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Grundlagen: Erkenntnistheorie

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Tuba Ciftci Liridona Gashi Yasemin Caliskan

Konstruktivismus

Diskurs WS 2015/2016

Abt. f. Informationswissenschaft & Sprachtechnologie

(2)

Konstruktivismus

▪Basis → Erkenntnistheorie:

Antworten auf die Frage, wie Menschen die Welt erkennen

▪Sicht aus dem Konstruktivismus:

▪ Direkte Erfassung der außenliegenden Wirklichkeit ist unmöglich

▪ Jegliches Erkennen des Menschen ist an seine individuelle Beobachtungsperspektive gebunden

Grundlagen: Erkenntnistheorie

(3)

Konstruktivismus

Definition

Wir sehen die Welt niemals so, wie sie "wirklich ist", sondern nach Maßgabe unserer Wahrnehmunsgfähigkeit

Realität

Gehirn

Wahrnehmung

(4)

Konstruktivismus

▪ Wie nehmen wir die Erscheinungen der uns umgebenden Welt wahr?

→ Jedes Individuum konstruiert ein individuelles und subjektives Bild seiner Umwelt

Grundlegende Frage

(5)

Konstruktivismus

Beispiel

"Die Umwelt, so wie wir sie wahrnehmen, ist unsere Erfindung."

(6)

Konstruktivismus

▪ George A. Kelly (Mitbegründer des Konstruktivismus) bezeichnete Erkenntnisse als “Konstrukte”

▪ Ableitung des Begriffs → “Konstruktivismus”

▪ Konstrukte werden permanent erweitert und angepasst → Wie? Konstruktion der eigenen/individuellen Wirklichkeit!

(Kelly, 1986)

Konstrukte

(7)

Konstruktivismus

Jean Piagets (Vertreter des Konstruktivimus):

1. Persönlichkeitscharakteristika, wie Erkenntnisse, Intelligenz, Denken, Autonomie usw. konstruiert das Individuum aktiv in seinem Inneren

2. Notwenigkeit der Interaktion mit der materiellen und soziokulturellen Umwelt

Unterscheidung zwischen zwei Prozessen für die Konstruktion:

▪ Assimilation: Informationen werden aus der Umwelt & entsprechend der Vorkenntnisse interpretiert

▪ Akkommodation: Das bereits vorhandene Wissen wird durch neue Informationen modifiziert

→ Grundlagen der Konstruktion liegen im Bewusstsein

(Piaget, 1975)

Konstruktion der individuellen Wirklichkeit

(8)

Richtungen des Konstruktivismus

Sozialer Konstruktivismus

Erlanger Konstruktivismus

K O N S T R U K T I V

I S M U S

Radikaler Konstruktivismus

(9)

Radikaler Konstruktivismus

Keine direkte Erfassung der Wirklichkeit möglich (Keine absolute Realität)

Erkenntnis erfolgt subjektiv in den Köpfen von der Individuen

Keine Objektive Erkenntnis

Entwicklung eigener Interpretationen von Phänomenen und Problemen

Realität

Subjektivität

Objektivität

Interpretation

(10)

Begründer der radikalen Konstruktivismus

Ernst von Glasersfeld

8. März 1917 - 12. November 2010

Kommunikationswissenschaftler und Philosoph

Heinz von Förster

13. November 1911 - 2. Oktober 2002 Professor für Biophysik

(11)

Sozialer Konstruktivismus

▪Wissenserwerb ist von sozialen Faktoren abhängig

Familie

Medien

Gruppen

(12)

Erlanger Konstruktivismus

▪ Es wird ein Weg gesucht, auf dem Erkenntnisse wissenschaftlich (re) konstruiert werden können

▪ Ziel: Wissenschaftliche Legitimation von Erkenntnissen &

Gegenstandsbildungen rekonstruieren bzw. nachweisen

▪ Werkzeuge: Wissenschaftssprachen, wie z.B. konstruktive Mathematik, Physik, dialogische Logik

▪ Dadurch können z.B. die Grundlagen der Mathematik ausgearbeitet und Erkenntnisse gewonnen werden

▪ Versucht Missverständnisse in Wissenschaft zu verringern

(Wasser, 2007)

Kern des Erlanger Konstruktivismus

(13)

Erlanger Konstruktivismus

▪ Heutzutage geht es im Konstruktivismus kaum um die Prüfung (Erlanger Konstr.), sondern um die Frage “Wie” eine Erkenntnis überhaupt

zustande kommt

▪ Jede Erkenntnis basiert auf Konstruktionen eines Beobachters:

→ “Was immer erkannt wird, wird von einem Beobachter erkannt!”

