOVÄ+RFKZDVVHUVFKXW]DQODJHQ³GH¿QLHUW Für die Deicherhaltung der Hauptdeiche und Schutzdeiche am Festland sind in Niedersachsen überwiegend die Deichverbände verantwortlich.

Diese werden durch die Eigentümer aller im Schut- ze dieser Deiche liegenden Grundstücke gebildet.

'LH*HELHWHGHU'HLFKYHUElQGHHUVWUHFNHQVLFKÀl- chendeckend entlang der niedersächsischen und bremischen Küste vom Rheiderland an der nieder- ländischen Grenze bis zur Staustufe Geesthacht an

%DXFKLQ GHQ6WXUPÀXWHQYRP-DQXDU am 10. Januar 1995, am 1. November 2006 und am 6. Dezember 2013 auf.

Um die Hauptdeichlinien zu verkürzen und die 'HLFKH GHU WLGHEHHLQÀXVVWHQ 1HEHQÀVVH YRU XQ- PLWWHOEDUHP6WXUPÀXWHLQÀXVV]XVFKW]HQZXUGHQ DQ(PV:HVHUXQG(OEHLQVJHVDPW6WXUPÀXW- sperrwerke errichtet, die bei Schließung ein Eindrin- JHQYRQ6WXUPÀXWHQWLHILQGDV+LQWHUODQGZLUNVDP YHUKLQGHUQXQGDXIJUXQGGHUHUHLQH(UK|KXQJXQG Verstärkung der oberstrom liegenden Deiche viel-

fach vermieden werden konnte.

'LHDQWLGHEHHLQÀXVVWHQ1HEHQ- ÀVVHQREHUVWURPGHU6SHUUZHU- ke liegenden Deiche, die in Nie- dersachsen als Schutzdeiche bezeichnet werden, schützen die 1LHGHUXQJVJHELHWHJHJHQhEHU- ÀXWXQJ GXUFK 2EHUZDVVHU ZHO- ches bei Schließung der Sperr- ZHUNHQLFKWDEÀLH‰HQNDQQ6LH stellen damit einen wichtigen Teil des Küstenschutzsystems in Niedersachsen und Bremen dar und bilden zudem im Fall eines Versagens des Sperrwerks eine weitere Sicherheit.

Im Bremischen Wassergesetz ZLUG GHU %HJULႇ Ä6FKXW]GHLFKH³ nicht verwendet. Deiche, Sperr-

(8)

setzung von Küstenschutzmaßnahmen eine große, stetig zunehmende Bedeutung zu. Raumordnung und Bauleitplanung berücksichtigen die küsten- schutzfachlichen Erfordernisse. In der Abwägung EHVLW]WGHU6FKXW]GHU%HY|ONHUXQJYRUhEHUÀXWXQ- JHQGDEHLK|FKVWH3ULRULWlW

Im Rahmen der Generalplanungen für den Küs- tenschutz wurden bislang der Generalplan Küs- tenschutz Niedersachsen-Bremen, Teil 1 Festland XQG GHU *HQHUDOSODQ .VWHQVFKXW] 7HLO 2VWIULHVLVFKH ,QVHOQ DXIJHVWHOOW 'HU YRUOLH- gende Generalplan Küstenschutz Niedersachsen- Bremen, Teil 3 Schutzdeiche komplettiert diese Reihe. Hierzu wurden sämtliche Schutzdeiche in Niedersachsen und Bremen neu vermessen und GDPLW HLQH %HVWDQGVDXIQDKPH JHVFKDႇHQ GLH HL- QHQ YROOVWlQGLJHQ hEHUEOLFN EHU GLH 6LWXDWLRQ DO- OHU EHWURႇHQHQ 'HLFKH HLQVFKOLH‰OLFK YRUKDQGHQHU +DQGOXQJVEHGDUIHHUP|JOLFKW'HU3ODQHUJlQ]WGLH bereits vorliegenden Generalpläne zu einem Ge- samtwerk, welches einen Kernbaustein des Hoch- wasserrisikomanagements für den Küstenschutz in Niedersachsen und Bremen bildet. Alle Pläne werden turnusmäßig im Hinblick auf Anpassungs- bedarfe, die sich zum Beispiel aus veränderten

%HPHVVXQJVJU|‰HQ DXI *UXQG GHV .OLPDZDQGHOV ergeben, überprüft und bilden somit eine wichtige

%DVLV IU HLQHQ QDFKKDOWLJHQ 6FKXW] GHU %HY|ONH- rung.

der Tidegrenze der Elbe. Das Land Niedersachsen vertreten durch den Niedersächsischen Landesbe- trieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz 1/:.1 LVW DP )HVWODQG IU GLH 'HLFKHUKDOWXQJ der Hauptdeiche im Falle besonders schwieriger 5DKPHQEHGLQJXQJHQ XQG IU GLH 6WXUPÀXWVSHUU- werke verantwortlich.

Im Land Bremen sind die beiden bremischen Deich- verbände am linken und am rechten Weserufer, die Stadtgemeinde Bremen, der Magistrat Bremerha- ven sowie das Land Bremen für die Deicherhaltung zuständig.

Die Gesamtlänge der niedersächsischen Haupt- deichlinie beträgt auf dem Festland aktuell 603 km, die der bremischen Weserdeiche 82 km. Die REHUKDOE GHU 6WXUPÀXWVSHUUZHUNH DQVFKOLH‰HQGHQ Schutzdeiche enden an der Tidegrenze und weisen in Niedersachsen eine Gesamtlänge von rund 566 km und in Bremen von rund 32 km auf.

Belange des Küstenschutzes haben naturgemäß starke Auswirkungen auf andere Nutzungsansprü- che wie z. B. Landwirtschaft, Tourismus, Häfen und 6FKLႇIDKUW,QGXVWULHXQG*HZHUEHGHUVWlGWHEDX- lichen Entwicklung und den Naturschutz. Ohne ei- nen langfristig funktionsfähigen Küstenschutz wä- UHQGLHVH1XW]XQJHQQLFKWP|JOLFK'HVKDOENRPPW der Integration dieser konkurrierenden Nutzungs- ansprüche in die konzeptionelle Planung und Um-

Abb. 1-4: Schutzdeiche an der Oste

(9)

2 Der Küstenraum

Der Küstenraum in Niedersachsen und Bremen ist geprägt durch Marschgebiete sowie Niederungs- XQG+RFKPRRUHXQGVFKOLH‰WDQGLHK|KHUJHOHJHQH Geest an. Künstliche Entwässerung und Nutzungen wie z. B. Torfabbau führten zu einer Abnahme des Geländeniveaus. Ca. 60 % des deichgeschützten Gebietes liegt in Niedersachsen heute unterhalb des mittleren Tidehochwassers und in Teilen sogar unterhalb des mittleren Meeresspiegels. Die Fläche unterhalb Tidehochwasser entspricht rund 1/12 der Fläche Niedersachsens, in Bremen rund 40% der /DQGHVÀlFKH'DV6\VWHPDXV+DXSWXQG6FKXW]- deichen schützt diesen Raum damit auch vor täg- OLFKHQhEHUÀXWXQJHQ

'LH1HEHQÀVVHGHUJUR‰HQ7LGHVWU|PHYRQ(PV Weser und Elbe entspringen oftmals im Geestbe- reich, so dass von dort Oberwasser in die tidebe- HLQÀXVVWHQ %HUHLFKH ]XÀLH‰W 'LH *HZlVVHUV\VWH- me mit Schutzdeichen sind oft noch durch einen natürlichen, mäandrierenden Verlauf geprägt, wur- GHQ LQ 7HLOHQ DEHU DXV *UQGHQ GHU 6FKLႇEDUNHLW oder des Deichbaus in der Historie begradigt.

8P GLH WLHÀLHJHQGHQ *HELHWH PLW GHQ ODQGZLUW- schaftlichen Flächen und Siedlungsbereichen ge- JHQhEHUÀXWXQJHQ]XVFKW]HQEHVLW]WGHU'HLFK- bau auch hier eine lange Tradition. Vor dem Bau GHU6WXUPÀXWVSHUUZHUNHLP0QGXQJVEHUHLFKDOOHU 1HEHQÀVVHEHVD‰HQGLH'HLFKHHLQHXQPLWWHOED- UH6FKXW]IXQNWLRQJHJHQ6WXUPÀXWHQ'HU%DXGHU Sperrwerke stellte dann i. d. R. eine wirtschaftliche

$OWHUQDWLYH]XUZHLWHUHQ(UK|KXQJXQG9HUVWlUNXQJ der bestehenden Schutzdeiche dar. In den von der 7LGH EHHLQÀXVVWHQ %HUHLFKHQ VLQG GLH 6FKXW]GHL- che deshalb aus historischen Gründen heute zum 7HLO GHXWOLFK K|KHU DOV HUIRUGHUOLFK ZREHL VLH LP

9HUJOHLFK]XGHQKHXWLJHQ6WDQGDUGVRIW'H¿]LWHLQ

$XIEDXRGHU3UR¿ODXIZHLVHQ

Nach Schließung eines Sperrwerks treten in den Schutzdeichgewässern heute Wasserstände auf, GLHGXUFKGLH=XÀVVHDXVGHP2EHUZDVVHUPD‰- geblich bestimmt werden. Sie sind meist erheblich niedriger als die vor dem Sperrwerksbau aufge- WUHWHQHQ 6WXUPÀXWZDVVHUVWlQGH 'LH &KDUDNWHULV- tik des durch Schutzdeiche geschützten Gebietes stellt sich aus historischen und regionalen Gründen sehr unterschiedlich dar:

An der Ems bildet etwa das Leda-Jümme Gebiet einen ca. 400 km² großen bedeichten, tidebeein- ÀXVVWHQ1LHGHUXQJVEHUHLFKZHOFKHUGXUFKHLQZHLW verzweigtes Gewässernetz aus natürlichen Gewäs- sern und Kanälen geprägt ist. Zum Schutz dieses Gebietes wurde 1954 das Ledasperrwerk gebaut.

