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Archiv "Als AiP beim Grand Lever" (03.03.1988)

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Als AiP beim Grand

Lever

D ie Art der Klinik, die er des Morgens hielt, gehörte gewiß mit zu dem Originellsten, was man in dieser Hinsicht sehen konnte. Er kam in das Emp- fangszimmer, so wie er dem Bette entstiegen war, und während der ganzen Zeit, in der die Kranken erschienen, examiniert und abgefertigt wurden, machte er mit gro- ßer Behaglichkeit und Sorg- falt, unter beständigem Ta- backrauchen, seine Toilette.

Beim Anziehen halfen wir, wer ihm gerade zunächst stand, und niemals vergaß er es, sich auf das verbindlichste zu bedanken. Mehrmals sag- te er mit Lachen, daß selbst der König beim Ankleiden nicht so vornehme Hülfe ha- be wie er, da wir doch Alle Doctores seien, der König aber nur Kammerdiener hät- te. Gleichzeitig verzehrte er sein höchst frugales Früh- stück, trank Kaffee und da- zwischen Leinsamenthee.

Letzterer schmeckte ihm sehr schlecht, wie er oft sagte, aber er tränke ihn aus Dank- barkeit, weil er ihm nach ei- nem bedeutenden Lungen- übel so gute Dienste geleistet habe.

Während er sich nun an- kleidete, kamen die verschie- densten Menschen jeden Standes, aber alle wurden in

demselben Costume empfan- gen und mit derselben Leich- tigkeit und Höflichkeit abge- fertigt. Manche Dame oder auch mancher vornehmer Herr erschrak, wenn der alte Heim in seinen ledernen Un- terkleidern und im Hemde vor ihnen stand; aber was bei einem Andern unzart gewe- sen wäre, das kleidete ihn, und gewiß verließ ihn Keiner, ohne das angenehmste Bild seiner Persönlichkeit mitzu- nehmen.

Er war stets mit dem Neu- esten vertraut, und da er im- mer mehrere junge Ärzte (es waren unser damals vier) um sich hatte, so blieb ihm gewiß nichts wichtiges Neues unbe- kannt, denn Jeder brachte ihm gern etwas Bedeutendes, Interessantes. Vielleicht war dies mit ein Grund, weshalb er uns um sich duldete.

Auf Sectionen gab er au- ßerordentlich viel, und ei- gentlich glaubte er nichts in der Medicin, wovon er sich nicht durch das mehrfache Vorkommen von Obductio- nen überzeugt hatte. Denn in der Praxis war er reiner Ma- terialist, und es gibt gewiß keinen praktischen Arzt, der so vielen Sectionen beige- wohnt und in einem so hohen Alter sich noch so viel Mühe gegeben hat, die Erlaubniß zum Seciren zu erhalten.

Jungärzte, die sich auf die Praxis vorbe-

reiten woll- ten, konnten beim alten Heim in Ber- lin dessen Morgenklini- kum besu- chen. Die Schilderung dieser Art von

Weiterbildung

hat Dr. med.

Hans-Joachim Tepe, Finken- grund 7, 3118 Bad Beyer- sen-Medin- gen, in der 2.

Auflage der Biographie

„Der alte Heim" Ge- org Wilhelm Keßlers aus 1846 entdeckt

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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LA-hED

ISSN-Nr.: 0012-1207

Dt. Ärztebl. 85, Heft 9, 3. März 1988 (79) A-551

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