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Lineare Algebra 8. Übungsblatt

Fachbereich Mathematik

M. Schneider 31.05.2012

Konstantin Pertschik, Daniel Körnlein

Gruppenübung

Aufgabe G29 (Vektorräume über endlichen Körpern)

Es seiFein endlicher Körper mitqElementen undV einn-dimensionalerF-Vektorraum.

(a) Wieviele Elemente hatV? (b) Wieviele geordnete Basen hatV?

(c) Wieviele Basen hatV?

(d) Berechnen Sie die Anzahl der Basen des(Z/3Z)-Vektorraums(Z/3Z)4. Lösung:

(a) Wir wählen eine geordnete Basis vonV. Diese hatnElemente.

Jeder Vektor vonV hat nun genau eine Darstellung als Linearkombination von Basisvektoren. Für die Koeffizienten gibt es pro BasisvektorqMöglichkeiten.

Also hatV genauqnElemente.

(b) Wir können eine geordnete Basis vonV konstruieren, indem wir mit einem beliebigen, vom Nullvektor verschiede- nen Vektor starten und dann sukzessiv weitere Vektoren dazunehmen, welche noch nicht zum Spann der bislang gewählten Vektoren gehören. Wenn wir auf diese ArtnVektoren ausgewählt haben, so haben wir eine geordnete Basis vonV. Diese soeben beschriebene Konstruktion lässt sich auf

(qn−1)(qnq)(qnq2)· · · · ·(qnqn−1)

verschiedene Arten durchführen, was somit der Anzahl der verschiedenen geordneten Basen entspricht.

(c) Zu jeder Basis gehörenn!geordneten Basen. Also gibt es

(qn−1)(qnq)(qnq2)· · · · ·(qnqn−1) n!

verschiedenen Basen.

(d) Die Anzahl der Basen des(Z/3Z)-Vektorraums(Z/3Z)4ist (34−1)(34−3)(34−32)(34−33)

4! = 80·78·72·54

24 =1010880.

Aufgabe G30 (Linearkombinationen)

Seien~a= (2,−1, 0, 4)und~b= (−1, 3, 2,−1). Entscheiden Sie welche der folgenden Vektoren Linearkombination von~a und~bsind.

(a) ~c= (3, 1, 2, 5) (b) d~= (0, 5, 4, 2) Lösung:

(a) Das Gleichungssystem~c=λ~a+µ~bhat keine Lösung, deshalb ist~ckeine Linearkombination von~aund~b.

(2)

(b) d~=~a+2~b.

Aufgabe G31 (Vektoren inR3)

Wir betrachten den VektorraumV=R3und die Vektoren

~ v1=

 0 1 1

,v~2=

 1 0 1

,v~3=

 1 1 0

 undv~4=

 1 1 1

 .

(a) Ist{v~1,v~2,v~3}linear unabhängig?

(b) Ist{v~1,v~2,v~3,v~4}linear unabhängig?

(c) Ist{v~1,v~2,v~3,v~4}ein Erzeugendensystem vonR3?

(d) Welche Teilmengen von{v~1,v~2,v~3,v~4}bilden eine Basis vonR3? Begründen Sie jeweils ihre Aussagen.

Lösung:

(a) Seienλ1,λ2,λ3∈Rmitλ1v~1+λ2v~2+λ3v~3=0. Dann ergibt sich folgendes Gleichungssystem.

λ2 + λ3 = 0

λ1 + λ3 = 0

λ1 + λ2 = 0

=⇒

λ1 + λ2 = 0

λ2 + λ3 = 0 λ2 + λ3 = 0

=⇒

λ1 + λ2 = 0

λ2 + λ3 = 0 + 2λ3 = 0 Aus dem letzten Gleichungssystem erhält man nacheinanderλ3=0,λ2=0undλ1=0.

{v~1,v~2,v~3}ist also linear unabhängig.

(b) Es gilt offensichtlichv~1+v~2+v~3−2v~4=0.

{v~1,v~2,v~3,v~4}ist also nicht linear unabhängig.