→ “Was immer ausgesagt wird, wird von einem Beobachter ausgesagt!”

→ “Jede Erkenntnis, jede Aussage, jede Beobachtung beruht letztlich auf den Konstruktionen eines Beobachters und nicht auf von ihm

unabhängigen Tatsachen bzw. Gegenständen [...]”

(Wasser, 2007)

Erlanger Konstruktivismus vs. Konstruktivismus

(14)

Konstruktivismus

Unterschiedlichen Disziplinen und Richtungen konstruktivistischer Theoriebildungen:

▪ ABER: Einen gemeinsamen Kern konstruktivisten Denkens

Ziel: Den Prozess der Entstehung von Wirklichkeit zu beobachten, durch:

→ subjektive Wahrnehmung

→ subjektive Interpretation

→ subjektive Konstruktion

Das Gehirn bleibt bei der Wahrnehmung nicht passiv; setzt nicht nur das

zusammen, was die Sinnesdaten an Informationen vermittelt, sondern kreiert aktiv die Wirklichkeit

(Hanisch, 2009)

Gemeinsamer Kern verschiedener Richtungen

(15)

Konstruktivismus in der Wissenschaft

Karin Knorr-Cetina (19. Juli 1944)

Wissenschaftstheoretikerin & Soziologin

Die konstruktivistische

Analyse ist ein empirisches Instrument,

eine „Suchstrategie mit offenen

Antwortmöglichkeiten.“

„Anstatt Wissen als eine

Repräsentation von Wirklichkeit zu analysieren, kann man es als aus dieser Wirklichkeit fabriziert ansehen [und] Wissensproduktion als

konstruktiven Prozess analysieren.“

(16)

Diskussion

Folgende Begriffsbestimmung dient als Arbeitsgrundlage:

Der Konstruktivismus soll als eine Theorie darüber verstanden werden, wie eine Instanz/ein Ort/eine Einheit x eine Wirklichkeit y oder mehrere

Wirklichkeiten y1-yn hervorbringt (aufbaut, erzeugt, zusammensetzt).

Beispiel:

(Weber, 2002)

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Konstruktivismus

Information & Gesellschaft: E- Learning (Die Methode des

Learning by-doing)

Wissensmanagement:

Wissenserwerb ist abhängig von sozialen Faktoren → Konstrukte sind auf Kommunikation &

Austausch angewiesen →

kollaboratives Wissensmanagement mithilfe konstruktivistischer

Ansätzen

Empirische

Informationswissenschaft:

Umfragen, Studien etc. → subjektive Sichtweisen

- Logik

- Formale Sprachen

Informationswissenschaft Computerlinguistik

(18)

Literaturverzeichnis

Hanisch, D.A. (2009). Darstellung und Kritik des Konstruktivismus aus kritisch-rationaler Perspektive: zur Frage nach der Existenz der Realität und ihrer objektiven Erkennbarkeit.

Frankfurt: Peter Lang.

Kelly G. A. (1986). Die Psychologie der persönlichen Konstrukte. Paderborn: Junfermann.

Knorr-Cetina, K. (1981). The Manufacture of Knowledge. An Essay on the Constructivist and Contextual Nature of Science. Oxford: Pergamon.

Latour, B. (1987). Science in Action. How to Follow Scientists and Engineers through Society.

Milton Keynes: Open Univ. Press.

Piaget, Jean (1975). Nachahmung, Spiel und Traum. Stuttgart: Klett.

Wasser, H. (2007). Eine kurze Reise zum Konstruktivismus. Materialien zu Philosophie und Soziologie. Köln: Refrath.

Weber, S. (2002). Konstruktivismus und Non-Dualismus, Systemtheorie und Distinktionstheorie.

In: Scholl, A. (Hg.): Systemtheorie und Konstruktivismus in der Kommunikationswissenschaft.

Konstanz: UVK Verlagsgesellschaft.

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