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Archiv "„Fordernde Patienten“" (12.12.1974)

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Bericht und Meinung

DAMIT BEFASSTEN SICH DIE ZEITUNGEN

Guter Wille

„Noch nie wurde einem wissen- schaftlichen Außenseiter oder Ein- zelgänger ein derartiges Maß an gutem Willen entgegengebracht wie Dr. Bal'a. Nur fünf Tage nach der Veröffentlichung seiner Thera- pie in ,Quick' fanden sich 37 inter- national anerkannte wissenschaftli- che Experten, die Dr. Bal'a über Stunden anhörten. Ein namhaftes Pharma-Werk bot bedingungslose Unterstützung an. Ein halbes Dut- zend deutsche Krankenhäuser er- klärten sich bereit, Dr. Bal'as The- rapie zu prüfen. Der deutsche Bot- schafter im Libanon leistete unbü- rokratische Hilfe. Die deutsche Bundesärztekammer verhielt sich wohlwollend abwartend. Die größ- ten Krebsforscher der Welt gaben auf ihrem jährlichen Kongreß zu, Dr. Bal'as Veröffentlichung habe das wissenschaftliche Interesse an

QUICK

der Immuntherapie neu belebt. Li- banesische Ärzte und Krankenhäu- ser haben Dr. Bal'a ihre Hilfe ange- boten.

Nach dem Fall Dr. Bal'a wird man nie wieder sagen können, die Schulmedizin von heute kapsele sich gegen neue und außerge- wöhnliche Ideen ab!"

Heinz van Nouhuys

Bardens-Protest hatte Erfolg

„Dr. Hans Bardens, SPD-Bundes- tagsabgeordneter und Arzt aus Ludwigshafen, freut sich darüber, daß einige seiner Arztkollegen in dem südamerikanischen Staat Uru- guay wieder auf freiem Fuß leben dürfen. Bardens hatte sich umge- hend an den Innenminister der Re- publik Uruguay gewandt, nachdem er erfahren hatte, daß dort eine größere Anzahl von Ärzten aus po-

litischen Gründen zum Teil seit über einem Jahr in Gefängnissen saß. Das ‚Verbrechen' dieser Medi- ziner: Sie hatten Mitgliedern oder Gefangenen von Widerstandsgrup- pen ärztlich geholfen. Der Protest

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von Hans Bardens, geschrieben aus ,menschlicher und ärztlicher Solidarität', hat offensichtlich dazu beigetragen, daß ein Teil seiner Kollegen inzwischen wieder frei ist." gk

ECHO

Zu: „Keine unerfüllbaren Hoffnungen wecken" in Heft 47/1974, Seite 3380 f.

Quick-Story

„Über Einzelheiten der von dem libanesischen Arzt A. R.

Bal'a propagierten Krebs-Im- muntherapie hat jetzt Profes- sor K. Schultis, der Leiter der wissenschaftlichen Abteilung der zunächst an diesem Be- handlungsverfahren interes- siertenprimmer-Werke, be- richtet. K. Schultis, der sich länger im Libanon aufhielt, hat der Bundesärztekammer eine Erklärung zur Verfügung gestellt, in der seine Recher- chen zusammengefaßt sind.

In dieser im DEUTSCHEN ÄRZTEBLATT veröffentlich- ten Erklärung heißt es, daß A. R. Bal'a versucht, durch die Sensibilisierung Gesun- der mit aus Krebsgewebe ge- wonnenen Präparationen ein krebsheilendes, antikörper- haltiges Blut zu gewinnen. Er ist weder bereit, das Herstel- lungsverfahren bekanntzuge- ben, noch ist er in der Lage, eine Aussage über das zur Immunisierung verwendete Antigen oder die Antikörper zu machen ..." (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

„Fordernde Patienten"

„Mit dieser Überschrift wurde kürz- lich im DEUTSCHEN ÄRZTEBLATT der Brief eines Düsseldorfer Arztes veröffentlicht, um ‚unmißverständ- lich Unzuträglichkeiten bei Kur- und Heilverfahren' zu kennzeich- nen. Damit sollten Sozialversiche- rungsträger, Gewerkschaften, poli- tische Parteien angesprochen und an ihre Pflichten hinsichtlich des Umgangs mit hohen Geldsummen erinnert werden. Sicher gibt es Pa- tienten, die auf Grund einer an sich ihnen zustehenden Berechtigung rücksichtslos als Fordernde auftre- ten. Auch hat es zu allen Zeiten Ärzte gegeben, die dem — aus welchen Gründen auch immer — kein klares Nein entgegensetzten.

Wenn es aber zutreffen sollte, daß ,fragwürdige Heilverfahren und Ku- ren Riesensummen verschlingen', dann muß das in aller Öffentlich- keit zur Sprache gebracht werden.

Dabei darf nicht vergessen werden, daß die in heutiger Zeit sehr weit- gehenden sozialen Gesundheits- maßnahmen nur noch wenig mit

STUTTGARTER NACHRICHTEN

den Badekuren von einst zu tun ha- ben. Schwer zu verstehen ist aller- dings, wenn eine junge Patientin mit der Forderung aufzutreten wagt: ‚Verschreiben Sie mir eine Kur, damit ich mal richtig aus- schlafen kann.' Gewiß erscheint dies als eine Unverfrorenheit, aber es könnte auch möglich sein, daß nur durch eine gründliche Untersu- chung zu klären wäre, ob nicht ein echter Erschöpfungszustand vor- liegt oder sonst eine krankhafte Störung, die zur Schlafarmut führt.

Gerade im Zeitalter der Galoppme- dizin sollte man mit rasch aburtei- lenden Wertungen vorsichtig sein

— selbstredend ebenso mit dem Verschleudern von Geldmitteln der Allgemeinheit."

Dr. Dr. Erwin Goldmann

3600 Heft 50 vom 12. Dezember 1974 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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