(c) Seienx,y,z∈Rbeliebig. Durch den Ansatz

x y z

=λ1v~1+λ2v~2+λ3v~3+λ4v~4mitλ1,λ2,λ3,λ4∈Rerhält man das Gleichungssystem

λ2 + λ3 + λ4 = x λ1 + λ3 + λ4 = y λ1 + λ2 + λ4 = z

=⇒

λ2 + λ3 + λ4 = x λ1 + λ3 + λ4 = y

λ2λ3 = −y+z

=⇒ 2λ3 + λ4 = x+yz

λ1 + λ3 + λ4 = y

λ2λ3 = −y+z Eine Lösung des letzten Gleichungssystems ist

λ4=0,λ3= x+yz

2 , λ2=−y+z+ x+yz

2 = xy+z

2 ,λ1=yx+yz

2 = −x+y+z

2 .

D.h. jedes Element ausR3lässt sich als Linearkombination der Vektorenv~1,v~2,v~3,v~4schreiben. Diese bilden also ein Erzeugendensystem vonR3.

(d) Je drei Vektoren aus M :={v~1,v~2,v~3,v~4} bilden eine Basis desR3. Alle anderen Teilmengen sind keine Basis des R3.

Beweis:

Man sieht leicht, dass der Vektor

 1 1 1

keine Linearkombination vonv~1undv~2ist. Diese beiden Vektoren bilden also kein Erzeugendensystem und damit auch keine Basis desR3.

Analog ist der Vektor

 1 1 0

 keine Linearkombination der Vektorenv~1und v~4.Diese beiden Vektoren bilden also auch kein Erzeugendensystem und damit keine Basis desR3.

(3)

Durch vertauschen der Koordinaten erhält man, dass keine zweielementige Teilmenge vonMein Erzeugendensys- tem vonR3ist. Natürlich wirdR3dann auch nicht von Mengen mit weniger Elementen erzeugt. D.h. jede Teilmenge vonM, die Basis vonR3ist, muss mindestens drei Elemente haben. DaMselbst wegen Aufgabenteil (b) nicht linear unabhängig ist, muss eine solche Basis aus genau drei Elementen bestehen.

Wir zeigen nun, dass die MengenM1:={v~1,v~2,v~3}undM2:={v~1,v~2,v~4}Basen vonR3sind. Durch Vertauschen der Koordinaten ergibt sich dann, dass alle dreielementrige Teilmengen vonMeine Basis desR3bilden.

Wegen Aufgabenteil (a) istM1linear unabhängig.

Seienλ1,λ2,λ3∈Rmitλ1v~1+λ2v~2+λ3v~4=0. Dann ergibt sich folgendes Gleichungssystem.

λ2 + λ3 = 0

λ1 + λ3 = 0

λ1 + λ2 + λ3 = 0

=⇒

λ2 + λ3 = 0 λ1 + λ3 = 0

λ2 = 0

=⇒

λ3 = 0 λ1 + λ3 = 0

λ2 = 0

Aus dem letzten Gleichungssystem erhält man nacheinanderλ3=0,λ2=0undλ1=0.

M2ist also linear unabhängig.

Seix,y,z∈Rbeliebig. Aus dem Gleichungssystem in Aufgabenteil (c) erhält man

x y z

 = −x+y+z 2

 0 1 1

+ xy+z 2

 1 0 1

+x+yz 2

 1 1 0

= −x+y+z

2 v~1+xy+z

2 v~2+x+yz 2 v~3und

x y z

= (−x+z)

 0 1 1

+ (−y+z)

 1 0 1

+ (x+yz)

 1 1 1

= (−x+z)v~1+ (−y+z)v~2+ (x+yz)v~4. D.h. sowohlM1als auch M2sind Erzeugendensysteme desR3.

