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Masterarbeit. Glück und Zufriedenheit in der Moderne

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Academic year: 2022

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Stefan Brantner

Masterarbeit

zur Erlangung des akademischen Grades eines Master of Arts der Studienrichtung Soziologie

an der Karl-Franzens-Universität Graz

über das Thema

Glück und Zufriedenheit in der Moderne

Begutachter: Univ.-Prof. Dr. Manfred Prisching Institut: Soziologie

Graz, März, 2010

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Ehrenwörtliche Erklärung

Ich erkläre ehrenwörtlich, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig und ohne fremde Hilfe verfasst, andere als die angegebenen Quellen nicht benutzt und die den Quellen wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen als solche kenntlich gemacht habe. Die Arbeit wurde bisher in gleicher oder ähnlicher Form keiner anderen inländischen oder ausländischen Prüfungsbehörde vorgelegt und auch noch nicht veröffentlicht. Die vorliegende Fassung entspricht der eingereichten elektronischen Version.

Datum: Unterschrift:

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Für meinen Vater, der den Beginn meines Studierens erleben durfte, dem jedoch der Abschluss meines Studiums nicht vergönnt war

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Glück ist gar nicht mal so selten, Glück wird überall beschert, vieles kann als Glück uns gelten,

was das Leben uns so lehrt.

Glück ist jeder neue Morgen, Glück ist bunte Blumenpracht Glück sind Tage ohne Sorgen, Glück ist, wenn man fröhlich lacht.

Glück ist Regen, wenn es heiß ist, Glück ist Sonne nach dem Guss, Glück ist, wenn ein Kind ein Eis isst,

Glück ist auch ein lieber Gruß.

Glück ist Wärme, wenn es kalt ist, Glück ist weißer Meeresstrand, Glück ist Ruhe, die im Wald ist, Glück ist eines Freundes Hand.

Glück ist eine stille Stunde, Glück ist auch ein gutes Buch, Glück ist Spaß in froher Runde,

Glück ist freundlicher Besuch.

Glück ist niemals ortsgebunden, Glück kennt keine Jahreszeit, Glück hat immer der gefunden,

der sich seines Lebens freut

(Clemens Brentano)

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Inhaltsverzeichnis

1.) Einleitung ... 7

2.) Vorgehensweise und Aufbau der Arbeit ... 9

2.1) Glück in der Vernunft ... 14

2.2) Glück in der Maximierung des Eigennutzens ... 15

2.3) Glück in der Ausgeglichenheit ... 17

2.4) Glück im gemäßigten Leben ... 18

2.5) Glück in der Gemeinschaft ... 19

2.6) Glück durch ökonomische Sicherheit ... 20

2.7) Glück durch politische Sicherheit ... 22

2.8) Glück im Event ... 23

2.9) Glück im Spaß ... 25

2.10) Glück durch Individualisierung ... 25

3.) Salutogenese von Aaron Antonovsky ... 28

3.1) Zur Abgrenzung von Pathogenese und Salutogenese ... 30

3.2) Das Kohärenzgefühl ... 31

3.3) Stressoren ... 31

3.4) Der Einfluss der Stärke des Kohärenzgefühls ... 32

3.4.1) Entwicklung des Kohärenzgefühls in der frühen Kindheit ... 32

3.4.2) Die Entwicklung des Kohärenzgefühls im jugendlichen Alter ... 34

3.4.3) Die Entwicklung des Kohärenzgefühls im Erwachsenenalter ... 35

3.4.4) Kohärenzgefühl und Grundvertrauen ... 36

4.) Glück und Zufriedenheit in der Multioptionsgesellschaft ... 39

4.1) Inhalt, Theorien und Gegenstandsbereich der Multioptionsgesellschaft ... 40

4.2) Glück in der Multioptionsgesellschaft ... 43

4.2.1) Das Glück der Freiheit ... 43

4.2.2) Das Glück der Optionen ... 45

4.2.2.1) Das Glück der Optionen: Konsum ... 46

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4.2.2.2) Das Glück der Optionen: Religiosität ... 47

4.3) Unglück in der Multioptionsgesellschaft ... 48

4.3.1) Die Differenz zwischen dem, was sein kann, und dem, was tatsächlich ist ... 49

4.3.2) Sich für eine Option entscheiden. Aber wie? ... 51

4.4) Glücklichsein in der Multioptionsgesellschaft ... 52

5.) Erlebnisse und Glückssuche ... 56

5.1) Entwicklung zur Erlebnisgesellschaft ... 56

5.2) Motive hinter der Erlebniserwartung ... 57

5.2.1) Innenorientierung und Außenorientierung in der Erlebnisgesellschaft ... 58

5.2.2) Intrinsische und extrinsische Motivation im Flow ... 59

5.3) Wahrnehmung von Glück und Unglück ... 63

5.3.1) Die individuelle Erlebnisverarbeitung und Erlebnisreflexion ... 63

5.3.2) Symbiose innerer und äußerer Umstände ... 66

5.4) Die Ästhetisierung in der Erlebnisgesellschaft ... 67

5.5) Erlebnisse erleben ... 69

5.5.1) Streben nach Erlebnissen in der Erlebnisgesellschaft ... 69

5.5.2) Streben nach Erlebnissen im Flow ... 72

5.5.2.1) Verlust der Reflexion ... 75

5.5.2.2) Ruhe und Ungestörtheit ... 76

5.5.2.3) Verlust des Selbst ... 77

5.5.2.4) Verschmelzen von Bewusstsein und Handeln ... 78

5.5.2.5) Klare Handlungszusammenhänge und Regeln ... 79

5.5.2.6) Autotelische Motivation ... 80

6.) Zusammenfassung der Ergebnisse und abschließende Diskussion ... 82

7.) Literaturverzeichnis ... 90

Aus Gründen der Lesbarkeit wurde in dieser Arbeit darauf verzichtet, geschlechtsspezifische Formulierungen zu verwenden. Jedoch wird ausdrücklich festgehalten, dass die verwendeten maskulinen Formen für beide Geschlechter zu verstehen sind.

Zusätzlich ist zu erwähnen, dass es zu diesem Themenkomplex sicherlich noch zahlreiche, hier nicht erwähnte Beiträge gibt. Doch bedingt durch den zeitlichen Rahmen sind jene Autoren, die mir persönlich für diese Arbeit relevant erschienen, aus den zahlreichen Publikationen gewählt.

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1.) Einleitung

Im Sommer 2008 eröffnete mir ein guter Freund völlig unerwartet, dass er depressive Phasen hätte und mit einem Therapeuten an seiner Genesung arbeite. Ich war von dieser Nachricht deshalb so überrascht, weil mein Freund, zumindest nach außen hin, alles hatte, was man sich wünschen konnte. Er war gesund, hatte Eltern, die für ihn da waren, und einen überdurchschnittlich gut bezahlten Job.

Wenige Wochen später traf ich eine gute Bekannte aus vergangenen Tagen. Wir plauderten über das Leben und über unsere Zukunftsvisionen. Auch in diesem Gespräch erklärte mir meine Bekannte, dass sie eigentlich alles habe, dass sie aber dennoch nicht zufrieden sei. Sie begründete ihre Unzufriedenheit mit der Vorstellung, dass noch etwas kommen müsse in ihrem Leben. Die Vorstellung, dass der aktuelle Stand, den sie erreicht hatte, keine Steigerung mehr erfahren könnte, erfüllte sie mit großer Sorge.

Seit damals beschäftigen mich diese zwei Begebenheiten, da ich auf Fragen gestoßen war, auf die ich keine plausiblen Antworten hatte.

In der modernen Gesellschaft wird suggeriert, dass man, wenn man sich eine bestimmte Ware kauft oder an einer bestimmten Veranstaltung teilnimmt, automatisch glücklich wird. Aus der Fernsehwerbung und von Plakaten kennt man glücklich lachende Personen, wie sie am Karibikstrand liegen und Cocktails schlürfen. In den Highsociety-Sendungen werden die Reichen und Schönen der Welt beim Dinieren und am Golfplatz gezeigt, wo über Gourmetessen und Handicap gesprochen und gewitzelt wird. Man hat als Zuseher den Eindruck, dass alle glücklich sind und dass es jedem der gezeigten Reichen gut geht. Es entsteht der Gedanke, dass man, wenn man auch so ein Leben hätte, glücklich sein würde.

Eine Untersuchung von Ronald Inglehart belegt allerdings, dass das Einkommen zwar nicht unwichtig für das persönliche Glücksempfinden ist, jedoch nicht der Indikator sein kann, nach dem man sich richten sollte, wenn man sich auf die Suche nach dem Glück begibt (vgl.

Internet 1). In seiner Studie wird die Zufriedenheitsrate unter Berücksichtigung des durchschnittlichen Jahreseinkommens pro Person angegeben. Aus seiner Studie ist abzuleiten, dass die Zufriedenheitsraten in den westlichen Ländern, wo der Kapitalismus herrscht, größer sind als in den Schwellenländern oder Dritte-Welt-Ländern. Dennoch gibt es Länder wie Puerto Rico oder Kolumbien, die mit ihren Zufriedenheitsraten mit jenen der westlichen Gesellschaft nicht nur mithalten können, sondern wo diese sogar größer sind als in manchen westlichen Gesellschaften. Das Einkommen hat demnach nicht den vermuteten Stellenwert für die Entwicklung des Glücksgefühls der Menschen, die in den modernen Gesellschaften

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leben. Geld ist also kein geeigneter Indikator, um Glück zu erfahren. Was sind nun entscheidende Elemente, die zur Erreichung des Glücks führen? Gibt es glückshemmende Komponenten? Wenn ja, welche sind das? Und wie kann man ihnen ausweichen bzw. worauf ist zu achten, wenn man glücklich werden will? Dies sind Fragen, die mir zu Beginn dieser Arbeit durch den Kopf gingen. Sie werden nicht explizit beantwortet, da diese Arbeit keinen Glücksratgeber darstellt, jedoch sind Hinweise in ihr zu finden, die den Umgang und nicht zuletzt die Erreichung von Glück, so dies möglich ist, beschreiben.

