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Daß dieser allgemein verbrei¬ tete Eindruck doch nicht ganz den Tatsachen entspricht, beweisen uns zwei Eintragungen (l) in der &#34

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(1)

KATALOGISIERUNGSTRADITION DER JAINAS

Von Chandrabhal Tripathi, Berlin

Eine Katalogisierung der Handschriften, so nimmt man an, sei eine Er¬

rungenschaft der modernen Indologie, die erst mit den Anfängen der europäi¬

schen Beschäftigung mit den indischen, speziell altindischen Literaturen ent¬

standen ist und seitdem weiterentwickelt wurde. Daß dieser allgemein verbrei¬

tete Eindruck doch nicht ganz den Tatsachen entspricht, beweisen uns zwei

Eintragungen (l) in der " Annotated Bibliography of the Catalogues of Indian

Manuscripts" , Part 1 (Wiesbaden 1965). Bel der Katalogisierung der Stra߬

burger Jaina-Handschriften (2) jedoch merkte ich, daß in dieser Bibliogra¬

phy (3) mehrere Publikationen, insbesondere im Bereich der Jainologie,

fehlen. Deshalb seien hier eine Besprechung der erhaltenen Listen sowie eine

Darlegung der Katalogisierungstradition der Jainas gestattet.

Als erstes stellte man überrascht fest, daß bei den Jainas die Katalogi¬

sierungstradition ziemlich alt, jedenfalls erheblich älter als die moderne

Indologie, ist. Ferner darf man annehmen, daß diese Tradition mit der schrift¬

lichen Kodifizierung des Kanons anfing.

Wie bekannt, fand im Jahre 980 nach dem VTra-nirväna (ca. Mitte des 5.

Jh.n.Chr. ) das sogenannte Konzil zu ValabhT (4) statt, wobei die heiligen

Schriften redigiert und wohl erstmalig schriftlich fixiert wurden (5). In Va-

labhi wurde u.a. der jeweilige Umfang aller heiligen Texte gemessen, ingran-

thägra-Zahlen (6) festgehalten und in die betreffenden Handschriften einge¬

tragen (7). Auch die Handschriften späterer Texte (8) und Werke sind durch

granthägra-Zahlen, die ggf. in der Wortmitte stehen, gekennzeichnet (9).

Es ist jedoch ein weiter Weg von der Umfangsangabe über die systemati¬

sche Titelliste bis zum Handschriftenkatalog (lO). Daß aber dieser Weg schon

früh begangen wurde und dabei die in den Bibliotheken vorhandenen Handschrif¬

ten herangezogen wurden, ist nach den überlieferten Nachrichten sehr wahr¬

scheinlich. Die im Jaina-Kanon oft angewandte Abkürzungsmethode der sog.

Varnakas deutet darauf hin. Eine andere, nicht nur bei den Jainas anzutref¬

fende Abkürzungsmethode besteht im Hinweisen auf andere Stellen, wobei Aus¬

drücke wie jahä ( yathä ) und jäva ( yävat ) verwendet wurden ( ll).

Die frühen Jaina-Kommentatoren (z.B. Kotyäcärya, STlähka, Abhayadeva)

haben bei ihrer literarischen Tätigkeit nicht nur die mündliche Uberlieferung

berücksichtigt, sondern - worauf sie selbst hinweisen - auch Handschriften

der betreffenden Müla-Texte herangezogen und diese miteinander verglichen (l2)

Sie verwenden dabei Ausdrücke wie pustaka (13), prati oder ädarsa (bzw. pra -

thamädarsa (l4). Daß an der Wirkungstätte von Abhayadeva und Hemacandra,

nämlich Pätan, nicht nur Handschriftensammlungen sondern auch ihre listen¬

mäßige Erfassung den Jaina-Mönchen und Nonnen und auch interessierten Lai¬

en zur Verfügung standen, ist wohl anzunehmen. Viele berühmte Personen,

wie z.B. Vastupäla (l5), haben durch ihre tatkräfige Mitarbeit die diesbezüg¬

lichen Bemühungen der Tempelbibliotheken zweifellos unterstützt. Eine katalog¬

artige Liste ist aus dieser Periode nicht erhalten.

(2)

Nicht erhalten sind ebenso die alten Listen (16) einiger namentlich erwähn¬

ter Handschriftensammlungen, die in verschiedenen Ortschaften im westlichen

Indien existierten. Der StambhatTrtha-citkosa war vermutlich der Vorgänger

vom heutigen Säntinätha-bhandära (l7); diesen citkosa erwähnen mehrere

Schenkungs-prasastis in Palmblatt-Handschriften aus dem 13. und 14. Jh.

n.Chr. (18). Ein oft belegter Schreibervermerk (CJMS, Ser. No. 45) bezieht

sich auf eine Mandapadurga-citkosa benannte Sammlung zu Mandu, die insbe¬

sondere von Mandana (samvat 1528) ausgestattet wurde. Eine Arya-Strophe,

die in mehreren Handschriften vorzufinden ist, entspricht dem heutigen Be¬

sitzervermerk und stand wahrscheinlich am Ende aller Handschriften der ehe¬

maligen Sammlung von Vijayaänanda-süri (samvat 1642-1711) (l9). In ähn¬

licher Weise bekundet eine Prosanotiz die Zugehörigkeit vieler noch älterer

Handschriften zur Sammlung von Sahasakirapa (20), dessen Zeit nicht genau

feststellbar ist. Alle diese und andere Sammlungen hatten wohl ihre Hand-

schriftenlisten, die nun unwiderruflich verlorengegangen sind.

