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Newsletter 2/2005 Mai 2005

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Newsletter 2/2005

Mai 2005

www.erinnern.at

Nationalsozialismus und Holocaust: Gedächtnis und Gegenwart

ein Projekt des

"60 Jahre nach dem Ende des Holocaust, während ganz Europa des Endes des Nazi-Terrors gedenkt, bietet eine internationale Umfrage ein bizarres Ergebnis: Demnach hält die Mehrheit der Österreicher eine Wiederholung des Massenmords an Juden für ‚wahrscheinlich’. Zwar denken auch in anderen europäischen Ländern und den USA einige Menschen so - jedoch bei weitem nicht so viele wie in Österreich. Und obwohl gerade Österreicher vergleichsweise viel über den Holocaust wissen, werden bei vielen antisemitische Tendenzen deutlich." (ORF- Online,17.5.2005)

Thinking about the Holocaust 60 Years Later

Die Umfrage des AJC vom April 2005, Stellungnahmen dazu sowie zahlreiche weitere Dokumente – auf www.erinnern.at hier

Befragt wurden jeweils ca. 1000 Bürgerinnen und Bürger in den USA, D, GB, A, F, Pl, S.

Bemerkenswert ist, dass die Werte für Österreich auf einen vergleichsweise hohen Wissensstand

verweisen und Wissen über den Holocaust auch als sehr wichtig eingeschätzt wird. Diese Wertschätzung von Wissen verhindert jedoch nicht, dass 42 % der Befragten meinen, Juden benutzten die Erinnerung an die Nazi-Verbrechen für eigene Zwecke und gar 45 % meinen, Juden hätten heute wie in der

Vergangenheit zu viel Einfluss im Weltgeschehen. 54 % können sich vorstellen, dass Juden in den nächsten Jahren wieder durch Völkermord bedroht werden könnten – ein in seiner Bedeutung wenig klares Statement: Spricht daraus Sorge oder nicht vielmehr Akzeptanz eines prekären, außerordentlichen Status von Jüdinnen und Juden?

Für uns im Bildungswesen verweist das alles auf die Tatsache, dass an Fakten orientierter Unterricht über die nationalsozialistischen Massenmorde allein nicht ausreicht, um Rassismus, Antisemitismus, Verführbarkeit und Unmenschlichkeit vorzubeugen. Vielmehr kommt es darauf an zu reflektieren, in welche Erzählungen und Weltbilder einzelne und Gruppen dieses Wissen einbauen und was für

Schlussfolgerungen sie daraus ableiten. Die Schulen wären einer der wenigen Plätze in der Gesellschaft, die zum Austausch dieser Erzählungen einladen, fixierte Werthaltungen änderbar und Weltbilder

verhandelbar machen könnten. Das fordert uns Lehrer/innen in unserer Rolle als Moderator/innen des Lernprozesses. Wir können einen geschützten Raum für dieses Gespräch anbieten sowie zur Teilnahme einladen – und auch unsere Positionen als besprechbar deklarieren. Siehe dazu auch Volkhard Knigges Plädoyer für eine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, die auf Werthaltungen und Wissen beruht - auf www.erinnern.at - hier.

Anhand der Umfrage lassen sich thematisieren:

- die Situation in Österreich

- Umfragen als Instrument – Problematik der Fragestellungen - Rezeption von Umfragen in den Medien – Schlussfolgerungen

4. Zentrales Seminar in Klagenfurt: 21.-24. Oktober 2005

Der Arbeitstitel für unser 4. Zentrales Seminar lautet: “Pädagogen als gedächtnispolitische Akteure”. Wir werden uns dabei uns selbst als Akteuren zuwenden, dann unserer Gesellschaft aus

sozialpsychologischer Perspektive und schließlich der Gedächtnislandschaft Kärnten (mit Exkursionen).

Termin bitte vormerken! Die Teilnahme wird für Lehrer/innen wieder durch einen Erlass des bm:bwk geregelt werden; eine erste Ausschreibung kommt noch vor dem Sommer.

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Newsletter 2/2005

Mai 2005

www.erinnern.at

Arbeitsschwerpunkt Gedenkstätte Mauthausen

Das erste Lehrer/innen-Seminar in Mauthausen vom 6.-8. März mit ca. 25 Teilnehmer/innen gab einen guten Einblick in die Lernmöglichkeiten in der Gedenkstätte. Für nächstes Jahr ist ein weiteres Seminar geplant. Texte der Referent/innen finden sich – hier.

