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(1)Zur Verbreitung des Wilden Wasserbüffels (Bubalus arnee) auf der Arabischen Halbinsel Von Thomas W

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Zur Verbreitung des Wilden Wasserbüffels

(Bubalus arnee) auf der Arabischen Halbinsel

Von Thomas W. Wyrwoll, Frankfurt am Main

1. Einführung

Wasserbüffel gehören bis heute zu den bedeutendsten Wirt¬

schaftstieren des Nahen Ostens. Der ägyptische gamusa ist der

wichtigste Milchlieferant seines Landes und ein erstrangiges Zug¬

tier, der Irak verfügt ebenfalls über eine bedeutende Wasserbüf¬

felpopulation, Syrien nurmehr über eine kleine, und in Palästina

scheinen die Wasserbüffelbestände erst in der ersten Hälfte dieses

Jahrhunderts i.w. erloschen zu sein. Früheren Forschergeneratio¬

nen war es daher selbstverständlich, im Wasserbüffel einen Be¬

standteil der autoehthonen Wildfauna dieses Raumes zu sehen.

Erst Boehmer (1975) zeigte, daß man in den akkadzeitliehen

Wasserbüffeldarstellungen, die den Hauptbeleg für die Existenz

wilder mesopotamischer Wasserbüffel bildeten, durchaus einen

östlichen Import - und keine Wiedergabe eines heimischen Wild¬

tiers - erblicken kann. Seiner Meinung nach hat es auf der Arabi¬

schen Halbinsel nie Wilde Wasserbüffel gegeben (ebd., S.4).

Nach Boehmer stammen alle Hauswasserbüffel des Vorderen

Orients von den Wirtschaftstieren der Jat ab, die sich - wohl aus

dem nordindischen Raum kommend - im siebten Jahrhundert im

heutigen Syrien ansiedelten. Die letztere Annahme mag (zumin¬

dest weitgehend) richtig sein. Was jedoch das Vorhandensein

Wilder Wasserbüffel betrifft, so lassen neuere Funde zu einem

anderen Ergebnis kommen.

2. Wilde Wasserbüffel in Afrika

Die Gattung Wasserbüffel (Bubalus) besteht primär aus dem

Wilden Wasserbüffel (Bubalus arnee) und seiner domestizierten

Form, dem Hauswasserbüffel (Bubalus arnee forma bubalis), so¬

wie mehreren Inselformen. Stammesgeschichtlich hat sie sich im

südlichen Asien, d. h. insbesondere auf dem Indischen Subkonti-

(2)

nent, entwickelt. In den pleistozänen Feuchtzeiten konnten Vor¬

läufer der heutigen Wasserbüffel ihr Verbreitungsareal bis nach

Europa ausdehnen, wo sie jedoch im Holozän nicht mehr fossil

belegt sind. In Afrika existiert eine zweite Büffelgattung, zu der

alle rezenten Afrikanischen Büffel (Syncerus caffer) und sicher

auch eine ausgestorbene langhörnige Büffelform, der sog. Altbüf¬

fel (vermutlich als Syncerus antiquus zu bezeichnen'), gehören.

