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Untersuchungen zur Struktur des Sicherheitsproblems bei Bauwerken

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Research Collection

Working Paper

Untersuchungen zur Struktur des Sicherheitsproblems bei Bauwerken

Author(s):

Matousek, Miroslav; Schneider, Jörg Publication Date:

1976

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https://doi.org/10.3929/ethz-a-000083821

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ETH Library

(2)

& Konstruktion ETHZ Handbibliothek No. ffitftJ

Untersuchungen

zur

Struktur des Sicherheitsproblems bei Bauwerken

Miroslav Matousek

Jörg

Schneider

Februar 1976 Bericht Nr. 59

Birkhauser

Verlag

Basel

und Stuttgart

Institut für Baustatik und Konstruktion ETH Zürich

(3)

ISBN 3-7643-0858-3

(4)

Sicherheitsproblems von Bauwerken

Miroslav Matousek, dipl. Ing.

Prof. Jörg Schneider

Institut für Baustatik und Konstruktion

Eidgenössische Technische Hochschule Zürich

Zürich

Februar 1976

(5)

Leere Seite\nBlank

(6)

Erfahrung

ohne

Begriffe

ist

blind, Begriffe

ohne

Erfahrung

sind leer. I.Kant

In aller Welt wird am

Sicherheitsproblem

von Bauwerken

gearbeitet.

Auch

in der Schweiz ist man daran, die Arbeit - nach

länger zurückliegenden Anfängen

- wieder aufzunehmen. Es schien

jedoch

dem Unterzeichneten nö¬

tig,

zuerst der

Frage nachzugehen,

wo

überhaupt

das

Sicherheitsproblem liegt

und, wie sich dieses Problem strukturieren lässt. Denn ohne Klar¬

heit über die wesentlichen

Fragen

lassen sich keine Ziele

angeben.

Und ohne Ziel kein

Weg.

Die im Verlaufe dieser

Grundlagenarbeit gefundenen

Antworten lassen die

gestellten Fragen

als

berechtigt

erkennen. Das

Sicherheitsproblem liegt

nur zum Teil dort, wo die

heutige Sicherheitsforschung

sucht. Eine sta¬

tistisch-wahrscheinlichkeitstheoretische Betrachtung

der Sicherheitsfra¬

ge ist

nötig,

um die

Bauwerksicherheit

auf das

notwendige

Mass zu brin¬

gen, bzw. auf ein ausreichendes Mass zu reduzieren. Aber eine solche Be¬

trachtung

ist nicht ausreichend.

Sicherheitstechnisch

wertvolle Arbeit muss in Zukunft auch auf

denjenigen

Gebieten

geleistet

werden, die theo¬

retisch

weniger

attraktiv sind.

Der Jubiläumsfonds der

Eidgenössischen

Technischen Hochschule Zürich hat rund 35% der Kosten dieses

Forschungsprojektes

übernommen. Weitere 10%

wurden aus Mitteln der ETH für Unterricht und

Forschung

finanziert. Den wesentlichen Rest bestritten zu

gleichen

Teilen die Schweizerische Rück¬

versicherungsgesellschaft,

Zürich, die Schweizerische Unfallversiche¬

rungs-Gesellschaft,

Winterthur, und die

Zürich-Versicherungsgesellschaft,

Zürich. Allen

Geldgebern

und den

bewilligenden

Gremien sei hiermit der beste Dank

ausgesprochen.

Danken möchten die Verfasser im weiteren vielen

Kollegen,

Freunden und Mitarbeitern an Hochschule, in der Bauindustrie und bei

Versicherungsge¬

sellschaften. Alle hier aufzuzählen soll nicht versucht werden. Dhne Rat,

Ermunterung, Unterstützung

und Mithilfe weiter Kreise des Bauwesens wäre diese Arbeit wesentlich

schwieriger geworden.

Zürich, im Februar 1976 Prof.

Jörg

Schneider

(7)

Die hier Teile ge

aus an u

engste m chen

Beg

Sicherhe

zum Sich

Kriterie gen sort heitspro Auswertu menen Sc seiung d

vorgelegt

gliedert:

nd zeigt a iteinander riffs Gefa

itsbegriff

erheitspro

n aufgenom iert - klä blem im Ba ng aller B hadenfäl le

er Schäden

en Ergebnisse einer Forschungsarlneit sind in drei Tei.1 A geht das Sicherheitsprobli3m von den

Begriffen

uf, dass die Begriffe

Gefahr

und Sioherheit auf das

verbunden sind. Die

Klärung

des leichter

zugängli-

hr hilft dabei zu einem besseren Verständnis des

s. Der Teil B versucht, von der 1

Erfahrung

her Zugang blem zu gewinnen. 800 Bauschäden - nach ei nheitliohen meni und mit Computer nach verschiedenen Fragestellun-

rari die Schadenstruktur und zeigisn, wo das Sicher-

uwesen eigentlich

liegt.

Im Teil C findet sich die

00 für die

Erarbeitung

der Schad enstruktur aufgenom- sowie die Art und Weise der angewendeten Verschlüs

Die vorliegende Arbeit"zeigt, dass das Sicherheitsproblem bei Bauwer¬

ken nur zum kleineren Teil dort liegt, wo die heutige Sicherheitsfor¬

schung sucht. Eine

Ausweitung

des Forschungsbereichs auf die Sicher¬

heit stechnisch relevanten Gebiete erscheint unbedingt

nötig.

Die Er¬

gebnisse der

vorliegenden

Arbeit können hierfür als Leitfaden dienen.

Summary

The part ture noti of s

gain desc prog t eri fall foll The aspe pass guid

results of

s: Part A t

s and shows

on

danger.

afety is ob

a better i ribed in an

ram into di

stics of fa

ure cases.

owed in the study shows ct of the s

the entire

e line for

the reat

tha Cons tain

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rese

s th

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seh prob Part ion sis tual 1 sa

. Th

inve work ndame tion the s art B the s

eme a

lern c C co the n and p

rese fety

e res

stiga

are presented in three different ntals of the safety problem of struc-

safety

is closely related to the econd notion a better understanding

practical experiences are used to afety problem. B00 building failures nd subdivided by means of a Computer ategories are used to show the oharac- ntains the Computer listing of all B00 ecessary explanation for the procedure resentation is' made.

arch in this field Covers only a small problem. It seems necessary to encom- ults presented here may be used as a

tion.