Erhalten geblieben ist dagegen eine Brhattipanikä betitelte Liste, die ihrer

Anlage nach ein konsolidierter Katalog ist. Weil die Brhattipanikä in Europa

fast unbekannt ist (21), möchte ich sie etwas ausführlicher beschreiben.

Ein ungenannter (22) Jaina-Mönch stellte die Brhattipanikä her. Ihr Da¬

tum (23) ist samvat 1440. Es ist sicher, daß der Verfasser die Handschriften¬

sammlungen der Jainas zu Cambay, Broach, Pätan und Dio (24) ziemlich gut

kannte; ebenso sicher ist, daß er die Sammlungen zu Jaisalmer nicht kannte.

Er war also sicherlich in Gujarat zu Hause, und gehörte höchstwahrschein¬

lich dem Tapä-gaccha an. Er legte sein Werk systematisch an. Zuerst wird

verzeichnet der Kanon der Svetämbaras: die elf Ahgas, die zwölf Upähgas,

die Avasyaka-Texte, die Müla- und Cheda-sütras, Nandl- und Anuyogadvära-

sütra und schließlich die sog. PrakTrnakas. An zweiter Stelle verzeichnet er

die ethischen und disziplinarischen Texte, die die Jainas unter der Bezeich¬

nung Carana- bzw. Karana-anuyoga zusammenfassen. Als dritte Abteilung

steht die Erzählungsliteratur, genannt Kathä-anuyoga. Dann folgen an vier¬

ter Stelle die Nyäya- und Tarka-Werke. Die fünfte Abteilung umfaßt die Säs¬

tras: Grammatik und Lexikographie, Metrik und Rhetorik (hier sähitya be¬

nannt). Dann folgt die klassische Literatur: Kävya und Nätaka. In der sieben¬

ten Abteilung kommen die Lehrbücher der "angewandten Wissenschaften", näm¬

lich Astrologie usw., vor. Abschließend verzeichnet die BrhattipanikS einige

Nachträge.

Es scheint, daß diese konsolidierte Liste aufgrund von Einzellisten der Be¬

stände aller vier oben genannten Ortschaften kompiliert wurde, denn oft steht

ein Zusatz wie "nur in Pätan-Sammlung" ( pattana-citkose 'sti. pattanam vinä

na), "nur in Cambay-Sammlung" ( starpbhatirtharp vinä nästi ). Hieraus geht

hervor, daß die Sammlungen zu Pätan und Cambay viele Handschriften ent¬

hielten, die der Verfasser als Unika ansah. Ferner hat er einige, ihm nicht

zugängliche Texte in seine Liste aufgenommen und mit dem Vermerk "nicht

vorhanden", "nicht gegenwärtig" ( nästi. na , saipprati na ) gekennzeichnet. In

der Brhattipanikä sind etwa 900 Texte und Werke, darunter circa 210 Kom¬

mentare, zum großen Teil mit Verfasser- und granthägra-Angaben (25), manch¬

mal mit Verfassungsdatum versehen (26), aufgenommen worden. Es wirdnicht

nur die Svetämbara-Literatur berücksichtigt, auch mehrere Digambara- und

sogar nicht-jainistische Werke kommen darin vor, z.B. die Bhagavadgitä (Nr .

626) oder die Hetubindu-tTkä (Nr. 396) (27).

(3)

Der Brhattipanikä muß eine ausgedehnte Verbreitung zuteil geworden sein,

denn es wurden gegen Anfang dieses Jahrhunderts zwei Handschriften der¬

selben von Muni Käntivijaya entdeckt und in seiner Sammlung (28) aufbewahrt.

Diese beiden Handschriften wurden dann von Muni Jinavijaya für seine Aus¬

gabe (29) benutzt. Die Brhattipanikä wurde von Hari Dämodar Velankar (30)

in seinem Jinaratnakosa ausgewertet, siehe JRK, p. iv, Nr. 21.

Die in der Brhattipanikä nicht aufgenommenen Jaina-Sammlungen zu Jai¬

salmer sind jedoch von der Katalogisierungstradition nicht vergessen worden;

sie wurden in zwei, allerdings nicht so alten Listen verzeichnet.

Eine anonyme Liste ist samvat 1809 datiert und verzeichnet nur zwei Samm¬

lungen der Palmblatt-Handschriften. Die erste war im Sambhavanätha-Tempel,

sie bestand aus zwanzig Bündeln ( gäpthaiji ) und enthielt mehr als 350 Hand¬

schriften. Die zweite, Thirusäha-Sammlung (31), bestand aus acht Bündeln (32)

((jäba^ä ) und enthielt insgesamt 162 Handschriften. In dieser Liste ist jeweils

die Gesamtzahl der Blätter in der betreffenden Handschrift angegeben, genau

wie in der zweiten Liste.

Diese zweite Jaisalmer-Liste wurde von Muni MotTcandajT (aus Surat, Gu¬

jarat) in samvat 1941 angefertigt. MotTcanda beginnt sein Verzeichnis mit der

Angabe über seine geistliche Zugehörigkeit und einer kurzen Beschreibung der

unterirdischen Räumlichkeiten im Pärsvanätha-Tempel, wo sich damals die

schon erwähnte Thirusäha-Sammlung befand. MotTcanda gibt zuerst die Liste

der Palmblatt-Handschriften (Nr. 1-165) und dann die der Papier-Handschrif¬

ten (Nr. 1-410). An zweiter Stelle steht die Liste der Handschriften (circa

120) (33) in "Badä upäsaro" des Kharatara-gaccha, bündel- und pothT-weise geordnet. Dann kommt die Sammlung in "GujarätT Lohkä gaccha ba(Jo upäsaro",

wo 88 Handschriften waren. Es folgen die 26 Handschriften vom "killä upara

bhandära", d.h. von einer Sammlung, die sich in der Burg von Jaisalmer be¬

fand. Schließlich wird die Sammlung in "laghväcärya upäsraya" verzeichnet,

wo mehr als 250 Handschriften waren. MotTcanda erwähnt in seinem Verzeich¬

nis ein "sücipatra" (d.h. eine Liste) von SarüpacandajT mahäräj (34).

