1. Es seien a, b∈Z. Beweisen Sie:
a) a|b ⇐⇒ T(a)⊂T(b)
b) F¨ur jedes k ∈Z gilt: T(a)∩T(b) = T(a)∩T(b+ka) c) F¨ur jedes k ∈Z gilt: ggT(a, b) = ggT(a, b+ka).
2. F¨urn∈N werden die Fibonacci-Zahlen Fn rekursiv wie folgt definiert:
F1 = 1, F2 = 1, f¨ur n≥1 :Fn+2 =Fn+1+Fn .
a) Geben Sie die ZahlenFn f¨ur n≤10 an und zeigen Sie, dass (Fn)n≥2 eine streng monoton wachsende Folge ist.
b) Zeigen Sie, dass f¨ur n≥2 gilt: Pn−1
i=1 Fi =Fn+1−1.
c) Zeigen Sie, dass f¨ur alle n≥1 gilt: ggT(Fn, Fn+1) = 1.
3. Beweisen Sie, dass f¨ur alle n∈N gilt:
54
22n+1−9n2+ 3n−2 .
Tipp: Versuchen Sie einen Beweis mittels vollst¨andiger Induktion zu f¨uhren.
4. Beweisen Sie die folgende Behauptung, oder finden Sie ein Gegenbeispiel:
Sind a, b, c∈Z mit ggT(a, b, c) = 1, so gilt ggT(a, b) = 1 oder ggT(a, c) = 1 oder ggT(b, c) = 1.
5. Verwenden Sie die Algorithmen von Euklid und Berlekamp, um ggT(85529,62651) zu berech- nen und diesen als (ganzzahlige) Linearkombination der beiden Zahlen darzustellen.
6. Beweisen Sie: sind a, b∈ Z mit b 6= 0, so gibt es eindeutig bestimmte ganze Zahlen q, r ∈ Z mit a=bq+r und −|b|2 < r≤ |b|2.
7. Formulieren Sie mit Hilfe von Beispiel 6. eine Variante des Euklidschen Algorithmus, f¨ur welche gilt: Sinda, b, k ∈Nmit b ≤a und 2k−1 ≤b <2k, so l¨asst sich ggT(a, b) in h¨ochstens k Schritten berechnen.
L¨osen Sie mit dieser Variante nochmals Beispiel 5. Wie viele Schritte ben¨otigen Sie dabei?
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8. Beweisen Sie Satz 5 von §1 der Vorlesung.
9. Es sei 2≤k ∈Nund a1, a2, . . . , ak∈Z\ {0}. Zeigen Sie, dass dann kgV(a1, a2, . . . , ak) = kgV
kgV(a1, a2, . . . , ak−1), ak gilt.
10. Bestimmen Sie f¨ur beliebiges n ∈N:
ggT(n, n+ 1), kgV(n, n+ 1), ggT(n, n+ 1, n+ 2), kgV(n, n+ 1, n+ 2).
11. Welche x∈Q k¨onnten L¨osungen der folgenden Gleichung sein:
81x8−72x6−65x4+ 72x2−16 = 0 Welche davon sind tats¨achlich L¨osungen?
12. Bestimmen Sie mit einer Variante des Siebes von Eratosthenes{p∈P|300 ≤p≤400}. (Die Menge hat 16 Elemente). Welche Primzahlen m¨ussen Sie daf¨ur bereits kennen?
Uberlegen Sie sich eine¨ zeit- und platzsparende Methode, um dieses Beispiel an der Tafel vortragen zu k¨onnen!
1
13. F¨ur reelle Zahlen wird eine Operation ∗ folgendermaßen definiert:
∀x, y ∈R: x∗y=xy−2x−2y+ 6 .
Untersuchen Sie das Verkn¨upfungsgebilde (R,∗) auf alle in §2, Definition 1.c) der Vorlesung definierten Eigenschaften.
14. Es sei N eine beliebige Menge und M = P(N) die Potenzmenge von N. Zeigen Sie, dass (M,∩) eine kommutative Halbgruppe ist.
Welche Elemente von M sind bez¨uglich ∩ invertierbar?