1HEHQGHP/HGDVSHUUZHUNZXUGHGDV/HGDVFK|SI- werk 2001 im Zuge der Wasserbewirtschaftung GHU (PV EHL 6FKLႇVEHUIKUXQJHQ XQG ]XU 9HU- besserung der Hochwassersicherheit errichtet.

Das Gebiet ist geprägt durch zahlreiche zusätzlich errichtete Polder, die der gezielten Steuerung der Wasserstände im Staufall dienen. Seit 2002 er- gänzt das Emssperrwerk dieses System seeseitig.

$QGHU:HVHUUHLFKWGHUWLGHEHHLQÀXVVWH%HUHLFKGHU Hunte bis in das Stadtgebiet von Oldenburg. Für die 6FKLႇIDKUWYRQXQGQDFK2OGHQEXUJZXUGHQLP%H- reich der unteren Hunte im vergangenen Jahrhun- dert insgesamt 20 Durchstiche durch deren mäan- drierenden Verlauf angelegt. Damit verkürzte sich die Streckenlänge von ursprünglich etwa 39 km auf gut 25 km. Gleichzeitig stieg der mittlere Tidenhub in Oldenburg. Das Huntesperrwerk wurde zusam- men mit dem Ochtum- und dem Lesumsperrwerk am 01.10.1979 in Betrieb genommen. Darüber hin-

(10)

'LH WLGHEHHLQÀXVVWHQ 1LHGHUXQJHQ YRQ /HVXP +DPPH XQG :PPH ELOGHQ HLQ ZHLWOlX¿JHV *H- ELHWZHOFKHVVLFKYRPQ|UGOLFKHQ7HLOGHU6WDGWJH- meinde Bremen bis nach Lilienthal ausdehnt. Ins- besondere die Wümme ist durch einen auch heute noch stark mäandrierenden Verlauf geprägt. An der :PPHWUDWHQDOV)ROJHGHU6WXUPÀXWYRP)HEUXDU 'HLFKEUFKH XQG hEHUÀXWXQJHQ DXI QLHGHU- sächsischem Gebiet auf. Von 1971 bis 1974 wurde das Lesumsperrwerk am Unterlauf der Lesum zum Schutz des Gesamtgebietes errichtet. Dadurch werden insgesamt 39 km entlang der Deichlinie an Lesum, Wümme und Hamme nicht mehr von 6WXUPÀXWHUHLJQLVVHQEHWURႇHQ

Abb. 2-3: +XQWHsperrwerk

DXVOLHJHQXQWHUKDOEGHU6WDGW2OGHQEXUJhEHUODXI- polder, in die bei Schließung des Huntesperrwerks GDV2EHUZDVVHUGHU+XQWHÀLH‰W

Die Ochtum erstreckt sich durch die südliche Weser- marsch bis in das Gebiet der Stadtgemeinde Bre- PHQ,QGHU6WXUPÀXWYRP)HEUXDUNDPHVLQ den Stadtteilen Woltmershausen, Rablinghausen, Warturm und Grolland in Folge von Deichbrüchen zu hEHUÀXWXQJHQ 'XUFK GHQ %DX GHV 2FKWXPVSHUU- ZHUNV NRQQWH GLH /lQJH GHU XQPLWWHOEDU VWXUPÀXW- kehrenden Deichlinie in Niedersachsen um 22 Kilo- meter und in der Stadtgemeinde Bremen um 38 km YHUULQJHUWXQGVRYRUDOOHPGLH6WXUPÀXWJHIlKUGXQJ der westlichen Stadtbereiche deutlich reduziert wer- den.

Abb. 2-2: Schutzdeiche an der Hunte unterhalb von Oldenburg

(11)

Neben dem Bau von Sperrwerken wurden die 6FKXW]GHLFKH VHLW WHLOZHLVH LP 3UR¿O XQG LQ ihrem Verlauf durch Verkürzung der Deichlinie an- gepasst. Hierbei wurden durch Rückverlegung der Deichlinie und außendeichs gelegenen Bodenent- QDKPHQDXFK|NRORJLVFKEHVRQGHUVZHUWYROOH%LR- WRSH JHVFKDႇHQ XQG GHU 6WDXUDXP LP *HZlVVHU XQG ]ZLVFKHQ GHQ 'HLFKHQ YHUJU|‰HUW =XVlW]OLFK entstanden durch den Bau von gesteuerten und ungesteuerten Poldern weitere Stauräume, die bei Schließung des Sperrwerks zusätzliches Speicher- volumen bereitstellen. Hierdurch konnten die Was- serstände im Staufall und damit die erforderlichen 'HLFKK|KHQZHLWHUUHGX]LHUWZHUGHQ

Aus der historischen Entwicklung hat sich in Sied- lungslagen oft eine unmittelbar am Deich orientier- te, regional typische Bebauung ergeben. Beispiele hierfür sind die Fehnkultur im Leda-Jümme Gebiet RGHUGLH0DUVFKKXIHQG|UIHULP$OWHQ/DQG

*HZHUEOLFKH6FKLႇIDKUWLVWDXIGHQ6FKXW]GHLFKJH- wässern heute von untergeordneter Bedeutung. Es GRPLQLHUWKLHUGLH)UHL]HLWXQG6SRUWVFKLႇIDKUW Die Geeste verläuft im Wesentlichen auf nieder-

sächsischem Gebiet, die letzten 8,5 km vor der Mündung in die Weser liegen im städtischen Gebiet Bremerhavens. Die Inbetriebnahme des Geeste- VSHUUZHUNHV XQPLWWHOEDU YRU GHU 6WXUPÀXW führte dazu, dass die an der Geeste gelegenen Stadtteile sowie das dahinterliegende niedersächsi- VFKH8PODQGYRQhEHUÀXWXQJHQYHUVFKRQWEOLHEHQ

$QGHU(OEH¿QGHQVLFKPLW2VWH6FKZLQJH/KH (VWH6HHYHXQG,OPHQDX]DKOUHLFKHWLGHEHHLQÀXVV- WH 1HEHQÀVVH +LHUEHL UHLFKW GLH 2VWH DOV OlQJV- WHU 1HEHQÀXVV GHU 7LGHHOEH LP WLGHEHHLQÀXVVWHQ Bereich ca. 70 km vom Ostesperrwerk bis zum :HKU LQ %UHPHUY|UGH ,Q GHU 6WXUPÀXW YRP 17.02.1962 sind an der der Oste mehr als zwanzig schwere Deichbrüche entstanden. Die Deiche an der Schwinge brachen an fünf Stellen. Die Deich- verteidigung war hier wegen der fehlenden Deich- verteidigungswege sehr erschwert.

$QDOOHQ1HEHQÀVVHQGHU7LGHHOEHZXUGHQ6SHUU- werke gebaut und so die Hauptdeichlinie verkürzt und auf Anpassung der Deiche oberhalb verzichtet.

(12)

3 Ziele des Küstenschutzes

Für die Sicherung der Lebensgrundlagen der Men- VFKHQ LQ GHQ EHUÀXWXQJVJHIlKUGHWHQ .VWHQJH- bieten als bedeutsamer Lebens- und Wirtschafts- UDXP VWHOOW GHU 6FKXW] JHJHQ hEHUÀXWXQJHQ HLQH H[LVWHQ]LHOOH 9RUDXVVHW]XQJ GDU XQG ELOGHW HLQH übergeordnete raumordnerische Zielsetzung der /lQGHU1LHGHUVDFKVHQXQG%UHPHQ(LQHhEHUÀX- WXQJ LQ )ROJH YRQ 6WXUPÀXWHQ JHIlKUGHW /HLE XQG /HEHQXQGKDWHUKHEOLFKH|NRQRPLVFKHXQGVR]LR- kulturelle Beeinträchtigungen bis hin zum Verlust der Lebens- und Wirtschaftsgrundlage der Men- schen zur Folge. Der Schutz vor diesen Gefahren und die Umsetzung der hierfür notwendigen Maß- nahmen besitzen daher eine hohe Priorität.

Im Landesraumordnungsprogramm Niedersachsen und fachgesetzlich im niedersächsischen Deich- gesetz sowie im Bremischen Wassergesetz wird GHU6FKXW]YRQ.VWHQJHELHWHQYRU6WXUPÀXWHQDOV oberstes Ziel des Küstenschutzes formuliert. Das GXUFK +DXSW XQG 6FKXW]GHLFKH YRU hEHUÀXWXQJ zu schützende Gebiet ist deichrechtlich für jeden Deichverband gesetzlich verbindlich festgelegt.

