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371

Zu Süra 101, 6.

Von A. Fischer.

In meinem Aufsatze „Eine Qorän-Interpolation", in der Fest¬

schrift für Nöldeke S. 33ff. , habe ich zu beweisen gesucht, daß

O, . . i£. > . . . o = , c, , iE.

der Qoran-Vers: üj^LSJ ä-«Ls »J^.ßy o-ic» LcSj (Sura 101, 6)

im Munde des Propheten den Sinn gehabt habe: „Und wessen

Wagschale leicht ist , dessen Mutter wird kinderlos (d. b. der

geht zu Grunde)", und daß die Deutung von iu^Lp auf die

Hölle, wie sie bereits in den beiden Schlußversen der Süra:

. cE

iCjyoLs» jLi A ä.aS' Lo Uj v vorliegt, erst künstlich in ihn

hineingetragen worden sei. Meine dortige Argumentation möchte

ich bier nocb durch den Hinweis darauf stützen, daß die musli¬

mischen Qorän-Exegeten , und zwar z. T. bereits die ältesten unter

ihnen, den Begriff „Hölle" auch sonst gewaltsam in den Qorän

hineininterpretiert haben, offenbar weil ihre religiöse Phantasie, zu

unfruchtbar um sich andere Vorstellungen zu schaffen, immer wieder

mit Vorliebe bei dem Bilde der üngläubigen in der Verdammnis

(wie andrerseits der Gläubigen im Paradiese) verweilte. Man vgl.

o o .

in dieser Beziebung , wie sich die Qoran - Kommentare zu

Süra 2, 73 (^jJyij (^.<^}^ CjU^üf ^^^.I^Kj (^-xli j^ji . . . .

i--- « OJ-?JO-- = ? — J.o- -O O o -I

O-vxxi^ ^ J^j-^ ^^^^ L-Uia S^jÄAaJ xJÜ^ iXXc ^ iAP

>o-ÄoJ-^'Ci--& off

^.,jj»*jCj Jojij ^lXj!) äußern; z.B. Tabari (I, TaIjO): (joji)

- Oo-- * * joE

LoAs» Uj *)jLäs »Jji A-J;U" ^ ^^j^UJ! ^\ i_R.JlÄi>t

* ->o - o-js

^j! ^JC■ BjUc ^^J lXa*^ ^ i.-)'-*"*^ v^.-t7^j-r'

1) In der Ausg. der Druckfehler AI-* (sie!).

(2)

372 FUcher, Zu Süra 101, 6.

&>-0o-- m C

^^aIc iw)ti\*jLs SjÄj ^ ^J>.l*£■ qj! tiS'Lsuai!

Lj iJLi i^tXj» Lj litis «.j Ljk\s» Uj ^^_;i>! i^Lij

O.. C> OJ

liy*^ 0=°^ ^[i (JijUs ^ oUj ^;}-fÄ^

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£ w -

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j - « - c o Oc-,,

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w O- O - „

^yUÄAv Uj JLs ^Lij^! ^y lV-jj Uj i\Ji ^b>J\ ^ ^y

c . c *

j i\jL>-o ^yi ot, JojJt i3Li OisUc ^t ^y: 0?Us ^y oLj "OqI^

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9Lo J-j^ oLä *)UiAju; ^y: ^ ^'^ Cy^' Ujt\*-

jC-il! «J UjAs» Uj liLij ()-oi j iXjiXaS ^y»

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JujJt v^li ^«JLo idÜI jy»«, ^y rj'""" e)'"**^ l55^^^' KiUy

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^ f>jji\j^ ^^■\j^i>. t^yJ^'i '-*J-t*^ • *3 r'-r^

_ , i ) i &T7:

*,Ju! Ais !AJ= Baidaiji: e5UlS=. ^a«^' ^c] Xj^i

- s - c - £

*.as [j-*-äj LjUa^ -iAS ^.j! s'»i)i*s i5 J•■^> >-^'* JLi

Ij-:^ e>-.;J\.j sL^-w jÜjlI. JojJI Jol> ^yi u. a. Diese Exegese

hat natürlich ihren Nachhall auch in den Lexicis ; vgl. Gauhari s.

