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Archiv "Gesundheits-Apps: Wie lässt sich Qualität erkennen?" (24.12.2012)

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A 2594 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 109

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Heft 51–52

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24. Dezember 2012

GESUNDHEITS-APPS

Wie lässt sich Qualität erkennen?

Apps im Gesundheitsbereich bergen nicht nur vielfältige Potenziale, sondern auch Risiken. Experten arbeiten an Qualitätsstandards und Prüfkriterien, die den Markt transparenter machen sollen.

C

irca 200 Millionen mobile Gesundheits-Apps sind der- zeit nach Meinung von Experten weltweit im Einsatz. Das Angebot ist schier unüberschaubar, die Funktionspalette riesig. Es sei der Consumer-Bereich, der durch Smartphones und Tablets die Ent- wicklung hin zu Social Media und Mobile Health triggere, betonte Beatrix Reiß vom Zentrum für Tele- matik im Gesundheitswesen (ZTG), Bochum, bei einem Workshop in Hannover.* Im medizinischen Um- feld müssten jedoch besondere An- forderungen, etwa an den Daten- schutz und die Datensicherheit, be- achtet werden, so die Expertin.

„Derzeit gibt es Wildwuchs und keine Integration der Programme.“

„App-Synopsis“

Voraussetzung für den Einsatz im Gesundheitsbereich ist laut Dr.

med. Urs-Vito Albrecht, Peter-L.- Reichertz-Institut für Medizinische Informatik an der Medizinischen Hochschule Hannover, die Vertrau- enswürdigkeit der Applikation hin- sichtlich Funktion, Integrität, Stabi- lität, Datentransfer und -manage- ment. „Die App muss sicher, wirk- sam und handhabbar sein“, erklärte der Experte. Maßnahmen zum Pa- tientenschutz werden für Apps, die als Medizinprodukte in den Verkehr gebracht werden, durch die Regu- lierung gewährleistet. Damit sind sie meldepflichtig und einem Prüf- verfahren durch die Benannten Stellen unterworfen. Dies ist Al- brecht zufolge bei Apps allerdings noch die Ausnahme, denn die Mehrzahl der Apps wird nicht als Medizinprodukt angeboten. Für alle anderen Apps gebe es Alternativen in Form von freiwilligen Zertifizie- rungsprogrammen privater Dienst- leister. Allerdings scheuen die meisten Anbieter den Aufwand ei-

ner Zertifizierung. Die Folge: Wer sich heute eine App herunterlädt und installiert, weiß in der Regel nur wenig über das Produkt.

Vor diesem Hintergrund schlägt Albrecht eine „App-Synopsis“

durch den Hersteller vor, die an prominenter Stelle, etwa in der Pro- duktbeschreibung auf den Ange- botsseiten der betreffenden App - Stores, zu finden sein sollte. Ver - treter des Aktionsforums Gesund- heitsinformationssystem (afgis) und weiterer Institutionen haben daher eine Liste von Qualitätsmerkmalen für Health Apps erarbeitet (Kasten).

Das ZTG arbeitet zudem im Rahmen der Landesinitiative eGe- sundheit.nrw an einer Bewertungs- plattform für Gesundheits-Apps.

Ein Prototyp des „App-Check“

ist unter www.gesundheitsapps.info freigeschaltet. Dabei testet die ZTG Gesundheits-Apps auf Basis eines Kriterienkatalogs, der zum Beispiel den Schutz der mittels App verwal- teten Daten, technische Anforde- rungen und Transparenz bezüglich der Finanzierung abfragt, und stellt die Ergebnisse online zur Verfü- gung. Ziel ist es, für den Anwender

hilfreiche Informationen über eine App zusammenzustellen und mit- tels verschiedener Suchfilter, etwa nach Kategorien, Zielgruppen und Schlagworten, zu erschließen. An- gesichts der Masse angebotener Apps und der Dynamik des Marktes erscheint es allerdings fraglich, ob auf diese Weise mehr Transparenz geschaffen werden kann.

Selbstverpflichtung

Einen anderen Weg geht die von der Apothekerin Dr. Ursula Kramer ge- gründete Initiative Präventionspartner, die gemeinsam mit der APOLLON Hochschule der Gesundheitswirt- schaft in Bremen den „Health - on-App-Ehrenkodex“ entwickelt hat. Dieser umfasst sieben Krite- rien, die gesundheitsbezogene In- formationen und Services in Apps als vertrauenswürdig auszeichnen.

Der Kodex umfasst unter anderem auch die Werbefreiheit der Soft- ware: Der Anbieter versichert, dass alle Gesundheitsinfos frei sind von der Einflussnahme durch potenziel- le Produkt- oder Unternehmensin- teressen von Werbepartnern und/

oder Sponsporen. Der Kodex be- ruht auf dem Prinzip der freiwilli- gen Selbstverpflichtung, ähnlich wie beim bekannten HON-Code der Health On The Net Foundation für Gesundheits-Websites. Jeder App- Anbieter kann sein Produkt mit ei- nem Online-Testformular unter www.healthon.de selbst überprü- fen. Wer den Ehrenkodex erfüllt, darf das kostenfreie Healthon-Sie- gel nutzen, um damit nach außen zu signalisieren, dass er als vertrauens- volle Quelle gesundheitsbezogener Informationen gelten will und sich um Transparenz bemüht.

Heike E. Krüger-Brand Folgende Angaben sollten die Hersteller liefern, wenn sie

eine App auf den Markt bringen:

Angaben über den Hersteller (Impressum, Autoren, Quellen, Aktualität der Daten, Rückmeldemöglichkeit)

Angaben über das Produkt (Darstellung des Anwen- dungsbereiches, Versionsnummer, Nutzen, Funktionalität, durchgeführte Tests, Studien oder Ähnliches, bekannte und behobene Störungen, Limitationen)

Angaben zum Datenschutz (Datenschutzerklärung)

Angaben zur Finanzierung (Finanzierungsquellen)

Quelle: afgis – Aktionsforum Gesundheitsinformationssysteme e.V., Medinfo.de, Peter-L.-Reichertz-Institut für Medizinische Informatik, Initiative Präventionspartner, ZTG GmbH

QUALITÄTSMERKMALE

*afgis-Workshop: „Gesundheit als Applikation.

Medical Apps in der Diskussion“, 7. Dezember 2012, Hannover

M E D I E N

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