In Niedersachsen und Bremen werden große zu- sammenhängende Gebiete geschützt, so dass bei 9HUVDJHQGHU.VWHQVFKXW]DQODJHQLP6WXUPÀXWIDOO DXVJHGHKQWH%HUHLFKHGXUFKhEHUÀXWXQJEHWURႇHQ wären. Hierzu müssen die Küstenschutzsysteme im Hinblick auf ihre Funktionalität stetig überprüft und an die aktuellen Erfordernisse angepasst wer- GHQ'LH6ROOK|KHGHU6FKXW]GHLFKHZLUGEHUHLQ- heitliche Verfahren auf Basis des zu erwartenden K|FKVWHQ 6WDXZDVVHUVWDQGHV DOV PD‰JHEHQGHQ

Wasserstand in Kombination mit einem Mindest- freibord oder in besonderen Fällen einem lokalen :HOOHQDXÀDXIHUPLWWHOW=LHOLVWHVHLQHQHQWODQJGHU 6FKXW]GHLFKOLQLH P|JOLFKVW JOHLFKZHUWLJHQ 6FKXW]

JHJHQhEHUÀXWXQJ]XHUUHLFKHQ

%HPHVVXQJVZDVVHUVWDQGXQG6ROOGHLFKK|KHQVWHO- OHQ HLQ QDFK GH¿QLHUWHQ .ULWHULHQ IHVWJHOHJWHV 6L- cherheitsmaß dar. Dennoch kann nicht vollständig ausgeschlossen werden, dass auch Wasserstände oberhalb des Bemessungswasserstandes eintre- ten. Trotz des hohen Standes an wissenschaftli- FKHQ(UNHQQWQLVVHQXQGWHFKQLVFKHQ0|JOLFKNHLWHQ kann es deshalb - auch nach Durchführung der im Generalplan vorgesehenen Maßnahmen - einen DEVROXWHQ 6FKXW] JHJHQ hEHUÀXWXQJ QLFKW JHEHQ Dem ist im Rahmen des Hochwasserrisikomanage- ments durch Vorsorgemaßnahmen Rechnung zu WUDJHQ1HEHQGHPWHFKQLVFKHQ6FKXW]YRUhEHU- ÀXWXQJHQ HUP|JOLFKHQ IUK]HLWLJH 3URJQRVHQ YRQ zu erwartenden Wasserständen durch den NLWKN XQG GXUFK GDV %XQGHVDPW IU 6HHVFKLႇIDKUW XQG +\GURJUDSKLH %6+ VRZLH GLH %HREDFKWXQJ GHU Stauwasserstände rechtzeitige Informationen der für die Deichverteidigung und Gefahrenabwehr zu- VWlQGLJHQ6WHOOHQVRZLHGHU%HY|ONHUXQJ0LW+LOIH dieser und weiterer Elemente des Hochwasserrisi- NRPDQDJHPHQWVN|QQHQGLHQRWZHQGLJHQ0D‰QDK- PHQHUJULႇHQXQG*HIlKUGXQJHQPLQLPLHUWZHUGHQ In Niedersachsen und Bremen bestehen in sich geschlossene Hauptdeichlinien, die aus See- und Ästuardeichen und seit Mitte des letzten Jahrhun- GHUWV 6SHUUZHUNHQ DOV VWXUPÀXWNHKUHQGHQ +DXSW- elementen gebildet werden. Im Zuge der Klimaan- Abb. 3-1: Lesumsperrwerk

(13)

zielgerichtete Unterhaltung der Küstenschutzanla- JHQLVWGDKHUXQHUOlVVOLFK+LHU]XJHK|UWDXFKGLH gezielte Bekämpfung von Wühltierbefall unter Be- achtung der artenschutzrechtlichen Vorgaben, die Entfernung von Bäumen und Sträuchern sowie die Bekämpfung von Wildkräutern wie Brennnesseln und Disteln.

Die langfristige Sicherstellung des Küstenschut- zes vor dem Hintergrund des Klimawandels sowie die Umsetzung und Weiterentwicklung nachhalti- ger Strategien stellen wichtige Aufgaben dar. Die Umsetzung von Küstenschutzmaßnahmen erfor- GHUW ]ZDQJVOlX¿J GLH ,QDQVSUXFKQDKPH ]XVlW]OL- cher Flächen. Diese müssen auf der Binnenseite des Deiches in der Deichschutzzone wie auch im Deichvorland freigehalten werden.

Die hydrologischen und morphologischen Aus- wirkungen des Klimawandels erfordern langfristig eine verstärkte Anpassung der Küstenschutzan- lagen. Für die Gewinnung von deichbaufähigem

%RGHQIUGLH(UK|KXQJXQG9HUVWlUNXQJGHU'HL- FKH ZHUGHQ )OlFKHQ HEHQVR EHQ|WLJW ZLH IU GLH 6FKDႇXQJ YRQ 3ROGHUQ XQG hEHUÀXWXQJVUlXPHQ im Bereich der Schutzdeiche, um den Einstau des 2EHUZDVVHUV RSWLPDO VWHXHUQ ]X N|QQHQ XQG GD- GXUFKGLHHUIRUGHUOLFKHQ'HLFKK|KHQ]XRSWLPLHUHQ Die räumlichen Bedarfe des Küstenschutzes für die Umsetzung zukünftiger Küstenschutzstrategien und -maßnahmen sind deshalb in der Raumord- nung und Bauleitplanung unter den Maßgaben des Landesraumordnungsprogramms langfristig und vorausschauend zu berücksichtigen.

passungsstrategie des Landes Niedersachsen ist es für Hauptdeiche Ziel, auf der derzeitigen Linie zu erhalten und falls erforderlich an veränderte zu- künftige Rahmenbedingungen anzupassen. Ober- halb der Sperrwerke setzt sich diese Deichlinie an GHQWLGHEHHLQÀXVVWHQ*HZlVVHUQPLWGHQ6FKXW]- deichen fort. Die dauerhafte Funktionalität der Dei- che wird oft durch Zusammenwirken mit weiteren vorgelagerten Schutzelementen wie Deckwerken, Buhnen, dem Deichvorland und Schutzzonen er- reicht, welche ein mit dem Deich zusammenwirken- des System bilden.

Mit dem Klimaschutz- und Energiegesetz hat Bre- men bereits 2015 die gesetzliche Grundlage zur Entwicklung einer Strategie zur Anpassung an die )ROJHQ GHV .OLPDZDQGHOV JHVFKDႇHQ 'LH YHU|ႇHQWOLFKWH .OLPDDQSDVVXQJVVWUDWHJLH EHQHQQW Ziele und Schlüsselmaßnahmen, wie z.B. die Si- cherstellung der Funktionstüchtigkeit der Schutz- XQG1RWIDOOV\VWHPHYRU6WXUPÀXWHQ

Die Deiche oberhalb der Sperrwerke sind technisch in Teilen als so genannter Vorlanddeich ausge- IKUW (LQ 'HLFKYRUODQG HUP|JOLFKW DOV QDWXUQDKHV Schutzelement des Deiches den Verzicht auf ein Deckwerk und kann zudem im Fall des Deichver- VDJHQVGLHhEHUÀXWXQJVDXVEUHLWXQJHUKHEOLFKYHU- ULQJHUQ (UKDOW XQG 3ÀHJH GHV 'HLFKYRUODQGV XQG dessen Schutz vor Erosion durch Buhnen und Ufersicherungen kommt daher eine große Bedeu- tung zu. Eine dauerhafte Funktionsfähigkeit der Küstenschutzanlagen muss gewährleistet sein.

Grundsätzlich dürfen diese deshalb nicht für ande-

(14)

4 Küstenschutzanlagen

Anlagen, die dem Küstenschutz dienen, werden in Niedersachsen durch das Niedersächsische Deich- JHVHW]1'*XQGLQ%UHPHQGXUFKGDV%UHPLVFKH :DVVHUJHVHW] %UHP:* GH¿QLHUW +DXSWGHLFKH Sperrwerke und Schutzdeiche besitzen eine unmit- WHOEDUH6FKXW]IXQNWLRQYRUhEHUÀXWXQJ'DV'HLFK- vorland sowie Schutzwerkes des Deiches ergänzen diesen in seiner Funktion. Hinter der Hauptdeichli- nie liegende gewidmete Deiche bilden die zweite Deichlinie.

Die Kombination aus den verschiedenen Elemen- WHQ ELOGHW HLQ JHVWDႇHOWHV ÀlFKHQKDIWHV .VWHQ- schutzsystem, bei dem die einzelnen Elemente, die nachfolgend beschrieben werden, aufeinander ab- JHVWLPPWVLQG6FK|SIZHUNHVWHOOHQDOVQRWZHQGLJH Elemente der Binnenentwässerung keine Küsten- schutzanlagen dar.

Der Deich erfüllt seinen Zweck am besten, wenn P|JOLFKVW NHLQH %DXZHUNH XQG NHLQ VFKlGOLFKHU

%HZXFKV LP 'HLFKN|USHU VHLQH +RPRJHQLWlW VW|- ren. Jede Nutzung, die nicht der Deicherhaltung dient, ist daher auf ein unumgängliches Maß zu be- schränken. Dies gilt auch für besondere Bauwerke und Anlagen, die der Ent- und Bewässerung oder dem Verkehr dienen, sowie für Versorgungsleitun- gen für Wasser, Gas, Öl und Strom.

Ebenso ist es notwendig, für die Deichverteidigung und für einen zukünftig notwendigen weiteren Aus- bau des Deiches landseitig eine Schutzzone von baulichen Anlagen jeder Art frei zu halten. Sonder- bauweisen des Deiches erschweren die spätere Anpassung der Deichlinie an zukünftige Erforder- nisse. Soweit Sonderbauweisen im Falle von kul- turhistorischen Werten oder bei Einbauten mit alten Rechten aus Sicht des Küstenschutzes unvermeid- bar sind, müssen sie auf ein Minimum begrenzt werden.

Sperrwerk Inbetriebnahme

[Jahr]

Schließwasserstand [m NHN]

Durchschnittliche Schließungen / Jahr

=HLWUDXP

Träger Besonderheiten

Ems-Gebiet /HGDVSHUUZHUN

(PVVSHUUZHUN 6SHUUZHUN/H\VLHO Weser-Gebiet

+XQWHVSHUUZHUN 2FKWXPVSHUUZHUN /HVXPVSHUUZHUN

*HHVWHVWXUPÀXWVSHUUZHUN Elbe-Gebiet

6SHUUZHUNH&X[KDYHQ 2VWHVSHUUZHUN 6SHUUZHUN)UHLEXUJ 6SHUUZHUN:LVFKKDIHQ 6SHUUZHUN5XWKHQVWURP 6SHUUZHUN$EEHQÀHWK 6FKZLQJHVSHUUZHUN /KHVSHUUZHUN (VWHVSHUUZHUN 6HHYHVSHUUZHUN

,OPHQDXVSHUUZHUN

29.07.1954

03.11.2002

07.09.1991

DEKY2EHUZDVVHU DEKY

2EHUZDVVHU

151

WSA Emden

3,50 0,5 ohne Staubetrieb zur 6FKLႇVEHUIKUXQJ

NLWKN Bst.

Aurich

Torverschlüsse mit ein- facher Sicherheit 6RPPHU

:LQWHU 706 NLWKN Bst.