Resume

Les resultats des travaux de recherche sont presentes ici en trois differentes parties: La partie A traite du probleme de la securite des structures par une discussion des notions de bases. Partant du fait que les notions securite et

danger

sont fortement liees, la discussion

de la notion danger - etant plus facile ä comprendre - eclaircit la notion securite. Dans la Partie B on essaie de trouver l'acces au Pro¬

bleme de la securite par l'experience pratique. L'analyse de 800 cas de dommages de structures - enregistres d'apres des criteres communs et classes par l'ordinateur selon differentes questions - fait appa- raitre la structure des

dommages

et aident ä une vue plus complete des problemes de securite. La partie C presente le "Output" complet de tous les 800 cas de dommages de structures et montre le Systeme de todification.

Le present travail montre que le probleme de la securite se trouve essentiellement lä oü la recherche actuelle ne le cherche pas. II sem- ble done absolument necessaire d'elargir la recherche ä tous les domaines relevant de la technique de la securite. Les resultats du travail presente ici peuvent servir de guide pour de telles recherches.

(8)

Vorwort 3

Zusammenfassung

4

Inhaltsverzeichnis 5

Literatur-Verzeichnis 6

A Zur

Begriffs-Struktur

des

Sicherheitsproblems

1.

Vorbemerkungen

7

1.1

Einleitung

7

1.2

Begriffs-Katalog

8

2. Gefahr 9

2.1 Zum

Begriff

Gefahr 9

2.2 Gefahr und Wahrscheinlichkeit 10

2.3 Gefahr und Massnahmen 10

2.4 Gefahr und

akzeptiertes

Risiko 11

3. Ziel und Fehler 12

3.1 Ziel und

Aufgabe

12

3.2 Fehler und Toleranzraum 13 3.3 Fehler und

Ausgangszustand

13

3.4 Fehler und

Vorgang

14

3.5 Fehler und Mensch 14

3.6 Zur

Frage

des Ziels 14

3.7 Fehler und Kontrolle 14

4. Schaden 15

4.1 Zum

Begriff

Schaden 15

4.2 Fehler und Schaden 15

4.3

Schadenbewertung

16

5. Sicherheit 17

5.1 Sicherheit und Gefahr 17

5.2 Sicherheit und Massnahmen 18 5.3 Sicherheit und Wahrscheinlichkeit IB 5.4 Sicherheit und

Zuverlässigkeit

19

5.5 Sicherheitsbedürfnis 19

5.6 Sicherheit und Wirtschaftlichkeit 20

5.7 Sicherheit und Bauwerk 20

B Zur Schaden-Struktur bei Bauwerken

1.

Vorbemerkungen

23

2. Aufbau der

Schadenanalyse

24

2.1 Struktur der

Schadenanalyse

24 2.2 Aufnahme der Schadenfälle 24 2.3

Auswertung

der

Schadenanalyse

24

2.4 Ausschluss von Brandschäden 24

3.

Ergebnisse

der

Schadenanalyse

26

3.1 Tatsachen 26

3.2 Ursachen 30

3.3

Folgerungen

34

4.

Zusammenfassung

35

C

Schadenanalyse

1.

Einleitung

37

2.

Erläuterungen

37

2.1

Allgemeine Bemerkungen

37

2.2 Hinweise zu einzelnen

Kapiteln

37

3. Ausdruck der

Schadenanalyse

40

Tatsachen 43

Ursachen 58

Folgerungen

65

6.

Zusammenfassung

21

(9)

Bei der Ausarbeitung des

vorliegenden

For¬

schungsberichtes

wurde unter anderem die folgende Literatur zu Rate gezogen:

Balfanz, H.P.:

Sicherheitsanalyse-Plan.

Institut für Reaktorsicherheit der tech¬

nischen

Ueberwachungs-Vereine.

Wissen¬

schaftliche Berichte, 2. Köln 1972

Basler, E.: Untersuchungen über den Sicherheits¬

begriff

von Bauwerken. Schweizer Archiv für angewandte Wissenschaft und Technik, 1961, Heft 4.

Braun, H.: Handbuch der

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Danner, W.: Der Entscheidungsprozess im Bau¬

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Gauch, P.: Der Unternehmer im Werkvertrag und seine

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struktiver, bauphysikalischer und

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Verlag Industrielle Organisation, Zürich.

Murzewski,J.: Sicherheit der Baukonstruktio-

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Probst, R.: Bauschäden Bildbuch. Verlag Krä¬

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Rüsch, H./Rackwitz, R.: Die

Bedeutung

des

Begriffs

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Versicherungs-AG,

Mün¬

chen-Berlin.

Brandstatistik der

Vereinigung

kantonaler Feu¬

erversicherungsanstalten, Ergebnisse 1971.

Elementarschadenstatistik der Vereinigung kan¬

tonaler

Feuerversicherungsanstalten

für das Jahr 1970.

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Annales de l'Institut Technique du Bätiment et des Travaux Publics. No. 320, Sept. 1974.

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tagung Berlin 1973, Deutscher Beton-Verein.

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ral engineering 1972.

(10)

1. VORBEMERKUNGEN

SICHERHEITSPROBLEMS

1.1

Einleitung

Begriffe

des normalen

Sprachgebrauchs

wie

Sicherheit, Schaden, Risiko,

Gefahr usw. ste¬

hen in

vielfältiger Beziehung

zueinander und

sind in ihrer

Bedeutung

vom betrachteten Zu¬

sammenhang abhängig.

In der

Beschränkung

auf

das

Sicherheitsproblem

von Bauwerken lassen sich die

Begriffe

enger und damit schärfer fassen und die

Beziehungen

klarer erkennen.

Es lässt sich von einer

Begriffs-Struktur sprechen.

Sicherheit

Wahrsch'keit

Versagen Gefahr

Massnahmen

Risiko

Schaden

Fehler

Vorgang

Toleranzen

Mangel

Einflüsse

Zustand

Ziel Aufgabe

oder

sind,

so führt die Arbeit an den

Begrif¬

fen doch heraus aus der

Enge

des traditionel¬

len

Sicherheitsbegriffs,

welcher wie Scheu¬

klappen

den Blick in die Breite der Problema¬

tik verhindert.