Damit bilden beide Mengen eine Basis desR3. Aufgabe G32 (Lineare Unabhängigkeit)

Betrachten Sie den VektorraumV =F(R,R)der Funktionen vonRnachR. (a) Sind die folgenden Funktionen f1,f2inV linear unabhängig?

f1(x):=ex, f2(x):=xx∈R

(b) Sind die folgenden Funktionen f1,f2,f3inV linear unabhängig?

f1(x):=sin2x, f2(x):=cos2x, f3(x) =1 ∀x∈R

(c) Sind die folgenden Funktionen f1,f2,f3inV linear unabhängig?

f1(x):=1, f2(x):=x, f3(x) =x2x∈R Zeigen Sie jeweils ihre Behauptungen.

Lösung:

(a) Ausλ1f1+λ2f2=~0mitλ1,λ2∈Rfolgt für alle x ∈Rdie Gleichungλ1ex+λ2x=0. Setzt man hier fürx die speziellen Werte0und1ein, so ergibt sich das Gleichungssystem

λ1·1+λ2·0 = 0 λ1·e+λ2·1 = 0 .

Aus der ersten Gleichung ergibt sichλ1=0. Durch Einsetzen in die zweite Gleichung erhält man auchλ2=0.

Also sind f1undf2linear unabhängig.

(4)

(b) Für allex∈Rgilt bekanntlichsin2x+cos2x=1. Es ist also f1+f2f3=~0 .

D.h. f1,f2und f3sind linear abhängig.

(c) Ausλ1f1+λ2f2+λ3f3=~0mitλ12,λ3∈Rfolgt für allex∈Rdie Gleichungλ1·1+λ2·x+λ3·x2=0. Setzt man hier fürxdie speziellen Werte0, 1und−1ein, so ergibt sich das folgende Gleichungssystem.

λ1 = 0

λ1 + λ2 + λ3 = 0 λ1λ2 + λ3 = 0

=⇒

λ1 = 0

+ λ2 + λ3 = 0

λ2 + λ3 = 0

=⇒

λ1 = 0

λ2 + λ3 = 0 2λ3 = 0

=⇒

λ1 = 0

λ2 + λ3 = 0 λ3 = 0

=⇒ λ1 = 0

λ2 = 0

λ3 = 0 Es gilt alsoλ1=λ2=λ3=0.

D.h. f1,f2und f3sind linear unabhängig.

Aufgabe G33 (Lineare Unabhängigkeit) (a) Zeigen Sie, dass die Vektoren

~ v1=

 0 4 1

,v~2=

 2 3 1

,v~3=

 1 2 0

im reellen VektorraumR3linear unabhängig sind.

(b) Zeigen Sie, dass die Vektoren

~ v1=

 0 4 1

,v~2=

 2 3 1

,v~3=

 1 2 0

im Vektorraum(Z/5Z)3über dem KörperZ/5Zlinear abhängig sind.

Lösung:

(a) Seienλ1,λ2,λ3∈Rmit~0=λ1~v1+λ2v~2+λ3v~3.

=⇒

2 + λ3 = 0

1 + 3λ2 + 2λ3 = 0

λ1 + λ2 = 0

=⇒

λ1 + λ2 = 0

2 + λ3 = 0

λ2 + 2λ3 = 0

=⇒

λ1 + λ2 = 0

λ2 + 2λ3 = 0

3 = 0

Daraus ergibt sich nacheinanderλ3=0,λ2=0undλ1=0.

D.h. die drei Vektoren aus der Aufgabe sind linear unabhängig.

(b) Man geht analog zum vorherigen Aufgabenteil vor, allerdings wird jetzt inZ/5Zgerechnet.

Seienλ1,λ2,λ3∈Z/5Zmit~0=λ1v~1+λ2v~2+λ3v~3.

=⇒

2λ2 + λ3 = 0

4λ1 + 3λ2 + 2λ3 = 0

λ1 + λ2 = 0

=⇒

λ1 + λ2 = 0

2λ2 + λ3 = 0

4λ2 + 2λ3 = 0

=⇒

λ1 + λ2 = 0

2λ2 + λ3 = 0

0 = 0

Eine nicht-triviale Lösung dieses Gleichungssystems istλ2=1,λ1=4undλ3=3.

