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«Ich musste mich aus der Komfortzone bewegen»

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Academic year: 2022

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Wiedereinstieg in den Lehrberuf

«Ich musste mich aus der Komfortzone bewegen»

Vor fünf Jahren ist Cornelia Donzé in den Lehrberuf zurückgekehrt – nach zehn Jahren Familienpause. Was hat sie motiviert, wieder zu unterrichten? Wie hat sie sich auf den Wiedereinstieg vorbereitet? Mit welchem Gefühl hat sie am «ersten Schultag» das Klassen- zimmer betreten?

ROLF MARTI

Frau Donzé, wie fühlt es sich an, wieder als Lehrerin zu arbeiten?

Es fühlt sich richtig an. Die Arbeit in der Schule und meine Tätigkeit als Familienfrau ergänzen sich prima.

Die beiden Bereiche bereichern sich, auch wenn es zuweilen herausfor- dernd ist, allen Ansprüchen gerecht zu werden.

Erinnern Sie sich an Ihren «ersten Schultag»? Mit welchem Gefühl haben Sie das Klassenzimmer betreten?

Mit Respekt. Es war viel Ungewissheit dabei. Kann ich das noch? Ist mein Wissen noch aktuell? Aber als ich mit den Kindern im Kreis sass, war es, als wäre ich nie weggewesen. Die Schule hat sich verändert, klar. Aber im Kern geht es nach wie vor darum, eine Be- ziehung zu den Kindern aufzubauen, sie zu unterrichten, zu coachen, zu betreuen. Das verlernt man nicht – zumal, wenn man wie ich vier eigene Kinder hat.

«Als ich mit den Kindern im Kreis sass, war es, als wäre ich nie weggewesen», sagt Cornelia Donzé.

Was hat Sie motiviert, in den Beruf zurückzukehren?

Mit dem Älterwerden meiner Kinder entstand das Bedürfnis, wieder be- rufstätig zu sein. Aber so, dass Fami- lie und Beruf sich vereinbaren lassen.

Als Lehrerin geht das. Man kann Teil- zeit arbeiten. Und da ich leidenschaft- lich gerne unterrichte, stand mein Ent- schluss bald fest.

Wie sind Sie den Wiedereinstieg angegangen?

Herausgeber

Mittelschul- und Berufsbildungsamt Internetseite: www.be.ch/einsteiger Newsletter: www.be.ch/berufsbildungsbrief Kontakt: einsteiger@be.ch

Unterstützt durch:

Zwei Stichworte: Lehrplan 21, Digitalisierung. Wie haben Sie sich auf den Wiedereinstieg vorbereitet?

Ich habe Fachliteratur gelesen und einen Wiedereinsteigerkurs an der PHBern besucht. Was den Lehrplan 21 betrifft: Die Einführungskurse an der PHBern begannen just zum Zeit- punkt meines Wiedereinstiegs. Das war optimales Timing. Etwas schwe- rer tue ich mich bis heute mit der Digi- talisierung. Doch während der Schul- schliessung im Frühling habe ich viel dazu gelernt – nicht selten von mei- nen eigenen Kindern.

Wie wichtig war das Kollegium in der Anfangsphase? Wurden Sie unterstützt und begleitet?

Für mich war es toll, auf ein so wohl- wollendes Kollegium zu treffen. Mei- ne Teampartnerin und der Schulleiter unterstützen mich wo immer nötig.

Zu Beginn stellte ich viele Fragen, es fand ein intensiver Austausch statt.

Das war sehr hilfreich. Wichtig ist, dass man auf die Kolleginnen und Kollegen zugeht – aber auch, dass

man an den Wert der eigenen Erfah- rungen glaubt. Zu Beginn will man al- les Neue aufnehmen. Das weckt auch die Lust, sich im Rahmen von Kursen und Weiterbildungstagen intensiver damit zu beschäftigen.

Welchen Tipp geben Sie Kolleginnen und Kollegen, die den Wieder­

einstieg erwägen?

Diskutiert mit Menschen eures Ver- trauens, malt euch die künftige Stelle aus. So wird der Wunsch konkreter, der Prozess kommt ins Rollen. Da- nach heisst es loslegen. Macht Schul- besuche, geht zur Beratungsstelle der PHBern, absolviert einen Workshop für Wiedereinsteigende, nehmt Stell- vertretungen an. So kehrt das Gefühl für den Beruf rasch zurück. Und es entsteht ein Netzwerk, das beim Fin- den der passenden Stelle hilft.

Angebote für Wiedereinsteigende

Die PHBern bietet Lehrpersonen, die sich den Wiedereinstieg in ihren Beruf überlegen, telefonische oder persönliche Beratungen an (031 309 27 26 / therese.vonarb@phbern.ch). Der Wiedereinstieg wird durch Einzelcoachings und spezifische Workshops unterstützt. Das Angebot der PHBern ist auch ein Beitrag gegen den Lehrpersonenmangel.

www.phbern.ch/weiterbildung

› Weiterbildungsthemen › Berufsbiografien

Da ich keinen finanziellen Druck hatte, musste ich mich aus der Komfortzo- ne bewegen … (lacht). In Spiez gibt es eine Beratungsstelle der PHBern. Die Beraterin betrachtete meine Biografie und meinte: «Sie haben nicht zehn Jahre nichts gemacht. Sie haben vier Kinder grossgezogen, eine Spielgrup- pe geleitet, Eltern im Heimunterricht unterstützt … Sie sind noch immer ein Profi.» Dieses qualifizierte Feedback war wichtig für mich. Es machte mir Mut, den Schritt zu wagen.

War es schwierig, eine Anstellung mit passendem Pensum zu finden?

Ich konnte relativ rasch Stellvertre- tungen übernehmen, zuerst in Spiez, später in Leissigen. Schliesslich bot mir die Spiezer Schule eine Festan- stellung mit acht Lektionen an, was für meine damalige Situation perfekt war. Heute habe ich ein Pensum von zwölf Lektionen.

Die Schule hat sich in den letzten Jahren stark verändert.

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