Diese beiden Listen, die jetzt noch in Jaisalmer vorhanden sind, wurden

im neuen Jaisalmer-Katalog von Muni Pupyavijaya (35) publiziert (36). Der

neue Katalog erfaßt sechs Sammlungen, wo insgesamt 434 Palmblatt-Hand¬

schriften mit 879 Texten (37) und 141 Papier-pothTs mit 2267 Texten existie¬

ren. Somit stellt er einen merklichen Fortschritt gegenüber dem früheren

Katalog von G.D. Daläl/L.B. GändhT (38) dar.

Die bisher besprochenen Beispiele stammen aus der Svetämbara-Tradition,

nun können solche aus der Digambara-Tradition folgen. Auch diese sind der

modernen Indologie fast unbekannt geblieben - weder Janert noch Räghavan

und Mitarbeiter (39) scheinen sie zu kennen (40).

Nach einem Bericht auf HindT, etwa Anfang 1939 von Pt. Kailäsacandra

sästrT (41) verfaßt, fand BrahmacärT STtalaprasädajT in einem Jaina-Tempel

in Derä GäzT Khän am Indus einige Listen der Digambara-Werke, die er über

Pt. Mahendrakumära in der Bibliothek des Syädvädamahävidyälaya zu Banäras

deponierte.

Nach einer Einleitung (42) teilt Pt. Kailäsacandra (4l) mit, daß ihm vier

Listen, davon eine gedruckte, ( mudrita ) vorlägen. Eine handgeschriebene

Liste, von Kailäsacandra BrhatsücT genannt, beginnt mit Strophen auf HindT

(7 Dohäs und 1 CaupäT), die folgendes bekunden: l) Der aus Phaltan bei Poo¬

na stammende Srävaka DulTcandajT (42) habe alle von ihm gesammelten Hsind-

(4)

Schriften der Digambara-Literatur zu einer Bibliothek in Jaipur vereint. 2) Die¬

se Handschriften stünden allen Interessierten zur Verfügung; man brauche ihm

nur den Namen des Werkes brieflich mitzuteilen, er würde die Handschrift

auf dem Postwege absenden. 3) Bäbä DuITcanda habe in samvat 1926 die Liste

zusammengestellt. Dieser metrische Vorspann, erweitert mit einem Dohä, be¬

findet sich in der gedruckten Liste der Vacanikäs (44). Diese zwei Listen wur¬

den £Üso von demselben Verfasser, nämlich Bäbä DuITcanda, verfaßt und, hand¬

schriftlich vervielfältigt, an viele Personen versandt. Sie beziehen sich pri¬

mär auf die DulTcanda-Sammlung in Jaipur, die nunmehr von Kastüracanda

Käsllväl ( = Kasliwal) im Teil 4 seines Rajasthan-Katalogs (45) katalogisiert

ist. Die Sammlung ist, nach KäslTväl, musterhaft geordnet ( pürpatah vyava -

sthita ) und besteht aus 850 Handschriften, darunter sind viele "schöne" ( sun -

dara, acchT, darsaniya ) Exemplare. Wahrscheinlich kennt auch KäslTväl die

Banäras-Listen nicht. Die zwei Banäras-Listen sind nämlich zwei, sich er¬

gänzende Teile des allerersten Katalogs in der Digambara-Tradition. Ferner

enthalten sie Informationen, die anderwo nicht überliefert sind.

Die von Pt. Kailäsacandra beschriebene dritte Liste wurde samvat 1935 in

Sahranpur (U.P. ) hergestellt und enthält die Namen der Kommentatoren, die

zu den alten Prakrit- und Sanskrit-Texten der Digambara-Literatur Kommen¬

tare im DhüdhärT-Dialekt (sog. Vacanikäs) (44) verfaßten. Neben den Namen

der kommentierten Müla-Texte werden in dieser Liste auch die Herkunftsorte

und Daten der Kommentatoren mitgeteilt. Insgesamt sind 83 Verfasser ge¬

nannt, 25 stammen aus Jaipur. Die Liste ist also ein ausführlicher Autoren-

Index. (46)

Eine weitere Digambara-Liste, die Velankar für seinen Jinaratnakosa be¬

nutzte, wird jetzt im Bhandarkar Oriental Research Institut, Poona, aufbe¬

wahrt; ob sie mit einer der vier Banäras-Listen identisch bzw. ähnlich ist,

können wir nicht feststellen. Sie wurde von Velankar wie folgt beschrieben: -

"This is a list of Digambara works, made by some Pandit of Jaipur, who at

times mentions the places where the Mss. of the particular work may be had.

... I have chosen from this list only those Mss. which are not found any¬

where else ..." (JRK, p. vii, no. 68). Deshalb wurde sie sehr selten im

JRK erwähnt. Da in dieser Liste Handschriften aus Phaltan notiert sind (47),

darf man vermuten, daß auch diese Liste aus dem Gelehrtenkreis, der sich

um Bäbä DuITcanda bildete, stammt.

Wir haben die Digambara-Listen in Banäras und Poona nur nach ihren Be¬

schreibungen von Kailäsacandra bzw. Velankar kennengelernt. Nun gibt es

aber die seltene Gelegenheit, eine Digambara-Liste im Original vor uns zu

haben. Diese, aus zwei Teilen bestehende, Liste wurde schon von Ernst Leu¬

mann (48) erwähnt (49) und unter "L 224" registriert.