D.h. die drei Vektoren aus der Aufgabe sind linear abhängig.

(5)

Hausübung

Aufgabe H20 (Direkte Produkte und direkte Summe) (5 Punkte)

(a) SeienV1,V2, . . . ,VnUntervektorräume einesK-VektorraumsV, für dieV =V1V2⊕ · · · ⊕Vngilt.

Zeigen Sie, dass es in dieser Situation einen Vektorraumisomorphismus zwischenV1×V2× · · · ×VnundV gibt.

(b) SeienV1,V2, . . . ,VnVektorräume überKundV =V1×V2× · · · ×Vn. Weiter seii∈ {1, . . . ,n}undUi:={(~0, . . .~0

| {z }

i1mal

,v~,~0, . . . ,~0

| {z }

nimal

)|v~Vi}. Zeigen Sie

Uiist ein Untervektorraum vonV.

• Es gibt einen Vektorraumisomorphismus zwischenUiundVi.

• Es giltV=U1U2⊕ · · · ⊕U3. Lösung:

(a) Man betrachte die Abbildung

ϕ:V1×V2× · · · ×VnV, (~v1,v~2, . . . ,v~n)7→v~1+~v2+· · ·+v~n.

Wegen V =V1V2⊕ · · · ⊕Vnkann man jedes Elementv~V eindeutig als Summev~ =v~1+v~2+· · ·+v~nmit

~

v1V1,v~2V2. . . ,v~nVnschreiben.

D.h.ϕist bijektiv.

Fürv= (~v1,v~2, . . . ,v~n),v~0= (~v10,v~20, . . . ,v~n0)∈V1×V2× · · · ×Vnundλ,µ∈Kgilt

ϕ(λ~v+µ~v0) = ϕ(λ~v1+µ~v10,λ~v2+µ~v20, . . . ,λ~vn+µ~vn0) =λ~v1+µ~v10+λ~v2+µ~v20+· · ·+λ~vn+µ~vn0

= λ(~v1+v~2+· · ·+v~n) +µ(~v10+~v20+· · ·+v~n0) =λϕ(~v) +µϕ(~v0). Also istϕlinear.

Da die Umkehrabbildung jeder bijektiven linearen Abbildung wieder linear ist, ist auchϕ−1linear.

Also istϕein Vektorraumisomorphismus zwischenV1×V2× · · · ×VnundV. (b) • Man zeigt die drei Unterraumbedingungen fürUi:

Existenz des Nullvektors: DaViein Vektorraum ist, enthält er ein Nullelement~0∈Vi. InV gilt dann

~0= (~0, . . . ,~0)∈ {(~0, . . . ,~0

| {z }

i−1mal

,v~,~0, . . . ,~0

| {z }

n−imal

)|v~Vi}=Ui.

Additive Abgeschlossenheit: Seien~u,~u0Ui, dann existieren Elementev~,v~0Vimit

~

u= (~0, . . .~0

| {z }

i1mal

,v~,~0, . . . ,~0

| {z }

nimal

), ~u0= (~0, . . . ,~0

| {z }

i−1mal

,v~0,~0, . . . ,~0

| {z }

nimal

).

DaViein Vektorraum ist giltv~+v~0V und damit folgt

~

u+~u0= (~0, . . . ,~0

| {z }

i−1mal

,v~+v~0,~0, . . . ,~0

| {z }

nimal

)∈Ui.

Skalarmultiplikative Abgeschlosseneit: Seien~uUi undλ∈K. Dann existiert ein Element v~Vi mit~u= (~0, . . . ,~0

| {z }

i1mal

,v~,~0, . . . ,~0

| {z }

nimal

). DaViein Vektorraum ist giltλ~vV und damit folgt

λ~u= (~0, . . .~0

| {z }

i−1mal

,λ~v,~0, . . . ,~0

| {z }

n−imal

)∈Ui.

Insgesamt ergibt sich, dassUi ein Untervektorraum vonV ist.