Neben dem theoretischen Rahmen, welcher im nächsten Abschnitt folgt, stammen die Haupttheorien, die dieser Arbeit zugrunde liegen, von Aaron Antonovsky, Peter Gross, Gerhard Schulze und Mihaly Csikszentmihalyi.

Aaron Antonovsky beschäftigt sich mit den Grundvoraussetzungen, die notwendig sind, um überhaupt glücklich werden zu können. Was oder welche Grundeigenschaften muss ein Mensch haben oder erlernen, um überhaupt auf die Stufe zu kommen, auf der sich die gesellschaftlichen Möglichkeiten der Moderne auftun? Zur Beantwortung dieser Frage wird das Konzept der Salutogenese präsentiert und diskutiert.

Peter Gross diagnostiziert in seinem Werk Die Multioptionsgesellschaft die wachsenden Möglichkeiten in der freien modernen Gesellschaft. Sind die Freiheiten, alles tun zu können, und die wachsenden Möglichkeiten in der modernen Gesellschaft ein glückssteigerndes Element oder sind sie gar eine Behinderung und die Wurzel des Übels, dass die Menschen nicht so glücklich werden, wie sie es sein sollten? Unter dem Einfluss der ständig steigenden Möglichkeiten und deren Auswirkungen soll das Glück beleuchtet werden.

Gerhard Schulzes Erlebnisgesellschaft stellt, aufbauend auf den Ausführungen von Peter Gross, einen bestimmten Teilbereich der Glückssuche dar. Während Gross auf allen Ebenen der Gesellschaft seine Analyse diskutiert, beschäftigt sich Schulze mit der unmittelbarsten Form der individuellen Glückssuche, dem persönlichen Erlebnis.

Die Theorie des Flow von Mihaly Csikszentmihalyi beschäftigt sich, ebenso wie jene von Gerhard Schulze, mit Erlebnissen als unmittelbarem Stimulus zum Erreichen des Glückszustandes. Die Frage, die dieser Abschnitt zu klären versucht, dreht sich um den Erfolg, den Erlebnisse bei der individuellen Glückssuche stiften.

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2.) Vorgehensweise und Aufbau der Arbeit

Das Thema Glück beinhaltet eine Vielfalt von Ansätzen und theoretischen Überlegungen aus der Vergangenheit, besonders der altgriechischen Antike, über neuzeitliche Ansätze, beispielsweise von Kant oder Schoppenhauer, bis in die gegenwärtige Glücksforschung. Es ist ein komplizierter Prozess, bestimmte Ansätze aus der bestehenden Literatur herauszunehmen und zu präsentieren und andere zu negieren. Allein schon aus der Fülle des Materials ist es unmöglich, alle Ansätze und das gesamte Feld der Glücksforschung zu beschreiben.

Um dem Problem der Auswahl bestimmter Ansätze zu entgehen, wurden keine Ansätze von bestimmten Philosophen ausgewählt, sondern Kategorien gebildet, die das Glück beschreiben sollen. Insgesamt wurden zehn unterschiedliche, teils widersprüchliche Ansichten gewählt, die auf das Erleben eines glücklichen Zustands Einfluss haben. Diese zehn Kategorien sind das Glück in der Vernunft, das Glück in der Maximierung des Eigennutzens, das Glück im gemäßigten Leben, das Glück in der Ausgeglichenheit, das Glück in der Gemeinschaft, das Glück durch ökonomische Sicherheit, das Glück durch politische Sicherheit, das Glück im Event, das Glück im Spaß und das Glück in der Individualisierung. Die ersten fünf Kategorien sind Überlegungen zum Glück, wie sie in der vormodernen Zeit angedacht wurden. Die Kategorien sechs bis zehn sind aus der gegenwärtigen Glücksforschung entnommen.

Die Kategorien enthalten teils widersprüchliche Meinungen zum Glück, beispielsweise impliziert schon der Titel Glück in der Gemeinschaft gegenüber Glück in der Individualisierung bestimmte gegenteilige Ansichten. Um die verschiedenen Ansätze zu ordnen, wurden Konzepte gesucht, unter denen das Glück in seinen verschiedenen Ausprägungen beleuchtet werden konnte. Dabei erschien es als besonders wichtig, dass die Konzepte der Gegenwartsdiagnostik entstammen, damit sie eine möglichst authentische und aktuelle Beschreibung zulassen. Ein weiteres Kriterium bestand darin, dass die Konzepte die Beschreibung des Glücks auf allen Ebenen zulassen mussten. Das Glück, oder das Empfinden von Glück, wird durch zwei Ebenen beeinflusst. Das ist zum einen die individuelle Ebene und zum anderen die gesellschaftliche Ebene. Mit der individuellen Ebene sind der persönliche Charakter und das daraus resultierende Verhalten im sozialen Umfeld gemeint. Darunter fallen die Eigenschaften eines Menschen, wie die Persönlichkeit, der persönliche Lebensstil, die eigenen Werte und Normen und die persönlichen Bedürfnisse, die das individuelle Glücksempfinden beeinflussen. Mit der gesellschaftlichen Ebene sind die äußeren Umstände gemeint, wie wirtschaftliche, politische, kulturelle und soziale Gegebenheiten.

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Den Kategorien wurden im Wesentlichen drei Haupttheorien zugeteilt, wovon eine Theorie die individuelle Ebene beschreibt und zwei Theorien die gesellschaftliche Ebene beleuchten.

Auf der Ebene der individuellen Beschreibungen über das Glück, die von den Kategorien Glück in der Gemeinschaft und Glück in der Individualisierung diskutiert werden, werden die Theorie von Aaron Antonovsky und sein Modell der Salutogenese präsentiert.

Das Modell der Salutogenese beschäftigt sich mit der Ursache von Krankheit. Dieser Ansatz ist deshalb den meisten Ansätzen in der Ursachenforschung von Krankheiten konträr, da er Gründe dafür sucht, wieso Menschen in schwierigen Situationen unterschiedliche Wege finden, auf ein auftretendes Problem unterschiedlich zu reagieren und unterschiedlich damit umzugehen. Antonovsky beschäftigt sich dabei mit möglichen Ursachen, die ein angemessenes Reagieren in einer Situation bedingen. Die Gründe dafür, wie jemand in einer schwierigen Situation reagiert, ob er an ihr zugrunde geht und an ihr verzweifelt, oder ob er die neue Situation annimmt und sich der Herausforderung stellt, liegen nach der Theorie Antonovskys in den ersten Lebensjahren eines Menschen. Für ihn liegt die Basis, ob jemand in seinem Leben einen bestimmten Grad an Grundvertrauen in sich und seine Umgebung setzt oder nicht, in der frühen Kindheit und der Adoleszenz. Die Ausführungen Antonovskys lassen sich gut mit den beiden Kategorien diskutieren, da Antonovsky den Schwerpunkt seiner Theorie auf die Kindheit und die Umgebung eines Kindes, also die Familie legt. Die beiden Kategorien werden unter dem Lichte des Familienzusammenlebens in der Gemeinschaft bzw.

in der Individualisierung präsentiert.

Zunächst wird die Theorie Antonovskys ausführlich präsentiert und diskutiert, um in der abschließenden Diskussion die zwei Kategorien Glück in der Gesellschaft und Glück in der Individualisierung unter dem Lichte der Antonovsky’schen Ausführungen zu betrachten.

Die Ebene der gesellschaftlichen Umstände wird, wie schon oben angedeutet, mit Hilfe von zwei Theorien diskutiert. Die Diskussion mit Hilfe von zwei Theorien ist notwenig, da das Glück in der vorliegenden Arbeit in zweifacher Gestalt erscheint. Zum einen in den gesellschaftliche Strukturen und zum anderen in der direkten Aktivität, die das Glück erzeugen soll, der Situation.

Mit den gesellschaftlichen Strukturen sind soziale, ökonomische und politische Gegebenheiten gemeint, in deren Rahmen sich der moderne Mensch auf die Suche nach Glück macht und die sein Glücklichwerden bedingen. Sie beschreiben die Umstände, in denen ein Mensch lebt und welche Glücksmöglichkeiten sich dadurch für ihn ergeben. Dazu wird

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von Peter Gross die Gegenwartsdiagnose Die Multioptionsgesellschaft präsentiert. Peter Gross beschreibt die Moderne als eine Gesellschaft, in der die Möglichkeiten, geschaffen durch den Fortschritt, in das Unendliche wachsen. Der Mensch steht dabei zwischen „zwei Stühlen“, da er auf der einen Seite die Vielfalt der Optionen vor Augen hat, auf der anderen Seite nicht die Möglichkeit hat, alle Optionen wahrzunehmen. Diese Diskrepanz, die sich in allen Lebensbereichen widerspiegelt, ist der hauptsächliche Fokus, unter dem Die Multioptionsgesellschaft die gegenwärtige Gesellschaft beleuchtet.

