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Meldungen über Todesfälle und schwereKomplikationen unter Medikamenten nahmen zu

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M E D I E N

M E D I E N ■■ M O D E N M O D E N ■■ M E D I Z I NM E D I Z I N

Die US-amerikanische Food and Drug Administration sammelt seit 1998 im Rah- men ihres Nebenwirkungsüberwachungs- systems alle freiwilligen Berichte über Medikamente, die ihr direkt oder über Heilmittelhersteller zukommen. Im «JAMA»

sind jetzt Ergebnisse einer Auswertung die- ser beachtlichen Datenmengen für die Jahre 1998 bis 2005 erschienen.

In dem Zeitraum nahmen die Berichte schwerer Arzneimittelnebenwirkungen von 34 966 auf 89 842 um das 2,6-Fache zu.

Tödliche Medikamentenwirkungen nahmen um das 2,7-Fache von 5519 auf 15 107 zu.

Die Anzahl der Berichte über ernsthafte Ereignisse im Zusammenhang mit Medika- menten stieg viermal rascher an als die Gesamtzahl der ambulanten Verschreibun- gen im selben Zeitraum.

In einer Untergruppe derjenigen Medika- mente mit 500 oder mehr Fallberichten in einem Jahr machten Medikamente, die wegen Sicherheitsbedenken später auch zurückgezogen wurden (etwa Lipobay®, Vioxx®, der Schlankmacher Adipex® oder das Chinolon Trovan®), im Jahr 1999 26 Pro- zent aller Meldungen aus, im Jahr 2005 nur noch 0,1 Prozent.

In den Untersuchungszeitraum fiel die ex- plosionsartige Vermehrung der Biotechno- logieprodukte, wie etwa in der Rheumato- logie und Onkologie. Für 13 Vertreter der neuen Medikamentenklasse stieg die Zahl der Meldungen schwerwiegender Neben- wirkungen um das 15,8-Fache, von 580 Fäl- len im Jahr 1998 auf 9181 im Jahr 2005.

Die beobachteten eindrucksvollen Anstiege der Meldungen gingen auf relativ wenige Medikamente zurück. Von den insgesamt 1489 erfassten Heilmitteln mit Nebenwir- kungsberichten gaben gerade einmal 298 An- lass zu 407 394 der total 467 809 Meldun- gen (87%).

Die Autoren der Studie kommentieren ihre Resultate mit der Feststellung, dass in dem achtjährigen Beobachtungszeitraum Berichte über schwere Komplikationen, Behinderun-

gen oder Todesfälle im Zusam- menhang mit Medikamenten beinahe um das Dreifache zuge- nommen hätten. Sie schätzen, dass die Bevölkerungszunahme und der intensivere Einsatz von Medikamenten, der sich in der Zahl der Rezepte niederschlägt, für ein Viertel der Zunahme der Nebenwirkungsrapporte verant- wortlich seien. Weitere 15 Pro- zent schreiben sie den 13 ver- breitetsten Biotechnologiepro- dukten zu. Entgegen ihren Er- wartungen seien aber später wegen ihrer Nebenwirkungen vom Markt genommene Pro- dukte nur für einen kleinen Teil

der Meldungen verantwortlich gewesen. Bei den Heilmitteln, die besonders oft zu töd- lichen Nebenwirkungen führten, sahen die Autoren Schmerzmedikamente (Opioide, aber auch Paracetamol) sowie Immunmo-

dulatoren (TNF-alpha-Blocker, Interferone) auf den vordersten Rängen. ■

Quelle: Thomas J. Moore et al.. JAMA 23007; 167 (No. 16):

1752–1759.

H.B.

Auswertung der Food and Drug Administration 1998 bis 2005:

Meldungen über Todesfälle und schwere

Komplikationen unter Medikamenten nahmen zu

980

ARS MEDICI 20 2007

Individuen mit genetisch determinierter Homocystinurie haben sehr hohe Plasma- Homocysteinspiegel und früh eine schwere Atherosklerose. Auch Beobachtungsstudien sahen einen Zusammenhang zwischen kar- diovaskulären Ereignissen und dem Homo- cysteinspiegel. Dieser lässt sich mit Vit- amin B12 und Folsäure senken. Könnte die Supplementation mit B-Vitaminen der ein- fache Weg zur nahmhaften Reduktion kar- diovaskulärer Leiden und von Hirnschlag sein?

Alle bisher publizierten grossen Studien mit mehr als 1000 Teilnehmenden verliefen bis- her negativ. Einzig die HOPE-2-Studie mel- dete einen signifikanten Einfluss auf die Hirnschlaghäufigkeit, einen sekundären End-

punkt. Nun kommt noch eine weitere Unter- suchung bei über 2000 Patienten mit Nierenerkrankung hinzu (HOST-Studie).

Trotz einer 26-prozentigen Homocystein- reduktion gab es keine signifikanten Aus- wirkungen auf die Gesamtmortalität oder kardiovaskuläre Ereignisse. Damit, so ein begleitendes Editoral in JAMA, fehlt zurzeit die wissenschaftliche Basis für Präventions- massnahmen mit B-Vitaminen bei Patien- ten mit hohem kardiovaskulären Risiko. ■

Quellen: Jamison RL et al., JAMA 2007; 298 (No 10):

1163–1170. Baigent C (Editorial), JAMA 2007; 298 (No. 10):

1212–1214.

H.B.

Vitamin B wohl doch keine kardiovaskuläre

Panazee

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