Wie sich die

Gliederung

einer Landschaft dem Betrachter am besten von einer

Bergspitze

aus

erschliesst,

lässt sich die

Begriffs-Struktur

am besten von

einigen

zentralen

Begriffen

aus einsehen. Erst nach dem Aufsuchen mehrerer

Standpunkte

nähert sich das

subjektive

Bild des Betrachters dem

objektiven

Sachverhalt.

Ein

Gesichtspunkt genügt

nicht. Es sollen des

halb mehrere zentrale

Begriffe

zum

Ausgangs¬

punkt

genommen

werden,

um die

Begriffs-Struk¬

tur des

Sicherheitsproblems

nach und nach zu klären. Einzelne

Begriffe

des normalen

Sprach¬

gebrauchs

müssen dabei auf ihre besondere Be¬

deutung

im betrachteten

Zusammenhang

fixiert

werden. Andere

Begriffe

wiederum müssen brei¬

ter

gefasst

werden, als dies der normale

Sprachgebrauch

tut, damit nicht von

Anfang

an bereits bestimmte Einblicke verschlossen blei¬

ben.

Zu diesem Zweck ist der

nachfolgende Begriffs¬

katalog

wertvoll. Er hält die in der vorlie¬

genden Abhandlung

verwendete

Sprachregelung

fest. Es ist

wichtig

zu wissen, dass dieser

Katalog

nicht im voraus fixiert wurde, sondern sich im Verlaufe sorgsamer Arbeit

herausgebil¬

det hat. Er steht hier am

Anfang

und mag im Zweifelsfalle dazu dienen, den

angestellten Ueberlegungen präziser

zu

folgen-.

Abb. 1: Begriffs-Struktur (unvollständig,

nur

wichtigste Bindungen eingezeichnet)

Die Arbeit an dieser

Begriffs-Struktur

ist

nach Ansicht der Verfasser

notwendig.

Wenn auch die

vordergründigen Ergebnisse

dieses Be¬

mühens stellenweise banal zu sein scheinen

(11)

Aenderung:

Differenz zwischen zwei zeitlich aufeinan¬

der

folgenden Zuständen*) Aufgabe:

Aufforderung,

ein bestimmtes Ziel zu er¬

reichen

Einfluss:

Komponente

eines Zustandes oder eines Vor¬

gangs, die eine

Aenderung

hervorrufen könnte. Ein

schädigender

Einfluss ist ein solcher, der unter den

jeweils

betrachte¬

ten Umständen einen Schaden herbeiführen könnte

Ergebnis:

ein als

Folge

eines

Vorgangs

entstandener Zustand

Fehler:

eine die Toleranz

übersteigende Abweichung

zwischen Ziel und

entsprechendem Ergebnis Gefahr:

die im betrachteten Zustand vorhandene

Mög¬

lichkeit,

dass

infolge

eines unerwünsch¬

ten

Vorgangs

das Ziel nicht erreicht wird

Gewissheit:

aufgrund sorgfältiger Prüfung

vorhandene, durch den individuellen Erkenntnis- und Wissensstand

eingeschränkte subjektive Ueberzeugung,

dass

vorliegende Argumente,

Beweise usw. ausreichen, um Wahrheit anzu¬

nehmen

Komponenten:

Bestandteile, aus denen sich eine

Gegeben¬

heit zusammensetzt

Mangel:

Abweichung

zwischen Ziel und

entsprechen¬

dem

Ergebnis,

trotz der

eine, allerdings

behinderte oder

eingeschränkte Erfüllung

des Zwecks

möglich

ist

Massnahmen:

willentlich

eingeführte Komponenten,

die einen Zweck erfüllen sollen

Prozess:

gesetzmässig

ablaufender

Vorgang

Risiko

(akzeptiertes...):

Gefahr (akzeptierte...),

trotz der man das Ziel erreichen will

Schaden:

Verminderung

des

Vermögens

Sicherheit:

im absoluten Sinne: durch das Nichtvorhan¬

densein von

Gefahren

charakterisierte Ei¬

genschaft

eines Zustandes

im relativen Sinne: durch das Nichtvorhan¬

densein von bestimmten,

objektiv

bekann¬

ten

Gefahren

charakterisierte

Eigenschaft

eines Zustandes

objektiv

feststellbare

Komponente

einer

Gegebenheit

Tätigkeit:

willentlich

herbeigeführtes

Geschehen

Toleranz:

als

zulässig festgesetzte

oder normaler¬

weise

akzeptierte Abweichung

zwischen Ziel

und

entsprechendem Ergebnis

Toleranzraum:

durch bestimmte Toleranzen

abgegrenzter

Raum

Unfall:

plötzlicher Vorgang,

in dessen

Folge

ein Schaden entsteht

Ursache:

dasjenige,

was

aufgrund subjektiver

Be¬

trachtung

bzw.

aufgrund

der

jeweiligen Fragestellung

wohl eine

Folgeerscheinung

hervorruft, selbst

jedoch

keine

Folgeer¬

scheinung

ist

Vermögen:

Vermögen

wird im weitesten Sinne

aufge¬

fasst als Summe von finanziellen

Mitteln,

Grund und

Boden,

Sachwerten und

Immobilien, Kulturgütern,

Arbeitskraft sowie Leib und Leben

Versagen:

auf den Menschen

bezogen:

Nichterfüllen einer

Aufgabe

auf Sachen

bezogen:

Nichterfüllen eines Zwecks

Vorgang:

aus bestimmten

Komponenten

bestehendes Ge¬

schehen zwischen zwei Zuständen

Wahrheit:

Uebereinstimmung

einer

Aussage

mit der dieser

Aussage zugrundeliegenden

Wirklich¬

keit. Die vom Menschen feststellbare (re¬

lative) Wahrheit ist die

Uebereinstimmung lediglich

mit dem

subjektiv

erkannten Teil der Wirklichkeit

Wahrscheinlichkeit:

Grad der

Erwartung,

dass ein

mögliches Ereignis

wirklich eintreffen wird

Zustand:

Aus bestimmten

Komponenten

bestehende Ge¬

gebenheit

zu einem bestimmten

Zeitpunkt

und in einem

abgegrenzten

Raum

Ziel:

willentlich

angestrebter

Zustand

Zweck:

Zweck eines Mittels ist, ein Ziel zu er¬

reichen

Begriff

im

Begriffskatalog

enthalten, so¬

bald kursiv

geschrieben

(12)