Die Kategorien Glück in der Vernunft, Glück in der Ausgeglichenheit, Glück durch ökonomische Sicherheit und Glück durch politische Sicherheit werden unter dem Lichte der Struktur betrachtet. Die Kategorie Glück in der Vernunft behandelt im Wesentlichen die kognitive Auseinandersetzung, die als Voraussetzung zur Erreichung des Glückszustandes beschrieben wird. Die Kategorie Glück in der Ausgeglichenheit beschreibt die innere Ausgeglichenheit, die Ordnung der Sinne, sowie die Ausgeglichenheit im gesellschaftlichen Raum. Das Glück im gesellschaftlichen Raum entsteht dort, wo jedes Individuum seinen Platz einnimmt und ausfüllt. Die beiden Kategorien Glück durch ökonomische Sicherheit und Glück durch politische Sicherheit schildern das Glück in der Moderne durch die gesellschaftlichen Gegebenheiten. Die strukturelle Verbindung der drei letztgenannten Kategorien und ihre Betrachtung unter dem Fokus der Struktur sind nicht weiter erklärenswert. Anders verhält es sich bei der Kategorie Glück in der Vernunft. Glück in der Vernunft wird deshalb unter dem strukturellen Fokus diskutiert, da – wie sich in den Ausführungen über die Multioptionsgesellschaft zeigen wird – die Komponente des über sich selbst Nachdenkens Voraussetzung dafür ist, die Möglichkeiten der Moderne er- und ausleben zu können. Alle vier Kategorien werden nach der Präsentation der Theorie von Gross im Abschlusskapitel unter Berücksichtigung der Thesen der Multioptionsgesellschaft behandelt.

Auf der Ebene der gesellschaftlichen Umstände gibt es neben den gesellschaftlichen Strukturen die Ebene der Aktivität, der Situation. Damit soll ein Bereich ins Zentrum gerückt werden, der die Situation als direkten Glücksträger beschreibt. Die Suche nach dem Glück in der Situation wird mit Hilfe von zwei Theorien untermauert. Es sind dies die Ansätze von Gerhard Schulze und seinem Werk Die Erlebnisgesellschaft sowie der Ansatz von Mihaly Csikszentmihalyi und seiner Theorie über Flow. Die Erlebnisgesellschaft legt ihren Fokus dabei auf die Suche nach einem Erlebnis in einer Situation, was darauf abzielt, sich in ihrem Durchleben glücklich zu fühlen. Im Vordergrund steht dabei die Suche nach dem Erlebnis im gesellschaftlichen Raum, auf Partys, Events und Veranstaltungen. Die Theorie des Flow legt

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ihren Schwerpunkt auf das Wesen des Erlebnisses und versucht Hinweise zu geben, was man tun muss, um glücklich zu werden. Der Autor versucht nicht zuletzt zu zeigen, dass man in jeder Situation und mit jeder Aktivität glücklich werden kann.

Die Kategorien Glück im gemäßigten Leben, Glück in Maximierung des Eigennutzens, Glück im Event und Glück im Spaß werden unter dem Lichte der Situation betrachtet. Die Kategorien Glück im gemäßigten Leben und Glück in der Maximierung des Eigennutzens nehmen in sich konträre Positionen ein, worüber auch im Abschlusskapitel zu sprechen sein wird. Dennoch werden diese beiden Grundeinstellungen unter dem Licht der Situation beleuchtet, weil ihre Maximen in der unmittelbaren Situation zum Ausdruck kommen. Die Kategorien Glück im Event und Glück im Spaß sind ebenfalls Ansätze, die ihre Ausprägung in der direkten Situation haben. Alle vier Kategorien werden nach der Präsentation der Theorien von Schulze und Csikszentmihalyi im Abschlusskapitel unter Berücksichtigung der Thesen der Erlebnisgesellschaft und des Flow behandelt.

Um den Aufbau der Arbeit zu veranschaulichen, folgt eine graphische Darstellung des Zugangs und theoretischen Aufbaus der Arbeit.

Im Anschluss werden die zehn Kategorien präsentiert, um danach auf die drei Hauptbereiche der Arbeit eingehen zu können.

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G ck i n d er V o rm o d er n e

•Glück in der Vernunft •Glück in der Maximierungdes Eigennutzens •Glück im gemäßigten Leben •Glück in der Ausgeglichenheit •Glück in der Gemeinschaft

Theoretischer Rahmen Situation: Das Erlebnis Struktur: Die Optionen Individuell: Das Kohärenzgefühl

G ck i n d er M o d er n e

•Glück durch ökonomische Sicherheit •Glück durch politische Sicherheit •Glück im Event •Glück im Spaß •Glück in der Individualisierung

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2.1) Glück in der Vernunft

Das Glück in der Vernunft zu suchen, erscheint zunächst etwas merkwürdig. Wieso sollte vernünftiges Denken und Tun glücklich machen? Sind nicht oft unvernünftige Aktivitäten, Aktivitäten, welche keinen Sinn bzw. auf kein bestimmtes Ziel ausgerichtet sind, mit viel mehr Freude verbunden als vernünftige Aktivitäten? Friedrich Nietzsche beispielsweise sieht das Glück an der Freude im Unsinn. Die Freude an den Unsinnigkeiten des Lebens beschreibt er als ein Attribut, das dort auftaucht, wo Menschen glücklich sind. „Wie kann der Mensch Freude am Unsinn haben? So weit nämlich auf der Welt gelacht wird, ist dies der Fall; ja man kann sagen, fast überall, wo es Glück gibt, gibt es Freude am Unsinn. Das Umwerfen der Erfahrung in’s Gegenteil, des Zweckmäßigen in’s Zwecklose, des Notwendigen in’s Beliebige, doch so, dass dieser Vorgang keinen Schaden macht und nur einmal aus Übermut vorgestellt wird, ergötzt, denn es befreit uns momentan von dem Zwange des Notwendigen, Zweckmäßigen und Erfahrungsgemäßen, in denen wir für gewöhnlich unsere unerbittlichen Herren sehen; wir spielen und lachen dann, wenn das Erwartete (das gewöhnlich bange macht und spannt) sich, ohne zu schädigen, entladet. Es ist die Freude der Sklaven am Saturnalienfeste“ (Nietzsche 1878: S. 213).

Dass das Glück im Vernünftigen zu suchen ist, entstammt der Idee von Immanuel Kant.

Seiner Argumentation liegt der Umstand zugrunde, dass in der antiken Philosophie davon ausgegangen wurde, dass es einen bestimmten Weg zum Glück gibt, der, wenn man ihm folgt, ganz automatisch glücklich macht. Kant ist hingegen der Auffassung, dass es den Weg zum Glück nicht gibt, da Glück etwas Individuelles ist. Je nachdem von welchem Standpunkt man den Blick auf das Leben wirft, scheint Glück in derselben Situation unterschiedliche Ausprägungen zu haben. „Will jemand Reichtum, wie viel Sorge, Neid und Nachstellung könnte er sich dadurch nicht auf den Hals ziehen. … Will er ein langes Leben, wer steht dafür, dass es nicht ein langes Elend sein könnte?“ (Kant, 1785: S. 418).

Glück ist demnach nicht definierbar, für Kant gibt es aber zumindest die Möglichkeit, bestimmte Umstände zu schaffen, die dann einen Weg zum Glück erlauben. Diese Umstände und dieser Weg sind aber nicht beschreibbar, da sie dem Individuum entspringen und daher individuell sind. Um die Umstände zu beschreiben, die den Weg zum Glück ebnen, führt Kant den Begriff der „Würdigkeit zum Glück“ ein. Die Würdigkeit zum Glück erreicht man, indem man sein Handeln nach dem Postulat der Vernunft ausrichtet. Das Handeln durch die Vernunft ist im kategorischen Imperativ zu finden. Der kategorische Imperativ besagt, dass man nur das tun soll, was man selbst als eine gesellschaftlich allgemein gültige Norm oder ein

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allgemeines Gesetz akzeptieren würde. Glück ist nach Kant also nicht erreichbar. Die höchste Stufe des Glücks ist die Erreichung der Würdigkeit zum Glück, die dahingehend verstanden werden kann, dass man, geleitet durch die Maxime des kategorischen Imperativs, die Menschen in seiner Umgebung glücklich machen kann (vgl. Internet 2). Glück in der Vernunft setzt also voraus, dass man sich mit sich selbst und der Umgebung beschäftigt, es sind kognitive Anstrengungen zu bewältigen. Demgegenüber können Handlungen, die im Affekt oder ohne nachzudenken getätigt werden, nicht dem Postulat des kategorischen Imperativs gerecht werden. Daher ist es notwenig, Handlungen aufgrund vernünftiger Entscheidungen zu treffen, um die Möglichkeit des Glücklichwerdens zu erlangen.

Die Philosophie Nietzsches und der kategorische Imperativ Kants schließen sich nicht unbedingt gegenseitig aus. So kann ein scheinbar „sinnloser“ Spieleabend mit Freunden durchaus unter dem Postulat des kategorischen Imperativs betrachtet werden. Wenn man nach den Kriterien der Vernunft zum Ergebnis kommt, dass alle eingeladenen Gäste die gleiche Intensität und Begeisterung in ein Spiel einbringen wie man selbst, und daraus eine bestimmte Handlung setzt, dann ist die Möglichkeit, oder wie Kant sagt die Würdigkeit zum Glück, gegeben.