Der von Leumann (50) mehrfach genannte Jaina Gelehrte Pt. Brahmasüri

sästri (5l) aus Sravana Bejgoja (Karnataka, Südindien) stellte eine Liste

seiner Handschriften zusammen, sehr wahrscheinlich auf Anraten von Hultzsch.

Uber Hultzsch wurde dann, wohl nach dieser Liste, der Ankauf einiger Hand¬

schriften von Leumann für seine Straßburger Sammlung betätigt. Brahmasüri

schickte der Liste seiner Handschriften eine andere, aus Nordindien zu ihm ge¬

langte, viel längere, Liste der Digambara-Literatur, voraus. Vermutlich ist

das Hamburger Exemplar nicht von Brahmasüri selbst geschrieben worden.

L 224 besteht aus 25 linierten Blättern, die - außer dem letzten - beider¬

seitig beschrieben sind. Das Papier ist von europäischer Herkunft und trägt

(5)

das Wasserzeichen: "MALCOLM HENRY 1893 BRITISH MAKE"; das Format

ist 32,7 cm breit und 21 cm hoch. L 224 wurde später in Straßburg gebunden,

dabei wurde die obere Zeile eines Zusatzes auf BI. 1 ganz minimal beschädigt.

Auf dem Einband schrieb Leumann den in Ubersicht angegebenen Titel (52).

Auf der Vorderseite von BI. 1 steht quergeschrieben eine andere Titelangabe

auf Englisch: Copy of two MSS. belonging to Brahmasüri: - I. Catalogue of

Digambara books, pp. Iff. II. Catalogue of Books in his own Library, pp. 43ff.

Diese Angabe dürfte wohl von Hultzsch formuliert sein. Der oben erwähnte

Zusatz auf Bl. 1 ist auf HindT und besagt, "Dieses Verzeichnis der Sästras

und Kommentare wurde dem Brahmasüri sästri von Sravana Belagula von Gha-

diyä Dalucanda Devacanda GiravTkara geschenkt" (53). Nicht nur dieser Zu¬

satz sondern auch die verschiedenen Bemerkungen im Verzeichnis selbst sind

auf HindT bzw. DhüdhärT, somit ist die nordindische Herkunft dieser Liste ge¬

sichert. Ich nehme an, daß dies eine der vielen Kopien der von Pt. Kailäsa¬

candra beschriebenen BphatsücT ist. Eine ausführliche Besprechung dieser

Literatur-Liste wäre an einer anderen Stelle vorzutragen. InteressEinter für

uns ist der auf BI. 22 (d.h. p. 43) beginnende zweite Teil von L 224, wo die

Palmblatt- und Papier-Handschriften der Brahmasüri-Sammlung (54) ver¬

zeichnet sind. Insgesamt sind es 192 Handschriften, darunter mehrere Sam-

mel-Bände (55). Ein Vergleich zwischen der Brahmasüri-Liste und dem ge¬

genwärtigen Bestand der Jaina-Handschriften der Straßburger Sammlung zeigt,

daß 16 Straßburger Handschriften (56) sicherlich aus der damaligen Brahma¬

süri-Sammlung stammen. Unter diesen Handschriften sind die Palmblatt-Hss.

der Ratnamanjügä und Ekäntamatakhap^ana sehr wertvoll. Vom Ekäntamata-

khandanaexistiert nur eine andere Handschrift in Indien (siehe JRK, p. 623-).

Für Ratnamanjüga chandoviciti . Adhyäya 9-12 und Bhägya-Hälfte vom Adhy. 8

ist die Straßburger Handschrift die einzige bisher bekannt gewordene. Des¬

halb haben wir in Berlin eine Bearbeitung dieses Unikums eingeleitet und da¬

bei leicht festgestellt, daß die Ratnaman.iügä eine sehr enge Beziehung zur

" Chandoviciti " (57) der Turfan-Funde aufweist (58)."L 224" ist also ein auf¬

schlußreiches Manuskript und eine weitere Beschäftigung mit seinem Inhalt,

insbesondere mit den Angaben im Teil 1, wäre jetzt noch lohnend.

Die Brahmasüri-Liste ist jedoch keine außergewöhnliche Zusammenstellung,

denn für mehrere Jaina-Sammlungen in Gujarat und Rajasthan sind Handschrif¬

tenlisten in Manuskriptform vorhanden, meist in der Sammlung selbst (59).

Nach K.C. Kasliwals (60) Durchsicht existiert je eine Liste für 23 Samm¬

lungen allein im Distrikt Bikaner. Für fast alle Digambara-Sammlungen in

Delhi (61) habe man, so wurde mir 1973 mitgeteilt, eine tabellarische Kar¬

teiliste durch die Mitwirkung von BhäratTya JnänapTtha angefertigt. Wir wis¬

sen leider nicht, ob und wann sie uns als Buch vorliegen wird.

Ein Vorbild für dieses Vorhaben in Delhi und zugleich ein modernes Gegen¬

stück zur bereits besprochenen Brhattipanikä liegt uns in der schon 1909 pub¬

lizierten £aiiia_Granth^^ vor. Die Jaina GranthävalT (62) ist eine konsoli¬

dierte Gesamtliste von zwanzig Sammlungen. Im Auftrage der Jain Shwetam-

bar Conference, Bombay, wurde sie von mehreren Panditas (hauptsächlich

Pt. HTräläl Hamsaräj ) zusammengestellt: neun Sammlungen wurden von den

Beauftragten selbst aufgenommen, in den übrigen Sammlungen wurden die dort

vorhandenen Listen abgeschrieben. Auch die Handschriften einer Digambara-

Sammlung in Bombay (63) wurden dabei registriert. Der des Englischen kun¬

dige Herausgeber benutzte ferner die Reports von Peter Peterson (vgl. oben

(6)

Anm. 13) und die veröffentlichten Listen der "Government of Bombay Collection" (64).