• Man betrachtet die Abbildung

f :UiVi, (~0, . . .~0

| {z }

i1mal

,v~i,~0, . . . ,~0

| {z }

nimal

)7→v~i. f ist offensichtlich bijektiv und linear, also ein Vektorraumisomorphismus.

(6)

• Jedes Elementv~V kann man wegen der Definition des direkten Produkts auf genau eine Weise in der Gestalt

~

v= (v~1,v~2, . . .v~n) = (~v1,~0, . . . ,~0) + (~0,v~2,~0, . . . ,~0) +· · ·+ (~0, . . . ,~0,v~n)

mitv~1V1,v~2V2, . . . ,v~nVnschreiben. Die rechte Seite der Gleichung hat die Form einer allgemeinen Summe~u1+~u2+· · ·+~unmit~u1U1,~u2U2, . . . ,~unUn. Jedes Element ausV lässt sich also auf eindeutige Weise als so eine Summe schreiben.

D.h. es giltV =U1U2⊕ · · · ⊕Un.

Aufgabe H21 (Basis und direkte Summe) (3 Punkte)

Es seiV einK-Vektorraum undU1V ein Untervektorraum.

Zeigen Sie: Es gibt einen UntervektorraumU2V mitV =U1U2. Lösung:

Es seiv~1, . . .v~neine Basis von U1. Dann sind diese Vektoren insbesondere auch in V linear unabhängig und wegen dem Basisergänzungssatz gibt es Elementew~1, . . . ,w~mV, so dassv~1, . . . ,v~n,w~1, . . . ,w~meine Basis vonV bildet. Setze U2:=span(~w1, . . . ,w~n). Dies ist bekanntermaßen ein Untervektorraum vonV.

Jedes Element ausV lässt sich auf eindeutige Weise in der Gestalt λ1v~1+· · ·+λnv~n

| {z }

∈U1

+µ1w~1+· · ·+µmw~m

| {z }

∈U2

mitλ1. . . ,λn,µ1, . . . ,µm∈Kschreiben. Daw~1, . . . ,w~mlinear unabhängig sind, bilden sie eine Basis vonU2.

D.h. jedes Element ausU1hat genau eine Darstellung als Linearkombination der Elementev~1, . . . ,v~nund jedes Element ausU2hat genau eine Darstellung als Linearkombination der Elementew~1, . . . ,w~m.

Zusammen ergibt sich, dass jedes Element aus V eine eindeutige Darstellung als Summe von einem Element ausU1 und einem Element ausU2hat.

D.h. es giltV =U1U2.

Aufgabe H22 (5 Punkte)

(a) SeienV =U1U2undW zweiK-Vektorräume. Seienφ1:U1W undφ2:U2W zwei lineare Abbildungen.

Zeigen Sie, dass es genau eine lineare Abbildungφ:VWgibt, sodassφ|U1=φ1undφ|U2=φ2.

(b) Sei V ein endlicherK-Vektorraum und U1,U2 zwei Untervektorräume von V. Angenommen, für je zwei lineare Abbildungenφ1:U1W undφ2:U2W gibt es genau eine lineare Abbildungφ:VW, sodassφ|U1=φ1

undφ|U2=φ2. Zeigen Sie, dassV =U1U2gilt.

Lösung:

(a) Existenz: Für alle~x inV, seiφ(~x):=φ1(~x1) +φ2(~x2), mit~x=~x1+~x2und~x1U1und~x1U2.φist linear, wie jetzt gezeigt wird. Seienλ∈Kund~x=~x1+~x2und~y=~y1+~y2, mit~x1,~y1U1und~x2,~y2U2. Es gilt~x1+λ~y1U1 und~x2+λ~y2U2, weilU1undU2Untervektorräume vonV sind.φ(~x+λ~y) =φ1(~x1+λ~y1) +φ2(~x2+λ~y2) = φ1(~x1) +φ2(~x2) +λφ1(~y1) +λφ2(~y2) =φ(~x) +λφ(~y).