2.2) Glück in der Maximierung des Eigennutzens

Das Glück in der Maximierung des Eigennutzens beschreibt die Glückssuche in der unmittelbaren Befriedigung von Bedürfnissen. Jeder Wunsch, der in einem Individuum erweckt wird, oder der sich in einem bestimmten Prozess herausbildet, wird postwendend erfüllt. Die Art des Bedürfnisses, also ob es physischer oder psychischer Natur ist, spielt dabei keine Rolle. Es gibt keinen moralischen Unterschied, ob man ein körperliches Bedürfnis, etwa Hunger, Durst oder sexuelles Verlangen hat, oder ob man ein seelisches oder geistiges Bedürfnis hat, beispielsweise sich mitzuteilen. Das Bedürfnis, das gerade auftritt, wird umgehend gestillt, um den bedürfnislosen Zustand zu erreichen, der Zufriedenheit und Glück mit sich bringt.

Die Maximierung des eigenen Nutzens ist ein Glücksmodell auf Basis der hedonistischen Verhaltens-, Handelns- und Lebensweise. Hedonisten verstehen unter dem Nutzenbegriff oder der Nützlichkeit die Lust selbst, das Freisein von Schmerz, das Angenehme und das Gefällige (vgl. Wolf, 1992: S. 46). Der Hedonismus ist „eine Lehre, nach der die Lust das Fundament der Glückseligkeit bildet“ (Heller, 2004: S. 52).

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Der Hedonismus ist für das Gesellschaftskonzept des Utilitarismus nach Jeremy Bentham von besonderer Bedeutung und tritt in zweifacher Gestalt auf: zum einen als ethischer Hedonismus und zum anderen als psychologischer Hedonismus (vgl. Bien, 1978: S. 148).

Unter ethischem Hedonismus versteht man die Maximierung des Lustgewinns durch Handeln.

Wurde in der Antike der Hedonismus als individuell-egoistisches Modell betrachtet, so verstand Bentham „seinen Hedonismus“ als universell. In seinem Gesellschaftskonzept ist das individuell-egoistische Ausleben von Lust unter der Prämisse von allen betroffenen Gesellschaftsmitgliedern zu verstehen. Dies bedeutet, dass das Handeln im ethischen Utilitarismus nicht durch festgesetzte Regeln oder Normen bestimmt wird, sondern immer jene Entscheidung getroffen wird, die den größten Glückszuwachs oder die geringste Glücksreduktion mit sich bringt. „Der ethische Utilitarist verhält sich daher nicht nach einer festen Regel sondern opportunistisch“ (Petersen, 1996: S. 34).

Der psychologische Hedonismus besagt, dass „alles menschliche Tun letztendlich auf die Erfahrung von Lust abzielt und einzig und allein durch den Lustgewinn motiviert ist“ (Fenner, 2007: S. 32). Der psychologische Hedonismus lässt sich in Freuds Theorie über „das Lustprinzip“ wiederfinden. Freud beschäftigte sich weniger damit, wie man leben soll, als damit, wonach man streben soll. Nach Freud streben die Menschen nach Lust und nach der Verhinderung der Unlust (vgl. ebd. 2007: S. 32).

Das Ziel im Utilitarismus, einer möglichst großen Zahl der in einer Gesellschaft lebenden Personen das Gefühl des Glücks zu ermöglichen, ist nach Bentham nicht auf Vernunft, sondern auf Lust und Unlust aufgebaut. Bentham versteht unter Lust Glück und unter Unlust Unglück. Die Menschen sind nach Bentham von Lust und Unlust geleitet. Alle Menschen wollen glücklich sein, daher ist das, was Menschen tun, ethisch richtig, weil es eben alle Menschen tun. Anders ausgedrückt: Im Utilitarismus bestimmen die Handlungen die Normen und nicht die Normen die Handlungen. Dies bedeutet, dass alles Handeln unter dem Postulat des Hedonismus gerechtfertigt werden kann, da die Menschen ja nur deshalb auf eine bestimmte Art und Weise handeln, um ihr Glück und jenes der Gesellschaft zu maximieren.

Die Suche nach dem Glück, oder das Erreichen des Glücksgefühls, beruht also darauf, dass man für sich selbst und damit automatisch für die Gemeinschaft und die Gesellschaft das Glück maximiert.

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2.3) Glück in der Ausgeglichenheit

„Das Glück liegt in der inneren Ausgeglichenheit“ ist eine Maxime, die in der buddhistischen Lehre zu finden ist (vgl. Internet 3). Sie weist darauf hin, dass der Mensch in seinem Inneren ein richtiges Maß finden muss. Schon in der Natur des Menschen lassen sich Hinweise darauf finden, dass übermäßiges Konsumieren nicht gut für ihn ist. So ist es nicht gesund, nur Fleisch oder nur Gemüse zu essen, da der Körper dadurch einen Mangel an Vitaminen bzw.

Eiweiß aufweist.

In der Antike finden sich Hinweise, dass die Ausgeglichenheit des Menschen, oder der menschlichen Seele, besonders wichtig ist, damit der Mensch glücklich werden kann.

Aristoteles, beeinflusst von seinem Lehrer Platon, versucht zu zeigen, dass alles, was den Menschen ausmacht – also Triebe, Emotionen und Verstand – notwendig und auslebbar sein muss, damit der Mensch glücklich sein kann. Aristoteles beginnt seine Ausführungen zunächst mit der Analyse dessen, was menschlichem Handeln zugrunde liegt. In der Antwort, nämlich dem Erreichen eines bestimmten Ziels, unterscheidet er verschiedene Arten von Zielen. Es gibt Zwischenziele, die dem Endziel zugrunde liegen. Das Endziel ist die Vollendung und Vollkommenheit eines bestimmten Ziels, welches Aristoteles als Glückseligkeit bezeichnet. „Die Glückseligkeit stellt sich dar als ein Vollendetes und sich selbst Genügendes, da sie das Endziel allen Handelns ist“ (Bien, 1984: S. 11). Diese erste Definition über die Glückseligkeit sagt noch nichts über ihren Inhalt aus. Es ist damit noch nicht klar, was das Gute, nach dem alle streben, ist. Die Frage, die Aristoteles stellt, dreht sich um das „spezifisch Menschliche“, das, was nur dem Menschen innewohnt und was „die“

Tätigkeit für den Menschen ist. Die Antwort sieht Aristoteles in dem „vernunftbegabten Seelenteil“. Das spezifisch Menschliche ist „ … die eigentümliche Verrichtung des Menschen in vernünftiger oder der Vernunft nicht entbehrender Tätigkeit der Seele …“ (ebd. 1984: S.

12). Dazu kommt das Element über die gute Beherrschung der Tätigkeit, sodass Aristoteles zu dem Ergebnis kommt: „Das menschliche Gut ist der Tugend gemäßigte Tätigkeit der Seele, und gibt es mehrere Tugenden: der besten vollkommensten Tugend der Tätigkeit“ (ebd. 1984:

S. 12). Im Weiteren unterscheidet Aristoteles drei Arten von Gütern, nämlich Güter des Leibes, Güter der Seele und äußere Güter. Alle drei sind für das Glück des Menschen notwendig, das wichtigste Gut ist jedoch das Gut der Seele. Unter Tugend versteht Aristoteles Weisheit, Verstand, Klugheit, Freigebigkeit und Mäßigkeit (vgl. ebd. 1984: S. 25). Das Glück des Menschen liegt also in der Vervollkommnung seelischer Tugenden, die Verstand, Weisheit und Klugheit bedeuten. „Vernünftiges Denken ist also die wesenhafte Rolle des

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Menschen, sein eigentlicher Zweck der Welt. Dies ist das Gut, nach dem er streben soll, und wenn er es in vollkommener Weise erreicht, verwirklicht er damit sein höchstes Gut“

(Hossenfelder, 1992: S. 16).

Platon versucht die Ausgeglichenheit auf die Ebene der Gesellschaft umzulegen. Das, was bei Aristoteles die Güter des Leibes, der Seele und äußere Güter sind, sind bei Platon in seiner Staatslehre die Bauern, Philosophen und Handwerker. Die Philosophen sollen den Staat nach ihren Vorstellungen leiten und führen, die Wächter sollen den Staat verteidigen und die Bauern und Handwerker sind für die Dinge des täglichen Lebens verantwortlich. In seiner Gesellschaftsordnung sind nicht alle gleich, nicht alle haben die gleichen Rechte und Pflichten. Diese drei Aufgabengebiete stehen im Staatsverständnis Platons nebeneinander. Sie sind alle wichtig und müssen alle vorhanden sein, um einen gerechten ausgeglichenen Staat zu schaffen. Kein Bauer, Handwerker oder Philosoph darf in die Aufgabengebiete des anderen eingreifen, jeder hat seine zugeteilten Aufgaben und Pflichten, je nach seinen Talenten und Fähigkeiten (vgl. Heller: 2004: S. 27).