Aurich

01.10.1979 3,10 20

NLWKN Bst.

Brake

01.10.1979 2,80 95

NLWKN Bst.

Brake

01.10.1979 2,70

DEKYRP2EHUZDVVHU

151

Brem. Deichverband am rechten Weserufer

27.09.1961 2,50 128

Freie Hanse- stadt Bremen

Unterhaltung: bremenports GmbH & Co. KG im Auftrag des

Eigentümers

01.01.2013 2,80 10 - 20 NLWKN Bst.

Stade

Sperrwerk Schleusenpriel und Sperrwerk Alter Fischereihafen

1968 2, 2,45

DEKYRP2EHUZDVVHU

36

:6$&X[KDYHQ

02.07.1967 1,90 119

NLWKN Bst.

Stade

05.07.1978 2,20 52

NLWKN Bst.

Stade

02.05.1979 6RPPHU

:LQWHU

102

NLWKN Bst.

Stade

01.09.1971 2,20 83

NLWKN Bst.

Stade

01.08.1971 2,40 57

NLWKN Bst.

Stade

09.04.1969 2,20

DEKYRP2EHUZDVVHU

141

NLWKN Bst.

Stade

2000 2,80 50 - 80 Hamburg Port

Authority

Liegt auf dem Gebiet der Freien und Hansestadt Hamburg 1966 nicht geregelt, frei

bewegliche Sieltore

706 MHGH7LGH

NLWKN Bst.

Lüneburg

28.08.1976

2,40 Juni 2,90 Sommer

3,30 Winter

66

NLWKN Bst.

Lüneburg

Tab. 4-1: Kenndaten der Sperrwerke

(15)

4.1 Hauptdeiche, Hochwasserschutzanla- gen, Schutzdünen und zweite Deichlinie Ausführungen zu diesen Küstenschutzanlagen

¿QGHQVLFKLP*HQHUDOSODQ.VWHQVFKXW]1LHGHU sachsen/Bremen Teil 1 -Festland- und im General- plan Küstenschutz Niedersachsen Teil 2 -Ostfriesi- sche Inseln-.

4.2 Sperrwerke

Sperrwerke sind Bauwerke mit Sperrvorrichtungen in Tidegewässern, die dem Schutz eines Gebietes YRUHUK|KWHQ7LGHQYRUDOOHPYRU6WXUPÀXWHQGLH- QHQ%HL6WXUPÀXWJHIDKUZLUGGHU)OXVVODXIEHLIHVW- gelegten Wasserständen abgesperrt und das wei- tere Einlaufen der Sturmtidewelle verhindert. Die Schließung der Sperrwerkstore ist sperrwerksspe- ]L¿VFK LQ GHQ HLQ]HOQHQ %HWULHEVRUGQXQJHQ IHVW- gelegt und erfolgt abhängig von dem eingetretenen oder zu erwartenden Tidehochwasserstand teils in .RPELQDWLRQ PLW GHP 2EHUZDVVHU]XÀXVV 6SHUU- werke sind mit Ausnahme des Emssperrwerkes mit einer zweiten Sicherheit ausgestattet. Oberstrom der Sperrwerke schließen sich die Schutzdeiche DQ ,Q 1LHGHUVDFKVHQ EH¿QGHQ VLFK GHU LQVJH- samt 19 Sperrwerke. Das Geeste– und das Lesum- sperrwerk liegen auf dem Hoheitsgebiet Bremens und das Estesperrwerk auf dem Gebiet der Freien und Hansestadt Hamburg. Sie schützen auch nie- dersächsische Flächen.

Träger der Erhaltung der Sperrwerke sind das Land Niedersachsen oder das Land Bremen, dieses ver- treten durch bremenports bzw. den Deichverband am rechten Weserufer. Für das Leda- und das

Ostesperrwerk ist die Bundesrepublik Deutsch- land und für das Este-Sperrwerk die Hamburg Port

$XWKRULW\ HUKDOWXQJVSÀLFKWLJ ,Q 7DE VLQG GLH Sperrwerke, welche die Küstengebiete in Nieder- sachsen und Bremen schützen mit ihren wesent- lichen Merkmalen aufgelistet. Die Lage der Sperr- werke kann der Abb. 4-1 entnommen werden.

4.3 Schutzdeiche

Deiche oberhalb eines Sperrwerks in Tidegewäs- sern werden in Niedersachsen als Schutzdeiche bezeichnet. Sie sind als Schutz eines Gebietes YRUhEHUÀXWXQJHQHUIRUGHUOLFKZHLOGDV2EHUZDV- VHUEHL6FKOLH‰XQJGHV6SHUUZHUNVQLFKWDEÀLH‰HQ kann.

Die Deiche oberhalb des Emssperrwerks sind als Hauptdeiche gewidmet, da das Emssperrwerk kei- ne doppelte Deichsicherheit besitzt und die ober- halb liegenden Emsdeiche die zweite Deichsicher- heit bilden.

Die Gesamtlänge der Schutzdeiche in Niedersach- sen beträgt rund 566 km und in Bremen rund 32 km 7DE'LHVH'HLFKHELOGHQRIWPLW]XVlW]OLFKHQ Flutpoldern, die über Bauwerke gesteuert oder

EHU GH¿QLHUWH hEHUODXIVFKZHOOHQ DQJHVSURFKHQ werden, ein zusammenhängendes Schutzdeich- system Dieses wird teils über zusätzliche Retention GXUFK hEHUÀXWXQJVUlXPH DXFK REHUVWURP GHV 7L- GHEHUHLFKVHUJlQ]W$EE

$EE/DJHGHU'HLFKOLQLHQXQG6SHUUZHUNH/HGD(PV/H\VLHO+XQWH2FKWXP/HVXP *HHVWHXQG&X[KDYHQ2VWH)UHLEXUJ:LVFKKDIHQ5XWKHQVWURP$EEHQÀHWK 6FKZLQJH/KH(VWH6HHYHVLHO,OPHQDX

(16)

Gebiet / Gewässer

'HLFKYHUEDQG,0HLOH$OWHQODQGHVOLQNHV8IHU 'HLFKYHUEDQG,,0HLOH$OWHQ/DQGHVUHFKWHV8IHU

Deichverband / Körperschaft Deichlänge gesamt [km]

Bremischer Deichverband am rechten Weserufer

%UHPLVFKHU'HLFKYHUEDQGDPOLQNHQ:HVHUXIHUUHFKWHV8IHU

%UHPLVFKHU'HLFKYHUEDQGDPUHFKWHQ:HVHUXIHUOLQNHV8IHU Schutzdeiche

Niedersachsen

Deich- und Wasserverband Vogtei-Neuland Artlenburger Deichverband

Deichverband II. Meile Alten Landes Leda-Jümme-Gebiet

Hunte-Gebiet Ochtum Hamme Wümme Oste Schwinge Lühe Este

+DUEXUJHU'HLFKYHUEDQGOLQNHV8IHU

'HLFKXQG:DVVHUYHUEDQG9RJWHL1HXODQGUHFKWHV8IHU Seeve

Luhe/Ilmenau Deiche Bremen Ochtum Lesum Wümme Geeste

Leda-Lümme-Verband

,,2OGHQEXUJLVFKHU'HLFKEDQGOLQNHV8IHU ,2OGHQEXUJLVFKHU'HLFKEDQGUHFKWHV8IHU

263,0

Tab. 4-2: Schutzdeichlängen einschließlich Polderdeichen JHUXQGHWH:HUWH

,2OGHQEXUJLVFKHU'HLFKEDQGOLQNHV8IHU

'HLFKXQG6LHOYHUEDQG6W-UJHQVIHOGUHFKWHV8IHU

'HLFKYHUEDQG.HKGLQJHQ2VWHOLQNHV8IHU 'HLFKYHUEDQG,0HLOH$OWHQODQGHVUHFKWV8IHU

Magistrat Bremerhaven

60,3

8,3 1,9 15,0

12,6

25,6

20,1 9,3

25,4

7,8 7,6 14,5

2,3

und Festsetzung der erforderlichen Abmessungen GHU'HLFKH'HLFKEHVWLFNVRZLH(UKDOWXQJXQG%H- nutzung von Deichen und anderen Küstenschutz- bauwerken. Außerdem beinhaltet es Bestimmungen

EHU5HFKWHXQG3ÀLFKWHQDQ'HLFKHQEHU'HLFK- YHUElQGH'HLFKEHK|UGHQXQG'HLFKYHUWHLGLJXQJ Für die Herstellung, Beseitigung und wesentliche Änderung von Deichen, Sperrwerken und anderen Anlagen des Küstenschutzes gelten das Nieder- sächsische Deichgesetz sowie spezielle Teile des 1LHGHUVlFKVLVFKHQ :DVVHUJHVHW]HV 1:* XQG GHV:DVVHUKDXVKDOWVJHVHW]HV:+*

In Bremen bestimmt das Bremische Wassergesetz

%UHP:* GLH 5HFKWH XQG 3ÀLFKWHQ DQ +RFKZDV- serschutzanlagen. Weiterhin regelt es den Bau, die Beseitigung oder die wesentliche Änderung von Hochwasserschutzanlagen sowie die Anforde- rungen an den Gewässerausbau und an Deich-, Damm- und Küstenschutzbauten.

Die Trägerschaft für den Küstenschutz liegt in Niedersachsen bei den Deichverbänden als Was- ser- und Bodenverbänden und dem Land Nieder- sachsen. Die Erhaltung der Schutzdeiche liegt in alleiniger Zuständigkeit der Deichverbände. Deren

%HODQJHUHJHOWGDV:DVVHUYHUEDQGVJHVHW]:9*

In Bremen sind neben dem Land die beiden Deich- verbände am linken und rechten Weserufer für Küs- In Bremen werden die Bereiche oberhalb des

Geeste-, Ochtum- und Lesumsperrwerkes durch

EHUGDV%UHPLVFKH:DVVHUJHVHW]GH¿QLHUWH+RFK- wasserschutzanlagen gesichert, welche die gleiche Funktion wie Schutzdeiche in Niedersachsen auf- weisen.