Die Jaina GranthävalT wurde, wie die darin fast ständig erwähnte Brhatti¬

panikä, systematisch angelegt. Sie beginnt mit dem Jaina-Kanon, verzeich¬

net dann in den folgenden acht Abteilungen - einige sind alphabetisch geord¬

net - die gesamte Jaina-Literatur auf Prakrit und Sanskrit. Gegebenenfalls

registriert sie auch verlorengegangene Werke, z.B. die des Yasovijaya. Sie

schließt, im Gegensatz zu allen hier besprochenen Listen, mit drei Anhängen

ab: l) Alphabetischer Titelindex (pp. 1-80); 2) Alphabetischer Autorenindex

(pp. 81-101); und 3) Chronologische Liste der datierten Werke (pp. 103-112).

Somit versucht der Herausgeber die Erwartungen der modernen Indologie zu

erfüllen. Die Jaina GranthävalT wurde von H.D. Velankar in seinem Jinarat¬

nakosa ausgewertet und im Band 1 des New Catalogus Catalogorum erwähnt,

leider fehlt sie in Janerts Annoted Bibliography (65).

Wir haben also die Spuren von einigen verlorengegangenen Handschriften¬

listen entdeckt und die erhaltengebliebenen Listen (66) kennengelernt. Die

älteste ist samvat 1440 datiert und die Jüngste wurde in samvat 1965 publi¬

ziert und ist von der modernen Katalogisierungsmethode nicht unbeeinflußt ge¬

blieben. Viele Listen sind noch nicht veröffentlicht und durch eine eingehende

Suche wird man noch weitere Listen entdecken können. Aufgearbeitet würden

uns die alten (und die Jüngeren) Handschriftenlisten genauere Einblicke in die

Jaina-Literatur und in ihre Aufbewahrung ermöglichen. Schon die bisherigen

Kenntnisse erlauben uns die Feststellung, daß die Katalogisierungstradition

der Jainas nicht nur altist, sondern auch in der Gegenwart weiterlebt (67).

Anmerkungen

1. Vgl. auch C.B. Tripathi, "Uber indisches Handschriftenwesen ..." in:

Forschungsberichte 10 "Forschungen und Fortschritte der Kat.d.Gr.Hss.

in Deutschland", Marburger Kolloquium 1965 hrsg. W. Voigt (Wiesbaden

1966), p. 134.

2. Chandrabhäl Tripä{hT, Catalogue of the Jaina Manuscripts at Strasbourg

(Leiden 1975, Ind.Ber. 4). Abgekürzt: CJMS.

3. Klaus Ludwig Janert, An Annoted Bibliography ... Part 1. (Verz.d.Or.

Hss. in Deutschland, hrsg. Wolfgang Voigt, Supplementband l). Abge¬

kürzt: ABCIM.

4. In ValabhT führte Devarddhi gani kgamäsramana, der angebliche Verfasser

von Nandisütra, den Vorsitz.

5. Siehe z.B. H. von Glasenapp, Der Jainismus (Berlin 1925), p. 91.

6. Zum Terminus granthägra siehe CJMS, pp. 46-8 (§7.4. 5. a).

7. So ist die Tatsache zu erklären, daß z.B. in allen von Hermann Jacobi

hersingezogenen Handschriften des Kalpasütra die granthägra-Zahlen 100,

200, usw. an genau entsprechenden Stellen stehen. Diese Zahlen wurden

deshalb von Jacobi in seiner Ausgabe ( The Kalpasütra of Bhadrabähu , Leip¬

zig 1879: AKM, 7.1), z.B. p. 38, p. 43, usw., beibehalten.

8. Siehe z.B. die Ausgabe des Brhatkalpa-sütra und - bhägya , ed. Munis

Caturavijaya / Punyavijaya (Bhavnagar 1933: Ätmänanda Ser. 82), Bd.

1, p. 42, p. 80, usw.

9. Fast möchte man die granthägra-Angaben als altindische Entsprechung

zur Paginierungsangabe der modernen Bibliographie nennen.

(7)

10. Damals wurden wohl die Grenzen zwischen den beiden letzten Katego¬

rien nicht so scharf gezogen wie es heute der Fall ist.

11. Vgl. hierzu Skt. pürvavat yävat oder Päli peyyälaip bzw. pe* . - In be¬

sonderen Fällen werden die Schreiber sogar stillschweigend Abkürzungen

vorgenommen haben, wie ein von Prof. Ernst Waldschmidt bearbeitetes

Turfan-Fragment bezeugt: NGAW. 1956, Nr. 3 bzw. ALB. 20. 3-4, pp.

213ff.

12. Siehe CJMS, p. 16, zu Abhayadeva auch Ser. No. 8.

13. Siehe CJMS, pp. 15-16.

14. Siehe CJMS, loc.cit. und Peter Peterson, ^FirstJ Detailed Report . ..

Aug. 1882 - March 1883 (Bombay / London 1883), p. 62 - ABCIM, no.

274.

15. Siehe CJMS, p. 4 und die dort angegebenen Stellen.

16. Zu den modernen Listen einiger Sammlungen sie CJMS, p. 6, Anm. 21,

22, 23, sowie unter p. 996.

