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Waschen von Wurzelgemüse und Kartoffeln

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Academic year: 2022

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NACHERNTETECHNOLOGIE

• • • • • . . . • . • . • . • . . . . • • . . . • . . • . • . . . • . • . . . • . . • . • . . . . • . . • . . . • • . . .

Martin Geyer und Bernd Oberbarnscheidt, Potsda m-Bornim

Waschen von Wurzelgemüse und Kartoffel n

Reduzierung der mechanischen Belastungen in Trommelwaschmaschinen

Wurzelgemüse und Kartoffeln werden überwiegend in Trommelwaschmaschinen gewaschen. Dabei sollen Reinigungsgut

und Verunrein igung mit H i lfe der Reini­

gungslösung mögl ichst schonend ge­

trennt werden. Häufiges Problem ist das Auftreten mechanischer Belastungen, da diese zu Qual itätseinbußen am gewa­

schenen Produkt führen. Durch den Ei nbau eines "Bremssegels" konnten sowohl die Anzahl der mechanischen Belastungen als auch die maximalen Kräfte deutlich verringert werden.

D

feln werden vor der Verarbeitung ge­ie meisten Wurzelgemüse und Kartof­

waschen. Reinigungsgut und a n haftende Verunreinigungen sol len mit H i lfe der Rei­

n igungslösung getrennt werden. Für d ie­

se Trennung ist eine bestim mte Menge a n Energie notwendig, u m die Haftkräfte zwi­

schen Gem üse oder Kartoffeln und Sch mutz zu überwinden.

an Trommelwaschmaschinen ist es, eine möglichst große Produ ktmenge in kurzer Zeit kostengünstig zu reinigen. Qualitäts­

sichernde Maßnahmen durch eine scho­

nendere, dem Prod ukt a ngepaßte Reini­

gung werden a ufgrund des hohen Ko­

stend ruckes wen ig berücksichtigt.

U ntersuch u ngen in der Praxis zeigen a ber, daß Speisekartoffel n vermeh rt schwarzfleckig und Möhren häufig gra u und unansehnlich vermarktet werden, was auf zu hohe mechanische Belastun­

gen schließen läßt.

Im Rah men dieses Beitrages werden Art und Höhe der mechanischen Bela­

stungen, wie sie bei der Wäsche in Trom­

melwaschmaschi nen entstehen, aufge­

zeigt und eine Möglichkeit zur Red uzie­

rung d ieser Belastu ngen d u rch Einba u eines neuartigen ,. B remssegels" vorge­

stellt.

Erfassung der Belastungen

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Die Versuche erfolg-

1 ten i n einer Ver-

suchstrommel­

waschmasch ine mit einer Länge von 700 mm u n d 800 mm Durchmesser (0,35 m3). I m I n neren der Trommel wa ren sechs oder zwölf a b­

'---.1 gerundete M itneh­

Bild 1: Fuktionsskizze einer Trommelwaschmaschine ohne (a) und mit mer aus Sta h l blech

(b) Bremssegel mit Kantenlängen

Fig. 1: Scheme of a drum washer without (a) and with (b) brake-sail von 30 oder 100 mm a ngesch raubt. Die Ziel: Mechanische Belastungen senken U mfa ngsgeschwin­

d igkeit der Trommel kon nte zwischen 0,3 und 0,8 m/s gewäh lt werden. Als gut sta n­

dard isierba res Versuchsgut wurden

gleich große Kartoffel n ausgewählt. Für die Versuchstrommel lag die geeignete Befü llung zwischen 20 und 60 kg, was ei­

nem Befü llu ngsgrad zwischen 1/8 und 113 entsprach . Zur Beobachtung der Be­

wegung im I nneren der Trommel war die Vorderseite mit einer Plexiglasschei be versehen .

Die mechanischen Belastungen wur­

den mit H ilfe der Druckmeßkugel PMS- 60 erfaßt [ 1 ] . M it jed e r Einstellung wur­

den fünf Wiederholungen mit etwa 70 s Meßzeit erfaßt, d ie B elastungen errech­

net und jeweils a uf eine Minute Laufzeit oder a uf eine U m d re h ung bezogen . l n d e r Auswertung wurden a l l e Belastungen ü ber 60 N, was einem freien Fall von mehr als 10 cm a uf eine Stahlplatte ent­

spricht, u nd d ie M ittelwerte der Maximal­

kräfte berücksichtigt.