Seminare in Yad Vashem

9. Seminar

Das 9. Seminar vom 8. Juli bis 21. Juli 2005 ist ein geschlossenes Seminar für die Teilnehmer/innen des von _erinnern.at_ in Kooperation mit der Pädak Linz organisierten Akademielehrgangs ”Pädagogik an Gedächtnisorten”. (Koordination Christian Angerer, nächster Lehrgang für Herbst 2006 geplant.) 10. Seminar

Das 10. Seminar findet vom 18. November bis 1. Dezember 2005 statt, das Vorbereitungsseminar im Bildungshaus St. Virgil / Salzburg am 24. u. 25. September 2005. Die Ausschreibung wurde am 20. Mai 2005 an die Landesschulratspräsident/innen und an die Präsidentin des Stadtschulrates Wien

abgeschickt. Kontaktpersonen für weitere Auskünfte sowie für die Nominierung - hier Nominierungsfrist: 17. Juni 2005.

11. Seminar 30. 3. – 12. 4. 2006

Alle Termine der Seminare in Yad Vashem.

Wir bitten interessierte Kolleg/innen auf die Seminare aufmerksam zu machen! Für weitere Auskünfte, u.a. zu den Multiplikationsprojekten der Seminar-Teilnehmer/innen stehen wir und auch die

Koordinator/innen der Dezentralen Netzwerke gerne zur Verfügung.

Informationen zu Yad Vashem, der International School for Holocaust Studies, zum Seminarprogramm und Listen der bisherigen Teilnehmer/innen – hier und bei den Dezentralen Netzwerken.

Nützliches:

“Eine Erdbeere für Hitler” – ein beeindruckendes Buch für (nicht nur) junge Menschen hg. Von Carola Stern und Ingke Brodersen

Rezension - hier

Interview mit Ingke Brodersen - hier

Carola Stern, Ingke Brodersen (Hg.)

“Eine Erdbeere für Hitler. Deutschland unterm Hakenkreuz”

(mit Beiträgen von Hans Mommsen, Hilke Lorenz, Mirjam Pressler, Ursula Wölfel, Hermann Vinke und Hartmut von Hentig) Frankfurt am Main 2005, 250 Seiten, ISBN: 3100096460, Preis: 19,90 Euro

“zeit:zeugen” – Opfer des Nationalsozialismus im Gespräch mit Schülern. Eine DVD von Kurt Langbein.

Mehr - hier

“Man muss das erzählen…” – Holocaust-Überlebende berichten. Tondokumente (Audio-CD) und Unterrichtsvorschläge hg. von Maria Ecker. Mehr - hier

Neues von den Kolleg/innen von erinnern.at:

Gerald Lamprecht (Hrsg), Jüdisches Leben in der Steiermark. Marginalisierung - Auslöschung -

Annäherung (Schriften des Centrums für Jüdische Studien, Bd. 5), Innsbruck-Wien-München-Bozen 2004 Heimo Halbrainer – Christian Ehetreiber (Hrsg.): Todesmarsch Eisenstraße 1945. Graz 2005

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Newsletter 2/2005

Mai 2005

www.erinnern.at

Ärgerliches:

Wir alle ärgerten uns in letzter Zeit über SPAMs mit rechtsextremistischem Inhalt – ausgelöst durch das Computer-Virus Sober.p. Infos dazu - hier

Erfreuliches:

www.erinnern.at soll durch das bm:bwk über 2006 hinaus verlängert werden!

Aus der Arbeit der Dezentralen Netzwerke:

Allgemein: Hinweise auf aktuelle themenspezifische Seminare der Pädagogischen Institute, Vorträge und Exkursionen anderer Veranstalter, regionale Quellen für den Geschichtsunterricht,

Unterrichtsmaterialien und Schulprojekte finden Sie bei den Dezentralen Netzwerken – hier.

Derzeit sind wir mit dem Aufbau des Dezentralen Netzwerks Wien beschäftigt

In Vorarlberg fand am 9. Mai im Jüdischen Museum Hohenems ein Seminar zum Umgang mit Antisemitismus statt – 24 Lehrer/innen diskutierten intensiv mit Bernd Fechler von der

Jugendbegegnungsstätte Anne Frank (Frankfurt) und Hanno Loewy vom Jüdischen Museum Hohenems mögliche pädagogische Strategien.

Wir initiieren und organisieren Austausch über den Umgang mit der vergangenen Zeit des

Nationalsozialismus im Bildungswesen und darüber, wie diese Zeit in unserem Gedächtnis und in unserer Gegenwart weiterwirkt, was wir aus ihr für unseren Weg in die Zukunft lernen können.

Dazu brauchen wir Ihre Beteiligung.

Peter Niedermair & Werner Dreier

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Nationalsozialismus und Holocaust: Gedächtnis und Gegenwart www.erinnern.at

Träger:

Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur

Abteilung für bilaterale Angelegenheiten – Leitung MRin Maga. Martina Maschke Abteilung für politische Bildung – Leitung MR Mag. Manfred Wirtitsch

mail: werner.dreier@erinnern.at peter.niedermair@erinnern.at Office:

Kirchstrasse 9/2 A-6900 Bregenz Tel +43-(0)5574-52416 Fax +43-(0)5574-52416-4

Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus

gefördert durch den

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