Früher hat man den Altbüffel aufgrund seiner langen, gerieften

Hörner für einen Wasserbüffel gehalten, was jedoch inzwischen

osteologisch zweifelsfrei widerlegt wurde (Bate 1951). Tatsäch¬

lich hat es aber neben dem Altbüffel „echte" Wilde Wasserbüffel

in Nordafrika gegeben. Dies wird zum einen belegt durch eine

Wasserbüffelherde in Nordtunesien, die morphologisch deutliche

Wildmerkmale zeigt (Wyrwoll 1994, 1996). In zoologischen

Lehrbüchern findet sich häufig die Angabe, diese Tiere seien erst

1859 aus Italien importiert worden. Das ist jedoch ob ihrer ge¬

genüber italienischen Büffeln sehr unterschiedlichen Morpholo¬

gie ebenso auszuschheßen wie aufgrund weit früherer histori¬

scher Belege für die Existenz der Herde bzw. generell von Was¬

serbüffeln in Tunesien; letztere reichen bis in römische Zeit

(a.a.O.)^. Zweitens ließen sich Darstellungen auf Felsgravuren,

insbesondere des Messak-Gebirges im Fezzan (Libyen), eindeu¬

tig als Wasserbüffel identifizieren; sie sind der sog. Neohthischen

Feuchtzeit zuzurechnen (Wyrwoll 1996)^. Bei diesen Tieren

' Früher Bubalus andquus, nach Bate (a.a.O.) Homoioceras antiquus, nach Gentry Pelorovis antiquus. Gautier (in: Gautier & Muzzolini 1991), der die morphologische Nähe von Altbüffel und Syncerus herausstelU, hält die Form für eine Unterart von Syncerus caffer und nennt sie Syncerus caffer antiquus. Das of¬

fenbar vollständige Nichtvorhandensein spezifischer Altbüffelmerkmale in den re¬

zenten Syncerus-Populationen läßt m. E. auf artliche Eigenständigkeit beider For¬

men schließen.

2 Die Herde wird seit Beginn des 19. Jahrhunderts von europäischen Reisen¬

den erwähnt; arabische Quellen von 1240 (d.i. vor der Einführung domesdzierter Wasserbüffel nach Italien) sprechen explizit von Wasserbüffeln als alteinheimi¬

schem Jagdwild, und römische Quellen erwähnen „Herden von bubali", deren wasserbüffeltypisches Verhalten eine Verwechslung mit anderen Tierarten aus¬

schließt. Hinsichtlich ihrer Färbung, Hornentwicklung und größenmäßig fallen die Tiere in den Variationsbereich der asiatischen Wildformen und unterscheiden sich deutlich von den mediterranen Hausbüffeln (vgl. Wyrwoll a.a.O.). Die tune¬

sischen Wasserbüffel bilden eine eigenständige Unterart, den Afrikanischen Was¬

serbüffel (Bubalus arnee africanus, Wyrwoll 1996).

3 Sie erscheinen u.a. mit (Haus-)Rindern assoziiert, die sich in diesem Raum reladv gut daderen lassen (vgl. Wyrwoll a.a.O.).

(3)

kann es sich nur um Wildformen handeln, da die Domestikation

des Wasserbüffels in Asien erst etwa im vierten vorchristlichen

Jahrtausend begann. Ein derart früher Import ist aber sicher aus¬

zuschließen. Die Wasserbüffel müssen Afrika über die Arabische

Halbinsel erreicht haben. Es ist daher zwingend, daß sie Teil der

autoehthonen Wildfauna der Arabischen Halbinsel - und damit

sicher auch Mesopotamiens, das gute ökologische Bedingungen

für diese Tiere bot - waren.

3. Eine Wasserbüffelgravur und Büffelknochen aus dem Jemen

Im Jahre 1991 wurde von Garcia und seinen Mitarbeitern (Gar¬

cia et al. 1991) ein erstes Ergebnis ihrer archäologischen Arbeiten

in der Gegend von Saada (Jemen) vorgelegt. Es handelt sich dabei

um die Aufnahmen von Felsbildern (Gravuren) sowie archäologi¬

sche Sondagen in der Nähe einzelner dieser Felsbilder. Eines von

ihnen ist hier als Abb. 1 wiedergegeben. Garcia und seine Mitau¬

toren möchten das Bild als „Büffel" identifizieren (ebd., S. 1203).

Bei den in der Nähe des Felsbildes durchgeführten Grabungen

fanden sich mehrere Dutzend Knochenfragmente, die der Ar-

chäozoologe der Expedition, D. Hadjouis, dem Ur (Bos primige-

nius) bzw. Hausrindern sowie einem - osteologisch nicht näher

bestimmbaren - Büffel zuwies. Er möchte sie, so die Ausführung

Abb. 1: Felsgravur eines Wasserbüffels aus der Umgebung von Saada, Jemen

(Umzeichnung: Verf.).

(4)

im Text, als Altbüffel (er spricht von Pelorovis antiquus; vgl.

Anm. 1) ansprechen, da zwei Funde dieses Tieres in den siebziger

Jahren für benachbarte Regionen {Rub-al-Khali, Tihama) ihm ge¬

genüber behauptet wurden; eine entsprechende Publikation liegt

bislang nicht vor. Vermutlich ist dies der Hintergrund dafür, daß

er die Abbildung eines Molaren (M3, Fig. 4 bei Garcia et al.

