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Lineare Algebra I 8. Übungsblatt

Fachbereich Mathematik WS 2010/2011

Prof. Dr. Kollross 6. Dezember 2010

Dr. Le Roux

Dipl.-Math. Susanne Kürsten

Gruppenübung

Aufgabe G1 (Lineare Unabhängigkeit)

Betrachten Sie den aus der Vorlesung bekannten VektorraumV =F(R,R)der Funktionen vonRnachR. (a) Sind die folgenden Funktionen f1,f2inV linear unabhängig?

f1(x):=ex, f2(x):=xx∈R

(b) Sind die folgenden Funktionen f1,f2,f3inV linear unabhängig?

f1(x):=sin2x, f2(x):=cos2x, f3(x) =1 ∀x∈R

(c) Sind die folgenden Funktionen f1,f2,f3inV linear unabhängig?

f1(x):=1, f2(x):=x, f3(x) =x2x∈R Zeigen Sie jeweils ihre Behauptungen.

Lösung:

(a) Ausλ1f1+λ2f2=0mitλ1,λ2∈Rfolgt für alle x ∈Rdie Gleichungλ1ex+λ2x=0. Setzt man hier fürx die speziellen Werte0und1ein, so ergibt sich das Gleichungssystem

λ1·1+λ2·0 = 0 λ1·e+λ2·1 = 0 .

Aus der ersten Gleichung ergibt sichλ1=0. Durch Einsetzen in die zweite Gleichung erhält man auchλ2=0.

Also sind f1undf2linear unabhängig.

(b) Für allex∈Rgilt bekanntlichsin2x+cos2x=1. Es ist aldo f1+f2f3=0 . D.h. f1,f2und f3sind linear abhängig.

(c) Ausλ1f1+λ2f2+λ3f3=0mitλ12,λ3∈Rfolgt für allex∈Rdie Gleichungλ1·1+λ2·x+λ3·x2=0. Setzt man hier fürxdie speziellen Werte0, 1und−1ein, so ergibt sich das folgende Gleichungssystem.

λ1 = 0

λ1 + λ2 + λ3 = 0 λ1λ2 + λ3 = 0

=⇒

λ1 = 0

+ λ2 + λ3 = 0

λ2 + λ3 = 0

=⇒

λ1 = 0

λ2 + λ3 = 0

2λ3 = 0

=⇒

λ1 = 0

λ2 + λ3 = 0 λ3 = 0

=⇒

λ1 = 0

λ2 = 0

λ3 = 0 Es gilt alsoλ1=λ2=λ3=0.

D.h. f1,f2und f3sind linear unabhängig.

(2)

Aufgabe G2 (Lineare Unabhängigkeit) (a) Zeigen Sie, dass die Vektoren

v1=

 0 4 1

,v2=

 2 3 1

,v3=

 1 2 0

im reellen VektorraumR3linear unabhängig sind.

(b) Zeigen Sie, dass die Vektoren

v1=

 0 4 1

,v2=

 2 3 1

,v3=

 1 2 0

im Vektorraum(Z/5Z)3über dem KörperZ/5Zlinear abhängig sind.

Lösung:

(a) Seienλ1,λ2,λ3∈Rmit0=λ1v1+λ2v2+λ3v3.

=⇒

2 + λ3 = 0

1 + 3λ2 + 2λ3 = 0

λ1 + λ2 = 0

=⇒

λ1 + λ2 = 0

2 + λ3 = 0

λ2 + 2λ3 = 0

=⇒

λ1 + λ2 = 0

λ2 + 2λ3 = 0

3 = 0

Daraus ergibt sich nacheinanderλ3=0,λ2=0undλ1=0.

D.h. die drei Vektoren aus der Aufgabe sind linear unabhängig.

w.z.b.w.

(b) Man geht analog zum vorherigen Aufgabenteil vor, allerdings wird jetzt inZ/5Zgerechnet.

Seienλ1,λ2,λ3∈Z/5Zmit0=λ1v1+λ2v2+λ3v3.

=⇒

2λ2 + λ3 = 0

4λ1 + 3λ2 + 2λ3 = 0

λ1 + λ2 = 0

=⇒

λ1 + λ2 = 0

2λ2 + λ3 = 0

4λ2 + 2λ3 = 0

=⇒

λ1 + λ2 = 0

2λ2 + λ3 = 0

0 = 0

Eine nicht-triviale Lösung dieses Gleichungssystems istλ2=1,λ1=4undλ3=3.

D.h. die drei Vektoren aus der Aufgabe sind linear abhängig.

w.z.b.w.

Aufgabe G3 (Direkte Produkte und direkte Summe)

(a) SeienV1,V2, . . . ,VnUntervektorräume einesK-VektorraumsV, für dieV =V1V2⊕. . .⊕Vngilt.

Zeigen Sie, dass es in dieser Situation einen Vektorraumisomorphismus zwischenV1×V2×. . .×VnundV gibt.

