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Archiv "Überforderte Schulkinder" (12.02.1976)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

Psychohygiene der Frau

0 Klimakterium

Das Klimakterium stellt noch für viele Frauen eine Lebensphase mit zahlreichen negativen Erwartungen dar, die sich schließlich erfüllen.

Die Aufklärung über das Klimakte- rium unter psychohygienischen Aspekten sollte in den nächsten Jahren auf breiter Basis erfolgen.

Denn fast die Hälfte aller Frauen sagt, sie wisse „zu wenig" über diesen Lebensabschnitt; es sind dies besonders die Frauen mit hö- herem Schulabschluß und durch- schnittlicher bis überdurchschnittli- cher Intelligenz.

Etwa ein Viertel aller Frauen be- zeichnet ihr Wissen über das Kli- makterium als „gut". Das sind vor allem Frauen mit niedrigem Bil- dungsniveau und geringem Wis- sen über die Genitalorgane. Sie verstehen unter „Wissen über die Wechseljahre" ihre Fehlerwartun- gen und Ängste vor dieser Lebens- phase. Die Ängste beziehen sich zu einem Großteil auf den Sexualbe- reich. Etwa die Hälfte der Frauen er- wartet eine Abnahme ihres Koitus- wunsches im Klimakterium, und nur ein Viertel der Frauen erwartet kei- ne Beeinträchtigung des Empfin- dens beim Koitus. Daß hier das Vollwertigkeitsgefühl als Frau mehr oder minder stark beeinträchtigt werden kann, versteht sich von selbst. Durch Wissensvermittlung werden sicher viele dieser Ängste zu beseitigen sein.

Tiefenpsychologische Aspekte Auf die tiefenpsychologischen Aspekte bei den Ängsten vor Hy- sterektomie, Sterilisation und Kli- makterium wurde bewußt verzich- tet. Denn mit verständlicher, an- schaulicher Aufklärung können vie- le Ängste reduziert werden. Bestä- tigt wird dies dadurch, daß Frauen mit höherem Bildungsniveau selte- ner an den oben angeführten Äng- sten leiden und damit seltener der psychohygienischen Betreuung durch den Arzt bedürfen. Ein Teil der Frauen äußert die Ängste nur indirekt oder gar nicht. Dies

darf aber nicht zu dem Schluß füh- ren, daß Befürchtungen nicht vor- handen wären. Besonders gilt dies für Frauen der eher unteren So- zialschicht. Sie leiden infolge grö- ßeren Unwissens häufiger an den verschiedenen Ängsten. Diese Frau- en sind in ihrem Verbalisationsver- mögen eingeschränkt und können ihre Bedenken seltener dem Arzt spontan mitteilen. Es ist wichtig, daß der Gynäkologe die häufigsten Fehlerwartungen kennt, damit er auch nur angedeutete Ängste auf- greifen und bewältigen helfen kann.

Zusammenfassung

In der Gynäkologie sollten bei präventivmedizinischen, diagnosti- schen und therapeutsichen Maß- nahmen häufiger psychohygieni- sche Aspekte berücksichtigt wer- den. Dies ergaben Untersuchungen von jeweils 300 bis 400 Frauen an unserer Klinik.

O Eine bevorstehende gynäkologi- sche Untersuchung schränkt bei einem Teil der Frauen die Befind- lichkeit ein, führt zur Verspannung und erschwert damit die Untersu- chung. Dieses Verhalten zeigt un- ter anderem Beziehungen zu Per- sönlichkeitsfaktoren, Bildungsni- veau und Einstellung zur Sexuali- tät.

Die Krebsangst macht häufig psychohygienisches Denken not- wendig. Sie hat Beziehung zu Le- bensalter, Bildungsniveau, Erleben gynäkologischer Ereignisse, Per- sönlichkeitsfaktoren und Krebsvor- sorgeuntersuchungen.

O Die prophylaktische Hysterekto- mie stellt keine geeignete präven- tivmedizinische Maßnahme dar, da sie von der Häfte aller Frauen ab- gelehnt wird, besonders von Frau- en mit höherem Bildungsniveau.

O Die Hysterektomie ganz allge- mein löst bei einem Teil der Frau- en Ängste aus, die häufig dem Se- xualbereich entstammen und die Partnerbeziehung belasten können.

O Die kontrazeptive Beratung er- fordert psychologisches Verständ- nis. Dies wird an den Beispielen Ovulationshemmer und Sterilisa- tion gezeigt.

O Das Klimakterium stellt für viele Frauen eine Lebensphase mit ne- gativen Erwartungen dar. Nahezu die Hälfte aller Frauen bezeichnet ihr Wissen über diesen Lebensab- schnitt mit zu gering, besonders differenziertere Frauen.

Psychohygiene bedeutet damit vor allem verständliche Aufklärung un- ter Berücksichtigung vorhandener Ängste.

Dr. med. Dipl.-Psych.

Matthias Wenderlein Universitäts-Frauenklinik 8520 Erlangen

ECHO

Zu: „Leitsymptom: Konzentra- tionsstörungen bei Schulkin- dern" von Dr. med. Klaus J. Er- hardt in Heft 46/1975, Seiten 3179 ff.

Überforderte Schulkinder

„Konzentrationsstörungen bei Schulkindern sind häufig darauf zurückzuführen, daß die Eltern den schulischen Leistungen ihrer Kinder zu großes Interesse entgegen- bringen. Das Gefühl, die el- terlichen Erwartungen nicht erfüllen zu können, führt bei vielen Kindern unbewußt zu einer Abneigung gegen die Schularbeiten und das Ler- nen überhaupt. Das schreibt K. J. Ehrhardt von der Abtei- lung für Kinder- und Jugend- psychiatrie am Psychiatrie- Zentrum der Universität Frankfurt im DEUTSCHEN ÄRZTEBLATT." (Münstersche Zeitung und andere Tages- zeitungen)

420 Heft 7 vom 12. Februar 1976 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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