17. Die bei den Jainas üblichen Bezeichnungen für eine Handschriftenbiblio¬

thek sind citkosa und bhandära , siehe CJMS, p. 4.

18. Siehe CJMS, p. 45, Anm. 22.

19. Siehe CJMS, p. 44 und Ser. No. 45 (p. 106).

20. Siehe CJMS, Ser. No. 133 (Text auf p. 191, Bemerkungen auf p. 192).

21. In Janerts Bibliography fehlt sie. Sie wurde weder von Keith noch von

Schubring in ihren Katalogen (ABCIM, no. 164, Vol. 2 bzw. no. 24)

benutzt oder erwähnt.

22. Nicht nur er, sondern viele, sogar heutige Verfasser derartiger Werke

bleiben ungenannt; einige müssen anonyme Arbeit leisten.

23. Siehe CJMS, pp. 5-6 sowie A.N. Upadhye, Kuvalayamälä, Pt. 2 (SJS

46.21970), Intr. p. 19.

24. Die Namen im Original sind: Stambha(tTrtha) '- Cambay. Pattana = Pätan.

Bhrgu(pura) = Broach = Bharüc. Deva Jpattana] =Dio, oder Delvädä bei

Dio.

25. Siehe z.B. Nr. 63 " vasudevahindi-prathamakhanjam sarpghadäsa-väca- ka-krtam 11000 " und Nr. 64. " vasudevahiijdi-dvitTyakhapglam aparäcärya- krtarp 66 000" .

26. Siehe z.B. Nr. 101 " bfhadbandhasvämitva-vrttih 1172 varge haribhadriyä

560".

27. Aus allgemeinem Interesse wäre zu erwähnen, daß unter den Nätakas ein

Cäpäkya-nätakam (Nr. 540) erscheint; darunter ist Visäkhadattas Mud-

räräkgasa wohl nicht zu verstehen, denn Mu . steht unter Nr. 550.

28. Diese Sammlung befindet sich Jetzt in Baroda, siehe JRK, p. iv, Nr. 17.

29. Als Anhang (pp. 1-16) in der Zeitschrift Jaina Sähitya Saqisodhaka (Poona

1925), Bd. 1, Teil 2.

30. ABCIM, no. 330.

31. Zu Thiru- bzw. Thäharü-säha siehe CJMS, p. 44, Ser. No. 60 (pp. 120ff. )

und p. 418.

32. Es sei hier angemerkt, daß diese acht Bündel die Namen der acht Mafiga-

las der Jainas ( sankha , darpaiia usw. ) tragen.

33. Die Handschriften in dieser Sammlung waren mehr als 117, denn die Be¬

stände von mehreren Pothis sind nicht aufgezählt.

34. MotTcanda erwähnt auch einen Papdita VastapälaJT Mohanalala, der ihm

die Liste von einer pothT im Ba<Jo upäsaro lieferte.

(8)

35. Muni Punyavijaya, New Catalogue of Skt. and Pkt. Mss. Jesalmer Col¬

lection. Ahmadabad, Lalbhai Dalpatbhai Ser. 36. 1972. 471 pp. - Siehe

auch CJMS, p. 9.

36. Hier ist nicht der Ort, über die verschiedenen Sammlungen zu Jaisalmer,

ihre Gründer, ihre Bezeichnungen und ihre wechselhaften Lokalisierungen

ausführlich zu berichten. Ein erster Kurzbericht wurde schon 19 51 von

Ludwig Alsdorf geliefert: Festschrift Schubring (ANIS 7. Hamburg). Vgl.

auch CJMS, pp. 6ff.

37. Zur Begriffsbestimmung "Manuscript" und "Text" siehe CJMS, pp. 15-21.

38. Baroda, GOS 21. 1923, vgl. ABCIM, no. 129.

39. Siehe V. Räghavan u.a., New Catalogus Catalogorum , Bd. 1-8 (Madras

Univ. Skt. Ser. 18, 26, 28, 29, 30, 31, 32, 33. 1966-1974).

40. Der Grund dafür, daß sie noch nicht allgemein zugänglich geworden sind,

liegt wohl darin, daß ihre Erwähnung, Beschreibung bzw. Veröffentli¬

chung an unzugänglichen Orten geschah.

41. Pt. Kailäsacandra sästri nyäyatlrtha, "Di" jainagranthoki eka brhat

sücl" in der Zeitschrift srT Jaina Siddhänta Bhäskara (Jaina Siddhänta

Bhavana Ärä), Bhäg 5, Kiran 4 (March 1939), pp. 119 [= 219] - 233.

42. Hieraus wurde die oben wiedergegebene Fundgeschichte entnommen.

43. Zur Schreibung seines Namen siehe CJMS, p. 408^. Zur Person ebd.

p. 6 sowie Ser. Nos. 243-244.

44. Zu dieser, bei den Digambaras gebräuchlichen Bezeichnung siehe

CJMS, p. 33 (§ 6.4.d).

45. Rä.jasthänake jaina sästra bhandärökT grantha-sücT , caturtha-bhäga

(Jaipur 1962), bhandära "ka".

46. Es ist zu bedauern, daß Pt. Kailäsacandra die vierte Liste im späteren

Teil seines Aufsatzes überhaupt nicht erwähnt.

47. Siehe z.B. JRK, p. 1: Akalahka-kathä of Bhattäraka Prabhäcandra .

48. Ernst Leumann, Ubersicht über die Ävasyaka-Literatur . Aus dem Nach¬

laß hrsg. von Waither Schubring (Hamburg ANIS. 4. 1934).

49. Daß der Charakter von L 224 bisher verborgen geblieben ist, liegt zum

Teil an der kurzen Erwähnung von Leumann.