1991) in der Bildunterschrift Pelorovis antiquus zuweist. Diese

Ansprache ist morphologisch nicht gesichert. Das Felsbild jeden¬

falls läßt eindeutig einen Wasserbüffel erkennen: Die halbmond¬

förmig gebogenen und relativ kurzen Hörner sind ebenso wasser¬

büffeltypisch wie die deutlich dargestellten relativ kleinen Ohren.

Beides sind Kardinalunterschiede im äußeren Erscheinungsbild

des Wasserbüffels gegenüber dem Altbüffel; letzterer hat wesent¬

lich längere und komplex gebogene Hörner sowie, gleich seinem

rezenten Vetter, auffallend große Ohren. Insgesamt erscheint der

Körperbau büffelartig, und die längliche Kopfform unterstützt

(sekundär) die Ansprache als Wasserbüffel. Die Darstellung eines

Altbüffels ist aufgrund dieser Merkmale ausgeschlossen"*.

Freilich ist unsicher, inwieweit der von Garcia und seinen Mit¬

autoren vermutete Zusammenhang zwischen den Felsbildern und

den geborgenen Knochen tatsächlich gegeben ist. Auch eine Iden¬

tifizierung der Büffelknochen als vom Wasserbüffel stammend

bleibt eine Vermutung. Die Knochen werden jedoch von den Au¬

toren mit Hilfe von aus der gleichen Schicht stammenden Holz¬

kohle radiometrisch an das Ende des sechsten vorchristlichen

Jahrtausends datiert^. Sie würden damit in eine Feuchtzeit fallen.

Damals gab es in der Region zahlreiche Seen, die sicher einen

idealen Lebensraum für Wasserbüffel dargestellt haben, aber

wohl nicht für den Altbüffel, der typische Merkmale einer Step¬

penform zeigt*. Ökologisch gesehen erscheint es daher sinnvoller,

die Büffelknochen als Wasserbüffelknochen zu identifizieren^.

Vgl. Wyrwoll a.a.O. Die Unklarheiten der Autoren hinsichdich der Cha¬

rakteristika und taxonomischen Stellung von Alt- und Wasserbüffeln dürften im Zusammenhang mit der früheren Mißinterpretation der Altbüffel als Wasserbüffel (s.o.) zu erklären sein.

* Daß es sich bei den Daten von Garcia et al. 1991 um kalibrierte Werte han¬

delt, ergibt sich aus den Angaben von Rachad 1994.

' Eine gute Herausstellung des Ökotypus und des ökologischen Kontextes der Altbüffel bei Gautier & Muzzolini 1991, S.55. Zur Paläökologie des Jemen vgl. Garcia et al., a.a.O., und die dort zitierte Literatur.

' Einen Wasserbüffel stellt vermudich auch eine Felsgravur aus der saudiara¬

bischen Südprovinz Asir dar (LeQuellec und Lombry 1995, Fig. 3). Auch wenn

(5)

4. Wilde Wasserbüffel vom Euphrat

Bereits H.-P.Uerpmann (1982) hat drei halafzeitliche Wasser¬

büffelfunde aus Shams ed-Din Tannira vom syrischen Euphrat

beschrieben, die ähnhch wie die jemenitischen Funde an das En¬

de des sechsten Jahrtausends v.Chr. datieren. Ihre morpholo-

gisch-taxonomische Ansprache steht außer Zweifel. Auch sie

müssen zwangsläufig Wildtiere gewesen sein, da es zu diesem

Zeitpunkt keine domestizierten Wasserbüffel gab und eine derart

frühe Verhandlung Wilder Wasserbüffel aus Südasien nach Ara¬

bien sicher auszuschließen ist. Uerpmanns Befunde unterstrei¬

chen die Tatsache, daß es Wilde Wasserbüffel auf der Arabi¬

schen Halbinsel gab, und unterstützen die obige Deutung der je¬

menitischen Büffel als Wasserbüffel.