4.4 Deichsicherungswerke und Schutz- werke

Deichsicherungswerke sind in Niedersachsen und Bremen Bestandteile der gewidmeten Deichlinien.

Sie haben die Aufgabe, die Standsicherheit des 'HLFKN|USHUV]XJHZlKUOHLVWHQ=XGHQ6LFKHUXQJV- ZHUNHQJHK|UHQ'HFNZHUNHXQG%XKQHQDQVFKDU- liegenden Deichen, Bermen, Deichgräben sowie )X‰ XQG %|VFKXQJVVLFKHUXQJHQ 6FKXW]ZHUNH stabilisieren das vor dem Deich gelegene Deichvor- land und schützen dieses vor Erosion. Insbesonde- re vor Hauptdeichen stabilisieren sie den Wattbo- den. Zu den Schutzwerken im Deichvorland zählen an Schutzdeichen vor allem Buhnen und Vorland- deckwerke..

4.5 Deichvorland

Das Deichvorland dient dem Schutz des Deiches und ist für den Küstenschutz von großer Bedeu- tung. Es wird durch die zwischen Deich und Uferli- QLHEHLPLWWOHUHP7LGHKRFKZDVVHUOLHJHQGH)OlFKH gebildet.

Es kann als naturnahes Schutzele- ment für den Deich teure Deckwer- ke zum Schutz des Deichfußes er- setzen. Im Falle eines Deichbruchs wird durch ein Vorland die Gefahr eines Strombruches mit ungehin- GHUWHP (LQ XQG $XVVWU|PHQ GHU 7LGH YHUKLQGHUW +LHUGXUFK N|QQHQ SRWHQWLHOOH hEHUÀXWXQJVVFKlGHQ deutlich reduziert werden.

Deich- und Sielverband St. Jürgensfeld

2VWHGHLFKYHUEDQGOLQNHV8IHU

'HLFKYHUEDQG.HKGLQJHQ2VWHUHFKWHV8IHU 124,1

5 Rechtliche Rahmenbedin- gungen

5.1 Deichrecht

Gesetzliche Grundlage für den Küstenschutz in Niedersachsen ist das Niedersächsische Deichgesetz 1'*'DULQZHUGHQ6FKXW]GHLFKH als Deiche oberhalb eines Sperr- ZHUNHV GH¿QLHUW GLH GHP 6FKXW]

eines Gebietes vor Wasser zu die- nen bestimmt sind, das wegen der Sperrung des Tidegewässers nicht DEÀLH‰HQ NDQQ 1HEHQ ZHLWHUHQ

%HJULႇVEHVWLPPXQJHQ HQWKlOW GDV NDG Vorschriften über Widmung

(17)

'DQDFK VLQG HLQH 9HUVFKOHFKWHUXQJ GHV |NRORJL- schen und chemischen Zustands zu vermeiden VRZLH HLQ JXWHU |NRORJLVFKHU XQG FKHPLVFKHU =X- stand für alle oberirdischen Gewässer und Küs- tengewässer zu erreichen und zu erhalten. Durch Maßnahmen an den Schutzdeichen soll sich der

|NRORJLVFKH =XVWDQG GHU *HZlVVHU JUXQGVlW]OLFK nicht verschlechtern und eine Verbesserung ange- strebt werden.

,P%HUHLFKYRQ%XQGHVZDVVHUVWUD‰HQE]Z6FKLႇ- fahrtsstraßen im Eigentum des Bundes wie Leda, Hunte, Lesum, Oste, Schwinge, Lühe, Este und Il- menau ist weiterhin das Bundeswasserstraßenge- VHW]:D6WU*]XEHDFKWHQ

5.3 Umweltverträglichkeitsprüfungs- und Naturschutzrecht

Direkte Auswirkungen auf die Umsetzung von Maßnahmen an Schutzdeichen hat die EG-Richt- linie zur Änderung der Richtlinie über die Umwelt- verträglichkeitsprüfung, kurz UVP-Richtlinie. Die UVP-Richtlinie ist durch das Bundesgesetz über GLH8PZHOWYHUWUlJOLFKNHLWVSUIXQJ893*XQGGLH HQWVSUHFKHQGHQ/DQGHVJHVHW]H1893*XQG%UH- P893*LQQDWLRQDOHV5HFKWXPJHVHW]W

%HLP Ä%DX HLQHV 'HLFKHV RGHU 'DPPHV GHU GHQ

$EE6FKXW]GHLFKV\VWHPVFKHPDWLVFK

tenschutzmaßnahmen zuständig. Für die Deiche an der Geeste liegt die Zuständigkeit bei der Stadt Bremerhaven.

5.2 Wasser- und Wasserstraßenrecht der EU bzw. des Bundes

Die EG-Richtlinie über die Bewertung und das Ma- nagement von Hochwasserrisiken, kurz Hochwas- VHUULVLNRPDQDJHPHQW5LFKWOLQLH +:505/ KDW zum Ziel, einen Rahmen für die Bewertung und das Management von Hochwasserrisiken zur Ver- ringerung der hochwasserbedingten nachteiligen Folgen auf die menschliche Gesundheit, die Um- welt, das Kulturerbe und wirtschaftliche Tätigkeiten LQGHU*HPHLQVFKDIW]XVFKDႇHQ6LHZXUGHGXUFK GDV :DVVHUKDXVKDOWVJHVHW] :+* LQ QDWLRQDOHV Recht umgesetzt.

'XUFK GLH (*5LFKWOLQLH ]XU 6FKDႇXQJ HLQHV 2UG- nungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft im Rahmen der Wasserpolitik, kurz Wasserrahmen- 5LFKWOLQLH:55/LVWHLQHHLQKHLWOLFKH%DVLVIUHLQ

*HZlVVHUVFKXW]NRQ]HSW JHVFKDႇHQ ZRUGHQ GDV eine ganzheitliche Betrachtung des Grundwassers, GHU)OVVH6HHQXQG.VWHQJHZlVVHUHUP|JOLFKW Die Wasserrahmenrichtlinie ist durch das Wasser- haushaltsgesetz, das Niedersächsische Wasser- JHVHW]1:*VRZLHGDV%UHPLVFKH:DVVHUJHVHW]

(18)

des Küstenschutzes zur Bekämpfung der Erosion und meerestechnischen Arbeiten, die geeignet sind, Änderungen der Küste mit sich zu bringen ]%%DXYRQ'HLFKHQ0ROHQ+DIHQGlPPHQXQG VRQVWLJHQ .VWHQVFKXW]EDXWHQ PLW $XVQDKPH der Unterhaltung und Wiederherstellung solcher Bauten“, ist nach dem UVPG und ggf. ergänzend GHQODQGHVUHFKWOLFKHQ5HJHOXQJHQ1893*E]Z

%UHP893* GXUFK HLQH VRJ DOOJHPHLQH 9RUSU- fung des Einzelfalls festzustellen, ob das Vorha- ben erhebliche nachteilige Auswirkungen auf die Umwelt haben kann. Gegebenenfalls ist ein Plan- feststellungs- oder Plangenehmigungsverfahren einschließlich einer Umweltverträglichkeitsprüfung durchzuführen.

Die EG-Richtlinie über die Erhaltung der wildleben- GHQ9RJHODUWHQ9RJHOVFKXW]ULFKWOLQLHXQGGLH(*

Richtlinie zur Erhaltung der natürlichen Lebens- UlXPHVRZLHGHUZLOGOHEHQGHQ7LHUHXQG3ÀDQ]HQ )ORUD)DXQD+DELWDW RGHU NXU] ))+5LFKWOLQLH EHWUHႇHQ0D‰QDKPHQGHV.VWHQVFKXW]HVVRZHLW diese Auswirkungen auf Vogelschutz- oder FFH- Gebiete haben. Diese Richtlinien sind durch das

%XQGHVQDWXUVFKXW]JHVHW]%1DW6FK*XQGGLHHQW-

VSUHFKHQGHQ/DQGHVJHVHW]H1$*%1DW6FK*XQG

%UHP1DW6FK*LQQDWLRQDOHV5HFKWXPJHVHW]W Diese Gesetze haben auch durch die sog. Ein- JULႇVUHJHOXQJ GLUHNWH $XVZLUNXQJHQ DXI DOOH EDX- lichen Maßnahmen des Küstenschutzes. Hier gilt HV JUXQGVlW]OLFK (LQJULႇH LQ GHQ 1DWXUKDXVKDOW zu vermeiden bzw. diese zumindest so gering wie P|JOLFK]XKDOWHQXQGJJI$XVJOHLFKVRGHU(UVDW]- maßnahmen durchzuführen. Weiterhin enthalten sie auch Bestimmungen zum Artenschutz, zu Aus- wirkungen von baulichen Maßnahmen auf beson- ders geschützte Biotope sowie zu Bodenabbauvor- haben für Deichbaumaßnahmen.

5.4 Weitere Rechtsgebiete

Nach Art. 74 Nr. 17 des Grundgesetzes für die

%XQGHVUHSXEOLN'HXWVFKODQG**XQWHUOLHJWGHU Küstenschutz der konkurrierenden Gesetzgebung, d.h. die Länder haben die Befugnis zur Gesetz- gebung, solange und soweit der Bund von seiner Gesetzgebungskompetenz nicht Gebrauch macht.

Art. 91a GG benennt den Küstenschutz als eine der Aufgaben der Länder, bei deren Erfüllung der

Abb. 5-1: Flutpolder unterhalb von Oldenburg

(19)

Hochwasserschutzes und der Regelung des Was- VHUDEÀXVVHVIUHL]XKDOWHQVLQG

Im Rahmen von Deichbaumaßnahmen sind des Weiteren die Vorschriften des Bundesbaugesetzes

%DX*%LQ1LHGHUVDFKVHQGHU1LHGHUVlFKVLVFKHQ

%DXRUGQXQJ 1%DX2 XQG LQ %UHPHQ GHU %UHPL- VFKHQ/DQGHVEDXRUGQXQJ%UHP%DX2]XEHDFK- ten.