50. Siehe z.B. Uber sieht, p. 1^, WZKM 11. 1897, p. 297, sowie CJMS, p.

423a.

51. Siehe CJMS, p. 423^. Vgl. auch Prakrit Grammar of Trivikrama ...

ed. P.L. Vaidya (Sholapur, JJG. 4. 1954), Intr. p. xv (Beschreibung

von Ms.S).

52. "11. Liste von Digambara-Handschr . Längeres Verzeichniss aus Sravana

Belgola; am Schluß Brahmasüri's MSS., die jetzt z.Th. in Straßburg .

sind" .

53. eha sästrakä tlpaplkä pustaka sravapabelagulaväle ba [sie] hmasurl

sästrlkü ghadiyä dalucarpda devacaipda glravTkaranai däna kTyä hai .

54. Unter der Uberschrift brahmasürisästri-sr |sic] tabharpdärastha-täta -

patrapustakäni sind 153 Palmblatt-Hss. und unter der Uberschrift

brahmasürisästri-vasasthita-patrikäpustakäni sind 39 Papier-Hss. teil¬

weise aufgezählt.

55. Zum Beispiel die Palmblatt-Hs. Nr. 29: vier Texte, Nr. 53: fünf Dramen,

Nr. 69: 35 Texte; die Papier-Hs. Nr. 9: vier Texte.

56. Es sind die folgenden Palmblatt-Handschriften der Brahmasüri-Liste:

Nr. 35 (CJMS Ser. No. 164 usw. ); Nr. 38 B ( Ser. Nr. 217, 332. 333 ):

(9)

Nr. 68 B ( Ser. No. 70. 72. 76 ); Nr. 129 A ( Ser. No. 327. 328. 329 .

330. 331 Ratnamanjüsä und Zusätze ); Nr. 151 ( Ser. No. 166 Ekäntama -

takhandana ) . - Ferner sind es die folgenden Papier-Handschriften: Nr. 4

( Ser. No. 77) ; Nr. 8 A ( Ser. No. 161. 244 ); Nr. 10, ( Ser. No. 68) ;

Nr. 11 ( Ser. No. 74 ); Nr. 12 ( Ser. No. 222 ); Nr. 16 ( Ser. No. 198 );

Nr. 16 ( Ser. No. 198 ); Nr. 18 ( Ser. No. 206 ) Nr. 22 ( Ser. No. 185. 243) ;

Nr. 26 ( Ser. No. 306 usw. . 83 usw. ); Nr. 33 ( Ser. No. 157. 324) .

57. Dieter Schlingloff, Chandoviciti Texte zur Sanskritmetrik (Berlin, Sans¬

krittexte aus den Turfanfunden, hrsg. Ernst Waldschmidt, Bd. 5. 1958).

58. Siehe Chandrabhäl TripäthT, Ratnamanjügä and "Chandoviciti " (in: Fest ¬

schrift Waldschmidt . hrsg. Herbert Härtel. Berlin 1977).

59. Siehe hierzu die Abkürzungsverzeichnisse im Jinaratnakosa und in den

publizierten Bänden von New Catalogus Catalogorum .

60. K.C. Kasliwal, Jaina Grantha Bhandärs in Rä.jasthän (Jaipur, Shri

MahävTra Granthamälä, 13. 1967). pp. 87ff.

61. Eine tabellarische Liste der 289 Handschriften in srT MahävTra Jaina

Pustakalaya zu Delhi ist 1932 erschienen: ABCIM, no. 82A (auf p. 16l).

62. srT Jaina GrarpthävalT . hrsg. sri Jaina svetämbara Conference Bombay.

vTra-sam. 2435 = vikrama-sam 1965. [4], 12, 368, 112, [4] pp. Sie ist

in Gujarati-Sprache verfaßt und in DevanägarT-Schrift gedruckt.

63. " mubaT-no bhoTvä^ämä-no dTgarpbarT-no bharpdära [sie]".

64. Hierzu siehe ABCIM, nos 267-278 (speziell no. 270-276).

65. Möge ihre vervollständigte und korrigierte zweite Auflage (als Part 2

angekündigt) bald erscheinen.

66. Siehe die tabellarische Ubersicht auf S. 1001.

67. Abschließend seien die jüngsten Verdienste der Jaina-Gelehrten um die

Handschriftenkatalogisierung hervorgehoben.

1. Muni Punyavijaya;

1.1. Cat. Sahtinätha Bhandära Cambay: siehe CJMS, p. 9, Anm. 41.

1.2. Cat. Jaisalmer: siehe oben Anm. 35.

1.3. Cat. Pätan: siehe CJMS, p. 9, Zeilen 14-19.

1.4. Punyavijaya Collection, Ahmadabad: siehe CJMS, p. 9. Anm. 39.

2. Muni Caturavijaya;

2.1. Limbdi: Siehe ABCIM, no. 152.

3. Muni Jinavijaya;

3.1. Prasastisahgraha: siehe ABCIM, no. 258.

3.2. Cat. Raj. Or. Inst.: siehe ABCIM, nos. 133-136 (von no. 136 sind

die Bände 2A. 1964, 2B. 1965, 2C. 1966, 3A. 1967 und 3B. 1968

publiziert. ) 4. Pt. K. BhujabalT sästrT;

4.1. Prasastisahgraha [Arrah]: siehe CJMS, p. xvii.

4.2. Karnataka: siehe CJMS, p. xvii ( Kannada-sücT ).

5. Dr. K.C. KäslTväl;

5.1. Prasastisangraha bzw. Räj. sücT: siehe ABCIM, no. 128 und

CJMS, p. 9, Anm. 43.