2.1 Zum

Begriff

"Gefahr"-

Der Lebensraum des Einzelnen und der Gemein¬

schaft ist immer von Gefahren bedroht. Inwie¬

weit diese Gefahren

wahrgenommen

werden, ist

abhängig

von den Bedürfnissen und

Möglichkei¬

ten des Einzelnen bzw. der Gemeinschaft. Aus¬

drücke wie

Feuergefahr, Einsturzgefahr,

Ueber-

schwemmungsgefahr

haben als

gemeinsames

Merk¬

mal einerseits den Hinweis auf einen uner¬

wünschten

Vorgang

und andererseits die

Mög¬

lichkeit,

dass dieser unerwünschte

Vorgang

in

Gang

kommen könnte. Der

Begriff

Gefahr lässt

sich demnach wie

folgt

definieren:

Gefahr ist die im

betrachteten

Zustand vorhandene

Möglichkeit,

dass

infolge

eines unerwünschten

Vorganges

das ange¬

strebte Ziel nicht erreicht werde.

Mit dem Wort

"Möglichkeit"

ist bereits ausge¬

drückt,

dass der

infolge

des unerwünschten

Vorganges allfällig

entstehende Zustand im be¬

trachteten

Zeitpunkt

noch nicht vorhanden ist, wohl aber zu einem

späteren Zeitpunkt

auftre¬

ten könnte.

Mit der

Beurteilung

"unerwünscht" kommt eine

subjektive

Note in den

Begriff

Gefahr hinein.

Ein

Vorgang

kann

je

nach

Einstellung

des Be¬

troffenen erwünscht oder unerwünscht

sein,

oder er kann diesem

Vorgang gleichgültig

ge¬

genüberstehen.

Beispiel

1: Es

regnet. Regnen

ist ein

Vorgang.

Für ei¬

nen Landwirt könnte es sich umeinen erwünschten Vor¬

gang

handeln,

der

Bergmann reagiert gleichgültig, für

den Urlauber ist der

Regen

unerwünscht.

Der

Vorgang

als solcher ist -

ausgehend

von einem betrachteten Zustand

Z^

zum

Zeitpunkt tj^

- die Ursache für eine

Aenderung

und damit für einen neuen Zustand

Zj+1

im

Zeitpunkt tj+i.

Der

Vorgang V^

wird in

Gang gesetzt

durch das Zusammentreffen einer Reihe von ge¬

eigneten Komponenten

x^. Der

Vorgang

ist eine

Funktion dieser

Komponenten.

Ein Teil der den

Vorgang

verursachenden

Kompo¬

nenten wird in der

Regel

bereits im betrachte¬

ten Zustand

Z^

vorhanden sein. Wir bezeichnen

mit nenten:

X-£v

die

Gruppe

dieser verschiedenen

Kompo-

Xiv

"

(xiV <i2, HkJ

Die auf der

Grundlage

dieser vorhandenen

Kompo¬

nenten den

Vorgang

auslösenden zusätzlichen

Komponenten

fassen wir zu einer

Gruppe X-^z

zu¬

sammen:

Xiz

(xil' x. ).

in

Der

Vorgang Vi

lässt sich damit

symbolisch

wie

folgt

anschreiben

um einen unerwünschten

Vorgang einzuleiten,

besteht die

eigentliche

Gefahr in der

Möglich¬

keit des Auftretens der

Gruppe

der zusätzli¬

chen

Komponenten Xjz.

Deuten wir mit G die Gefahr und mit M die

Mög¬

lichkeit an, lässt sich die Gefahr

symbolisch

wie

folgt

schreiben:

G.

l

f{X. M(Xi2)}.

Beispiel

2: Die

Gefahr,

dass ein Bauwerk in Brand ge¬

rät und dadurch zerstört

wird, hängt

von der

Menge

und der

Entflammbarkeit

des imBauwerk enthaltenen Mate¬

rials ab sowie von weiteren

Komponenten

wie

Luftzufuhr

usw. Diese

Komponenten

werden unter

X^v zusammengefasst.

Als

zusätzliche Komponente

mag das

Auftreten

der Ent¬

flammungstemperatur gelten (X{.s).

Die

Brandgefahr

ist damit zu suchen in der

Möglichkeit

des

Auftretens

die¬

ser

Entflartmungstemperaturen.

Nun lässt sich die

Möglichkeit,

dass die den unerwünschten

Vorgang

auslösenden zusätzlichen

Komponenten

auftreten, in einer nächsten Stufe

der

Verfeinerung

wieder als Gefahr deklarieren,

usw. Dieser Sachverhalt kann wie

folgt darge¬

stellt werden:

G

/ / \

\

*, X2 x3

/ / /

l i i

V

\

\ I1

I \

Gi G2 G3

/ / \

\

/ 1 \ / I \

x,, *12 x«

\

\

\

\

I

[

\ V

"

v

Gn G,2 G,3

/ / \

\

X121 X122 *123

(XI

If)

V. f(X. , IV

X.

),

1Z

worin f als

Symbol

für das mit der Zeit ver¬

bundene Geschehen zwischen den zwei Zuständen steht.

Abb. 2: Verfolgung der Ursache

von

Gefahren

Gefahr ist dann vorhanden, wenn die

Möglich¬

keit für einen unerwünschten

Vorgang

besteht.

Der

Begriff Möglichkeit

ist dabei wesentlich

weiter

gefasst

als der

Begriff

Wahrscheinlich¬

keit (siehe 2.2).

Der

"Auflösungsgrad"

wird vom Bedürfnis der

jeweiligen Untersuchung abhängen

und ganz si¬

cher seine Grenze dort finden, wo das Wissen um die Ursachen einer Gefahr eine weitere Auf¬

teilung

nicht mehr

gestattet.

Dass man rasch

an diese Grenze stösst,

zeigt

das

folgende

Beispiel.

(13)

Beispiel

2: Auslösende

Komponenten für

die

Zerstörung

eines Bauwerkes können unter anderen

Lawinen

und Erd¬

beben sein. Die

Gefahr,

dass sich eine Lawine

bildet, hängt

neben anderen

Komponenten

von der

Bangneigung,

der

Temperatur

der Schneedecke und der Schneehöhe ab.