Eindeutigkeit: Seienφ,φ0:VW zwei lineare Abbildungen, sodassφ|U1=φ0|U1=φ1undφ|U2 =φ0|U2 =φ2

gilt. Für alle~x=~x1+~x2U1U2,φ(~x) =φ(~x1) +φ(~x2) =φ1(~x1) +φ2(~x2) =φ01(~x1) +φ20(~x2) =φ0(~x).

(b) Wir zeigen zuerst, dassU1U2={~0}gilt und dann, dassU1+U2=V gilt.

(⇐)Seienφ1=0undφ2=idundφlinear, sodassφ|U1=φ1undφ|U2=φ2gilt. Seiv~U1U2.φ(~v) =φ1(~v) =~0 undφ(~v) =φ2(~v) =v~. Daraus folgtv~=~0, d.h.U1U2={~0}.

(⇒)SeiWein Untervektorraum mitV= (U1+U2)⊕W. (Ein solcher Untervektorraum existiert.) Seiφ=0undφ0 linear, sodassφ0|U1+U2=0undφ0|W =id. (Solche Abbildung existiert wegen der vorige Teilaufgabe.) Wegen der Annahme giltφ=φ0, d.h.W={~0}undU1+U2=V.

Aufgabe H23 (Basis) (3 Punkte)

Bestimmen Sie für den von den Vektoren

 1 2 1

−3

 ,

 1 3 2 4

 ,

 3 2

−1

−2

 ,

−2

−2 0 1

 und

 2

−1

−3 0

imR4aufgespannten linearen Teilraum eine Basis.

(7)

Lösung:

Wir betrachten die Matrix, welche die gegebenen Vektoren als Zeilenvektoren enthält und bringen diese mit Hilfe des Gauß-Algorithmus auf Stufenform. Die Zeilen der entstehenden Matrix, welche nicht Null sind, sind dann die gesuchten Basisvektoren.

1 2 1 −3

1 3 2 4

3 2 −1 −2

−2 −2 0 1

2 −1 −3 0

  

1 2 1 −3

0 1 1 7

0 −4 −4 7

0 2 2 −5

0 −5 −5 6

  

1 2 1 −3

0 1 1 7

0 0 0 35

0 0 0 −19

0 0 0 41

  

1 2 1 −3

0 1 1 7

0 0 0 35

0 0 0 0

0 0 0 0

Die Vektoren

 1 2 1

−3

 ,

 0 1 1 7

 und

 0 0 0 35

bilden somit eine Basis des betrachteten Untervektorraums vonR4.

Aufgabe H24 (Direkte Summe)

SeienV ein Vektorraum undA,B,Cdrei Untervektorräume vonV. Zeigen Sie, dass die folgenden zwei Aussagen Äquiva- lent sind.

(i) A+B+C=ABC

(ii) A+B=ABund(A+B)C={~0} Lösung:

(i)⇒(ii) Angenommen, es istA+B+C=ABC.

Seien~x,~yAund~a,~bBmit~x+~a=~y+~b. Dann gilt auch~x+~a+~0=~y+~b+~0mit~0∈C. Wegen der Vorraussetzung A+B+C=ABCfolgt daraus~x=~y,~a=~bund~0=~0. D.h.A+B=AB.

Seien~aA,~bBund~cCmit~a+~b=~c.

Dann gilt~a+~b~c=~0und~0+~0+~0=~0mit~a,~0∈A,~b,~0∈Bund~c,~0∈C. WegenA+B+C=ABCfolgt daraus

~

a=~b=−~c=~0. Somit(A+B)∩C={~0}.

(ii)⇒(i) Angenommen, es giltA+B=ABund(A+B)∩C={~0}. Seien~a,~a0A,~b,~b0Bund~c,~c0Cmit~a+~b+~c=~a0+~b0+~c0.

Dann gilt~a~a0+~b~b0=~c0−~c. Wegen(A+B)C={~0}gilt also~a~a0+~b~b0=~c0~c=~0, daraus folgt~c=~c0und

~

a+~b=~a0+~b0.

WegenA+B=ABergibt sich auch~a=~a0und~b+~b0. Somit giltA+B+C=ABC.

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