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Die Auswirkungen der Atomkatastrophe Tschernobyl auf die österreichische Bevölkerung

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Academic year: 2021

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„Umweltschutz in Österreich. Oral History im Geschichtsunterricht“

Unterrichtsbeispiel von Marco Resch, Salzburg 2020

Die Auswirkungen der Atomkatastrophe Tschernobyl auf die österreichische Bevölkerung

Marco Resch

Schwerpunkt

Historische De-Konstruktions-Kompetenz Zielgruppe

Sekundarstufe I, Schüler/innen der 8. Schulstufe Lehrplanbezug

Modul 7 (Historische-politische Bildung): Gesellschaftlicher Wandel im 20. und 21.

Jahrhundert

Ziele des Unterrichts

- Schüler/innen erkennen anhand von Beispielen aus der Umweltgeschichte, dass diese einen Einfluss auf Politik und Gesellschaft haben.

- Schüler/innen können Interviews als Erzählungen über die Vergangenheit dekonstruieren.

Annäherung an das Thema

In der vorliegenden Unterrichtsplanung wird die Atomkatastrophe von Tschernobyl

behandelt. Dabei werden die Auswirkungen des Atomunfalls auf Menschen in Österreich mit Hilfe der Zeitzeugeninterviews beleuchtet. Die Schüler/innen sollen die unterschiedlichen Erzählungen (Erinnerungen) miteinander vergleichen und die Unterschiede herausarbeiten.

Methodisch-didaktische Hinweise

Die historische Methodenkompetenz befähigt Schüler/innen zum kritischen bzw.

autonomen Umgang mit Vergangenheitsdarstellungen. In diesem Kontext soll die De- Konstruktionskompetenz gefördert werden. Letztere benennt die analytische Fähigkeit, die verschiedenen Perspektiven, Rahmenbedingungen, Intentionen und Erklärungsmodelle von Erzählungen über die Vergangenheit offenzulegen bzw. zu hinterfragen. Die Schüler/innen sollen die De-Konstruktion von historischen Narrativen erlernen.

Bei der Aufgabe A des Arbeitsblattes sollen die Lernenden die autobiografischen Daten des Interviewpartners festhalten. Sie sollen auch reflektieren, welche Wirkung die befragte Person auf sie hat. Denn es macht einen signifikanten Unterschied, ob die Person eine positive oder negative Wirkung auf den Rezipienten/ die Rezipientin hat. Eine

„sympathische“ Person kann die Zuhörenden stärker beeinflussen als eine

„unsympathische“. Dieser Aspekt soll mit den Lernenden nach der Ausarbeitung des Übungsblattes diskutiert werden.

Im Zuge der Aufgabe B sollen die Schüler/innen das Erzählte zusammenfassen und

analysieren. Sie sollen erkennen, ob der Interviewpartner beschreibt, bewertet oder belehrt.

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„Umweltschutz in Österreich. Oral History im Geschichtsunterricht“

Unterrichtsbeispiel von Marco Resch, Salzburg 2020

Bei der Aufgabe C des Arbeitsblattes sollen die Lernenden reflektieren, wie die Erzählung des Zeitzeugen ihre Vorstellungen von Vergangenheit beeinflusst haben. Sie sollen auch hinterfragen, wo die Möglichkeiten und Grenzen eines Zeitzeugeninterviews für ihr Geschichtswissen liegen.

Die Aufgabe D dient dazu, dass die Lernenden die Aussagen der drei Zeitzeugen miteinander vergleichen und Unterschiede bzw. Gemeinsamkeiten herausarbeiten.

Das Arbeitsblatt zur Analyse des Zeitzeugengesprächs kann flexibel eingesetzt werden. Man kann das Arbeitsblatt als Einzelarbeit für die Lernenden anlegen. Es kann auch in Form einer Gruppenarbeit in den Unterricht eingebaut werden. Dazu könnten die Lernenden in drei Gruppen aufgeteilt werden. Es stehen drei verschieden Interviews zur Verfügung. Jede Gruppe bearbeitet je ein Interview zum Themenblock „Tschernobyl“ und bearbeitet die Aufgaben des Arbeitsblattes. Im nächsten Schritt sollen die Lernenden in Gruppen zu je drei Personen zusammengehen. Die Dreiergruppe besteht aus Schüler/innen, die jeweils eines der drei Interviews bearbeitet hat. Nun können die Schüler/innen die Aussagen der drei Zeitzeugen zum Themenbereich „Tschernobyl“ vergleichen. Die Lernenden erkennen dadurch, dass jeder Zeitzeuge eine subjektive Perspektive auf dasselbe Ereignis hat

(Multiperspektivität). Die subjektive Perspektive wurde von Standort, Ausbildung, Beruf usw.

beeinflusst.

Erwartungshorizont

Die Lernenden sollen erkennen, dass die Erinnerungen aus der Vergangenheit je nach Zeitzeugen unterschiedlich sind. Letzteres kann mit Hilfe des Zeitzeugenvergleichs gelingen.

Die Erzählungen der Zeitzeugen können die Vergangenheit nie so abbilden, wie diese tatsächlich stattgefunden hat. Die Aussagen der Zeitzeugen sollen von den Schüler/innen kritisch hinterfragt werden. Die Lernenden sollen erkennen, dass es die eine „Wahrheit“ zu einem historischen Ereignis nicht gibt. Sie lernen, dass einige Erzählungen nur plausibler bzw. schlüssiger argumentiert werden als andere. Den Lernenden wird auch bewusst, dass eine Erzählung über die Vergangenheit von Zeitzeugen eine Mischung aus Emotionen und rationalen Erklärungen ist. Auch der direkte Einfluss von historischen Ereignissen auf einzelne Personen soll für die Lernenden ersichtlich werden.

Es wäre in diesem Zusammenhang sinnvoll, auch über andere Arten von Darstellungen der Vergangenheit nachzudenken und deren Grenzen zu besprechen (z.B. TV-Dokumentation, Sachbuch, Computerspiel, Schulbuch).

Referenzen

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