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15. Es sei M ={A, B, C} eine Menge mit 3 Elementen.
a) Wie viele verschiedene Relationen gibt es aufM? Wie viele davon sind reflexiv, wie viele sind symmetrisch? Wie viele Relationen auf M sind reflexiv und symmetrisch?
b) Wie viele verschiedene ¨Aquivalenzrelationen gibt es auf M?
c) Geben Sie eine Relation auf M an, die eine ¨Aquivalenzrelation und zugleich auch eine Ordnungsrelation ist. Wie viele solche Relationen gibt es? K¨onnen Sie dieses Ergebnis auf beliebige Mengen M verallgemeinern?
16. Auf der Menge Qwird eine Relation ∼δ folgendermaßen definiert:
f¨ur rationale Zahlenr, s∈Qgelter∼δ sgenau dann, wenn in der reduzierten Bruchdarstellung
m
n = r−s von r−s gilt: 3 - n. Zeigen Sie, dass ∼δ eine ¨Aquivalenzrelation auf Q ist, und geben Sie die ¨Aquivalenzklasse von 0 an!
17. AufQsei die Relation∼δ so wie in Beispiel16definiert. Zeigen Sie, dass die ¨Aquivalenzklasse von 0 eine Untergruppe von (Q,+) und eine Unterstruktur von (Q,·) ist.
Zusatz f¨ur Spezialist(inn)en:
Zeigen Sie, dass die ¨Aquivalenzklasse von 0 bez¨uglich + keine endlich erzeugte Gruppe ist.
18. Uberlegen Sie sich, dass (GL¨ 3(R),·) (mit der Matrizenmultiplikation) eine Gruppe ist und dass die Matrizen A=0 0−1
0 1 0 1 0 0
und B = 0 0 1
0 1 0
−1 0−1
Elemente dieser Gruppe sind.
Bestimmen Sie m¨oglichst kleine ni ∈N, f¨ur welche An1 bzw. Bn2 bzw. (AB)n3 das neutrale Element dieser Gruppe ist.
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19. Es sei M ={X, Y, Z}eine Menge mit 3 Elementen. Geben Sie alle m¨oglichen Verkn¨upfungen
∗ auf M an, sodass (M,∗) eine Gruppe ist!
20. Es sei C = a b
−b a a, b ∈ R ⊂ M2,2(R). Zeigen Sie, dass C eine Untergruppe von (M2,2(R),+) ist und dass C\ {(0 00 0)}eine Untergruppe von (GL2(R),·) ist!
21. Es sei (G,·) eine Gruppe undM, N ⊂G. Zeigen Sie:
a) hMi=hNi ⇐⇒ M ⊂ hNi und N ⊂ hMi.
b) hMi={ ge11ge22. . . grer |r∈N0, g1, . . . , gr ∈M und e1, . . . , er ∈ {1,−1} }.
c) Ist Geine abelsche Gruppe und M ={g1, . . . , gn} eine endliche Menge, so gilt:
hMi={ gk11g2k2. . . gknn |ki ∈Z}.
Wie lautet dieses Ergebnis, wenn die Operation aufG mit + bezeichnet wird?
22. Bestimmen Sie h12,18,27i ≤(Z,+)!
Zusatz f¨ur Spezialist(inn)en: k¨onnen Sie f¨ur beliebig gegebene n1, n2, . . . , nr ∈ Z die Unter- gruppe hn1, n2, . . . , nri ≤(Z,+) bestimmen?
23. Welche Ordnung hat das Element ι = (−1 00 1) ∈ C in den beiden Gruppenstrukturen von Beispiel 20?
24. Es sei (G,·) eine kommutative Gruppe mit neutralem Element e und g, h ∈ G Torsions- elemente mit ord(g) = m∈N und ord(h) = n∈N.
Zeigen Sie, dass ord(gh)|kgV(m, n) gilt!
Geben Sie ein konkretes Beispiel mit ord(gh)<kgV(m, n) an!
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25. Es sei (G,·) eine Gruppe mit neutralem Element e, und f¨ur jedes a∈G\ {e} sei ord(a) = 2.
Beweisen Sie: Gist kommutativ!
26. Es seien (G,·) eine Gruppe, a, b ∈ G mit ord(a) = 5, ord(b) = 2, und es gelte ab = ba−1. Zeigen Sie: f¨ur die von {a, b}erzeugte Untergruppe ha, bi ≤G von G gilt:
ha, bi={ak, akb|0≤k ≤4}, und diese Gruppe besteht aus genau 10 Elementen.
Zusatz f¨ur Spezialist(inn)en: Verallgemeinern Sie dieses Beispiel, indem Sie 5 durch eine beliebige nat¨urliche Zahl n ≥3 ersetzen!