Glück in der Ausgeglichenheit beschreibt also die innere Ausgeglichenheit im Menschen und im Staat. Wenn im Menschen die Triebe, Emotionen und der Verstand in einem ausgeglichenen Verhältnis, im Sinne von Aristoteles, zueinander stehen, kann der Mensch glücklich werden. Wenn im Staat die Aufgabenverteilung und die Einhaltung dieser Verteilung gegeben sind, besteht die Möglichkeit, im Verständnis von Platon, einen gerechten Staat zu bilden, der die Möglichkeiten schafft, dass die Menschen, die in ihm leben, ein glückliches Leben führen können.

2.4) Glück im gemäßigten Leben

Das Glück im gemäßigten Leben weist Parallelen zu dem Glück in der Ausgeglichenheit auf.

Das Wort „gemäßigt“ impliziert schon das Maß, das richtige Maß an den Dingen im Leben.

Jedoch soll ein bestimmter Fokus oder eine bestimmte Argumentation diskutiert werden, die einen eigenen Abschnitt für das Glück im gemäßigten Leben notwendig macht.

Das Glück im gemäßigten Leben liegt, unter dem Fokus wie er in diesem Kapitel verstanden wird, im sorgfältigen Abwägen dessen, was einem unter einer bestimmten Auswahl zur maximalen Gewinnung von Glück, Lust oder Freude gereicht. Es geht nicht darum, jedes mögliche Angebot, das Glück auslösen kann oder könnte, zu wählen und zu erleben, sondern darum, unter Verzicht auf das eine Glück, ein anderes, höheres, stärkeres Glück zu wählen.

Als Beispiel für diesen Gedanken dient der Glücksphilosoph der Antike – Epikur.

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Das Streben nach dem Glück im Verständnis von Epikur erfolgt nach der Prämisse, dass man das größtmögliche Glück auswählt und dafür auf einen Glückszustand verzichtet, der weniger Freude bereitet. „Angenommen man sei zu einer Gesellschaft geladen, die sowohl eine höchst anregende Unterhaltung als auch viel guten Wein verspricht. Man nehme weiter an, dass man sowohl guten Wein liebt als auch gute Unterhaltung. Schließlich noch, dass der Wein einen nicht anregt, sondern müde macht – und so die Freude am Gespräch verdirbt. Da entscheidet man sich denn, wenn man das Gespräch will: man trinkt nicht. Auf solchen Askesen ist das Glück der Epikuräer erbaut. Es ist nicht Verzicht auf Glück; sondern auf das eine Glück für ein anderes“ (Marcuse 1962: S. 44).

Hinter Epikurs Beispiel steht der Gedanke, dass man nicht dadurch glücklicher wird, wenn man sich ungezügelt von einem glücksbringenden Zustand in den nächsten begibt, sondern dass man abwägen soll, was einem das meiste Glück bringt oder was einem die größere Freude bringt. Epikur gibt in seinem Beispiel kein Urteil ab, ob es eine größere oder höhere Freude ist, sich in Gespräche zu vertiefen, oder ob man mehr Glück empfindet, wenn man sich der Süße des Weins hingibt. Nur beides zu genießen, um nicht auf einen auslösenden Glückszustand verzichten zu müssen und aus diesem „Genussmix“ die größte Freude zu ziehen, entspricht nicht seiner Lehre.

2.5) Glück in der Gemeinschaft

Mit dem Glück in der Gemeinschaft sind zunächst einmal alle sozialen Interaktionsprozesse und Begegnungen gemeint. Dass das miteinander Interagieren und Kommunizieren, das ständige Reflektieren und neue Positionieren in einem sozialen Raum Glück zur Folge hat, ist schon in der Antike zu finden. So ist nicht zuletzt beim Eingang von Epikurs Garten die Schrift zu finden: „Tritt ein, Fremder! Ein freundlicher Gastgeber wartet dir auf mit Brot und Wasser im Überfluss ...“ (Internet 4). Die erste und unmittelbare Form der Gemeinschaft und Interaktion ist in der Familie zu finden.

Die Familie war in der Vormoderne, neben einer Wirtschaftsgemeinschaft, vor allem eine Gemeinschaft, die Sicherheit und Stabilität vermittelte. Die Sicherheit und Stabilität haben ihren Ursprung in der dauerhaften Erfahrung des Kindes, dass die Eltern das Kind versorgen.

Aus dieser Erfahrung entsteht Vertrautheit und Intimität. „Durch das aus biologischen Gründen notwendige langjährige Zusammenleben von Mutter und Kindern und ihre gemeinsame Angewiesenheit auf die Fürsorgetätigkeit des Vaters und Ehemanns entwickelt sich in dieser kleinsten Kerngruppe der Familie eine besondere Intimität und Vertrautheit, ein

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engster Kontakt“ (Mayntz 1955: S. 6). Diese Vertrautheit und Intimität schafft eine Basis zur gemeinsamen Kooperation in jeder Lebenslage. Jeder in der Familie hatte seine zugedachte und zugeordnete Rolle. Die Frau kümmerte sich um die Erziehung der Kinder, die Pflege der Alten und die Führung des Haushalts. Der Mann hatte die Aufgabe, die Familie zu ernähren und musste für die ökonomische Basis Sorge tragen. Die Kinder wurden, je nach ihrem Geschlecht, von der Mutter in die Hausarbeit oder vom Vater in die Erwerbsarbeit eingeführt.

Die Alten gaben ihr Wissen um Traditionen und Werte weiter. Jeder hatte seinen Platz und eine ihm zugedachte Aufgabe. Dies schuf eine klare Struktur und Sicherheit, da jeder wusste, was er in einer bestimmten Situation zu tun bzw. wie er zu handeln hatte. Dieses Wissen um Sicherheit und Geborgenheit, das Wissen, dass man die gegebenen Aufgabenstellungen lösen kann und dass man die Fertigkeit und die Fähigkeit in sich trägt, die Dinge, die einem begegnen, meistern zu können, schuf Zufriedenheit und Glück. Dies soll nicht bedeuten, dass jede Familie in der Vormoderne automatisch glücklich war, wenn sie geordnete Strukturen aufwies. Oftmals wurden Familien oder Ehen gegründet, um wirtschaftliche Unabhängigkeit und den Besitz der Vorgeneration zu sichern. Heirat aus Liebe war eher zweitrangig. Auch das Zusammenleben einer Familie in einem Haus, in dem nicht nur die Eltern und die Kinder wohnten, sondern auch Großeltern und andere nahe Verwandte untergebracht waren, war nicht immer glücksfördernd.

Es geht in diesem Abschnitt vielmehr darum zu zeigen, dass die Struktur des Zusammenlebens in der Familie und das gemeinsame Leben unter einem Dach sowie die wirtschaftlichen und sozialen Gegebenheiten dazu führten, dass es eine bestimmte Kontinuität und bestimmte festgelegte Regelwerke gab. Vielleicht war man nicht immer mit ihnen einverstanden, aber am Ende brachten sie Sicherheit, ob man diese als solche wahrnahm oder nicht. Das enge Zusammenleben in der Großfamilie führte zu einer Vertrautheit und Sicherheit, die, wenn auch nicht immer als solche wahrgenommen oder geschätzt, zu einem bestimmten Maß an Zufriedenheit und Glück führte.

2.6) Glück durch ökonomische Sicherheit

Die beiden Kategorien Glück durch ökonomische Sicherheit und Glück durch politische Sicherheit sollen das Bewusstsein schaffen, dass Wohlstand und Sicherheit die Basis für einen bestimmten Grad an Grundzufriedenheit schaffen. Das Glück durch ökonomische Sicherheit ist, ebenso wie das Glück durch politische Sicherheit, ein Phänomen der Moderne, denn noch

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nie in der Geschichte der Menschheit waren der Wohlstand und die Verlässlichkeit des täglichen Lebens für eine so große Anzahl an Menschen gesichert.

Der Begriff ökonomische Sicherheit beinhaltet die Sicherheit des Arbeitsplatzes, der wirtschaftlichen Kontinuität und besonders die Sicherheit des monatlichen Einkommens, die durch einen Arbeitsplatz oder durch sozialpolitische Absicherung gegeben ist.

Das Glück, das durch den Begriff ökonomische Sicherheit entsteht, ist ein anderes Glück als das Glück, das bei dem Begriff Glück durch Spaß gemeint ist. Glück durch ökonomische Sicherheit schafft Zufriedenheit, wie auch die Gegenwartsforscher, die sich mit dem Thema Glück näher auseinandersetzen, beschreiben. Unter Glück versteht der niederländische Glücksforscher Ruut Veenhoven das Maß an Zufriedenheit, das ein Individuum über die Qualität des eigenen Lebens angibt. „Happiness is the degree to which an individual judges the overall quality of his life-as-a-whole favourably“ (Veenhoven 1984: S. 22). Der britische Glücksforscher Richard Layard versteht unter Glück ein Wohlgefühl, das durch ein angenehmes Leben hervorgerufen wird. Unglück ist für ihn ein negatives Gefühl, das den inneren Wunsch einer Veränderung in sich trägt. „So by happiness I mean feeling good – enjoying life and wanting the feeling maintained. By unhappiness I mean feeling bad and wishing things were different“ (Layard 2005: S. 12).

