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Hiteh, der Date Doktor

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Academic year: 2022

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Hiteh, der Date Doktor

Alex "Hitch" Hitchens (Will Smith), genannt der "Date-Doktor", ist New Yorks erfolgreichster Hei- ratsvermittler und Meister seines Fachs. Er verschafft jedem noch so mittelmäßigen Typen ein Ren- dezvous mit dessen Traumfrau. sein Erfolgsgeheimnis?

"So richtig Spaß macht Tanzen auch nur, wenn man sich voll und ganz seinen eigenen, von anderen vielleicht nicht ganz verstandenen, Gefüh- len hingibt und nicht, wenn man versucht die Coolness eines Leinwand-Adonis zu kopieren"

Hitch weiß, was Frau- en wünschen und hat alle Tricks drauf.

Dank seiner genialen Flirt-Tipps und guten Kontakten arrangiert Hitch seiner männli- chen Kundschaft Ver- abredungen mit den heißesten Ladys der Stadt, wie der schö- nen Millionärserbin Allegra Cole (Amber Valletta), die erst kürzlich zur "Sexiest Woman Alive" ge- wählt wurde. Hitchs Motto: Spätestens beim dritten Date ist die Frau erobert.

Leider gibt es immer wieder trau- rige Fälle wie Albert (Kevin James, Paketfahrer Doug aus der Erfolgs- serie "King of Queens"), die trotz massivem Nachhilfeunterricht in Sachen "Wie baggere ich erfolg- reich eine Frau an?" so gar nicht an Esprit gewinnt und Hitch an den Rand der Verzweiflung führt.

Zu allem Überfluss schleicht sich auch noch die mit allen Wassern gewaschene Journalistin Sara (Eva Mendes aus "Training Day") undercover in Hitchs Agentur ein, um hinter das Geheimnis seiner berühmt berüchtigten Trainings- kurse zu kommen. Nach einigen persönlichen Enttäuschungen glaubt Sara - wie Hitch - nicht mehr an die große Liebe und begegnet romantischen Bezie- hungen mit ernüch- terndem Zynismus.

Ironischerweise macht beide genau diese Einstellung wie geschaffen fürein- ander. Und so findet sich der abgeklärte Profi Hitch bald auf ungewohntem Ter- rain - denn nun ist auch ER scheinbar hoffnungslos verliebt und benimmt sich in Saras Gegenwart ge- nauso unbeholfen und ungeschickt wie seine Klienten ...

Welchem Film-Genre wäre wohl das typi-

sche erste Date zuzuordnen? Dem Liebesfilm wohl nur in absoluten Ausnahmefällen, schon eher Co- medy, wenn's mal besser läuft, wird es vielleicht ein Thriller oder an einem schlechten Tag der pure Hor- ror. Eine mannig- faltige Gefühls- weit, die Regisseur Tennant geschickt für sich auszu- nutzen weiß. Die Stimmung wech- selt im Sekunden- takt, die Figuren durchleiden die Hölle auf Erden, bevor sie kurz himmelhoch jauchzen um dann von der nächsten Klippe zu stür- zen. Man kommt gar nicht dazu, darüber nachzudenken, ob das - Gesehene langweilig sein könnte, viel zu dicht werden abwechselnd die Gag- und Uebesraketen ge- zündet.

Hilfreich wirkt es sich dabei aus, dass auf der Leinwand zwei Paare, deren Geschichten gegensätzlicher nicht sein könnten, agieren und so die Szenen noch abwechslungsrei- cher werden.

Selbst das beste Drehbuch allein kann jedoch noch keinen guten Film garantieren, die Schauspie- ler entscheiden, ob eine abstruse Situation peinlich oder lustig wird, ob die schönste Uebeserklärung als hohle Phrase verpufft oder zu Tränen rührt.

Die beiden Hauptdarsteller Will Smith und Kevin James gehen ausnahmsweise Mal nicht auf Nummer sicher, sondern wildern jeweils ein wenig im Metier des anderen.