Die

Gefahr für

die

Bildung

kritischer Schneehöhen wie¬

derum lässt sich aus der Intensität des

Schneefalls

und

Windwirkungen

(neben anderem) herleiten. Wesent¬

lich weiter kommt man

aufgrund

der

heutigen Kenntnisse

nicht:

Gefahr

der

Zerstörung

des

Bauwerks

Erdbeben Feuer

Lawinen

Lawinen¬

gefahr

Hangneigung Schneehöhe

Temperatur

Gefahr

der

Bildung kritischer Schneehöhe

Intensität

Schneefall

Wind

2.2 Gefahr und Wahrscheinlichkeit

Unter 2.1 wurde die Gefahr mit der

Möglichkeit

eines unerwünschten

Vorganges

in

Beziehung

ge¬

bracht. Die Gefahr ist gross, wenn viele der für einen unerwünschten

Vorgang notwendigen Komponenten

bereits in der

Gruppe

der vorhan¬

denen

Komponenten (Xiv)

enthalten sind und nur

noch

wenige

oder gar nur noch eine zusätzliche

Komponente nötig ist,

um den unerwünschten Vor gang in

Gang

zu setzen.

Beispiel

6: In

benzingeschwängerter Luft fehlt

nur noch ein

Funken,

um eine

Explosion

auszulösen. Ein ganzer

Stapel gefüllter, jedoch geschlossener Benzinkanister

in

gut gelüftetem

Raum ist bei weitem nicht so

gefähr¬

lich.

Wortverbindungen

wie

akute, drohende, konkrete,

latente Gefahr usw. deuten darauf hin, dass bereits in

qualitativem

Sinn

Vergleiche

über

den Grad der Gefahr

möglich

sind.

Eine

Quantifizierung gelingt,

sobald

Aussagen

über die Wahrscheinlichkeit des Auftretens zu¬

sätzlicher,

den unerwünschten

Vorgang

auslösen¬

der

Komponenten gemacht

werden können. Durch

Beobachtung

einer

genügenden

Anzahl ähnlicher

oder

gleicher Gegebenheiten

lassen sich oft

solche

Aussagen

machen

(Statistik).

Ist der

Beobachtungskreis

zu eng für

gesicherte

stati¬

stische

Aussagen,

lassen sich oft Wahrschein¬

lichkeiten schätzen. Auch solche Schätzwerte sind in vielen Fällen noch besser als rein

qualitative Vergleiche.

Gefahr soll im

vorliegenden Zusammenhang je¬

doch nur in Ausnahmefällen mit der beziffer¬

ten Wahrscheinlichkeit für die

Auslösung

eines unerwünschten

Vorganges gleichgesetzt

werden.

Gefahr erscheint in den meisten Fällen viel eher als Qualität eines Zustandes

2.3 Gefahr und Massnahmen

Die

grössten

Gefahren sind die

objektiv

unbe¬

kannten und die

subjektiv

unerkannten Gefah¬

ren. Erstere sind nach dem

jeweiligen

Stand

von Wissenschaft und Technik - zumindest vor¬

derhand - nicht bekannt, letztere nach dem Er¬

kenntnis- und Wissensstand des Einzelnen nicht erkannt.

Abb. 3

:

Gefahren in Bezug auf die Zerstörung

eines Bauwerks { Beispiel)

In anderen Fällen lassen sich die Gefahren wesentlich weiter

verfolgen.

Der Fehler in ei¬

nem Plan mag auslösende

Komponente

für einen

Tragwerkseinsturz

sein. Die

Gefahren-Komponen¬

ten-Kette lässt sich dann

häufig

sehr weit ver¬

folgen,

und es ist eine

Frage

des

Untersuchungs- Bedürfnisses,

wo man die

Verfolgung

abbricht.

Beispiel

4: Einsturz - Fehler im Plan -

falsche Angabe

des

Ingenieurs

-

Rechenfehler

des

Ingenieurs

- Ueber-

müdung

des

Ingenieurs

-

private

Probleme -

Erziehungs¬

probleme

bei Kindern -

zurückliegende Erziehungsfehler,

etc.

Beispiel

7:

Aerodynamische

Instabilitäten von

Hänge¬

brücken waren vor dem Einsturz der Brücke über die

Meerenge

von Tacoma nicht beobachtet worden. Die

Gefah¬

ren waren nach dem

seinerzeitigen

Stand von Wissen¬

schaft

und Technik noch unbekannt. Im Falle eines ver¬

gleichbaren

Einsturzes in

heutiger

Zeit müsste man von

mangelndem

Erkenntnis- und Wissensstand der Erbauer

sprechen

und

davon,

dass sie die

Gefahren

nicht erkannt hatten.

Erkannte Gefahren lassen sich

grundsätzlich

durch Massnahmen

beseitigen

oder doch auf ein

als

tragbar akzeptiertes

Mass reduzieren. In letzterem Fall

spricht

man von

akzeptiertem

Risiko: trotz bestehender Gefahr will man ein Ziel erreichen.

Die

Beseitigung

erkannter Gefahren setzt die

richtige Anwendung

der

richtigen

Massnahmen

voraus.

Als

Restgefahren

liessen sich demnach bezeich¬

nen die unbekannten und unerkannten

Gefahren,

die

unberücksichtigten Gefahren,

das

akzep¬

tierte Risiko sowie die

infolge

falscher Mass¬

nahmen bzw. falscher

Anwendung richtiger

Mass¬

nahmen nicht

beseitigten

Gefahren.

(14)

Gefahren

I 1

Restgefahren

objektiv bekannt

subjektiv erkannt

berücksichtigt

durch

Massnahmen

berücksichtigt

richtige

Massnahmen

richtig angewen¬

dete Massnahmen

1

objektiv unbekannt

subjektiv unerkannt

unberücksichtigt

1

durch Akzeptieren als Risiko berücksichtigt

1

falsche Massnahmen

falsch angewen¬

dete Massnahmen

Abb. 4: Gefahr und Restgefahr

Beispiel

8:

Windbeanspruchung

kann zu einer

Gefahr für

ein Hochhaus werden.