Für die Deichverteidigung gilt neben den gemäß NDG erlassenen Deichverteidigungsordnungen das Niedersächsische Katastrophenschutzgesetz 1.DW6* (V EHVWLPPW GLH /DQGNUHLVH XQG NUHLV- IUHLHQ6WlGWH]X.DWDVWURSKHQVFKXW]EHK|UGHQGLH sowohl den Eintritt als auch das Ende des Katast- rophenfalls festlegen. Vor Ausrufung des Katastro- phenfalls gilt in Niedersachsen generell das Nieder- VlFKVLVFKH *HVHW] EHU GLH |ႇHQWOLFKH 6LFKHUKHLW XQG 2UGQXQJ 1GV 62* ZHOFKHV GLH =XVWlQ- digkeiten der Gemeinden für die Gefahrenabwehr regelt. Im Land Bremen ist diesbezüglich das Bre- PLVFKHV +LOIHOHLVWXQJVJHVHW] %UHP+LOIH* DQ]X- wenden.

%XQG PLWZLUNW *HPHLQVFKDIWVDXIJDEHQ 'DV *H- VHW]EHUGLH*HPHLQVFKDIWDXIJDEHÄ9HUEHVVHUXQJ GHU$JUDUVWUXNWXUXQGGHV.VWHQVFKXW]HV³*$.*

UHJHOWXDGLH¿QDQ]LHOOH%HWHLOLJXQJGHV%XQGHVLQ +|KHYRQGHU.RVWHQIUGLHLQYHVWLYHQ.V- tenschutzmaßnahmen.

Für die Umsetzung von raumbedeutsamen Küsten- schutzmaßnahmen kommt das Raumordnungsge- VHW] GHV %XQGHV 52* XQG GLH HQWVSUHFKHQGHQ Landesgesetze, in Niedersachsen das Nds. Raum- RUGQXQJVJHVHW] 152* ]XP 7UDJHQ 'LHVH *H- setze enthalten Bestimmungen über das Aufstellen von Landes- und von regionalen Raumordnungs- programmen sowie für ggf. erforderliche Raumord- nungsverfahren. Danach sind unter anderem Flä- chen für die Kleigewinnung für den Küstenschutz in den Regionalen Raumordnungsprogrammen als 9RUUDQJJHELHWH IU 5RKVWRႇJHZLQQXQJ YRUUDQJLJ binnendeichs festzulegen.

In den Flächennutzungsplänen der Stadtgemein- den Bremen und Bremerhaven werden unter an- derem Flächen dargestellt, die im Interesse des

(20)

6 Grundlagen der Deichbemessung und Klimawandel

6.1 Wasserwirtschaftliche Kenngrößen Die Tidebewegung an der Küste führt in den Schutz- deichsystemen zu einem täglich zweimaligen Stei- gen und Fallen des Wasserstandes, da die Sperr- werksverschlüsse im Falle regulärer Tiden in der 5HJHOJH|ႇQHWVLQG'HUPLWWOHUH7LGHKXEQLPPWLQ- nerhalb der Schutzdeichgewässer nach oberstrom ab und endet an der Tidegrenze. Oft bilden feste Bauwerke wie Wehre oder Schleusen eine künst- liche Grenze des Tidegeschehens.

Teilweise treten oberhalb der Sperrwerke durch das 7LGHJHVFKHKHQKRKH6WU|PXQJVJHVFKZLQGLJNHLWHQ bei Flut- und Ebbstrom auf. Auf Grund dieser Be- lastungen sind oft Ufersicherungen wie Deckwerke oder Buhnen erforderlich, um den Deichfuß oder das Deichvorland vor Erosion zu schützen.

Durch die jeweilige Sperrwerkssteuerung werden die dahinterliegenden Gewässerabschnitte mit den Schutzdeichen als Küstenschutzbauwerke von den VWXUPÀXWEHGLQJWHUK|KWHQVHHVHLWLJHQ:DVVHUVWlQ- GHQ HQWNRSSHOW ,P 6WXUPÀXWIDOO N|QQHQ GHVKDOE JUR‰H :DVVHUVWDQGVGLႇHUHQ]HQ ]ZLVFKHQ GHP VWXUPÀXWEHGLQJWHQ $X‰HQZDVVHUVWDQG DP 6SHUU- werk und dem eingestauten Binnenwasserstand entlang der anschließenden Schutzdeiche bis hin

zu mehreren Metern eintreten. Der Binnenwasser- VWDQG VWHOOW VLFK GDEHL JHELHWVVSH]L¿VFK DEKlQJLJ vom Wasserstand zum Zeitpunkt der Schließung, GHU 6FKOLH‰GDXHU GHP 2EHUZDVVHU]XÀXVV GHP Stauraum zwischen den Deichen sowie gesteuer- ten und ungesteuerten Poldern unterschiedlich ein.

6.2 Ermittlung der Solldeichhöhen für Schutzdeiche

Das Niedersächsische Deichgesetz enthält verbind- liche Maßgaben für die Bemessung der Schutzdei- FKH 'LH +|KH GHU 6FKXW]GHLFKH LVW QDFK GHP ]X HUZDUWHQGHQ K|FKVWHQ :DVVHUVWDX EHLP 6SHUUHQ GHV 7LGHJHZlVVHUV GXUFK HLQ 6WXUPÀXWVSHUUZHUN ]X EHVWLPPHQ PD‰JHEHQGHU :DVVHUVWDQG =X- VlW]OLFK LVW GHU |UWOLFKH :HOOHQDXÀDXI ]X EHUFN- sichtigen. Aus dem maßgebenden Wasserstand XQGGHP:HOOHQDXÀDXIHUJLEWVLFKGLH6ROOK|KHGHV Deiches unter Einbeziehung eines Mindestfreibor- des.

In Bremen wird bei der Festsetzung der Abmessun- JHQ GHU +RFKZDVVHUVFKXW]DQODJHQ GHUHQ +|KH und Maß nach dem maßgeblichen Bemessungs- KRFKZDVVHU EHVWLPPW ZREHL GHU |UWOLFKH :HOOHQ- DXÀDXI ]X EHUFNVLFKWLJHQ LVW 'DV PD‰JHEOLFKH

%HPHVVXQJVKRFKZDVVHU VRZLH GHU |UWOLFKH %H- messungswasserstand werden durch die Obere :DVVHUEHK|UGHIHVJHVHW]W

Sperrwerk Binnengewässer MThw [mNHN]

%H]XJV]HLWUDXP

MTnw [mNHN]

%H]XJV]HLWUDXP MThb [m]

HHThw binnen [m NHN]

nach Sperrwerksbau (LQWULWWVGDWXP

HHThw außen [m NHN]

(LQWULWWVGDWXP

Ledasperrwerk

Huntesperrwerk

Ochtumsperrwerk

Lesumsperrwerk

*HHVWHVWXUPÀXWVSHUUZHUN

Ostesperrwerk

Schwingesperrwerk

Lühesperrwerk

Estesperrwerk

Sperrwerkseevesiel

Ilmenausperrwerk

Leda

Hunte

Ochtum

1,80

2,22 3HJHO(OVÀHWK2UWK

2,52

Lesum 2,38

1,85 Geeste

Oste

1,53 Pegel Belum Schwinge

Lühe

1,94 Pegel Schulau

Este

1,95 Pegel Cranz Seeve

2,35 Pegel Over Ilmenau

2,50 Pegel Zollenspieker

Tab. 6-1: Gewässerkundliche Werte an Sperrwerken mit Schutzdeichgewässern

1,81 Pegel Stader- VDQG

-1,49

-1,72 3HJHO(OVÀHWK2UWK

-1,61

-1,59

-1,93

-1,15 Pegel Belum

-1,50 Pegel Schulau

-1,47 Pegel Cranz

-0,76 Pegel Over

-0,34 Pegel Zollenspieker

-1,39 Pegel Stader- VDQG

3,3

3,9

4,1

2,4

3,8

2,7

3,4

3,4

3,1

2,8 3,2

4,10

4,76

-

-

-

2,41

2,37

2,80

-

- 2,52

5,12

5,33

5,33 m

5,33

5,37

5,65

6,21

6,33

6,35

6,33

6,06

(21)

Bei Schließung des Sperrwerks wird das von ober- VWURP ]XÀLH‰HQGH :DVVHU DXIJHVWDXW 'LH GDEHL entstehenden Wasserstände werden von ver- VFKLHGHQHQ )DNWRUHQ EHHLQÀXVVW XQG ZHUGHQ LQ

$EKlQJLJNHLW GHU RUWV XQG JHZlVVHUVSH]L¿VFKHQ Rahmenbedingungen ermittelt. Durch einen Plan- feststellungbeschluss in Verbindung mit dem Be- WULHEVSODQ ZHUGHQ EDXZHUNVVSH]L¿VFKH 6FKOLH‰- EHGLQJXQJHQ IU HUK|KWH 7LGHZDVVHUVWlQGH DP Sperrwerk festgelegt, welche in Abhängigkeit von den jeweiligen Randbedingungen deutliche 8QWHUVFKLHGH DXIZHLVHQ 7DE 'HU EHPHV- VXQJVUHOHYDQWH 2EHUZDVVHU]XÀXVV LVW YRQ GHU MH- weiligen Einzugsgebietscharakteristik des Gewässer- systems abhängig. Das zwischen den Deichen vor- handene Speichervolumen sowie innerhalb der Gewässerstrecke angeordnete Entlastungs- und hEHUODXISROGHUXQG5HWHQWLRQVUlXPHEHHLQÀXVVHQ den maßgebenden Wasserstand ebenfalls erheb- lich und tragen zu einer Reduzierung des maßge- benden Wasserstandes bei. Der am Sperrwerk be- ginnende Rückstau reicht nicht immer bis zur Tide grenze.