Mit ökonomischer Sicherheit sind also das Glück der Sicherheit des regelmäßigen Einkommens und die daraus entstehenden Möglichkeiten gemeint. Ein sicheres Einkommen schafft die Möglichkeit, für die Zukunft zu planen und Anschaffungen zu tätigen, die mit einem unsicheren Einkommen nicht zu bewerkstelligen wären. Die Höhe des Einkommens ist nur bis zu einem bestimmten Grad als glücksmaximierend zu bezeichnen. Das Glücksgefühl ist vor allem dann vom Einkommen abhängig, wenn dieses unter dem nationalen Durchschnitt liegt. In diesem Bereich wirkt sich ein geringes Einkommen glückshemmend aus, während durchschnittliches oder überdurchschnittliches Einkommen den Zustand der Zufriedenheit hervorrufen, jedoch nichts dazu beitragen können, dass man in dem Maße glücklicher wird, wie man bei unterdurchschnittlichem Einkommen unglücklich wird. (vgl. Veenhoven 1984:

S. 262). Ein geringes Einkommen macht also unglücklich, ein hohes Einkommen nicht automatisch glücklich.

Es gibt keinen signifikanten Glücksunterschied zwischen Personen, die einer bezahlten Beschäftigung nachgehen, und Personen, die keine Beschäftigung haben. Ein unterschiedliches Glücksempfinden lässt sich zwischen Personen, die einen überdurchschnittlich gut bezahlten Posten haben, und Arbeitslosen ausmachen. So ist auch erkennbar, dass Personen, die im Management-Bereich tätig sind, bei eintretender

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Arbeitslosigkeit stärkeren Glücksgefühlverlust erleiden als Personen, die „durchschnittlichen“

Jobs nachgehen (vgl. Veenhoven 1984: S. 262).

Die Sicherheit des Arbeitsplatzes, um Geld für sich und die Familie zu haben, ist in einem sozialpolitischen System, das mehrere Sicherheitsnetze gegen Armut beinhaltet, kein Kriterium, das als glücksbereichernd verstanden werden kann. Die Selbstverständlichkeit der Sicherheit in der Moderne lässt ein abgesichertes Leben als Normalität erscheinen.

2.7) Glück durch politische Sicherheit

In der Kategorie Glück durch politische Sicherheit geht es um das Glück der Sicherheit, welches der Staat durch seine Autonomie, Grundvoraussetzungen und Regelwerke schafft, die dem Menschen Sicherheit verschaffen. Dabei geht es um die Sicherheit des friedlichen Zusammenlebens, die Sicherung des Lebens und Überlebens, das durch natürliche Unsicherheiten bedroht wird, und die Sicherheit der verlässlichen Rahmenbedingungen durch das Gesetz.

Auch in diesem Abschnitt geht es darum, das Glück nicht als Glück zu verstehen, das sich durch Erleben von lustigen Situationen einstellt, die Lachen zur Folge haben. Vielmehr werden Grundvoraussetzungen aufgezählt, welche die Menschen in einem Staat zufriedener machen und ihnen ermöglichen, ihr Leben sicherer zu gestalten.

Zunächst ist das Glück im demokratischen System zu erwähnen. Dadurch entsteht eine Abhängigkeit zwischen dem Volk und seinen Regenten. In Monarchien oder Diktaturen muss sich der Herrscher für seine Handlungen nicht rechtfertigen. Somit ist auch keine Kontrollinstanz gegeben, die Fehlverhalten aufzeigt, und der Regent muss keine Furcht vor Sanktionen haben. In demokratischen Systemen gibt es diesbezüglich keine Willkür, die der Bevölkerung entgegengebracht werden kann, da die demokratisch gewählten Bürgervertreter bei fahrlässigem Verhalten abgewählt werden können.

Ein anderes Glück, das durch die Sicherheit des Staatsapparates generiert wird, ist die Sicherung der Bevölkerung vor kriegerischen Aktivitäten. Der Staat verteidigt sein Territorium und seine Bürger und verschafft ihnen Sicherheit. Natürlich ist die Schaffung der Sicherheit durch eine höhere Instanz keine neue Idee der Staatsordnung. Auch in der Vormoderne hatte man die Möglichkeit, sich als Vasall einem Grundherrn zu unterwerfen, der für die Sicherheit im Falle eines Kriegs einstand. Jedoch scheint es eine besondere Errungenschaft der europäischen Diplomatie zu sein – vielleicht liegt der Grund auch in der kriegerischen Geschichte Europas –, dass man Konflikte durch die „verbale

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Kriegsmaschinerie“ zu lösen versucht. Das Glück, unter Umständen zu leben, wo nicht bei jeder Differenz mit den Säbeln gerasselt wird, scheint nicht erwähnenswert und gilt als selbstverständlich, ist jedoch eine wichtige Grundvoraussetzung und eine wichtige Grundstruktur, um ein glückliches Leben führen zu können.

Die Risikominimierung äußerlicher Umwelteinflüsse durch den Staat ist auch ein Element, ohne welches das Glücksgefühl beeinträchtigt wäre. Darunter fallen die Schaffung von Infrastrukturen und die Unterwerfung der Umwelt. So sind Investitionen in Infrastrukturen – etwa sicherere Straßen und Gehsteige, stabilere Gebäude, Wasserleitungen und Abwasserkanäle, Energieversorgung und Stromversorgung, Infrastrukturen im Gesundheits- und Bildungswesen – alles Gestaltungen, die Voraussetzungen bilden, damit der Mensch zufrieden und glücklich sein kann. Ebenso sind Einrichtungen zur Überwachung von Naturgewalten, wie Wetterstationen und Wetterdienste, notwendig, um das Risiko für den Menschen zu reduzieren.

Das Glück, das sich durch die Sicherung des Gesetzes ergibt, ist eine besondere Voraussetzung dafür, dass die Menschen in einem Staat nach anderen Formen des Glücks streben können. Recht und Ordnung, klare Verhaltensregeln und Strukturen sind notwenig, damit mehrere Menschen in einem Raum leben und überleben können. Ohne sie gäbe es keine Orientierungshilfen, die Fragen nach dem ethisch und moralisch richtigen Verhalten, die Fragen nach dem Verhalten gegenüber den Mitmenschen könnten nicht beantwortet werden, wenn es keine Regeln und Gesetze gäbe. Alles würde einer Willkür und Zufälligkeit unterliegen. Regeln und Gesetze werden manchmal als hindernd und hemmend eingestuft, da sie angeben, was man alles zu tun hat und was man nicht tun darf. Jedoch liegt das Glück darin, dass sie vorhanden sind und eine Ordnung und eine Struktur im Leben des Menschen schaffen, die für ihn zugleich Verlässlichkeiten bewirken.

2.8) Glück im Event

Die Inszenierung des Glücks in Eventveranstaltungen ist kein ganz neues Phänomen. Schon 1851 wurde die erste Eventveranstaltung, die Weltausstellung in London, ins Leben gerufen.

1889 wurde, zur Inszenierung der Weltausstellung in Paris, der Eiffelturm erbaut (vgl.

Opaschowski 2000: S. 74f.). Hinter dem großen Organisationsaufwand, den Events mit sich bringen, steckt ein wesentliches Merkmal eines Events: Es muss einmalig sein und den Teilnehmern Einmaligkeit vermitteln. In der Einmaligkeit des Ereignisses liegt der Schlüssel, ob sich der Besucher des Events glücklich fühlt. Ob der Besuch auf der Weltausstellung, der

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IAA oder in einem Freizeit- und Vergnügungspark – das Gefühl der Einmaligkeit, des Besonderen muss für den Besucher erlebbar gemacht werden. Glück im Event ist dann vermittelt worden, wenn der Besucher noch Monate später ein T-Shirt mit der Aufschrift trägt: „Expo 2010 Shanghai – Ich war dabei!“

Events sind keine natürlichen Gegebenheiten, die zufällig passieren und ein Glücksgefühl auslösen, wie etwa das spontane Glücksgefühl, das ausgelöst wird, wenn die Mutter das erste Mal ihr Neugeborenes in den Armen hält. Events müssen inszeniert werden, um das Gefühl des Glücks auslösen zu können. Dabei werden, um den Besucher auch sicher glücklich werden zu lassen, Scheinwelten konstruiert, die natürliche Gegensätze aufheben. So sind im Europapark in Rust/Deutschland alle westeuropäischen Länder und ihre landesspezifischen Eigenschaften, also nationalen Gerichte oder speziellen kulturellen Bräuche und Sitten, auf einer „Erlebnisstrecke“ zu erkundschaften. Ganz Westeuropa an einem Tag: am Vormittag in einem französischen Café ein Croissant genießen, zu Mittag in Spanien eine Tortilla speisen und am Nachmittag im Biergarten Brezeln essen und ein Maß Bier trinken – in den Freizeitparks und Erlebniswelten alles kein Problem. Natürlich weiß der Besucher solcher Themenparks, dass er nicht in Frankreich oder Spanien, sondern immer noch in Deutschland ist. Das ist aber auch nicht notwendig, um Glück zu erfahren. Es geht darum, sich so zu fühlen, als ob man dort wäre, als ob man in der Stadt der Liebe eng umschlungen vor dem Eiffelturm sitzt, als ob man in einem Stadion sitzt, in dem der Torero den Stier mit einem tödlichen Stich niederstreckt. Das Gefühl, das generiert werden soll, ist entscheidend und nicht, ob es in der natürlichen Welt real ist.