So gibt Smith neben dem ab-

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geklärten Charmeur auch Mal den Klassenkasper und James spielt nicht nur seine Paraderol- le als trotteligen, aber

sympathischen, Loser routiniert herunter, er ist es nämlich, der dem allwissenden Hitch end- lich die Augen öffnet und den Glauben an die Liebe zurückgibt. Zumin- dest Smith sollte sein in Ansätzen durchaus vorhandenes komödian- tisches Talent noch ein wenig trainieren, bevor er den bekannten Pfad des coolen Helden das nächste Mal verlässt, um sich mit aufgebläh- tem Gesicht (Folge einer

Muschelvergiftung) als Elefant im Pillenladen auszutoben. Vor allem im Vergleich zur Leichtigkeit James, der auch in den albernsten Szenen noch großes Schauspiel zeigt, wirkt er noch zu bemüht.

Wie nebenbei geht der Film dabei auch Themen an, die man nicht unbedingt in einer romantischen Komödie erwartet. Hitch möchte Sara (Eva Mendes) ihren spa- nischen Wurzeln näher bringen und fährt mit ihr nach Ellis Island

(die Insel vor New York, auf der die europäischen Einwanderer

"empfangen" wurden) um ihr die Unterschrift ihres Ururopas zu zei- gen. Gerade in der "neuen" Zeit, in der die Vereinsamung in den

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Großstädten weiter voranschrei- tet, wird die eigene Vergangenheit immer wichtiger.

Natürlich bleibt "Hitch" trotz allem eine reine Komödie: Sara fängt an zu weinen als sie das Dokument betrachtet. Ihr Verwandter war der "Schlachter von Paris", ein Fleischspalter dessen Kunden keine Tiere waren.

Ein großes Plus aber bleibt für die mutige Richtung, auch wenn Smith, der sich seine Filmpartne- rin selbst aussuchen durfte, auf eine "weiße" Frau verzichtete,

weil für große Teile des zahlen- den Publikums ein Kuss zwischen Schwarz und Weiß immer noch abschreckend ist. Immerhin bleibt Smith auch hier nicht komplett unkritisch, sondern äußert diese

Problematik zumindest in Inter- views.

Natürlich hat eine ro- mantische Komödie dieser Art ein Happy End. In diesem Fall ist der Zuschauer aber nicht nur er- leichtert, weil sich die Protagonisten alle verliebt in die Arme fallen, sondern auch weil die Date- Regeln aufgehoben werden und zur al- ten, aber trotzdem beruhigenden, "Sei wie Du bist"-Moral zurückgekehrt wird.

Eilig werden die Tipp-Mitschrif- ten im Zuschauerraum, je nach Geschmack, aufgegessen oder weggeschmissen, die Zukunft als Will Smith-Imitator, immerhin ha- ben zumindest die Männer in der Heimlichkeit des dunklen Kinosaa- les fast zwei Stunden lang geübt, noch einmal gründlich überdacht und wenn man genau überlegt:

So richtig Spaß macht Tanzen auch nur, wenn man sich voll und ganz seinen eigenen, von anderen vielleicht nicht ganz verstandenen, Gefühlen hingibt und nicht, wenn man versucht die Coolness eines Leinwand-Adonis zu kopieren.

Eine Komödie - sehr romantisch, sehr komisch -, der man trotz kühler Hollywood-Berechnung und Formelhaftigkeit einfach glauben und das Prädikat "ehrlich" verlei- hen möchte.

HItdI,

derDate Doktor USA 2005

Regie: Andle Tennant

MIt:WII15mIth,EvaMendes,Kevln James, Amber Valletta, Michael Rapaport

Dauer:117Minuten

alle Fotos (c) by SonyPictures

"Welchem Film-Gen- re wäre wohl das typische erste Date zuzuordnen? Dem Liebesfilm wohl nur in absoluten Ausnah- mefällen, schon eher Comedy, wenn's mal besser läuft, wirdes vielleicht ein Thril- ler oder an einem schlechten Tag der pure Horror. "

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