Komponenten

der

Windbeanspruchung

sind unter anderen

= Winddruck in bestimmtem Punkt

= Höhe des Bauwerkes

=

Grundrissform

des Bauwerkes

=

Einfluss

der Kanten

=

Dynamische

"Antwort" des Bauwerkes

Jede dieser

Komponenten

lässt sich als

Gefähr

in einer nächsten

Stufe

ansehen (siehe 2.1). Als

Beispiel

sei

folgende Aufteilung

dieser

Gefahren

diskutiert:

x .

objektiv

unbekannt

(eine

heute an sich nicht mehr

zutreffende Klassifizierung)

x :

subjektiv

unerkannt

x- :

unberücksichtigt,

da

zutreffende Unterlagen

nicht

greifbar

waren und im

übrigen

der Ein¬

fluss

als unwesentlich

eingeschätzt

wurde

x :

berücksichtigt

x : nicht voll

berücksichtigt,

sondern nur in der durch die Norm

vorgeschriebenen

Grösse

(x^):

die diese Grösse

übersteigenden

Winddrucke

werden als

akzeptierbares

Risiko in

Kauf

ge¬

nommen

Cx-|2'-

Bei der

Berücksichtigung

der

Komponenten

X2 und x^

in

der statischen

Berechnung

und

Bemessung

entsteht wegen

Abweichungen

zwischen Modell und

Wirklichkeit

eine

Dif¬

ferenz

x^2' zusätzlich

passiert

ein

Rechenfehler

x-113,

so dass mit

x111

«

X11~X112~X113

( ^n

symbolischer

Schreibweise) nur ein Teil der

Gefahren

aus x-| berück¬

sichtigt

und damit

beseitigt

ist.

Unter den

Restgefahren

nimmt das

akzeptierte

Risiko eine

Sonderstellung

ein. Nur dieses

wird bewusst

eingegangen

und ist

eingehender Beurteilung zugänglich

(siehe 2.4).

Alle anderen Bes bleiben

verborge Strategien

, d.h

alle Merkmale di

gehen

die

Restge

gangene

akzeptie

ses Ziel ist woh wirken schon bes dieses Ziels gan duktion der im B

tandteile de n. Ziel müss

¦ durch ein eser Gefahre f ahren auf d rte Risiko z 1 letztlich

cneidene Seh z erheblich auwesen best

r

Restgefahren

te

sein,

durch

zweckmässiges

und

n erfassendes Vor- as bewusst

einge-

u reduzieren. Die- unerreichbar, doch ritte in

Richtung

im Sinne einer Re- ehenden Gefahren:

* Im Bereich der

objektiv

unbekannten Gefahren durch

Förderung

der

Grundlagenforschung, sorgfältige Auswertung

von

Erfahrungen

und

eingehende Untersuchung

"unerklärlicher Phä¬

nomene".

* Im Bereich der

subjektiv

unerkannten Gefah¬

ren durch

Verbesserung

der

Ausbildung

und

Weiterbildung

auf allen Stufen.

* Im Bereich

unberücksichtigter

Gefahren durch

Schaffung

klarer

Verantwortungsbereiche

und

Kompetenzaufteilung

sowie durch

Bekämpfung

aller Formen von

Sorglosigkeit, Nachlässig¬

keit,

Fahrlässigkeit, Ignoranz

usw. auf al¬

len Stufen.

* Im Bereich falscher Massnahmen durch ein¬

gehendes

Studium

möglicher Konsequenzen

vor der

Realisierung

der Massnahmen. Rasch ge¬

troffene Massnahmen

(Improvisationen)

haben grosse

Chance,

sich als falsch zu erweisen.

* Im Bereich falsch oder fehlerhaft

angewende¬

ter Massnahmen durch

Forderung

nach klaren und

eindeutigen Anweisungen,

nach übersicht¬

lichen und kontrollierbaren

Unterlagen

und

durch

Schaffung

von Kontrollinstanzen über¬

all dort, wo die

Verantwortung gegenüber

dem

Auftraggeber

dies erfordert.

Auch die

Befolgung

aller dieser

Forderungen

und

Anregungen

sind

geeignet.

Gefahren zu ver¬

ringern

und allenfalls zu

beseitigen.

Es han¬

delt sich also auch bei diesen um Massnahmen im Sinne

vorliegender Sprachregelung.

2.4 Gefahr und

akzeptiertes

Risiko

Im normalen

Sprachgebrauch

bedeuten Wahrschein¬

lichkeit und Risiko fast das

gleiche.

Der Be¬

griff

Risiko wird vielleicht etwas stärker in

Richtung

willentliches

Eingehen

von Gefahren

verstanden.

In dieser Arbeit wird von

akzeptiertem

Risiko

gesprochen.

Das

Adjektiv

deutet darauf hin, dass man die Gefahr eines unerwünschten Vor¬

ganges in Kauf nimmt. Das

akzeptierte

Risiko wird der Gefahr

gleichgesetzt,

trotz der man

das

angestrebte

Ziel erreichen möchte. Be¬

standteil des

Begriffes

ist, dass man dieses Risiko bewusst

akzeptiert.

(15)

Beispiel

9: Beim Bau eines

Flusskraftwerkes

stellt sich die

Frage

nach der Höhe der

Kofferdämme.

Je

höher,

desto teurer. Schliesslich bemisst man die Höhe

auf

das sog.

10-jährige

Hochwasser und

akzeptiert

das

Risiko,

dass während der Bauzeit ein

grösseres

Hochwasser

auftreten

könnte.

Während die bisher diskutierte Verhaltensweise erkannten und bekannten Gefahren

gegenüber

da¬

durch

gekennzeichnet ist,

dass Massnahmen er¬

griffen

werden, um die Gefahr zu

beseitigen,

wird hier die Gefahr

akzeptiert.

Auch dies kann als Massnahme im weiteren Sinne verstan¬

den werden.

Durch das

Akzeptieren

ei die

Möglichkeit

eines Sc Wahrscheinlichkeit des A wünschten

Vorganges,

mul

wartbaren Schaden und ge

möglichen

Gewinn bei

gut

ganges, dient dabei häuf

Entscheid,

ob ein Risiko soll oder nicht. Nicht i

mögliche

Gewinn und der

deutig

bezifferbar. Die dann eher irrationalen u

menten.

nes Risikos nimmt man hadens in Kauf. Die uftretens eines uner-

tipliziert

mit dem er-

genübergestellt

dem

em

Ausgang

des Vor¬

ig

als Basis für den

akzeptiert

werden

mmer ist

jedoch

der erwartbare Schaden ein¬

Verhaltensweise

folgt

nd

subjektiven Argu-

Es ist eine Tatsache, dass

häufig

der

Träger

des Risikos und damit

derjenige,

der den Scha¬

den zu

tragen

hat, nicht identisch ist mit dem¬

jenigen,

der den Gewinn hat. Dieser Sachver¬

halt ist

anstosserregendl

Beispiel

10: Es ist

billiger,

eine

Baugrube

steiler ab- zuböschen. Der

Ingenieur

ist

geneigt,

dem Bauherrn

Kosten zu ersparen und hat die

Tendenz,

so steil als

irgend

vertretbar abzuböschen. Bei

gutem Ausgang

zieht der Bauherr Nutzen aus dem

Risiko,

welches der

Ingenieur eingegangen

ist. Bei

ungutem Ausgang

wird

jedoch

der

Ingenieur

nach der

heutigen Rechtsauslegung für den

Sahaden verantwortlich und

haftpflichtig gemacht.