5. Zusammenfassung und Diskussion

Das Vorkommen Wilder Wasserbüffel in Nordafrika zeigt, daß

Wasserbüffel ein Teil der Wildfauna auch der Arabischen Halb¬

insel gewesen sein müssen. Dies wird neuerlich bestätigt durch

ein Felsbild aus dem Jemen, auf dem zweifelsfrei ein Wasserbüf¬

fel zu erkennen ist. Auch in der Nähe des Felsbildes gefundene

Büffelknochen aus dem sechsten vorchristlichen Jahrtausend

dürften von Wasserbüffeln stammen, da sie in eine wohl nur die¬

ser Büffelspezies zuträgliche Feuchtzeit fallen. Eindeutig identifi¬

zierte Wasserbüffelknochen vom syrischen Euphrat aus dem

sechsten vorchristlichen Jahrtausend unterstützen diese Deutung.

Demnach haben Wasserbüffel einst weite Teile der Arabischen

Halbinsel bevölkert. Bei ihnen muß es sich um einheimische

Wildtiere gehandelt haben, da zu dieser Zeit die Domestikation

des Wasserbüffels noch nicht begonnen hatte und eine Einfuhr

von Wildtieren aus dem indo-iranischen Raum gewiß auszu¬

schließen ist. Sicher ist davon auszugehen, daß diese Wasserbüf¬

fel unterartlich verschieden von ihren indischen Verwandten

sind. Angesichts der bisher bekannten Knochenfunde erscheint

die Hörner dieses Tieres „überlang" sind, was der Darstellung fast aller Boviden der dortigen Felslcunst entspricht, legen Hornform und Gestalt eine Deutung als Wasserbüffel und nicht, wie dies die Autoren in Anlehnung an die Arbeit von Garcia et al. 1991 tun, als Altbüffel nahe.

(6)

es jedoch verfrüht, eine taxonomische Beschreibung (oder meh¬

rere?) vorzunehmen. Die Einwanderung vom Indischen Subkon¬

tinent her dürfte in das Pleistozän zu datieren sein.

Die jüngeren archäologischen Belege für Wasserbüffel in Me¬

sopotamien bestehen aus den akkadischen Siegeln und zwei nur

wenig später anzusetzenden Skeletten (Lenzen 1937). Die zeitli¬

che Isohertheit dieser Funde läßt an einen Import der Tiere aus

dem Osten denken. Andererseits haben sich Wilde Wasserbüffel

in den östlichen Nachbarregionen der Arabischen Halbinsel of¬

fenbar wesentlich länger gehalten: Aristoteles beschreibt das Tier

unzweideutig für „Arachosien" (anim. 2,1; II, 4), und die Was¬

serbüffel der bekannten Jagdschale Chosraus IL, hier neben an¬

deren Wildtieren zu erkennen, mögen als Beleg für das Vorkom¬

men Wilder Wasserbüffel im heutigen Iran noch zu sassanidi¬

scher Zeit gewertet werden. Es ist daher auch nicht gänzlich aus¬

zuschließen, daß Wilde Wasserbüffel noch in historischer Zeit in

Mesopotamien vorkamen. Ob und ggfs. wann der Wildwasser¬

büffel auf der Arabischen Halbinsel vollständig ausgestorben ist,

läßt sich daher gegenwärtig nicht beantworten.

Literatur

Bate, D. M.A. 1951. The mammals from Singa and Ahu Hugar. Fossil mammals

of Africa, 2, 1-28.

Boehmer, R.M. 1975. Das Auftreten des Wasserbüffels in Mesopotamien in histo¬

rischer Zeit und seine sumerische Bezeichnung. ZA 64, 1 ff

Garcia, M.A., et al. 1991. Decouvertesprehistoriques au Yemen. Le contexte arche¬

ologique de l'art rupestre de la region de Saada. C.R. Ac. Sc. P., ,313, 11, 1201-6.

Gautier, A. & A. Muzzolini 1991. The life and times of the Giant Buffalo alias Bu¬

balus/Homoioceras/Pelorovis antiquus in North Africa. Archaeozoologia 4/1, 39-92.

Lenzen, H. 1937. Die historischen Schichten von Eanna. 8. vorl. Bericht über die

von der Deutschen Forschungsgemeinschaft in Uruk-Warka unternommene

Ausgrabung. Berlin.