1 , tl ) im.»

1) Vgl. Süra 14, 19: iAjiXas tU ^y ^^Jt.«»-:» ,> *;> «jt^» ^y.

2) Ausg. ^J. 3) Ausg. \_ÄAft.i;.

4} Ausg.

(3)

Fischer, Zu Süra 101, 6. 373

j et 1-

: JLjJ. »jj <z>^j\ y ,Uf=- i5 o!j J^^! ^Lmj ^ t-lLe. JLs

»■^i. ^y «I^Ü; Lisän aLSarab s. Jo^ (XIV, fll, 6—9. 22 f.):

L?^' ^'^^ cy° J^j v5 d^.iS

O-t" ^^'i — — mOJ.. -

j o!^ Jo^i ,v*Lo «Ii! JLs JLs i^tXäl Axju«

' K |> P * . P

CT^ vi>J-^t jJ Ujy> (jy^j! ^LXi! a^jö

« Ji- ,C(,

Lrj^^ (jytxjw ikxi lXxajj ^Li J*-*^ ^)*3jJtjtfajt5 8^X3 ^JLfJ

JO - o - 3 o- " oE _ o *

^5 xSjÄj jjLLiaAJ! c5;Ljj^l JLsj ^

M Cl' £ O'

äJ! i5 '^^3 iJ«Jj-J5 OJJI.W.X JLs Jlyt Äi"^' Jo^l; Qämüs

° i * . _ . . j , Oo,

s. Jo^: LjJ yLj* yj' jt (**f=" j '^las* yliXcs ä-jy- (s. aucb

Täg al-3arüs s. Joj)- Hier bat also eine ganze Scbar alter, ja

ältester Traditionarier und Qorän-Exegeten, darunter selbst ein Mann

wie TabarT, den man docb nicbt leicbt für einen Scbwacbkopf

o -

taxieren wird, ein so bekanntes Wort wie Jo^, dem außerhalb des

Qoräns und der frommen Überlieferung keiner unter ibnen einen

andern Sinn gegeben baben würde als „Webe", obne viel Um¬

schweife auf eine Ortlichkeit in der HöUe gedeutet : auf einen Fluß

oder eine Zisterne aus einer Art Eiter der den Verdammten ent¬

strömt, einen Brunnen, ein Tal, einen Berg, eine Abteilung der

Hölle u. ä.; ja, man hat sicb nicht gescheut, diese Deutungen

z. T. dem Propheten selbst in den Mund zu legen. Wie hätte man

da mit dem seltenen xj^Lö» in Süra 101, mit dem man nicbts an¬

zufangen wußte, viel Umstände machen sollen ?

Tatsächlicb sind wir bereebtigt den ältesten Muslimln, bei

ibrem absoluten Mangel an Schulung in literarischen Dingen, in

Sachen der Qorän-Auslegung jede Dummheit zuzutrauen. Ist sich

docb offenbar der Propbet über allerlei Stellen in seinen Offen¬

barungen selbst begrifflich nicbt völlig klar gewesen! —

Völlers (der im übrigen meiner Erklärung von Süra 101, 6—8

beistimmt) verweist mich auf einer Postkarte auf Wellhausen's

deutschen Uäqidl („Muhammed in Medina'), S. 85 unt., wo W. die

1) Vgl. Süra 74, 17.

2) lXj^Xas , s. dazu die Qorän-Kommentare und die Lexilia.

(4)

374 Fischer, Zu Süra 101, 6.

Wendung iujLjJ? übersetzt: ,(Omar .... bat ihm

den Kopf abschlagen zn dürfen,) damit er zu seiner Mntter, dem

Nichts, heimkehre", wozu er die Anm. gibt: ,vgl. lob 1, 21.