Die Events, die unvergessliche, einzigartige Erlebnisse und Erinnerungen schaffen, haben nicht die Aufgabe oder den Sinn und Zweck, real zu sein. „Vorerst sind wir auf künstliche Traumwelten angewiesen, um die Alltagsmonotonie von Stress, Langeweile und Vereinsamung überhaupt ertragen zu können“ (ebd. 2000: S. 49). Das Entscheidende an den Events liegt darin, dass sie den Menschen aus dem Alltag herausreißen, dass sie eine Aufregung, einen Kick, eine Teilhabe an einem Prozess erzeugen, der Nervenkitzel verschafft. Das Gefühl, aus seinem normalen Leben herausgerissen zu werden und endlich wieder etwas erlebt zu haben, das Gefühl bei einem Ereignis live dabei gewesen zu sein, das Gefühl, das durch die Inszenierung der Events, durch die Schönheit der Kulisse hervorgerufen, generiert wird, führt zum Erleben des Glücksgefühls.

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2.9) Glück im Spaß

Die Suche nach Glück im Spaß und in der guten Unterhaltung scheint auf den ersten Blick am plausibelsten zu sein. Es macht einfach Freude und Spaß, Videoclips im Internet herunterzuladen, sich den Lieblingssong noch einmal anzuhören und die Highlights des versäumten Fußballspiels anzuschauen. Es macht Spaß, gemeinsam mit Freunden lustige Sitcoms anzuschauen und über die Späße zu lachen. Es macht Spaß, wenn Dieter Bohlen, im Hauptabendprogramm den Superstar suchend, durch einen amüsanten Spruch einem Kandidaten seine musikalische Talentfreiheit näher bringt. Da wird man für einen Moment in einen Glückszustand versetzt und vergisst die eigenen Unzulänglichkeiten. Es macht Spaß, stundenlang mit Freunden übers Handy den neuesten Klatsch und Tratsch auszutauschen.

Ebenso macht es Spaß, mit Freunden eine nächtliche Partytour mit dem eventuellen Höhepunkt einer sexuellen Liaison zu verleben. Es darf aber nicht immer die gleiche Person sein, mit der man sexuellen Verkehr hat, sie muss schon variieren. Überhaupt ist Wiederholung von schon erlebten Spaßaktivitäten nicht mehr so spaßig, sondern eher langweilig. Es muss immer etwas Neues im Spaß beinhaltet sein, ein neuer Reiz, ein neuer Kick, um nur nicht das schon gewohnte Alte zu erleben.

Das Suchen des Glücks im Spaß hat seine Wurzeln in der Ideologie des Hedonismus, welche oben bereits erläutert wurde. Das Besondere am hedonistischen Spaß in der Moderne liegt darin, dass er jedem Gesellschaftsmitglied zugänglich ist. Konnte in der Vormoderne nicht jeder seinen glückseligmachenden Freuden frönen, so sind dem Individuum in der Moderne keine Grenzen gesetzt, um zu seinem Spaß zu kommen. Ist auf der einen Seite der Wohlstand dafür verantwortlich, dass sich nahezu alle Menschen in der Moderne der Suche nach Glück im Spaß hingeben können, so ist auf der anderen Seite die Steigerung der Freizeit ein ebenso entscheidendes Element, um dem Spaß nachgehen zu können. „Der Vater der Spaßgesellschaft ist der Wohlstand, ihre Mutter die Freizeit. Die Spaßgesellschaft gilt als hedonistische, genussfähige und amüsierwütige Gemeinschaft von Menschen, die stets auf der Suche nach Anlässen zum Feiern, nach spektakulären Erlebnissen und vielfältigen Formen der Freizeitgestaltung sind“ (Boberski 2004: S. 31f.).

2.10) Glück durch Individualisierung

Glück in der Individualisierung steht im Gegensatz zu Glück in der Familie. Darüber wird in der abschließenden Diskussion zu sprechen sein.

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Die Individualisierung hat zwei Ausprägungen. Zum einen die Auflösung vorgegebener sozialer Lebensformen und zum anderen neue Regelungen, die neue Sicherheiten bringen (vgl. Beck, 1994: S. 11f).

Im ersten Merkmal der Individualisierung liegt die Chance, die in der Vormoderne vorgegebene und geplante Lebensweise zu verändern. Dies trifft nicht nur auf den privaten Bereich zu, sondern auch auf das Verhältnis zwischen Staat und Individuum. Im privaten Bereich liegt die Chance darin, dass man seine Lebensform wählen kann. Welchen Partner heiratet man? Möchte man überhaupt heiraten? Möchte man eine Familie gründen? Will man überhaupt eine Familie mit Kindern gründen? Wie viele Kinder möchte man haben? In diesen Fragen liegt das Glück, dass man selber entscheiden kann, was man aus seinem Leben machen möchte. Es ist kaum auszudenken, dass man sich den Partner fürs Leben in der modernen Gesellschaft nicht selbst auswählt, dass einem vorgegeben wird, welchen Beruf man auszuüben hat oder dass einem vorgegeben wird, wie man sein Leben zu meistern hat. In all dem offenbart sich eine Tendenz, welche die grundlegende Entscheidung über ein individuelles Leben und die persönliche Lebensführung als positiv bewertet. Jeder ist seines Glückes Schmied und nicht mehr von einer positiven Gesinnung einer höheren Instanz abhängig. Wo früher das Leben vorgegeben war, strikte, enge Regeln galten, ist jetzt ein weites Feld der Freiheit entstanden. Diese Freiheit, die in allen Bereichen des Lebens Einzug gehalten hat, gilt es, als Chance zu ergreifen, um sich sein persönliches Glück zu schaffen.

Die zweite positive Tendenz, welche die Individualisierung mit sich bringt, ist die Risikominimierung in der gewählten Lebensweise. Die Individualisierung tritt erst mit den Möglichkeiten, die in der Moderne geboten werden, auf. Dies bedeutet, dass erst durch geschaffene Unabhängigkeiten, die beispielsweise im Bereich der Familie zu höheren Scheidungsraten und zu mehr Singlehaushalten führten, auch sozialpolitische Maßnahmen eingeführt wurden. Es ist mitunter den Individualisierungstendenzen zu verdanken, dass es eine Absicherung für allein erziehende Mütter und Väter gibt, dass es eine Absicherung für Pensionisten gibt, dass es eine Absicherung für Invalide gibt. Durch die Individualisierung kann der Staat nicht mehr davon ausgehen, dass Alte, Kranke oder Alleinerziehende in einem sozialen Umfeld eingebettet sind, das sich ihrer annimmt. Vielmehr verteilt der Staat für diese Fälle eine finanzielle Absicherung, um entgegenzuwirken. Die Absicherung durch den Staat schafft wieder neue Chancen für den Einzelnen. Der Einzelne kann seine Bedürfnisse, im Fall der allein erziehenden Mutter oder des allein erziehenden Vaters die Anstellung eines Babysitters, selbst aussuchen und muss sein Kind nicht der Mutter oder Schwiegermutter anvertrauen. Ebenso ist es nicht notwendig, dass die Älteren sich um die Enkel kümmern, sie

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können ihren Ruhestand genießen und brauchen keine Rücksicht auf andere Familienmitglieder zu nehmen. Das Glück der Individualisierung liegt also im Freiheitsgewinn, der damit verbunden ist, dass man sein Leben auch so leben kann, wie man es geplant hat. Das Glück in der Individualisierung liegt darin, dass man die Chance erhält, das aus seinem Leben zu machen, was man für richtig und erstrebenswert hält.

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3.) Salutogenese von Aaron Antonovsky

Unser Leben hängt davon ab, was wir aus dem machen, was aus uns gemacht wurde.

(Jean Paul Sartre)

Der Ansatz von Aaron Antonovsky, die Salutogenese, beschäftigt sich mit dem Zustand und der Erhaltung der Gesundheit und ist daher der gegenteilige Ansatz der Pathogenese, welche sich mit der Entstehung und Heilung von Krankheit beschäftigt. Die medizinische Wissenschaft hat sich immer stärker mit der Heilung von Krankheit und weniger mit der Erhaltung der Gesundheit beschäftigt. Aus dieser Perspektive kann auch die negativ behaftete Definition von Gesundheit verstanden werden: „Gesundheit wird negativ definiert als Abwesenheit von Krankheit. Gesundheit ist der Normalzustand, Gesundheit ist alltäglich, Gesundheit muss in der Regel nicht weiter thematisiert werden“ (Bengel, 1997: S. 1).

Antonovsky, geleitet von dem überraschenden Ergebnis einer empirischen Studie, entwickelt in seiner Theorie die Vorstellung, dass der Mensch ein Gefühl entwickelt, welches ihn dazu befähigt, verschiedene Dinge, die ihm im Leben begegnen, positiv oder negativ, optimistisch oder pessimistisch beurteilen und empfinden zu können.

Antonovsky stößt 1970 im Rahmen der Auswertung einer Studie über die Adaption von Frauen im nahen Osten, Israel, die im Zweiten Weltkrieg zwischen 16 und 25 Jahre alt waren, auf das Ergebnis, dass 29 % der Befragten als psychisch und physisch gesund eingestuft wurden. Die Probanden waren alle in Konzentrationslagern, mussten viel Leid und Grausamkeit mit ansehen und über sich ergehen lassen, und lebten auch nach dem Krieg in einem Land, welches von militärischen und politischen Spannungen geprägt war (Vgl.