LeQuellec, J.-L. und G.E. Lombry 1995. Figurations rupestres en relief de la pro¬

vince de'Asir en Arabie Saoudite. Lettre International d'lnformadons sur l'Art Rupestre 12, 4-7.

Rachad, M. 1994. L'art rupestre et .wn contexteprehistorique au Yemen dans la re¬

gion de Saada. 2 vols. Unveröffentlichte Dissertation, Universite de Paris I.

Uerpmann, H.-P. 1982. Faunal remains from Shams ed-Din Tannira, a Halafian site in northern Syria. Berytus 20, 3-52.

Wyrwoll, T.W. 1994. The buffaloes of Northern Afriean rock art. In: E.Anati (Ed.), Valcamonica Symposium 1994. Capodiponte.

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JocHEM Kahl/Nicole Kloth/Ursula Zimmermann: Die Inschriften der 3. Dynastie

- Eine Bestandsaufnahme. Wiesbaden: Harrassowitz Verlag 1995, 262 S. 4°

(Ägyptologische Abhandlungen. 56.) ISBN 3-447-03733-4, DM 88,-.

Mit der vorliegenden Publikation soll eine nahezu vollständige Sammlung des bislang publizierten inschriftlichen Materials der 3. Dynastie geliefert werden, wo¬

bei sich die Autoren auf sicher der 3. Dynastie zuweisbare Funde beschränken.

Unberücksichdgt bleiben neben Objekten zweifelhafter Datierung auch Bildhau¬

ermodelle mit Schriftzeichen.

Der Band beginnt mit einer Einleitung (S.1-5), die den Rahmen absteckt und die Sigeln erläutert, mit denen Herkunft und Datierung der Funde abgekürzt wer¬

den. Eine Graphik und eine Tabelle geben über die chronologische und geogra¬

phische Verteilung der behandelten Inschriften Aufschluß. Sie lassen, besonders für die Zeit des Netjerichet, ein deutliches Übergewicht von Funden aus Saqqara

erkennen, was im begleitenden Text durch die Nähe der Residenz Memphis er¬

klärt wird. Die eingehendere archäologische Erforschung des Gebietes von Saqqa¬

ra im Vergleich zu den übrigen Fundorten trägt zu diesem Bild bei. Eine weitere Tabelle schlüsselt das Vorkommen von Schriftträger und Art der Beschriftung (Tintenaufschrift, eingeritzte Inschrift, Relief etc.) auf, ohne daß hier aufdie An¬

zahl der Belege eingegangen wird.

Eine Durchsicht der angeführten Belege aus der Zeit des Netjerichet z. B. er¬

gibt, daß sich Architekturbestandteile auf den Raum Saqqara - Heliopolis kon¬

zentrieren, wobei wiederum solche aus Stein (Ausnahme: Statuen) nur bei offiziel¬

len Bauten, d. h. dem Königsgrab und einem Tempel in Heliopolis, Verwendung fanden. Auch im Rahmen der privaten Grabarchitektur lassen sich Unterschiede feststellen: Holzpaneele und bemalter bzw. beschrifteter Verputz sind ebenfalls auf den Norden, hier allerdings auch auf das Grab des Hesire, beschränkt, wäh¬

rend die gleichzeitigen Mastabas in Bet Khallaf ausschließlich Inschriften auf Beigaben und Behältern des Grabinventars zum vorliegenden Katalog beisteuern.

Im Vergleich zu den publizierten Architekturteilen sind dagegen für den nördli¬

chen Bereich nur wenige Kleinfunde vertreten. Inwieweit diese Differenzen auf unterschiedliche Bestattungstraditionen oder aber (zumindest für die Gruppe der Kleinfunde wahrscheinlicher) auf Forschungs- bzw. Publikationsschwerpunkte zurückzuführen sind, bedürfte einer eigenen Untersuchung.

Für die vorliegende Publikation spielen diese Überlegungen allerdings keine Rolle, da eine reine Zusammenstellung der Inschriften der 3. Dynastie beabsich¬

tigt ist. Im Hauptteil des Bandes (S. 7-225) werden daher die Inschriften in Abbil¬

dung nach den Originalpublikationen oder in hieroglyphischer Abschrift mit er¬

gänzender Skizze, Transliteration und Übersetzung, nach chronologischen und

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