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Archiv "Regulationsverfahren in der Erfahrungsheilkunde: Funktionelle Einheit von Zelle und Grundsubstanz" (19.10.1989)

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Marker dienen und Aussagen über das aktuelle Krankheits- geschehen erlauben oder Hinweise auf langsam fort- schreitende degenerative Veränderungen geben. Von ersten Ergebnissen mit soge- nannten Proteoglycanfrag- menten berichtete Prof. Dr.

Stefan Lohmander von der orthopädischen Universitäts- klinik Lund. Proteoglycane sind, wie Lohmander erklär- te, knorpeleigene Bestandtei- le, die sowohl bei entzünd- lichen als auch bei degenera- tiven Gelenkerkrankungen aus dem Knorpel freigesetzt werden. Mit Hilfe immunolo- gischer Assays lassen sie sich in Synovia, Serum und Urin nachweisen.

Synovia-Analysen von Pa- tienten mit rheumatoider

Arthritis zeigten, so berichte- te Prof. Lohmander, erhöhte Konzentrationen von Pro- teoglycan-Fragmenten. Er- gebnisse einer Longitudinal- studie an Patienten mit rheu- matoider Athritis deuten dar- auf hin, daß hohe Antigen- spiegel gegen Proteoglycane, die im frühen Entwicklungs- stadium der Krankheit festge- stellt werden, Prädiktoren für schwere Gelenkdestruktio- nen im fortgeschrittenen Krankheitsprozeß sein könn- ten. Laut Lohmander kann man inzwischen davon ausge- hen, daß die Proteoglycan- konzentration im Synovial- punktat mit hoher Sicherheit Aussagen über den Status quo des Gelenkes erlaubt.

Zur Zeit arbeite man daran zu klären, in welcher Bezie-

hung die Fragmentkonzentra- tionen in den verschiedenen Körperflüssigkeiten zueinan- der stehen und welche Ver- änderungen stoffwechselbe- dingt auftreten können.

Der Frage von „Nutzen und Risiken des Teamzu- gangs in der Rheumatologie"

ist abschließend Prof. Anders 0. Bjelle von der Abteilung Rheumatologie an den Uni- versitätskliniken Götheborg nachgegangen. Dort erhielt in einer randomisierten Studie ein Teil der insgesamt 60 Pa- tientinnen die übliche Be- handlung in der Rheumaam- bulanz der Universität, wäh- rend die zweite Gruppe von einem multidisziplinären Spezialisten betreut wurde, dem auch ein Physiothera- peut, Ergotherapeut und So-

zialarbeiter angehörten. Bei der Überprüfung des Thera- pieerfolges zeigte erwartungs- gemäß die im Team behan- delte Gruppe einen deutlich besseren Status, offenbarte aber gleichzeitig individuell sehr unterschiedliche Ergeb- nisse. Als wichtigste Ergebnis- se der Studie wertete Bjelle da- her die Notwendigkeit, Be- handlungsziel und -zeiträume vorher zu definieren und Pa- tienten herauszusuchen, die voraussichtlich am meisten von einem Team profitieren können. Beachtet man diese Kriterien nicht, dann besteht, so Bjelle, die Gefahr, daß sich die Therapieziele von Patient und Team sowie auch der ein- zelnen Teammitglieder unter- scheiden.

Ruth Oberhausen

Regulationsverfahren in der Erfahrungsheilkunde

Funktionelle Einheit

von Zelle und Grundsubstanz

I

m Gegensatz zur Zellular- pathologie Virchows grün- det sich die heutige Lehre der Grundregulation auf den Humoralpathologen und Vir- chow-Gegner Rokitansky.

Dessen Erkenntnisse wurden über Eppinger und Pischinger weiterentwickelt, welcher das System der Grundregulation formulierte.

Grundregulation wird von Pischinger als „Funktionsein- heit von Kapillaren, Bindege- webszellen und der vegetativ- nervalen Endformation mit dem gemeinsamen Wirkfeld der extrazellulären Flüssig- keit" definiert. Grundsub- stanz — so erklärte Prof Dr.