27. Es seien (G,·) eine Gruppe, a∈G und U ≤G eine Untergruppe.
Beweisen Sie, dass dann auch κa(U) eine Untergruppe vonG ist!
28. Rsei mit der ¨ublichen Addition als Operation versehen. Geben Sie ein Repr¨asentantensystem f¨ur die Linksnebenklassen R/Z an! Gilt Z\R=R/Z?
Zusatz f¨ur Spezialist(inn)en: Geben Sie einen Gruppenhomomorphismus von (R,+) nach (C\ {0},·) an, dessen Kern gleich Z ist!
29. Es seien (G,·) eine Gruppe und H ≤ G eine Untergruppe vom Index 2, also: (G : H) = 2.
Beweisen Sie, dass H ein Normalteiler vonG ist!
30. Es sei U eine nicht triviale Untergruppe von (Z,+). Zeigen Sie: Es gibt kein Repr¨asentanten- system R ⊂Z f¨ur die Faktorgruppe Z/U, sodass R auch eine Untergruppe vonZ ist!
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31. F¨urn∈NbezeichneCn eine zyklische Gruppe der Ordnungn. Zeigen Sie, dass f¨ur nat¨urliche Zahlen m, n∈N folgende Aussagen ¨aquivalent sind:
(i) ggT(m, n) = 1
(ii) Cm×Cn ist eine zyklische Gruppe (iii) Cm×Cn'Cmn
32. Es seien m, n∈ N mit ggT(m, n) = d > 1. Bestimmen Sie die lt. VO §3, Satz 11 eindeutig bestimmten Zahlen d1, d2 ∈Nsowie geeignete Elemente b1, b2 ∈Cm×Cn, sodass
Cm×Cn=hb1ihb2i (dir)
33. Es sei (R,+,·) ein Ring. Zeigen Sie, dass das Zentrum von R, Z(R) ={r ∈R |rx=xr f¨ur allex∈R}ein Teilring von R ist.
34. Uberlegen Sie sich, dass¨ R = (M2,2(R),+,·) ein Ring ist. IstR kommutativ?
Bestimmen Sie das Zentrum der Ringes, Z(R) (vgl. Beispiel 33.), und das Zentrum der Einheitengruppe von R, Z(R×) (vgl. VO §3, Def. 8.b)).
Tipp: Verwenden Sie Matrizen mit 3 ,,Nullen”.
35. Es sei R der Ring aus Beispiel 34. und A =
a 0 b 0
a, b∈R
⊂R .
Zeigen Sie, dassA eine additive Untergruppe vonR ist und dass f¨ur alle r∈R gilt: rA⊂A.
Zusatz: K¨onnen Sie analog eine additive Untergruppe A0 ⊂ R finden, sodass f¨ur alle r ∈ R gilt: A0r⊂A0?
36. Zeigen Sie, dass der Ring aus Beispiel34. ein einfacher Ring ist! (Tipp wie bei Beispiel 34.)
Zusatz f¨ur Spezialist(inn)en: Uberlegen Sie sich, wie die Beispiele¨ 34.-36. f¨ur R = (Mn,n(R),+,·) und beliebiges 2≤n∈N sich verallgemeinern!
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37. Eine schriftliche Ausarbeitung dieses Beispiels ist am Beginn der ¨Ubungseinheit abzugeben.
Es seien (R,+,·) ein Ring und I(R) = {I | I / R} die Menge aller Ideale von R. Unter- suchen Sie, bez¨uglich welcher der Operationen ∩, +, · die Menge I(R) eine (kommutative) Halbgruppe bildet.
38. Es seien R, S Ringe mit |R| = 1 und |S| ≥2. Zeigen Sie: es existiert genau ein Ringhomo- morphismus ν :S →R, und es existiert kein Ringhomomorphismus ψ :R →S.
39. Es seien R ein Ring, S ein Integrit¨atsbereich und ϕ : R → S ein Ringhomomorphismus.
Zeigen Sie, dass f¨ur alle a, b ∈ R× gilt: aba−1b−1 ∈ ϕ−1({1}) (d.h. im Kern des Gruppen- homomorphismus der Einheitengruppen liegt).
Zusatz f¨ur Spezialist(inn)en: Gilt stets NT(R)⊂ ker(ϕ), oder k¨onnen Sie ein Gegenbeispiel dazu angeben?