Ps. 9, 18 und zu iü^L^! (Sur. 101, 6) vielleicht mn". Aber ju^L^Jl heißt nirgends ,das Nichts", nnd irtr hat etymologisch mit äj^UJt

(Süra 101,6 heißt es nur äj^L^ !) nichts zu tun ; auch wäre der

Gedanke, daß der Mensch aus dem Nichts hervorgegangen sei und

mit seinem Tode in das Nichts zurückkehre, nicht muslimisch,

sondem heidnisch. Ich erkläre die Wendung wie die engverwandten

-£ - c -: -t . , .1 ' ..

iüjLjJl i^jLtlj OÄ*, ÄJjL^t J! *J J>^, Jl »-? 'U**'->

, * - - ^ ü - - ^ c.

jüjl.^t n. ä., die ich a. a. 0. S. 42 f. behandelt habe.

(5)

375

Erwiderung auf S. 243 (evSi^klay/utvoc).

Von G. Jahn.

Herr Prof. Nestle wirft sicb mit einem großen Aufwand von

Citaten auf einen nebensächlichen Pnnkt. Es kam mir darauf an zu

beweisen, daß König für den coUectiven Gebrauch des Singulars sich

auf Stellen beruft, wo der collective Sing, nicht ursprünglich ist. Ich führe dafür 1 Reg. 14, 21 an, wo LXX (öwdtöftof) sicher "iCj3 statt

cn];, also kein Collectivum, gelesen hat. Ferner 1 Reg. 22, 47, eine

Stelle, die in einem offenbaren Nachtrag steht (47—50), wie sie denn

im Cod. Vat. fehlt. Hier steht der Singular länp ebenso falsch wie

14, 21, und diese Parallele, zusammen mit 15, 12, wo in ganz der¬

selben Verbindnng wie 22, 47 der Plural O'licnp steht, genügt, um

den Singular als nicbt ursprünglich zu erweisen, quod erat demon¬

strandum. Nun versuche ich aucb das seltsame evöirjUayfievog des

Cod. AI. zu erklären. Hier setzt Nestle ein und will beweisen, daß

Aquila durch dies seltsame Wort ian]; ausdrückt. Er citirt dafür

die Erklärung des evSitjll. von Hieronymus, der es durch „mutatns"

übersetzt, »quod suam naturam mutaverint et de viris facti sint

feminae'. Aber daß diese Worterklärung, zu der das praefigirte

cv nicht paßt, wie viele andere der Alten, unrichtig ist, gebt daraus

bervor, daß auch die rriip , für welche das Wort doch zuerst ge¬

prägt ist, svdirjUc:yij,svrj heißt (vgl. die von Nestle gegebenen Beläge),

bei welcher von einer natura mutata keine Rede sein kann. Es

scheint, daß man den Ausdruck ncip als Blasphemie vermeiden

woUte und statt desselben niTCp (die mit einem verbundene) las.

Diese Annabme gewinnt nicht nur durch avvösCfiog (LXX zu

1 Reg. 14, 21) Halt, sondem aueh durch die Übersetzung eines aXlog

zu 22,47, welche Nestle anführt: tcov ovfinloKmv , nach dessen

klarem Sinn, in Verbindung mit avvöeCfiog, der weniger klare Sinn

von efSirjUayiicvog zu bestimmen sein dürfte. Dieser aklog, für

dessen Citirung ich Nestle dankbar bin, hat C'nirp gelesen, also den

Plural , welcher für meine Beweisführung König gegenüber der

einzige Punkt von Wichtigkeit ist.

Zu meiner Erklärung des Wortes ivSirjllayfiivog und zu vor¬

stehender Erwiderung habe ich nichts hinzuzufügen als den Hinweis

auf Rom. 1, 26 (firnji^c^cv) und Sap. Sal. 14, 26, wo der Zu¬

sammenhang ipviäv (luiOfiog. yivißiag iv alXayrj , yd^v ectasia,

^loiXBia, äaslyeia die Erklärung des Hieronymus voll bestätigt: „wider¬

natürlicher Geschlechtsverkehr' übersetzte schon Siegfried; „stumme

Sünden' Luther. Nestle.

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