Organisationsreform
KBV beschließt eigenes Konzept
Verkleinerter Vorstand und reduzierte
Mitgliederversammlung
D
ie Kassenärztliche Bundes- vereinigung (KBV) will mit eigenen Vorschlägen zu einer Organisationsreform der Kör- perschaft an die Politik her- antreten. Das beschlossen die Delegierten der KBV bei einer Sonder-Vertreterver- sammlung Mitte Juni in Berlin.Danach soll künftig an die Stelle der jetzigen Vertreter- versammlung mit 110 Dele- gierten eine Mitgliederver-
sammlung treten, die aus je- weils zwei Repräsentanten der 23 Kassenärztlichen Vereini- gungen (KVen),Vertretern der Psychotherapeuten und au- ßerordentlichen Mitgliedern gebildet wird.
Auch der Vorstand soll ver- kleinert werden. Derzeit gibt es neun stimmberechtigte Mit- glieder. In dem neuen Gremi- um sollen neben dem Ersten und Zweiten Vorsitzenden der KBV die Vorsitzenden der be- ratenden Fachausschüsse der Hausärzte, Fachärzte und Psy- chotherapeuten vertreten sein.
Diese wären mit einem Ver- handlungsmandat für ihren Versorgungsbereich ausgestat- tet. „Diese Vorschläge“, beton- te der KBV-Vorsitzende Dr.
med. Manfred Richter-Reich- helm, „beziehen sich nur auf die KBV, nicht auf die KVen.“
B
ei den Begutachtungen des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen im Auftrag der Pflegeversicherung hat sich im vergangenen Jahr ge- genüber dem Vorjahr kaum etwas geändert. Erstanträge bilden mit mehr als 50 Pro- zent immer noch das Gros der Gutachten. Wiederholungs- gutachten nahmen anteilig geringfügig zu. Der Anteil von Wider- sprüchen ist mit 5,8 Prozent konstant ge- blieben.In 32,2 Prozent der Fälle bei Anträgen auf ambulante Lei- stungen empfahl der Medizinische Dienst (MDK) „nicht pflege- bedürftig“ (also Ab- lehnung). In 47 Pro- zent der Anträge wurde Pflegestufe I, in 16,9 Prozent Pfle- gestufe II und in 3,9 Prozent der Fälle Pflegestufe III emp- fohlen. Im Vergleich zu 2001 nahm die Empfehlung zur Pflegestufe I um 1,6 Prozent- punkte zu, wohingegen die Anteile der Empfehlungen für Pflegestufe II und III ab- nahmen. Dies geht aus einer Jahresübersicht des Medizini- schen Dienstes der Spitzen-
verbände der Krankenversi- cherung hervor.
Beim MDK gingen 1,41 Millionen Gutachtenaufträge ein. Die Zahl liegt damit seit 1998 auf konstant hohem Ni- veau. Der MDK hatte im IV.
Quartal 2002 bei 70 000 Erst- begutachtungen geprüft, ob es sich um eine Person mit er- heblich eingeschränkter All-
tagskompetenz handelt. In 32,7 Prozent der Fälle stellten die Gutachter fest, dass der Versicherte über einen erheb- lichen Beaufsichtigungs- und Betreuungsbedarf verfügt. In 27,6 Prozent der Fälle wurde eine erheblich eingeschränkte Alltagskompetenz festgestellt.
A K T U E L L
A
A1834 Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 274. Juli 2003
Spendenbitten
Die Gesundheitsorganisation Ludwigshafen e.G. bittet um Spenden für die Hin- terbliebenen der beiden ermordeten Ärzte Dr. Bernd Wächter und Achim Bim- schas. Spendenkonto: Diakonisches Werk der Pfalz, Evangelische Kreditgenos- senschaft, BLZ: 547 609 00, Konto: 14 14, Stichwort: „Ermordete Kollegen“.
Die Afghanistan-Hilfe e.V. Wenden unterstützt den Bau eines Gesundheits- zentrums in der Region Herat in Afghanistan. Praxen, die gut erhaltene medi- zinische Geräte und Gebrauchsartikel zur Verfügung stellen könnten, wenden sich an den Vereinsvorsitzenden, Dr. Roohani, Telefon: 0 27 62/50 68.
Der Deutsch-Afghanistan-Initiative e.V. Freiburg fehlen für die Fertigstel- lung eines Krankenhauses in der Provinz Herat 8 000 Euro. Spendenkonto:
Deutsch-Afghanistan-Initiative, Volksbank Freiburg, BLZ: 680 900 00, Konto:
16 658 405, Stichwort: Klinik Adreskan.
Die Hilfsorganisation Care benötigt Spenden für die Wiederherstellung von Wasseraufbereitungsanlagen, Schulen und Krankenhäusern im Süd- und Zen- tralirak. Spendenkonto: Care, Sparkasse Bonn, BLZ: 380 500 00, Konto:
44 040, Stichwort: Irak; Online-Spenden: www.care.de
Die Kurdistan Health Foundation unterstützt zusammen mit dem Verein Haukari e.V. Projekte zur Verbesserung des Basisgesundheitswesens und der Frauengesundheit im Nordirak. Spendenkonto: Haukari e.V., Postbank Frank- furt/Main, BLZ: 500 100 60, Konto: 654 092 600, Stichwort: KHF.
Die Redaktion des Deutschen Ärzteblattes weist darauf hin, dass diese Angaben allein auf Informatio- nen der genannten Organisationen beruhen.
Die Delegierten der Vertreterver- sammlung stimm- ten Mitte Juni in Berlin einer Orga- nisationsreform
zu. Foto: KBV
SARS
Unterstützung leisten
Die FDP fordert mehr Engagement.
D
ie Bundesregierung sollte sich dafür einsetzen, dass Vertreter der Europäischen Union (EU) bei allen inter- nationalen Konferenzen zu SARS (schweres akutes Atem- wegssyndrom) vertreten sind.Das hat die FDP-Bundestags- fraktion kürzlich in einem An- trag gefordert.Außerdem solle die EU umgehend ein „Anti- SARS-Einsatz-Team“ bilden und die Hilfe für betroffene Länder, vor allem China, koor- dinieren.
Zur Begründung heißt es, niemand könne ausschließen, dass die Ansteckungsgefahr auch in Deutschland wachse.
Zudem berge SARS enor- me wirtschaftliche Gefahren.
Deshalb liege es im deutschen wie europäischen Interesse zu helfen.
Pflegeversicherung
Einstufungen kaum verändert
Ergebnisse der Statistik des Medizinischen Dienstes
Häusliche Krankenpflege: Gutachtenauf- träge liegen auf konstant hohem Niveau.
Foto:Cynthia Ruehmekorf/JOKER