Der Vergänglichkeit ein Schnippchen schlagen will Raymond E. Waydelich. Er eröffnete Ende Juni im Mu- seum für Sepulkralkultur in
Kassel eine Ausstellung mit dem Titel „Memoria – 3790 nach Christus“. Dort zeigt der elsässische Künstler Gegen- stände der Technik und des Konsums, die seiner Ansicht nach im Jahr 3790 archäologi- sche Fundstücke sein können, wie zum Beispiel in Mar- mor versteinerte Staubsau- ger, dreckverkrustete Bücher, Jeans und Barbiepuppen.
3790 Interessierte können sich durch den Kauf einer so-
genannten Memoria-Kapsel an dem Projekt beteiligen.
Die Kapseln sollen am 14.
September auf dem Luther- platz in Kassel in einer „Gruft der Zukunft“, einem Betonsarkophag mit meterdicken Au- ßenwänden, begra- ben werden.
Was in den 30 cm langen Aluminium- Hülsen (Durchmes- ser: fünf Zentime- ter) Platz findet, soll der Phantasie des einzelnen überlas- sen bleiben. Es kön- nen eine schriftliche Botschaft an die Nachfahren, Fotos oder persönliche Gegenstände sein.
Wenn die Entschei- dung gefallen ist, wird die Kapsel mit einem endgültig schließenden Dek- kel versehen. Welche Nach- richt an die Zukunft sie hütet, fördert dann möglicherweise wieder eine Bergung ans Tageslicht – im Jahr 3790 nach Christus.
Die Memoria-Kapseln können zum Stückpreis von 100 DM zuzüglich Versandko- sten erworben werden. Weite- re Informationen und Bezug:
Edition Deutscher Ärzte-Ver- lag, Telefon 0 22 34/70 11- 3 24, Fax 70 11-4 76. Kli
A-2213 Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 34–35, 25. August 1997 (57)
V A R I A FEUILLETON
Memoria-Kapseln für das Jahr 3790
Eine phantastische Reise in die Zukunft
Mögliche Ausgrabungsgegenstände im Jahr 3790
nach Christus Foto: Katalog
Am 18. Oktober soll welt- weit jeweils um 19.30 Uhr Ortszeit unter dem Motto
„Stimmen für Hospize“ Hän- dels „Messias“ erklingen. Zur Teilnahme an diesem Weltre- kordversuch ruft unter ande- rem auch die Deutsche Hos- piz Stiftung auf.
Um auch in Deutschland den „Messias“ am 18. Ok-
tober möglichst oft erklingen zu lassen, eröffnet die Deutsche Hospiz Stiftung ab sofort eine Ideen-Börse für alle Interessierten und För- derer. Weitere Informa- tionen: Deutsche Hospiz Stiftung, Hohle Eiche 29, 44229 Dortmund, Telefon 02 31/7 38 07 30, Fax 02 31/
7 38 07 31. WZ