Eine

Lösung

aus diesem Dilemma ist nur

möglich,

wenn vor dem

Eingehen

eines

akzeptierten

Risi¬

kos durch klare

Vereinbarungen

dafür

gesorgt

ist, dass der

Träger

des Schadens und der Trä¬

ger des

allfälligen

Gewinnes in einer Person

vereinigt

sind.

Beispiel

11: Bauherr und

Ingenieur einigen

sich

förm¬

lich und nach

eingehender Abwägung

von Risiko

und

Ge¬

winn

darauf,

dass der Bauherr nicht nur den Gewinn bei gutem

Ausgang,

sondern auch den Schaden bei

ungutem Ausgang trägt.

In vielen Fällen lässt sich diese

Einigung

nicht herstellen. In diesen Fällen muss der für einen

allfälligen

Schaden

Haftpflichtige

seine Massnahmen so treffen, dass er seine

Verantwortung tragen

kann. Wesentliche Grenzen in dieser

Beziehung

setzt zum

Beispiel

die Ge¬

sellschaft in Form von Gesetzen, Normen und

Regeln.

Ist der

Träger

des Schadens

gleichzeitig

der

durch das

Eingehen

eines Risikos

Gewinnende,

und sind durch die Gesellschaft

gesetzte

Gren¬

zen nicht

tangiert,

so steht dem

Akzeptieren

eines Risikos

grundsätzlich

nichts im

Wege.

Beispiel

12: Sobald keine Personen oder Dritte

gefähr¬

det

sind,

sollte es einem Unternehmer

gestattet sein,

einen

provisorischen Kofferdamm für

ein kleineres Hoch¬

wasser zu

bemessen,

wenn er bereit

ist,

den

allfälligen

Schaden zu

tragen.

Recht und

billig

ist es in diesem

Fall,

ihm

dasjenige

zu

bezahlen,

was nach

Auffassung

des Bauherrn oder seiner Vertreter

nötig

gewesen

Wäre,

um die

Gefahr

in einem zu vereinbarenden Mass zu be¬

seitigen.

ZIEL UND FEHLER

3.1 Ziel und

Aufgabe

Die aus bestimmten

Komponenten

bestehende Ge¬

gebenheit

zu einem bestimmten

Zeitpunkt

und in einem

abgegrenzten

Raum wird als Zustand be¬

zeichnet.

Raumabgrenzung

und betrachteter Zeit¬

punkt

richten sich nachder

jeweiligen Frage¬

stellung.

Mit einem - ebenfalls aus

Komponenten

bestehen¬

den -

Vorgang Vi

wird ein Zustand

Zi

in einen

nächsten Zustand

Zi

+-|

übergeführt.

Die Diffe¬

renz zwischen diesen beiden Zuständen ent¬

spricht

der durch den

Vorgang hervorgerufenen Aenderung.

Vom Zustand

Zi ausgehend

wird mit dem an¬

schliessenden

Vorgang

ein Ziel

angestrebt.

Je

nach

Fragestellung

kann es

zweckmässig sein,

Zwischenziele zu

formulieren,

einen

komplexen Vorgang

also in

zweckmässig gewählte

Teilvor¬

gänge

zu

zerlegen.

Beispiel

IS: Ziel ist: Bereitstehen eines Gebäudes.

Zwischenziele können sein

je

nach

Fragestellung:

Pro¬

jektpläne fertig,

Bau

bewilligt,

Arbeiten

vergeben,

Ar¬

beiten

fertiggestellt,

Bau

abgenommen,

Bau

bezogen;

aber auch:

Baugrube ausgehoben,

Fundamente

betoniert,

Wände

fertiggestellt

usw.; oder:

Schalung gestellt,

Be¬

wehrung verlegt,

Betonierarbeiten

abgeschlossen,

Beton erhärtet usw.

Vorgang Vi

Formulierung der Aufgabe

Zu

Planung

des

Vorgangs

¦i2

Ausführung

Zustand Zi+i

Abb. 5

:

Formulierung der Aufgabe, Planung und Ausführung im Falle willentlich herbei¬

geführter Vorgänge

(16)

Will man ein Ziel

gangszustand

in a

nen. Eine

Analyse wendig.

Sodann mu

nen

Komponenten

u

angestrebte

Ziel

Komponenten

von A sind

Gegenstand

d

ne

sorgfältige

Fo

Grundlage jedes

z

ran schliesst sie und schliesslich

erreichen, muss man den Aus- llen seinen

Komponenten

ken-

des

Gegebenen

ist also not-

ss der

Vorgang

in allen sei- ntersucht werden, damit das wirklich erreicht wird. Die

usgangszustand

und

Vorgang

er zu stellenden

Aufgabe.

Ei-

rmulierung

der

Aufgabe

ist

ielgerichteten Vorganges.

Da¬

li an die

Planung

des

Vorganges

die

Ausführung

des

Vorganges.

Es scheint

zweckmässig, jeden

willentlich her¬

beigeführten Vorgang

in diese drei Bestand¬

teile zu

zerlegen

und

Aufgabenstellung

und Plan

als Zwischenziele zu bezeichnen.

Die

Erfahrung lehrt,

dass viele Fehler auf ei¬

ne

mangelhafte Aufgabenstellung

oder

ungenü¬

gende Planung

des

Vorganges

zurückzuführen sind.

Beispiel

14:

Bereitstellen

des

Bewehrungsplanes;

Vor¬

gang:

Bewehrungsplan

zeichnen. Besser wäre: Zwischen¬

ziel:

Klärung

der

Aufgabe

des

Bewehrungsplanes,

Fest¬

legung

des Darzustellenden

(Schnitte, Details),

Zeich¬

nen des

Bewehrungsplanes.