Bremssegel reduziert mechanische Belastungen

Die Kartoffeln befa nden sich als Hauf­

werk in Form eines Zyli ndera bschnittes in der Trom mel. D u rch d ie Rotation der Trommel wurden die Ka rtoffeln infolge der Reibung und unterstützt d u rch die M itnehmer in D rehrichtung ausgelenkt ( Bild 1 a) . I m günstigsten Fal l rollten die Ka rtoffel n entlang des Schüttwinkels bis zur Trom melsohle, von wo sie erneut ent­

lang der Trom melwand nach oben tra ns­

portiert wurden. Man kan n davon ausge­

hen, daß d ie Reinigung dabei umso in­

tensiver ist, je hä ufiger d ieser Kreis je Zeiteinheit d u rchla ufen wird und je hä ufi­

ger d ie Knollen an den Waschd üsen vor­

beigefü h rt werden .

Höhere Belastungen traten immer dann a uf, wen n die a brol lende Druck­

meßkugel gegen einen sich entgegen der Die Wäsche von Wurzelgem üse und Kar­

toffeln erfolgt ü berwiegend mit Trommel­

waschmaschinen. Die Reinigungswir­

kung wird dabei d u rc h d ie Art und d ie Abmessungen der Trom mel, den Fül­

lungsgrad, d ie Trommeldrehza hl, die Ver­

weilzeit und den Wassereinsatz (Verfah­

ren , Menge, Wasserdruck, Düsenart, -a n­

zah l , -anord n ung) beeinflußt. Eine der wichtigsten Anforderungen aus der Praxis

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• ohne

0,6 Bremssegel,

6 Milnehmer (100mm);

wilhout brake-sail,

Dr. Martin Geyer ist Leiter der Abteilung

" Technik im Gartenbau " am Institut für Agrartechnik Bornim e. V, Max-Eyth-AIIee 1 00, 14469 Potsdam (Wissenschaftlicher Direktor.· Prof Dr. -lng. Jürgen Zaske).

Dr. Bernd Oberbarnscheidt ist Mitarbeiter dieser Abteilung.

98

Bild 2: Mechanische Belastungen ab 60 N in Abhängigkeit von Drehzahl, Mitnehmern und Bremssegel Fig. 2: Mechanical

Ioads > 60 N depen- 8,8 12,1 1 5,4 18,6

6 slals (100mm)

I!! ohne Bremssegel,

6 Mitnehmer (35mm);

withoul brake-sall,

6 slats (35mm) amit

Bremssegel,

6 Milnehmer (35mm);

wilh brake- sail, 6 slats (35mm)

ding On drum Speed, Drehzahl der Trommel in 1/mln drum speed, 11 min

slats and brake-sail '---___J

53_ Jahrgang LANDTECHNIK 2/98

(2)

· · · � · · ·

Abrollrichtung bewegenden M itnehmer oder gegen die Trommelwand prallte.

Eine Reduzierung d ieser Belastu ngen ist möglich, wenn die Abrollgeschwindig­

keit der Kartoffeln gebremst wird . H ierzu wurde ein " B remssegel" entwickelt. Das B remssegel besteht aus einer d icken , rückseitig beschwerten Kunststoffplane ( Bild 1, b) . Das Segel wurde dergesta lt in den Prod uktstrom eingehängt, daß das sch nelle Abrollen verhindert, d ie Um­

wä lzbewegung a ber n icht behindert wur­

de. Die Aufhänghöhe des Segels wurde jeweils dem Füllungsgrad der Trommel angepaßt.

Die Wirkung des Bremssegels zeigt Bild 2. Bei a l len Trommeldrehzahlen wurden mit dem Bremssegel d ie geringste An­

zah l mechanischer B elastungen ü ber 60 N und d ie kleinsten Maximalkräfte ge­

messen . Ohne Bremssegel verursachten die la ngen M itnehmer d ie höchsten Bela­

stu ngen .

Eine deutliche Zunahme der Anza h l der Stöße pro Minute wa r bei zunehmender Drehza h l bei allen d rei Einstellu ngen zu beobachten (ohne Bild). Dies ist nicht verwunderlich, da sich d ie Kartoffelum­

laufzahl i n der Schüttung d u rch d ie höhe­

re Trommeldrehzahl proportional erhöht.

Um die Frage zu beantworten , ob es mög­

l ich ist, d ie Waschzeit bei erhöhter Dreh­

zah l zu red uzieren, wurden die Belastun­

gen in Bild 2 a uf eine U mdrehung der Trommel bezogen .

E s zeigte sich, d a ß m it steigender Trom­

meldrehza h l für kurze M itnehmer ohne Bremssegel eine deutliche, a ber mit B remssegel nur eine geringfügige Zunah­

me der Anzah l der Belastungen vorlag.