(b) SeienV1,V2, . . . ,VnK-Vektorräume undV=V1×V2×. . .×Vn. Weiter seii∈ {1, . . . ,n}undUi:={(0, . . . 0

| {z }

i−1−mal

,v, 0, . . . , 0

| {z }

nimal

)|vVi}. Zeigen Sie

Uiist ein Untervektorraum vonV.

• Es gibt einen Vektorraumisomorphismus zwischenUiundVi

• Es giltV=U1U2⊕. . .⊕U3. Lösung:

(a) Man betrachte die Abbildung

ϕ:V1×V2×. . .×VnV, (v1,v2, . . . ,vn)7→v1+v2+. . .+vn.

Wegen V =V1V2⊕. . .⊕Vn kann man jedes ElementvV eindeutig als Summev = v1+v2+. . .+vnmit v1V1,v2V2. . . ,vnVnschreiben.

D.h.ϕist bijektiv.

(3)

Fürv= (v1,v2, . . . ,vn),v0(v10,v20, . . . ,vn0)∈V1×V2×. . .×Vnundλ,µ∈Kgilt

ϕ(λv+µv0) = ϕ(λv1+µv10,λv2+µv20, . . . ,λvn+µvn0) =λv1+µv10+λv2+µv20+. . .+λvn+µvn0

= λ(v1+v2+. . .+vn) +µ(v10+v20+. . .+vn0) =λϕ(v) +µϕ(v0). Also istϕlinear.

Da die Umkehrabbildung jeder bijektiven linearen Abbildung wieder linear ist, ist auchϕ−1linear.

Also istϕein Vektorraumisomorphismus zwischenV1×V2×. . .×VnundV.

w.z.b.w.

(b) • Man zeigt die drei Unterraumbedingungen fürUi:

(U1) DaViein Vektorraum ist, enthält er ein Nullelement0∈Vi. InV gilt dann 0= (0, . . . , 0)∈ {(0, . . . 0

| {z }

i−1−mal

,v, 0, . . . , 0

| {z }

nimal

)|vVi}=Ui.

(U2) Seienu,u0Ui, dann existieren Elementev,v0Vimit u= (0, . . . 0

| {z }

i−1−mal

,v, 0, . . . , 0

| {z }

nimal

), u0= (0, . . . 0

| {z }

i−1−mal

,v0, 0, . . . , 0

| {z }

nimal

).

DaViein Vektorraum ist giltv+v0V und damit folgt u+u0= (0, . . . 0

| {z }

i−1−mal

,v+v0, 0, . . . , 0

| {z }

nimal

)∈Ui.

(U3) Seien uUi und λ ∈ K. Dann existiert ein Element vVi mit u = (0, . . . 0

| {z }

i−1−mal

,v, 0, . . . , 0

| {z }

nimal

). Da Vi ein Vektorraum ist giltλvV und damit folgt

λu= (0, . . . 0

| {z }

i−1−mal

v, 0, . . . , 0

| {z }

nimal

)∈Ui.

Insgesamt ergibt sich, dassUi ein Untervektorraum vonV ist.

• Man betrachtet die Abbildung

f :UiVi, (0, . . . 0

| {z }

i−1−mal

,vi, 0, . . . , 0

| {z }

nimal

)7→vi.

f ist offensichtlich bijektiv und linear, also ein Vektorraumisomorphismus.

• Jedes ElementvV kann man wegen der Definition des direkten Produkts auf genau eine Weise in der Gestalt v= (v1,v2, . . .vn) = (v1, 0, . . . 0) + (0,v2, 0, . . . , 0) +. . .+ (0, . . . , 0,vn)

mitv1V1,v2V2, . . . ,vnVnschreiben. Die rechte Seite der Gleichung hat die Form einer allgemeinen Summeu1+u2+. . .+unmitu1U1,u2U2, . . . ,unUn. Jedes Element ausV lässt sich also auf eindeutige Weise als so eine Summe schreiben.

D.h. es giltV =U1U2⊕. . .⊕Un.

w.z.b.w.

Aufgabe G4 (Lineare Abbildungen und lineare Unabhängigkeit)

Seiϕ:VWeine lineare Abbildung undv1, . . . ,vnV. Zeigen Sie: Sind die Bilderϕ(v1), . . . ,ϕ(vn)linear unabhängig, so sind auchv1, . . . ,vnlinear unabhängig.

Lösung: Seienλ1, . . . ,λn∈Kmitλ1v1+. . .+λnvn=0. Dann gilt wegen der Linearität vonϕ 0=ϕ(0) =ϕ(λ1v1+. . .+λnvn) =λ1ϕ(v1) +. . .+λnϕ(vn). Wennϕ(v1), . . . ,ϕ(vn)linear unabhängig sind, folgt hierausλ1=. . .=λn=0.

Damit sind auchv1, . . . ,vnlinear unabhängig.

w.z.b.w.