Beispiel

15: Das Ansahreiben eines anderen als des vor¬

gesehenen

Stahldurchmessers in einem

Bewehrungsplan

ist

stets als Fehler zu werten. Für den

effektiven

Durch¬

messer

gelten

Toleranzen.

Die

Einführung

einer anderen als der

vorgesehenen Spann¬

weite in eine atatische

Berechnung

ist als Fehler zu

werten,

auch

dann,

wenn die

Auswirkung

dieses Fehlers im

Verlaufe

der

Berechnung

in der normalen Rechenschär¬

fe untergeht.

Für letztere

hingegen gilt

ein Toleranz¬

raum, der z.B. durch den

Begriff:

normale Rechenschie¬

bergenauigkeit festgelegt

ist.

Unter der

(allerdings gelegentlich

zu

überprü¬

fenden)

Voraussetzung,

dass das Ziel

richtig ist, liegen

die Ursachen für

Abweichungen

und

damit auch für Fehler entweder im

Ausgangszu¬

stand

Zi

oder im

Vorgang Vi,

und hier entweder

in der

Formulierung

der

Aufgabe,

in der Pla¬

nung des

Vorganges

oder in dessen

Ausführung

(siehe Abb.5).

Wichtig

ist, dass sich der

Begriff

Fehler nicht

am

Erfolg

bzw. den

Folgen orientiert,

sondern allein an der

Frage,

ob das

Ergebnis innerhalb

des das Ziel umschliessenden Toleranzraumes

liegt

oder nicht. Der

Begriff

Fehler darf nicht mit dem

Begriff

Schaden verwechselt werden, ob¬

wohl oft ersterer letzteren

impliziert.

3.2 Fehler und Toleranzraum

Durch einen

zielgerichteten Vorgang Vi

wird

der Zustand

Zi

in den Zustand

Zi+^ überge¬

führt. Dieser Zustand

Zj+^

als

Ergebnis

des

auf dem Zustand

Zi

aufbauenden

Vorganges V^

wird in der

Regel

nicht dem

angestrebten

Ziel

entsprechen.

Der

Vergleich

zwischen Ziel und

Ergebnis

nennt man

Kontrolle;

dieser deckt in

der

Regel Abweichungen

auf.

Gewisse

Abweichungen

wird man tolerieren. Das Ziel eines

Vorganges gilt

als

erreicht,

wenn

die

Abweichungen

zwischen

Ergebnis Z-^

+1 und Ziel eine als

zulässig festgesetzte

oder nor¬

malerweise

akzeptierte Grösse,

die sog. Tole¬

ranz, nicht überschreiten. Da es sich bei den

Abweichungen

normalerweise nicht nur um "ein¬

dimensionale Sachverhalte handelt,

spricht

man besser von einem Toleranzraum.

Als Fehler werden

Abweichungen

dann

bezeichnet,

wenn die

Ergebnisse

ausserhalb des Toleranz¬

raumes

liegen.

Innerhalb des Toleranzraumes

liegende Ergebnisse gelten

als: Ziel erreicht.

Ziel gilt

als

erreicht

Ziel nicht erreicht

ein-

bzw. mehr -

dimensionale Begrenzung

des

Toleranz raumes"

Abb. 6: Ziel und Toleranzraum

3.3 Fehler und

Ausgangszustand

Die

Komponenten

des

Ausgangszustandes

beein¬

flussen das

Ergebnis.

Bei der

Festlegung

des

auf das Ziel hin

gerichteten Vorganges

sind

jedoch

nicht alle

Komponenten bekannt,

manche bleiben unerkannt, über andere wieber'irn wird die Kenntnis

unvollständig

sein. Die "latsache, dass das bekannte Bild des

Ausgangszustandes

von der Wahrheit verschieden

ist,

kann zu Ab¬

weichungen

zwischen Ziel und

Ergebnis

und dem¬

nach auch zu Fehlern führen.

Inwieweit Wahrheit und Bild

auseinanderklaffen, hängt

von der

Sorgfalt

ab, die man auf die Er¬

arbeitung

des Bildes verwendet hat, wird

je¬

doch auch vom individuellen Erkenntnis- und Wissensstand des Beurteilenden beeinflusst sein. Wo ein Laie nichts

spezielles

bemerken wird, schliesst ein erfahrener Fachmann aus

manchen, fast unmerklichen Anzeichen auf das Vorhandensein

gewisser Komponenten.

Beispiel

16: Ein

erfahrener

Fachmann wird aus dem Wuchs und der

Stellung

von Bäumen, aus Art und

Ausbildung

der bodenbedeckenden

Vegetation,

aus den Gelände

formen

und weiteren Anzeichen

auf

Rutschzonen

schliessen,

die

Tiefe

der Gleitschichten abschätzen können und vielleicht so¬

gar

Angaben

über die

Geschwindigkeit langsamer

Erdbe¬

wegungen wagen, wo ein

Unkundiger

nichts als Gras und Bäume sieht.

Fehler vermeiden, heisst demnach

zunächst,

sich' ein

möglichst wahrheitsgetreues

Bild des

Ausgangszustandes

zu machen, sich Gewissheit über diesen zu verschaffen. Gewissheit hierbei verstanden als die

aufgrund sorgfältiger

Prü¬

fung

entstandene, durch den individuellen Er¬

kenntnis- und Wissensstand

eingeschränkte

sub¬

jektive Ueberzeugung,

dass

vorliegende Argumen¬

te, Beweise usw.

ausreichen,

um Wahrheit anzu¬

nehmen.

Bemerkenswert

ist,

dass für

gewisse

Merkmale

eines Zustandes ein Toleranzraum existiert, für andere nicht.

Dass ein

wahrheitsgetreues

Bild letztlich uner¬

reichbar

ist,

muss man zur Kenntnis nehmen;

ebenso die

Tatsache,

dass es sich immer um ein

subjektives,

vom Betrachter

abhängiges

Bild handelt.

Abbildung

Abb. 1: Begriffs-Struktur (unvollständig, nur wichtigste Bindungen eingezeichnet)
Abb. 2: Verfolgung der Ursache von Gefahren
Abb. 3 : Gefahren in Bezug auf die Zerstörung
Abb. 4: Gefahr und Restgefahr
+7

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