Äh nliche Tendenz zeigten auch die Maxi­

malwerte. Das Bremssegel wirkte im un­

teren Drehzah l bereich a m besten. Das Segel bedeckte dabei d ie Knollen seh r gleichmäßig u n d wu rde nicht d u rch spri ngende Kartoffel n a bgehoben, wie es bei höheren Drehzahlen vorkam . Der un­

ein heitliche Verlauf mit den langen M it­

nehmern kann mit den bisher vorliegen­

den Ergebnissen nicht e rklä rt werden . l n wenig gefüllten Trommeln ist d ie An­

zah l der mechanischen Belastungen ab 60 N, d ie a uf d ie Früchte wirken, beson­

ders groß (Bild 3). Bei konstanter Dreh­

zah l wurde sowoh l ohne als auch mit B remssegel eine deutliche Verringerung der Anzahl der Belastu ngen a b 60 N mit zunehmender Füllmenge bis zu einem Befüllungsgrad von einem Drittel erreicht.

Das hängt damit zusa mmen, daß die M eßkugel weniger häufig mit den M itneh­

mern oder mit der Trommelwand zusam­

menstößt. Die Maximalkräfte sind in ihrer Ten denz uneinheitlich, was darauf zu rückzuführen ist, daß das Abrol len im unteren Bereich der Sch üttung u na bhän- 53. Jahrgang LANDTECHN I K 2/98

Bild 3: Mechanische Belastungen ab 60 N in Abhängigkeit von Füllmasse und Brems­

segel Fig. 3: Mechanical

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Ioads > 60 N depen- Füllmasse in kg bulk Ioad, kg ding an bulk Ioad and ls".•tnehmer!JSmm).Otehxahl 12,1Utmrn : e a�ata!35rnmJ,dtumii>Nd 12.1 r.p.m.l

brake-sail �---___J

gig von der Füllmasse ist, da der Schütt­

winkel immer konstant war.

Das B remssegel selbst verringerte die Anza h l der Belastungen a b 60 N bei allen Füllmassen um mehr als die Hä lfte.

Eine Steigerung der Füllmasse ü ber ein Drittel des Volumens erscheint nicht sinn­

vol l , da hierbei die einzelne Knolle selte­

ner an der Oberfläche der Schüttung er­

scheint und so a uch weniger von den Wasserstrahlen gereinigt wird .

Schlußfolgerungen

Für d ie Höhe der mechanischen Bela­

stungen sind Form und Anzahl der M it­

nehmer aussch laggebend . Bei allen Drehzahlen war die Anzahl der Stöße für lange M itnehmer größer als für kurze. Da­

mit sollten in der Praxis möglichst wenige, kleine M itnehmer in Trommelwaschma­

schinen eingesetzt werden. Sie sollten flach und am besten gepolstert sein , um den a ufschlagenden Kartoffel n eine brei­

te Aufprallfläche zu bieten.

Das Bremssegel bremst das freie Abrol­

len der Kartoffeln aus der Schüttu ng ab, d ie Anzahl und Höhe der mechanischen Belastungen konnten deutlich red uziert werden. Aus den Ergebnissen ist a bzulei­

ten, daß ein B remssegel h insichtlich Ei­

gengewicht, Material, Abmessu ngen und Aufhä ngung der Trom melfüllmasse und -d rehzahl angepaßt werden muß.

Die mechanische Belastung steigt mit zuneh mender Trommeldrehzahl, wobei die Belastungen pro Umdrehung der Trommel nur geringfügig zuneh men.

M it zunehmender Füllmenge red uziert sich d ie mechan ische Belastu ng, was hau ptsächlich darauf zurückzuführen ist, daß d ie Früchte seltener an der Periphe­

rie, sondern mehr im I n neren der Schüt­

tung kreisen. Größere Trommeln müssen hinsichtlich der optimalen Füll menge a usgelegt werden.

Durch die Verwendung des Bremsse­

gels wirkt ein An preßd ruck·auf die Schüt­

tung, was zu höherer Reibung der Früch­

te sowohl untereinander als auch am Se­

gel führt. Dad u rch ist ein besserer

Rein igungseffekt zu erwarten . Wenn im oberen, freien Bereich Flachstrahlwasch­

d üsen eingebaut werden, ist eine weitere Zunahme der Reinigungswi rkung zu un­

terstel len ( B i ld 1 b). Dam it werden auch Vertiefungen und Augen a uf der Knollen­

oberfläche gereinigt, die allein d u rch Rei­

bung nicht zu reinigen sind.

Zur Erzielung opti maler Reinigungsbe­

d i ngungen sind Trom mela bmessungen, Füllungsgrad, Maßnah m e n zur Bela­

stungsred uzierung sowie a lle Parameter im Zusammenhang m it der Verwendung von Druckwasser bei weiterfüh renden U ntersuchungen a ufeina nder a bzustim­

men.

Literatur

[1] Herold, B., I. Truppe/, G. Siering und M. Gey­

er: Beurteilung von Beschädigungsquellen bei der Ernte und Aufbereitung. Kartoffelbau 47 ( 1996), H. 7, S. 25 1-255

Sch lüsselwörter

Trommelwaschmaschine, mechanische Belastung, Wurzelgemüse , Kartoffel

Keywords

Drum washer, mechanica l Ioad, root crops, potato

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