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Archiv "Kritische Stimmen" (21.03.1997)

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transforaminalen epiduralen Band- scheibensequestrotomie“ behandelt werden. In wiederum 70 Prozent der Fälle lassen sich damit für die Patien- ten zufriedenstellende bis sehr gute Ergebnisse erzielen. Präoperativ be- stehende Sensibilitätsstörungen wur- den völlig behoben, Schmerzen signi- fikant reduziert.

Bei dem Verfahren wird eine Na- del bis zum Bandscheibenvorfall vor- geschoben. Über die Nadel wird ein Dilatator geschoben und über diesen wiederum eine Führungshülse, durch die das Endoskop und eine Laserfaser eingeführt werden können. Der Ope- rateur arbeitet im Epiduralraum. Bei einem frischen Prolaps können die se- questrierten Teile mit entsprechen- den Instrumenten komplett herausge- zogen werden. Ansonsten wird das Gewebe mit Hilfe des Lasers langsam entfernt. Die limitierte Nukleotomie läßt dabei das Ausmaß der Band- scheibensinterung deutlich geringer ausfallen. Dies trägt dazu bei, daß – verglichen mit der Situation nach kompletter Entfernung des Nucleus pulposus – postoperative Rücken-

schmerzen deutlich seltener sind. Die Wirkung des Eingriffs kommt laut Stücker außer durch die Dekompres- sion der Nervenwurzel auch durch ei- ne partielle Denervation mit Hilfe des Lasers zustande, darüber hinaus durch einen Abkühlungseffekt, der

durch eine fast eiskalte Spülflüssig- keit (die ebenfalls Blutungen vorbeu- gen hilft) erreicht wird. Bei während des Eingriffs möglicherweise auftre- tenden Blutungen kann außerdem der Laser zur Koagulation eingesetzt werden. Elisabeth Moosmann

A-715

P O L I T I K

Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 12, 21. März 1997 (23) MEDIZINREPORT

Kritische Stimmen

Im Gegensatz zu den Erfahrungen an der Orthopädischen Klinik der Universität Freiburg schätzen andere Arbeitsgruppen die Wertigkeit der perkutanen Laserdiskusdekompression geringer ein. Ein Beispiel dafür ist eine Studie von Dr. Reinhard Steffen (Orthopädische Universitätsklinik Bo- chum), die zur Veröffentlichung im Fachjournal „Spine“ angenommen wor- den ist. Hierbei handelt es sich um einen prospektivenVergleich zwischen 69 Patienten, die nach erfolgloser konservativer Therapie eines Bandscheiben- vorfalls entweder mittels Chemonukleolyse oder per Laser behandelt wor- den sind.

Das Ergebnis zeigt eine deutliche Überlegenheit der Chemonukleolyse.

Während mittels Laser nur bei 31 Prozent der Patienten ein optimaler be- ziehungsweise guter Behandlungserfolg erzielt werden konnte, waren es in der Chemonukleolyse-Gruppe 53 Prozent. Bei 31 Prozent der Laser-Patien- ten war letztlich dennoch ein offener chirurgischer Eingriff erforderlich, nach Chemonukleolyse nur in 14 Prozent der Fälle. Deutliche Unterschiede zwischen beiden Verfahren vermerkten die Untersucher auch hinsichtlich Symptomdauer, Lähmungen und Sensibilitätsstörungen. zyl

Stoffwechselvorgänge sowie Pro- zesse der Signalübermittlung inner- halb und zwischen Zellen zu erfassen, ohne dabei die Zellfunktionen zu stören beziehungsweise die Zellen selbst zu zerstören, wird mit Hilfe eines neuartigen Sensorsystems möglich, das am Institut für Immunbiologie der Universität Freiburg entwickelt wurde.

Das sogenannte PhysioControl-Micro- system erlaubt nach Angaben von Prof. Bernhard Wolf unmittelbar par- allel zur störungsfreien Detektion phy- sikochemischer Parameter die elektro- nenmikroskopische Darstellung der im System kultivierten Zellen.

Eine Zukunft sieht Wolf für das PhysioControl-Microsystem, das in Kooperation mit dem Freiburger Mi- krochiphersteller ITT Intermetall entwickelt worden ist, nicht nur in der zellbiologischen und biomedizini- schen Grundlagenforschung, sondern unmittelbar in der medizinischen Dia- gnostik und Therapieplanung, der

Toxikologie, Arzneimittelentwick- lung und in der Umweltforschung. Ei- ne besonders wichtige Anwendungs- möglichkeit sieht Wolf in der Onkolo- gie. Vom individuellen Patienten ge- wonnene Tumorzellen können – vor Anwendung einer Chemotherapie – angezüchtet und mit Hilfe des Sensor- systems auf ihre Sensibilität bezie- hungsweise mögliche Resistenz ge- genüber den einzelnen Zytostatika getestet werden.

Testsubstanzen

Kernstück des PhysioControl- Microsystems ist die sogenannte Kul- tur- und Reaktionskammer. Sie nimmt Zellen auf, die beliebig vorkul- tiviert sein können. Die Kammer ist mit Mikrosensoren und Mikroelek- troden ausgestattet, die unter ande- rem Temperatur, pH-Wert, Mem- branpotentiale, Ionenströme und -ge-

halt sowie den Gehalt an Sauerstoff oder applizierter Testsubstanzen mes- sen. Dabei ermöglicht die Beschaffen- heit der Mikrosensoren einen direk- ten Kontakt mit den Zellen, ohne daß dadurch Störungen der intra- oder in- terzellulären Funktionsdynamik ver- ursacht würden. Die Anordnung macht es deshalb möglich, die Reakti- on von Zellen auf unterschiedliche, vorher definierte Einflußfaktoren, de- nen sie in der Kultur- und Reaktions- kammer ausgesetzt werden, durch die dynamische Erfassung unterschiedli- cher essentieller Parameter genau zu detektieren. Mit Hilfe einer parallelen Datenverarbeitung werden die ge- wonnenen Meßwerte unmittelbar verrechnet und dargestellt.

Die zusätzliche Ausstattung der Kammer mit einem entsprechenden Mikroskop-Fenster ermöglicht dar- über hinaus die gleichzeitige Beob- achtung morphologischer Verände- rungen. Elisabeth Moosmann

Mikro-Lauschangriff auf die Zellen

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