Deshalb kann in den weiter oberstrom liegenden Gewässerabschnitten des Tidegewässers auch

GHU%HPHVVXQJVDEÀXVV+4GLHPD‰JHEHQGHQ Wasserstände verursachen. Zusammenfassend wird der maßgebende Wasserstand von einer Viel- zahl verschiedener hydraulischer und hydrologi- scher Wirkfaktoren bestimmt, deren Zusammenwir- NHQVHKUNRPSOH[LVW

Die in diesem Generalplan zu Grunde gelegten Be- rechnungen der für die Schutzdeiche maßgeben- GHQ:DVVHUVWlQGHVWHOOHQDOVYRUOlX¿JH:HUWHGHQ Erkenntnisstand zum Zeitpunkt seiner Aufstellung dar. Die maßgebenden Wasserstände müssen zu JHJHEHQHU=HLWLP5DKPHQÀXVVJHELHWVEH]RJHQHU Gesamtbetrachtungen unter Einbeziehung kon- zeptioneller Planungen insbesondere zur positiven Auswirkung von zusätzlichem Stauraum zwischen den Deichen oder in seitlichen Poldern überprüft ZHUGHQ%HLLP6WXUPÀXWIDOOJHVFKORVVHQHP6SHUU- ZHUNVLQGGD]XDXFKP|JOLFKHREHUVWURPGHV7LGH- systems gelegene Retentionsmaßnahmen zur Ab- PLQGHUXQJGHV]XÀLH‰HQGHQ+RFKZDVVHUYROXPHQV zu betrachten.

(LQHU hEHUSUIXQJ LQ UHJLRQDOHQ 6FKXW]GHLFKNRQ- zepten bedarf es insbesondere dann, wenn aktuell (UK|KXQJVPD‰QDKPHQHUIRUGHUOLFKZHUGHQ

(22)

6.3 Mögliche Folgen von Klimaveränderun- gen

Die Auswirkungen des Klimawandels verursachen einen verstärkten Anstieg des Meeresspiegels so- wie Veränderungen in den Niederschlagsmengen XQGYHUWHLOXQJHQ'HULP-DKUYHU|ႇHQWOLFKWH 5. Sachstandsbericht sowie der im Jahr 2019 vorge- stellte Sonderbericht über den Ozean und die Kryo- sphäre in einem sich wandelnden Klima des Welt- klimarates International Panel on Climate Change ,3&&ZHLVW3URMHNWLRQHQIUGHQ$QVWLHJGHV0HH- resspiegels bis zum Jahr 2100 aus. Die Anstiegs- rate wird sich insbesondere in der zweiten Hälfte GHV -DKUKXQGHUWV HUK|KHQ (LQ YHUVWlUNWHU 0HH- resspiegelanstieg wird bereits für die Bemessung von Hauptdeichen in Niedersachsen und Bremen berücksichtigt und die neuesten wissenschaftli- chen Erkenntnisse derzeit in weitere konzeptionelle hEHUOHJXQJHQHLQEH]RJHQ

Schutzdeiche sind von dieser Entwicklung mittel- EDU EHWURႇHQ GD GHU :DVVHUVWDQG LQ GHQ7LGHJH- wässern oberhalb der Sperrwerke wesentlich durch Schließwasserstand und Schließdauer sowie Ober- ZDVVHU]XÀXVVEHHLQÀXVVWZLUG$OV)ROJHGHV0HH- resspiegelanstieges ist aber eine Verlängerung der

Abb. 6-2: Einlassbauwerk am Flutpolder Holter Hammrich

6FKOLH‰GDXHUQGHU6SHUUZHUNHXQGJJIHLQHK|KH- re Vorfüllung der Schutzdeichsysteme zu erwarten.

Die bisherigen Untersuchungen des Langzeitver- haltens von meteorologischen und hydrologischen

=HLWUHLKHQ ]XP 2EHUZDVVHU]XÀXVV EHOHJHQ GDVV GLH7UHQGVYRQ.HQQJU|‰HQGHV1LHGHUVFKODJVXQG GHV $EÀXVVHV LQ HLQ]HOQHQ (LQ]XJVJHELHWHQ VHKU XQWHUVFKLHGOLFK VHLQ N|QQHQ 9RQ ZLVVHQVFKDIWOL- FKHU6HLWHN|QQHQELVODQJJHQHUHOONHLQH$XVVDJHQ zu zukünftigen Entwicklungen dieser Trends getrof- fen werden.

Regionale Detailuntersuchungen für unterschied- liche Klimaänderungsszenarien auf Flussgebiets- ebene sind daher vorsorgend sinnvoll.

Die Auswirkungen und das Ausmaß des Klimawan- dels für die Bemessung der Schutzdeiche sind des- KDOE KHXWH QLFKW DEVFKOLH‰HQG TXDQWL¿]LHUEDU GD KLHUYHUVFKLHGHQH(LQÀXVVJU|‰HQZLHGLH9HUlQGH- UXQJHQ GHU 6FKOLH‰]HLWHQ GHU 6WXUPÀXWVSHUUZHUNH XQG GHU $EÀXVVFKDUDNWHULVWLN GHU 7LGHJHZlVVHU zusammenwirken. Ungeachtet dessen werden für zukünftige Planungen und Maßnahmen an Schutz- GHLFKV\VWHPHQ EHUHLWV KHXWH YHUVFKLHGHQH P|J- OLFKVW ÀH[LEOH $QSDVVXQJVRSWLRQHQ DOV 7HLO HLQHV Hochwasserrisikomanagements verfolgt, die ein

(23)

GURORJLVFKHQ .HQQJU|‰HQ XQG GLH $XVZLUNXQJHQ des Klimawandels auf diese sorgfältig zu beobach- ten, um auf dieser Basis den wissenschaftlichen Kenntnisstand zu verbessern. Im Zusammenwir- ken mit den vorgenannten Anpassungsoptionen N|QQHQQRWZHQGLJH)ROJHUXQJHQUHFKW]HLWLJJH]R- JHQZHUGHQXPYRUVRUJHQGP|JOLFKVWUREXVWHXQG nachhaltige Maßnahmen zu planen. Diese sollten ein hohes Maß an Resilienz aufweisen, d. h. un- YRUKHUJHVHKHQH(QWZLFNOXQJHQYHUNUDIWHQN|QQHQ Auf diese Weise kann auch vor dem Hintergrund der großen Unsicherheiten auf die zu erwartenden Auswirkungen des Klimawandels eine nachhaltige Daseinsvorsorge dauerhaft sichergestellt werden.

großes Spektrum an Klimafolgen berücksichtigen:

• Weitergehende regionale und überregionale 8QWHUVXFKXQJHQ]XP(LQÀXVVGHV0HHUHVVSLH- gelanstieges und zur Veränderung der Ober- ZDVVHUDEÀVVHDXIGLHHUIRUGHUOLFKH+|KHGHU Schutzdeiche

• .RQ]HSWLRQHOOH JHZlVVHUVSH]L¿VFKH 8QWHUVX- chungen zu wasserstandsmindernden Auswir- kungen von zusätzlichem Stauraum zwischen den Schutzdeichen oder in seitlichen Poldern, der Entlastung von Stauräumen ggf. auch durch 6FK|SIZHUNH XQG GHU 6FKDႇXQJ YRQ 5HWHQWL- onsmaßnahmen oberstrom der Tidegrenze

• Freihaltung von Planungsräumen für den Küstenschutz

• Bevorzugung von Erdbauweisen für Schutzdei- FKH GD HLQH 1DFKHUK|KXQJ XQG 9HUVWlUNXQJ HLQIDFKHUP|JOLFKLVWXQGGDV0DWHULDOLP)DOOH HLQHU'HLFKHUK|KXQJZLHGHUYHUZHQGHWZHUGHQ kann

• Raumordnerische Festlegung von Kleigewin- QXQJVÀlFKHQ

Angesichts der erheblichen Unsicherheiten ist es von großer Bedeutung, die Veränderungen der hy-

(24)

*HVWDOWXQJGHV'HLFKSUR¿OV

'LH)RUPGHV'HLFKTXHUVFKQLWWHVXQGGLH+|KHGHU Deichkrone an den Schutzdeichen werden nach den maßgebenden Wasserständen und der erfor- GHUOLFKHQ )UHLERUGK|KH EHVWLPPW +HXWH ZHUGHQ Schutzdeiche im Bereich der Binnen- und Außen- E|VFKXQJ PLW HLQHU 1HLJXQJ YRQ DXVJHIKUW Die Deichkrone soll eine Breite von mindestens 3,00 m aufweisen und so ausgebildet sein, dass DQIDOOHQGHV1LHGHUVFKODJVZDVVHUDEÀLH‰HQNDQQ Auf der Binnenberme wird der Deichverteidigungs- weg angelegt. Binnenseitige Deichlängsgräben dienen dazu, das Niederschlags- und Sickerwasser abzuführen. Außerdem muss die Deichkernentwäs- serung durch geeignete technische Maßnahmen sichergestellt werden. Treibselabfuhrwege sind we- gen des geringen Treibselanfalls an Schutzdeichen in der Regel nicht erforderlich.

Deichrampen werden durch seitliche Anschüttun- gen angelegt. Als Deichquerungen dienen auch Deichscharte, die als massive Bauwerke in den 'HLFKN|USHU HLQJHVFKQLWWHQ VLQG $XI 'HLFKVFKDU- WHVROOWHYHU]LFKWHWZHUGHQGDVLHLP)DOOHUK|KWHU Wasserstände geschlossen werden müssen und deshalb immer eine potentielle Gefahrenstelle in der Deichlinie darstellen.

Schutzdeiche werden in der Regel mit einem Sand- kern ausgeführt. Die notwendige Stärke der Klei- DEGHFNXQJEHWUlJWIUGLHZDVVHUVHLWLJH%|VFKXQJ P XQG IU GLH ODQGVHLWLJH %|VFKXQJ P

$XIGLH4XDOLWlWGHV.OHLVXQGGHVVHQVRUJIlOWLJHQ Einbau sowie Verdichtung ist zu achten, damit der Deich die zu erwartenden Belastungen gefahrlos aufnehmen kann.