40. Es sei (R,+,·) ein kommutativer Ring mit|R| ≥2. Ein Elementa∈R heißt nilpotent, wenn es ein n∈N mit an= 0 gibt. Zeigen Sie:
(i) Jedes nilpotente Element ist ein Nullteiler.
(ii) {a∈R|a ist nilpotent} ist ein Ideal von R (das Nilradikal von R).
41. Es sei 2 ≤ n ∈ N und p1, . . . , pr ∈ P die verschiedenen Primteiler von n. Zeigen Sie: ein Element a+ (n)∈Z/(n) ist genau dann nilpotent, wenn p1· · ·pr |a gilt.
K¨onnen Sie ein Beispiel eines Nullteilers angeben, der nicht nilpotent ist?
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42. Bestimmen Sie alle Ideale von Z/(30). Welche davon sind maximal? Welche Ideale enthalten nur Nullteiler (wieso)? Ist dieser Ring ein Hauptidealring?
Zusatz f¨ur Spezialist(inn)en: Zeigen Sie, dass dieser Ring isomorph zu einem Produkt von K¨orpern ist!
43. Es seien n ∈ N und Ri, 1 ≤ i ≤ n, (nicht notwendig kommutative) Ringe mit char(Ri) = ni ∈ N0. Bestimmen Sie die Charakteristik des (¨außeren) direkten Produkts der Ringe, S =R1×R2× · · · ×Rn!
Zusatz f¨ur Spezialist(inn)en: Geben Sie die Torsionselemente vonS an bzw. eine Formel, wie sich deren Ordnung aus den Ordnungen der einzelnen Komponenten bestimmen l¨asst!
44. a) Bestimmen Sie alle x∈Z, f¨ur die 3(x−1)≡18 mod (70) gilt.
b) Es seien a, b∈Z, m∈N und d= ggT(a, m). Beweisen Sie:
a≡b mod (m) ⇐⇒ d|b und a d ≡ b
d mod m d
. Bestimmen Sie alle x∈Z, f¨ur die 7x+ 2 ≡23 mod (70) gilt.
45. Bestimmen Sie jeweils alle x∈Z, die das Kongruenzsystem
x≡a1 mod (3), x≡a2 mod (4), x≡a3 mod (5) l¨osen, wobei (a1, a2, a3) = (1,0,0) bzw. (0,1,0) bzw. (0,0,1) bzw. (2,2,4) ist.
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46. Es sei ϕ die Euler’sche Phi-Funktion.
a) Beweisen Sie, dass f¨ur jede nat¨urliche Zahl n≥3 ϕ(n) gerade ist!
b) Zeigen Sie, dass f¨ur jede ungerade nat¨urliche Zahl n∈N gilt: ϕ(n) =ϕ(2n).
c) Bestimmen Sie alle n∈N mit ϕ(n) = 10 bzw. ϕ(n) = 14.
47. Bestimmen Sie den 7-adischen Exponenten und die 7-adische Ziffernentwicklung der folgenden (Dezimal-)Zahlen:
5074, 5737 2401 .
48. Bestimmen Sie mittels Satz 5 aus §5 der Vorlesung die Vorperiodenl¨ange und die Perio- denl¨ange der 2-adischen bzw. der 5-adischen Ziffernentwicklung von x= 7
20. Geben Sie die Dualdarstellung von 7
20 an!
49. Es seien S ein kommutativer Ring, R≤S ein Teilring und x∈S. Zeigen Sie: Ist die Menge M ={x}algebraisch unabh¨angig ¨uberR, so ist f¨ur jedesa∈R auch die MengeMa ={x+a}
algebraisch unabh¨angig ¨uber R.
Zusatz f¨ur Spezialist(inn)en: Gilt das Ergebnis auch, wenn man statt x+a andere Elemente von R[x] w¨ahlt?
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50. L¨asst sich die ,,Division mit Rest” (Satz 5.d)) f¨ur die Polynome f = 6X3 +X2−12X+ 12 und g = 2X −1 im Polynomring Z[X] bzw. Q[X] durchf¨uhren? Falls ja, geben Sie die entsprechenden Polynome q und r an!
51. Beweisen Sie: ist f ∈R[X] ein Polynom mit reellen Koeffizienten und α ∈C\R eine nicht- reelle, komplexe Nullstelle von f, so ist auch α eine Nullstelle von f.
Welche Eigenschaften hat die komplexe Konjugation als Abbildung von C nach C (z 7→ z) aus algebraischer Sicht?
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