Heine vom Anatomischen und Klinisch-morphologischen In- stitut der Universität Witten- Herdecke —wird von Fibrobla- sten synthetisiert und definiert sich als das die Zellen umge- bende, interzelluläre Medium, auch Matrix genannt.

Verschiedene Noxen grei- fen störend in Struktur und Funktion dieser Matrix ein.

Folgen sind mangelnde Zell- ernährung und Aufstau von Schlackenstoffen. Letztend- lich muß auch der Tod als ei- ne durch Noxen gestörte ge- netisch fixierte Determinante gesehen werden. Der thera- peutische Ansatz in der Be- handlung chronischer Er-

krankungen muß daher stets auf Zelle und Grundsubstanz gleichermaßen gerichtet sein.

Aus dieser Überlegung her- aus können auch Arzneimit- teltests in vitro ohne Matrix nicht ohne weiteres auf den menschlichen Körper über- tragen werden.

Grundregulation bedeutet das Ergebnis der Anpassung eines Organismus auf die In- formationen von Endokrini- um, Vegetativum etc. ohne Differenzierung deren Wer- tigkeit. Das heißt, Reaktio- nen im Sinne einer Reizan- passung können sich auch ne- gativ für den Organismus aus- wirken. Schädigende Einflüs- se verursachen ein Ungleich- gewicht des Regulationsgefü- ges. Dem entgegenzuwirken ist — wie Frau Dr. Draczynski aus Köln ausführte — Aufgabe der Regulationstherapie.

Eine penible Anamnese und Befunderstellung stehen am Anfang der Erfassung ei- ner Patientenpersönlichkeit.

Statt eines schematisierten Behandlungskonzeptes be- dient sich die Regulations-

therapie zunächst bestimmter Untersuchungsmethoden zur Austestung der individuellen Reaktionsbereitschaft eines Patienten auf verschiedene Reize. Diese heute haupt- sächlich im Bereich der Er- fahrungsmedizin angewand- ten Verfahren sind beispiels- weise Thermographie und Ionometrie.

Bei vielen chronischen Er- krankungen zeigt sich — in den letzten Jahren in der Be- völkerung prozentual enorm zunehmend — ein Ausbleiben der Reaktion eines Organis- mus auf diverse Reize, eine

„Reaktionsstarre". Dies ist als Warnsignal anzusehen, da von einer weit über die Norm hinausgehenden Bereitschaft, an bestimmten schweren Lei- den oder Tumoren zu erkran- ken, auszugehen ist.

Therapieziel ist eine Überwindung der Reaktions- starre des Patienten und da- mit eine Behandlung der Krankheit schon im Vorfeld ihrer Entstehung. Frau Dr.

Draczynski: „Die meisten so- genannten vegetativen Dysto-

nien gehen einer Organer- krankung voraus."

Die Regulationstherapie bedient sich hierbei verschie- dener Möglichkeiten, bei- spielsweise der des unspezifi- schen Anstoßes des Immun- systems durch Blütenpollen.

Von ihrem Denkansatz her dient sie dem Umdenken des Patienten, zur Erziehung sei- ner gesundheitlichen Eigen- verantwortlichkeit und schließlich der Kostenreduk- tion im Gesundheitswesen.

Akute Erkrankungen be- dürfen der Behandlung durch entsprechende allgemeingül- tige Therapie. Langzeiter- krankungen dagegen können nur aus der Erkenntnis der individuellen Patientenpatho- logie heraus behandelt wer- den. So kann nicht von einer Konkurrenz der „Schulmedi- zin" und der „Erfahrungsme- dizin", sondern einer notwen- digen Ergänzung alternativer Heilmethoden gesprochen werden.

Nach Vorträgen im Rah- men des Fachpressegesprächs

„Grundsubstanz (Matrix) und Zelle als funktionelle Einheit"

am 1. Juli 89 in Nizza, unter- stützt von der Firma Bio-Na- turkraft Biologische Präparate GmbH, 8011 Poing.

Dr. med.

Johannes Linsmeier Dt. Ärztebl. 86, Heft 42, 19. Oktober 1989 (83) A-3107

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