(10)

Berlin KATALOGISIERUNGSTRADITION

DER JAINAS

Nr. Titel Verfasser Samralung(en) in Ortschaft(en) Datum

samvat n.Chr.

Veröffentlicht

"Brhattipanikä" Ungenannte Sammlungen in Broach,

Cambay, Deva[pattana] und Patan.

6.1't'tO UI583

Poona 1925:

Jaina Sähitya Samsodhaka Bd. 1.2, Anhang

"pustakari tlpa" Sarabhavanätha-Bhandära und Thi=

rüsäha-Bhandära in Jaisalmer

S.1809 ca. 1752

posa sudi 't

Punyavijaya ,

Cat .Jesalmer (Ahm.LDS. 36), Appx.'t

"sarva pustaköki tlpa" Koticanda Fünf verschiedene Sammlungen iu

Jaisalmer

E.ig'+I ' ca.l88i+

posa sudi 11

Punyavijaya ,

op . cit . Appx .5

"bfhatsüci" Bäbä Dulicanda Eine wohl auf den von Dulicanda

aufgesuchten Sammlungen basierte

Liste der Digambara-Literatur

s.1926 I ca. 1869

mägha sukla 5

Nicht veröffent. Siehe Pt.Kailä=

sacandra in JS=

Bh. 5, pp. 219-35. Vgl,"L 22't",T.1

"L 22't",Teil 2 Pt . Brahmasüri Brahmasüri-Sammlung in ;^ravana

Belgola ca. 1895

"Jaina Granthävali" mehrere, haupt

sächlich Pt.Hi

räläl Hamsaräj

Zwanzig Sammlungen in Ahmadabad,

Cambay, Jaisalmer, Patan, usw.

.1965 1909 Jain Shwetambar

Conference , 3om= bay

Sept. 1975.

oo

(11)

1002

DAS INDRADHVAJA-FEST IN ORISSA

Die Uberreste der Indra-Verehrung in Ostindien

Von G.C. Tripathi, Freiburg im Br.

Indradhva.ia-utsava , auch kurz Indramaha (1) oder Indrotsava genannt, ist

wohl das wichtigste, uns bekannte, Volksfest Altindiens. Wir kennen es spä¬

testens seit der Zeit der Grhyasütras (2). Den Mittelpunkt dieses Festes, das

gegen Ende der Regenzeit stattfindet und etwa fünf Tage dauert (3), bildet eine

hohe Bambusstange bzw. ein Baumstamm, den man aus dem Wald holt, mit

farbigen Tüchern, Blumengirlanden und allerlei glückverheißenden Gegenstän¬

den verziert und auf einem Sockel aufrichtet. Das Fest bringt dem Volk Glück

und Segen und vernichtet die Feinde des Königs, der es veranstaltet (4).

Die Textstücke, in denen die Einzelheiten des Festes beschrieben sind, sind

schon lange ins Deutsche bzw. Englische übersetzt und ausführlich kommen¬

tiert worden, vornehmlich von J.J. Meyer (5) und J. Gonda (6). Auch bei

P.V. Kane (7) und Odette Viennot (8) findet man eine zusammenfassende Dar¬

stellung des Festes. Wir wissen somit ziemlich viel darüber, wie es in Alt¬

indien gefeiert wurde.

Soweit es jedoch die Existenz dieses Festes im heutigen Indien - oder im

indischen Kulturbereich - angeht, wußte man bis vor kurzem - dem Be¬

richt H.A. Oldfields (9) aus dem Jahre 1880 zufolge, der von den späteren

Arbeiten von F.D.K. Bosch (lO) und A. Bake (ll) bestätigt und ergänzt wur¬

de - vom Fortleben des Festes nur noch in Nepal und zwar in einer sehr ver¬

wandelten und bescheidenen Form (l2). Uber die Existenz dieses Festes in

Indien, seinem Ursprungsland, erhielt man die erste erfreuliche Nachricht

von P.K. Mahäpätra erst 1965 durch das Buch " Tree Worship in India" (13),

der in einigen Dörfern Westbengalens die Verehrung des Säl-Baumes als In-

dradhvaja hatte feststellen können.

Das Ziel dieses Aufsatzes ist es zu zeigen, daß nicht nur in Bengalen son¬

dern auch weiter südlich, im Staat Orissa, das Indradhvaja-Fest fast bis in

die Gegenwart hinein von einem Hindu-Raja gefeiert wurde und daiJ dieses in

einer ziemlich abgeänderten Form in dem Jageinnätha-Tempel von Puri sogar

heute noch gefeiert wird.

Meine Darstellung beruht auf zwei unveröffentlichten Palmenblattmanus-

kripten, auf die wir (d.h. das Orissa Research Projekt (l4) des Sonderfor¬

schungsbereichs 16) im Laufe unserer Feldforschung in Orissa gestoßen sind.

Die Angaben in diesen Manuskripten werden teilweise ergänzt und teilweise

verstärkt durch meine eigenen Beobachtungen in Puri und durch die persön¬

lichen Erklärungen von K.C. Rajguru, dem Aufseher des Jagannätha-Tempels.

Das erste Manuskript heißt " Indrotsavavidhi " . Es befindet sich in der Hof¬

bibliothek des Raja vom ehemaligen Fürstenstaat Keonjhar, trägt die Katalog-

Nr. 104 und ist für das Projekt von seinem Bibliothekar abgeschrieben wor¬

den (l5). Das zweite ist ein größeres Werk namens Yätrapaddhati von Sadäsiva,

das nach inneren Kriterien gegen Ende des 18. Jh. verfaßt worden zu sein

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