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Archiv "Signal: Tag der Niedergelassenen" (22.05.2009)

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A1020 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 106⏐⏐Heft 21⏐⏐22. Mai 2009

P O L I T I K

tungssystematik künftig gewählt wird“, sagte Köhler. Diese müsse aber unter anderem an folgenden Kriterien ausgerichtet werden:

einfache und nachvollziehba- re Grundlagen für Ärzte, Patienten und Krankenkassen

Verwendung des Geldes dort, wo der Nutzen am größten ist, mit entsprechenden Anreizen

Orientierung an der Morbidität Abkehr von der Pauschalierung und Wiedereinführung der Einzel- leistungsvergütung

Bindung von Teilen der Vergü- tung an Qualitätsindikatoren.

Darüber hinaus nutzte Köhler die Vertreterversammlung, um über die zurückliegenden Beschlüsse im (Er- weiterten) Bewertungsausschuss zu informieren. Vor weiteren als den gefassten Korrekturbeschlüssen zur Honorarreform warnte er allerdings:

„Wir haben noch keine abschließen- den Daten zum ersten Quartal 2009 vorliegen.“ Diese gelte es aber ab- zuwarten, bevor man noch mehr Änderungen vornehme.

Köhler wies aber darauf hin, dass die Diskussion um die Kluft zwi- schen dem Orientierungswert von 3,5 Cent und dem EBM-Kalkulati- onswert von 5,11 Cent erneut im Bewertungsausschuss geführt wer- de. „Ich bin nicht so verrückt zu glauben, dass wir noch einmal zehn Milliarden Euro mehr bekommen“, sagte der KBV-Chef. Aber es werde

zumindest über eine neuerliche Kos- tenüberprüfung diskutiert.

Ein weiterer Knackpunkt ist, dass noch in diesem Sommer weit- reichende Honorarbeschlüsse für das Jahr 2010 fallen sollen. Doch um die Datengrundlagen und die Methodik zur Ermittlung des mor- biditätsorientierten Behandlungs- bedarfs gibt es immer noch gravie- rende Diskussionen. Nach Darstel- lung Köhlers bemängeln die Kas- sen, dass die vorliegenden Daten auf der Basis von Erhebungen in vier KVen zu wenig aussagekräftig

sind. Sie fürchten außerdem Verzer- rungen durch sogenannte Up- und Rightcodingeffekte in den Jahren 2008 und 2009.

Erhebliche Probleme bereitet auch die gesetzlich vorgeschriebene Festlegung des bundesweit einheit- lichen Behandlungsbedarfs. Köhler geht mittlerweile davon aus, dass man eine Konvergenzphase bis zum Jahr 2013 zur Angleichung benötigt.

Er bat die Vertreterversammlung eindrücklich darum, ihn für die Ver- handlungen mit den Krankenkassen zu diesen Punkten nicht durch Beschlüsse einzuengen. Diesem Wunsch kamen die Delegierten nach, allerdings nicht ohne Kritik.

Dass man einen bundeseinheit- lichen Orientierungswert festgelegt habe, aber nun so rasch keinen bun- deseinheitlichen Leistungsbedarf fi- xieren wolle, sei ein großes Pro- blem, befand Dr. med. Klaus Ende- rer, Vorstand der KV Nordrhein:

„Diesen Bruch in der Systematik der Honorarreform können wir nicht fünf Jahre aushalten.“ Das kri- tisierte auch Dr. med. Wolfgang- Axel Dryden, Vorstand der KV Westfalen-Lippe. Die Versorgung von Patienten müsse bei gleicher Morbidität überall gleich vergütet werden. Man könne nicht den histo- risch gewachsenen Bedarf einfach

weiterentwickeln.

Heike Korzilius, Sabine Rieser Zu verzweigt sei-

en die Regelungen zur Kostendämp- fung bei Arzneimit- teln, befand KBV- Vorstand Dr. med.

Carl-Heinz Müller.

SIGNAL: TAG DER NIEDERGELASSENEN

Bis zur Bundestagswahl sind es nur noch rund vier Monate – eine Zeitspanne, die die KBV nutzen will, um ihre Konzepte zu präzisieren und der Poli- tik deutlich zu machen, was notwendig ist. Der nächste wichtige Termin dafür ist der Tag der Nie- dergelassenen im Rahmen des Hauptstadtkon- gresses am 29. Mai in Berlin.

„Beim Tag der Niedergelassenen wollen wir die Sorgen und Nöte sowie die Anregungen unserer Mitglieder aufnehmen und zugleich darstellen, was unsere Ziele für die nächste Zeit sind“, sagte KBV-Vorstand Dr. med. Carl-Heinz Müller gegen- über dem Deutschen Ärzteblatt. Müller weiter: „Es ist wichtig, den Vertragsärzten zu signalisieren, dass sie eine Organisation haben, die sie vertritt und die im Dialog mit ihnen die Zukunft gestalten will.“ Dazu soll unter anderem ein Manifest mit

Forderungen der Ärzte dienen, das derzeit ge- meinsam erarbeitet wird.

Am 3. Juli folgt der Kassenärztetag, ebenfalls in Berlin. An diesem Tag sollen sogenannte Wahl- prüfsteine vorgelegt werden. Der KBV-Vorstands- vorsitzende, Dr. med. Andreas Köhler, dazu: „An- hand dieser Wahlprüfsteine können sich die Ver- tragsärzte und -psychotherapeuten, aber auch die rund 500 000 Mitarbeiterinnen in den Praxen ein Bild davon machen, wie welche Partei mit der am- bulanten Versorgung umzugehen gedenkt.“ Die KBV will kämpfen – für eine einheitliche ambulan- te Versorgung und für den ungeteilten Sicherstel- lungsauftrag der Kassenärztlichen Vereinigungen.

Sie will dies gemeinsam mit den Ärzten und Pa- tienten tun, um auch in Zukunft die Versorgung

gestalten zu können. JM

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