(4)

Hausübung

Aufgabe H1 (Komplexe Zahlen)

(a) Zeigen Sie, dassCeinR-Vektorraum ist. Überlegen Sie sich hierzu zuerst die Abbildungsvorschriften für die Addi- tion und die skalare Multiplikation in einer geeigneten Schreibweise.

(b) Seiz=a+i beine komplexe Zahl. Zeigen Sie, dass die komplexe Multiplikation mitz ϕz:C→C,z07→z·z0

eine lineare Abbildung ist.

Lösung:

(a) Die komplexen Zahlen sindC=R2mit den Operationen aus Tutorium 6 Aufgabe G1. Die Addition und die Skalare Multiplikation haben dann die Gestalt

+:R2×R2→R2,

x1 y1

,

x2 y2

7→

x1+x2 y1+y2

· :R×R2→R2,

λ, x

y

7→

λx λy

.

Da dies dieselben Operationen sind wie imR-VektorraumR2übertragen sich alle Eigenschaften sofort aufC.

D.h. auchCist einR-Vektorraum.

(b) Seienz1,z2∈Cundλ12∈R. Dann gilt wegen der Distribitivität, Assoziativität und Kommutativität der Opera- tionen in den komplexen Zahlen (Cist ein Körper):

ϕz1z1+λ2z2) =z1z1+λ2z2) =1z1+2z2=λ1z z1+λ2z z2=λ1ϕz(z1) +λ2ϕz(z2). D.h.ϕz ist linear.

w.z.b.w.

Aufgabe H2 (Basis)

Bestimmen Sie für den von den Vektoren

 1 2 1

−3

 ,

 1 3 2 4

 ,

 3 2

−1

−2

 ,

−2

−2 0 1

 und

 2

−1

−3 0

imR4aufgespannten linearen Teilraum eine Basis.

Lösung: Wir betrachten die Matrix, welche die gegebenen Vektoren als Zeilenvektoren enthält und bringen diese mit Hilfe des Gaußalgorithmus auf Stufenform. Die Zeilen der Entstehenden Matrix, welche nicht Null sind, sind dann laut Vorlesung die gesuchten Basisvektoren.

1 2 1 −3

1 3 2 4

3 2 −1 −2

−2 −2 0 1

2 −1 −3 0

  

1 2 1 −3

0 1 1 7

0 −4 −4 7

0 2 2 −5

0 −5 −5 6

  

1 2 1 −3

0 1 1 7

0 0 0 35

0 0 0 −19

0 0 0 41

  

1 2 1 −3

0 1 1 7

0 0 0 35

0 0 0 0

0 0 0 0

Die Vektoren

 1 2 1

−3

 ,

 0 1 1 7

 und

 0 0 0 35

bilden somit eine Basis des betrachteten Untervektorraums vonR4.

Aufgabe H3 (Lineare Unabhängigkeit)

Es seienn∈Nundu,v,w∈Qnlinear unabhängige Vektoren. Beweisen Sie die folgenden beiden Aussagen.

(a) u+v,u+w,v+wsind linear unabhängig.

(5)

(b) uv+w,u+vw, 5u+v+wsind linear unabhängig.

Lösung:

(a) Es seienλ1,λ2,λ3∈Qmitλ1(u+v)+λ2(u+w)+λ3(v+w) =0. Dann folgt(λ12)u+(λ13)v+(λ23)w=0.

Dau,v,wlinear unabhängig sind ergibt sich hieraus folgendes Gleichungssystem.

λ1 + λ2 = 0 λ1 + λ3 = 0 λ2 + λ3 = 0

=⇒

λ1 + λ2 = 0

λ2 + λ3 = 0 λ2 + λ3 = 0

=⇒

λ1 + λ2 = 0

λ2 + λ3 = 0

3 = 0

Aus dem letzten Gleichungssystem erhält man nacheinanderλ3=0,λ2=0undλ1=0.

Insgesamt folgt, dass die Vektorenu+v,u+w,v+wlinear unabhängig sind.

w.z.b.w.

(b) Es seienλ1,λ2,λ3∈Qmitλ1(uv+w) +λ2(u+vw) +λ3(5u+v+w) =0.

Dann folgt(λ1+λ2+5λ3)u+ (−λ1+λ2+λ3)v+ (λ1λ2+λ3)w=0.

Dau,v,wlinear unabhängig sind ergibt sich hieraus folgendes Gleichungssystem.

λ1 + λ2 + 5λ3 = 0

−λ1 + λ2 + λ3 = 0 λ1λ2 + λ3 = 0

=⇒

λ1 + λ2 + 5λ3 = 0

2λ2 + 6λ3 = 0

− 2λ2 − 4λ3 = 0

=⇒

λ1 + λ2 + 5λ3 = 0

2λ2 + 6λ3 = 0

− 2λ3 = 0 Aus dem letzten Gleichungssystem erhält man nacheinanderλ3=0,λ2=0undλ1=0.

Insgesamt folgt, dass die Vektorenuv+w,u+vw, 5u+v+wlinear unabhängig sind.

w.z.b.w.

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