6.5 Deichtrassierung

Oft folgen die Schutzdeichlinien den mäandrieren- den Gewässerverläufen. Generelles Ziel ist es, vor- handene Retentionsräume zu schützen und wenn P|JOLFK]XVlW]OLFKH5HWHQWLRQVUlXPH]XVFKDႇHQ Letztere wirken sich positiv auf die maßgebenden :DVVHUVWlQGHDXVXQGN|QQHQQHXHZHUWYROOHQD- WXUQDKH/HEHQVUlXPHVFKDႇHQ'DPLWN|QQHQVLH auch einen Beitrag für die Zielsetzung der WRRL und der FFH-RL leisten. Eine vorsorgende Siche- rung geeigneter Flächen ist hierfür von großer Be- deutung.

Insbesondere in Siedlungsgebieten kann es erfor- derlich werden, den Deich gewässerseitig auszu- EDXHQ :HLO KLHUGXUFK GHU$EÀXVVTXHUVFKQLWW XQG das Stauvolumen verringert und die maßgebenden :DVVHUVWlQGHHUK|KWZHUGHQN|QQHQVROOWHGLHVH Variante auf unabdingbare Einzelfälle beschränkt bleiben

6.6 Strömungs- und Wellenbeanspruchung )U GLH $XVELOGXQJ GHU $X‰HQE|VFKXQJHQ YRQ Schutzdeichen ist die Belastung durch sehr hohe, langanhaltende Wasserstände maßgebend. Die Belastung von Schutzdeichen ist mit denen der Hochwasserdeiche vergleichbar und unterscheidet sich von Hauptdeichen durch eine geringere Wel- lenbelastung und eine längere Verweilzeit von ho- hen Wasserständen.

gUWOLFK HQWVWHKHQGH :HOOHQ N|QQHQ GLH %|VFKXQ- JHQ EHODVWHQ =XVlW]OLFK WUHWHQ EHL JH|ႇQHWHP 6SHUUZHUN WHLOZHLVH HUKHEOLFKH 6WU|PXQJVEHODV- WXQJHQ GXUFK )OXW XQG (EEVWU|PXQJHQ DOV )ROJH der Tidedynamik in den Ästuaren auf.

Abb. 6-3: Regelquerschnitt eines scharliegenden Schutzdeiches

(25)

eine besonders nachhaltige Bauweise dar. Eine ge- schlossene, gut durchwurzelte Grasnarbe gewähr- OHLVWHW GLH (URVLRQVVWDELOLWlW GHU 'HLFKREHUÀlFKH JHJHQ6WU|PXQJVXQG:HOOHQDQJULႇVRZLHJHJHQ Niederschlagswasser und trägt wesentlich zur Funktionsfähigkeit des Deiches bei. Für die Ansaat GHU 'HLFKREHUÀlFKH VLQG *UDVVDDWHQ ]X ZlKOHQ die den Anforderungen hinsichtlich Widerstands- NUDIW]HLWZHLVHU7URFNHQKHLWOlQJHUHhEHUÀXWXQJV- dauer und schnellem Aufwuchs genügen.

Da diese Anforderungen nicht allein von einer Grassorte erfüllt werden, ist auf die Auswahl der ULFKWLJHQ6DDWJXWPLVFKXQJHQ]XDFKWHQ'LH3ÀHJH der Grasnarbe wird durch die Schafbeweidung si- chergestellt, kann aber, wo dies nicht sinnvoll ist, in besonderen Fällen auch durch die Mahd erfolgen.

Andere Formen von Beweidung wie z. B. durch 5LQGHU JHZlKUOHLVWHQ NHLQH JHHLJQHWH 3ÀHJH GHU Grasnarbe.

6.9 Deichverteidigungswege

Deichverteidigungswege sind für die Deicher- haltung und Deichverteidigung insbesondere bei 6WXUPÀXWHQXQG+RFKZDVVHUXQYHU]LFKWEDU6LHHU- IRUGHUQHLQH$QELQGXQJDQGDV|ႇHQWOLFKH6WUD‰HQ- netz über Schwerlastverkehr ausreichend befes- WLJWH 'HLFK]XZHJXQJHQ GLH P|JOLFKVW QLFKW PHKU als 3 bis 4 Kilometer voneinander entfernt sein sollten. Die Deichverteidigungswege sind auf der Binnenberme mindestens 0,50 Meter über MThw anzuordnen. Ziel ist es, dass bei einem theoretisch P|JOLFKHQ 'HLFKEUXFK GLH :HJH ]XU 'HLFKHUKDO- tung weiter befahrbar bleiben. Die Fahrbahndecken sollen in Niedersachsen in einer Breite von 3,50 m ausgeführt werden.

Zum Schutz des Deichfußes von scharliegenden Deichen und sehr schmalen Deichvorländern vor (URVLRQ GXUFK 6WU|PXQJHQ XQG VWDUN ZHFKVHOQGH 7LGHZDVVHUVWlQGH N|QQHQ 8IHUVLFKHUXQJHQ XQG Buhnen erforderlich sein.

'LH 6FKXW]GHLFKH VLQG YRQ (LQEDXWHQ %HSÀDQ- zungen und sonstigen Nutzungen freizuhalten, da diese zu Beeinträchtigungen in der Standsicherheit und der Unterhaltung führen und damit die Deich- sicherheit gefährden. Im Falle vorhandener Ein- bauten ist ein besonders hohes Augenmerk auf die langfristige Gewährleistung der Deichsicherheit zu legen.

(LQÀXVVGHU%RGHQXQG8QWHUJUXQGYHU- hältnisse

,P )DOO HLQHV 1HXEDXV RGHU HLQHU (UK|KXQJ XQG 9HUVWlUNXQJ GHV 'HLFKHV EHZLUNW GLH $XÀDVW GHV 'HLFKN|USHUV 6HW]XQJHQ GLH MH QDFK 8QWHUJUXQG- EHVFKDႇHQKHLWHUKHEOLFKH$XVPD‰HHUUHLFKHQN|Q- nen. Zudem treten infolge des Eigengewichts des QHXHQ 'HLFKN|USHUV 6DFNXQJHQ DXI 'DKHU PXVV ]XU'HLFKVROOK|KHGDV6HW]XQG6DFNPD‰DGGLHUW werden.

6.8 Bedeutung der Grasnarbe

Ein grüner Deich, der in Erdbauweise mit einer ge- schlossenen Grasnarbe ausgeführt ist, bietet den Vorteil einfacher, wirtschaftlicher Unterhaltung und 3ÀHJH(ULVW%HVWDQGWHLOGHV/DQGVFKDIWVELOGHVLQ den Schutzdeichgebieten und bildet einen durch- JlQJLJHQhEHUJDQJ]ZLVFKHQJHVFKW]WHP*HELHW und dem Außendeichbereich. Zusätzlich kann der

%RGHQ IU ]XNQIWLJH 1DFKHUK|KXQJHQ XQG 9HU- stärkungen wiederverwendet werden und stellt so

Abb. 6-4: Regelquerschnitt eines Schutzdeiches mit Deichvorland

(26)

6.10 Siele und andere Einbauten in der Deichlinie

Einbauten in der Deichlinie sollten grundsätzlich vermieden werden, da sie die Wehrhaftigkeit des 'HLFKHV QHJDWLY EHHLQWUlFKWLJHQ N|QQHQ %HL YRU- handenen Einbauten ist u.a. durch regelmäßige Bauwerksprüfungen die langfristige Gewährleis- tung der Deichsicherheit sicherzustellen.

Gewässer werden in der Regel mittels Sielen oder 6FK|SIZHUNHQGXUFKGHQNUHX]HQGHQ6FKXW]GHLFK geführt. Regelmäßige Bauwerksprüfungen stellen eine dauerhafte Funktion einschließlich der Was- serkehrung im Schließfall sicher.

gႇHQWOLFKH6WUD‰HQDPRGHUDXIGHQ'HLFKHQPV- sen so ausgeführt werden, dass dessen wasser- kehrende Funktion, die Deicherhaltung sowie die Deichverteidigung nicht beeinträchtigt wird.

Abb. 6-5: Ufersicherung an einem scharliegenden Schutzdeich

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Sicher wollen wir uns in Zukunft auch wieder direkt in die Augen sehen können, aber vielleicht ist eine hybride Lösung die Antwort darauf, wenn eine Teilnahme vor Ort

7 Bremen tritt für Akzeptanz von vielfältigen Lebensweisen und Identitäten in der Bundespolitik ein Das Bundesland Bremen muss sich auch zukünftig auf Bundesebene für die Belange

Anlage 4: Lageplan Schutzdeiche und HWS-Anlagen an Ochtum, Lesum, Hamme und Wümme Anlage 4-1: Längsschnitte Ochtum linkes und rechtes Ufer. Anlage 4-2: Längsschnitte Lesum

Auf der überflutungsgefährdeten Fläche von 360 km² (≙ 86 % der Fläche Bremens) leben 532.000 Einwohner, die von 160 km Hochwasserschutzanlagen (davon 80 km gegen Sturmfluten)

Finanzielle, personalwirtschaftliche und genderbezogene Auswirkungen Die im GPK III beschriebenen Maßnahmen dienen dem Zweck Küstenschutz und sind daher über die

Über den Beirat Neustadt und die Medien werden die Bürgerinnen und Bürger vom Deich verband und vom Senator für Umwelt, Bau und Verkehr stets über die Entwicklungen informiert.

Rahmenentwurf Rablinghausen Stand: August 2013 – Variantenuntersuchung mit Darstellung unserer Vorzugsvariante Prüfung des Rahmenentwurfes durch den Senator für Umwelt, Bau und

Im vorliegenden Verfahren des einstweiligen Rechtsschutzes kommt insoweit auch eine gerichtliche Entscheidung aufgrund einer Folgenabwägung in Betracht (vgl. dazu BVerfG,