Antonovsky 1997: S.15). Antonovsky faszinierte die Tatsache, dass beinahe ein Drittel der Frauen als psychisch und physisch gesund bezeichnet werden konnten. Aufgrund dieses überraschenden Ergebnisses versuchte Antonovsky herauszufinden, was die Ursache dafür sein kann, dass Menschen, die furchtbare Erlebnisse und Schicksalsschläge in ihrem Leben erleiden mussten, dennoch gesund bleiben können. Antonovskys wissenschaftliche Arbeiten waren nach der Fragestellung der gesundheitserhaltenden Maßnahmen ausgerichtet, und er entwickelte daraufhin das Modell des Kohärenzgefühls (Sense of Coherence).

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Das, was im Folgenden bei Antonovsky das Kohärenzgefühl beschreibt, bringt in ähnlicher Weise Piaget mit seinen Begriffen der Akkomodation und der Assimilation zum Ausdruck.

Piaget beschäftigte sich mit der Entwicklung des Denkens bei Kindern. In seiner Theorie beschreibt er die Entwicklung der Kognition durch Akkomodation und Assimilation. Mit Assimilation ist das Verbinden von neuen Erfahrungen mit bereits erlebten Erfahrungen und dessen Eingliederung oder Assimilation in ein schon bestehendes Schema gemeint. Die Definition der Assimilation von Piaget besagt, dass ein Objekt je nach der eigenen Handlung und unter dem eigenen Gesichtspunkt in Funktion eines „Schemas“ modifiziert wird. (vgl.

Piaget, 1975: S. 348). Mit Akkomodation ist die Erweiterung oder die Anpassung einer bereits abgeschlossenen oder definierten Situation bzw. deren Anpassung an die Realität gemeint. Die Überlegungen von Piaget sind ähnlich den Termini Verstehbarkeit, Handhabbarkeit und Bedeutsamkeit von Antonovsky, die weiter unten beschrieben werden.

Lazarus beschäftigt sich in seinem Werk Psychological stress and the coping process mit der Bewältigung von Belastungen und spricht vom Konzept der kognitiven Bewertung. (vgl.

Faltermaier 1987: S. 62). Dabei rückt er zunächst das Problem der unterschiedlichen Empfindungsweise von Stress in den Fokus. Ähnlich wie Antonovsky thematisiert auch Lazarus die unterschiedliche Wahrnehmungsweise von Personen, die einer ähnlichen Lebenssituation gegenüberstehen. Wie eine Person in einer bestimmten Situation handelt, hängt zunächst von den Persönlichkeitseigenschaften ab. Damit sind Persönlichkeitseigenschaften wie das Selbstbild, die Selbstachtung oder die Ich-Stärke gemeint. Ein anderer wichtiger Einfluss ist die Bewältigungskompetenz. Dabei geht es um die Überlegung, dass eine Person die Fähigkeiten, die zur Lösung des Problems benötigt werden, auch besitzen muss. Diese beiden Komponenten betont auch Antonovsky in Form der Verstehbarkeit und der Handhabbarkeit in seinem Modell der Salutogenese. Als dritten wesentlichen Einfluss sieht Faltermaier den körperlichen und psychischen Zustand einer Person (ebd. 1987: S. 121ff). Im Anschluss legt House vier Arten von Unterstützungshandlungen vor, welche die Wahrnehmungsweise und in der Folge die Handlung und den Umgang mit einer Lebenssituation beeinflussen. Eine dieser vier Unterstützungshandlungen ist die emotionale Unterstützung, wie Liebe, Empathie oder Vertrauen. Die zweite ist die Rückmeldung oder das Feedback, welches eine Person von einer anderen bekommt. Die Bereitstellung der Information, wie eine andere Person die betreffende Person einschätzt, muss sich um die Lösung des Problems drehen, sie muss also in der Auseinandersetzung mit dem Problem hilfreich sein können. Die vierte Unterstützungshandlung sieht House in der direkten Hilfeleistung bei der Lösung von

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Problemen, also der Mithilfe bei Arbeit oder der monetären Aushilfe in schwierigen Situationen (vgl. ebd. 1987: S. 109).

Die Ausführungen von Antonovsky sind also keine völlig neuen Überlegungen, haben aber dennoch eine besondere Aufmerksamkeit in der Medizin erhalten.

Im Folgenden wird die Theorie der Kohärenz beschrieben und die Ursachen, die jemandem ein hohes Kohärenzgefühl innewohnen lassen, aufgezeigt.

3.1) Zur Abgrenzung von Pathogenese und Salutogenese

Zunächst soll noch einmal der Unterschied zwischen der Salutogenese und der Pathogenese herausgearbeitet und bewusst gemacht werden. In der Pathogenese beschäftigen sich die Forscher mit den Umständen der Krankheitsbildung und dem Umgang mit Krankheiten und deren Lösung. Die Ansätze in der Pathogenese gehen davon aus, dass Gesundheit der Normalzustand ist. Krankheit ist demnach etwas Abnormales. Generell findet sich viel Material in der Literatur zur Diskussion über die Definition von Gesundheit und Krankheit.

Auch die Definition der World Health Organisation (WHO) hat mit ihrem Verständnis über die Gesundheit keine Klarheit in die Diskussion bringen können. Mit der Bezeichnung der Gesundheit als „Zustand des vollkommenen psychischen und physischen Wohlbefindens“

impliziert sie unbewusst, dass Gesundheit gar nicht möglich ist, da sich der Terminus der Vollkommenheit als utopisch erwiesen hat (Bengel 2001: S. 15). „Der salutogenetische Ansatz geht von der Annahme aus, dass Ungleichgewicht, Kranksein, Leid und Tod die inhärenten Elemente menschlicher Existenz sind“ (Noack, 1997: S. 95). Die Salutogenese richtet ihren Fokus auf das Entstehen von Gesundheit, ihre Ursachen und ihre Erhaltung.

Antonovsky verwendet zur klaren Abgrenzung die Metapher eines Flusses oder reißenden Stromes. Jeder Mensch wandert am Fluss entlang, und es ist nicht zu verhindern, dass jeder Wanderer einmal in den Fluss hineinfällt. Der Ansatz der Pathogenese beschäftigt sich mit dem Retten des Menschen aus dem Fluss, ohne dabei die Frage zu stellen, wie der Mensch denn in den Fluss gefallen ist und wieso er nicht, oder nur sehr schlecht, schwimmen kann.

Die Salutogenese hat sich dem Inhalt verschrieben, dass niemand sicher am Ufer entlanggeht, und sie stellt die Frage, wie jemand zu einem guten Schwimmer werden kann. „Meine Arbeit ist der Auseinandersetzung mit folgender Frage gewidmet: Wie wird man, wo immer man sich in dem Fluss befindet, dessen Natur von historischen, soziokulturellen und physikalischen Umweltbedingungen bestimmt wird, ein guter Schwimmer?“ (Antonovsky, 1997: S. 92).

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3.2) Das Kohärenzgefühl

Antonovsky beschäftigt sich also mit der Salutogenese und prägt dabei den Begriff des Kohärenzgefühls. Unter dem Kohärenzgefühl versteht Antonovsky „eine globale Orientierung, die ausdrückt, in welchem Ausmaß man ein durchdringendes, andauerndes und dennoch dynamisches Gefühl des Vertrauens hat, dass (1) die Stimuli, die sich im Verlauf des Lebens aus der inneren und äußeren Umgebung ergeben, strukturiert, vorhersehbar und erklärbar sind; (2) einem die Ressourcen zur Verfügung stehen, um den Anforderungen, die diese Stimuli stellen, zu begegnen; (3) diese Anforderungen Herausforderungen sind, die Anstrengung und Engagement lohnen“ (ebd. 1997: S. 36).

Mit dem ersten Punkt der Definition meint Antonovsky, dass Personen, welche ein hohes Kohärenzgefühl haben, Dinge, die ihnen begegnen, unter dem Wissen, dass diese einen bestimmten Grund haben und sich erklären, verstehen lassen. Antonovsky nennt diese Eigenschaft auch Verstehbarkeit, da die Person, welcher sie innewohnt, alle Stimuli deuten kann. Mit der äußeren Umgebung meint er alle Stimuli, die einer Person von seiner Umgebung zugetragen werden. Die innere Umgebung stellt alles Mentale dar, Wünsche, Bedürfnisse, Erwartungen, Gedanken. Die innere und äußere Umgebung sind für Personen mit hohem Kohärenzgefühl nichts, was zufällig und willkürlich auftaucht, sondern organisiert, strukturiert und verständlich erklärbar ist.

Der zweite Punkt der Definition wird von Antonovsky auch als Handhabbarkeit beschrieben.

Die Handhabbarkeit ist das Wissen einer Person, dass sie den Anforderungen der Einflüsse, welchen sie ausgesetzt ist, durch ihre eigene Fähigkeit begegnen kann. Das Vertrauen auf die eigene Fähigkeit lässt eine Person mit den Geschehnissen, den Schicksalen in ihrem Leben, leben lernen, sie annehmen und als Herausforderung betrachten.

Der dritte Punkt der Definition über die Herausforderungen, welche Anstrengung und Engagement bezahlt machen, wird von Antonovsky auch als Bedeutsamkeit interpretiert.

Dabei sind Elemente im Leben eines Menschen gemeint, die für ihn eine große Bedeutung haben. Charakteristisch für diese wichtigen Elemente ist, dass sie es wert sein müssen, dass man Emotionen und Energien in sie investiert.

3.3) Stressoren

Stressoren definiert Antonovsky als „ein Merkmal, dass Lebenserfahrung mit sich bringt, welche durch Inkonsistenz, Unter- oder Überforderung und fehlende Teilhabe an

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