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Archiv "Migranten: Deutschland als Bahnhofsmission" (20.05.2005)

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cher Kollegen dem Autor, der die Realität in Krankenhäu- sern und Ambulanzen sicher nicht kennt, Recht geben: In Zukunft könnte dennoch ein Dolmetscherdienst in Klini- ken notwendig werden, damit nämlich die deutschen Patien- ten . . . ihre ausländischen Ärzte verstehen können, da die deutschen Ärzte aufgrund schlechter Arbeitsbedingun- gen und inadäquater Bezah- lung das System verlassen ha- ben und in alternativen Bran- chen, im Ausland oder in Pri- vatkliniken arbeiten.

Dr. med. Andreas Neuber, Franssens Busch 16, B-4731 Eynatten

Deutschland als Bahnhofsmission

Auch auf die Gefahr hin, als deutschtümelnder Finsterling zu gelten, doch Folgendes: Der auf sammetweichen Multi-Kul- ti-Pfötchen im Spät-68er-Par- lando daherkommende Artikel, die mangelnde medizinische Betreuung von „Migranten“ im Allgemeinen beklagend und im Besonderen die fehlende Be- reitschaft bemängelnd, zusätz- lich Dolmetscher mit „psycho- sozialer Kompetenz“ für die aus aller Herren Länder unser Land überschwemmenden Ausländer vorzuhalten, ist ein schönes Beispiel dafür, wie eine von allen guten Geistern verlas- sene, meist ordentlich dotierte Gutmenschenkaste, speziali- siert auf das weite Feld „Sozia- les“, bar jeder wirtschaftlichen Vernunft zum Zweck der eige- nen Legitimation und Arbeits- beschaffung die Wohltaten für die in unser Sozialsystem drän- genden Ausländer immer wei- ter ausdehnen möchten, eifrig bemüht, Deutschland zu einer Art Bahnhofsmission für die Bedürftigen dieser Welt umzu- gestalten. – Dass dieses Land mittlerweile finanziell und sozi- al selbst am Stock geht, 1,3 Bil- lionen Euro Staatsverschul- dung und 5,3 Millionen Ar- beitslose lassen grüßen, ge- schenkt. Schließlich wird ja nicht eigenes Geld, sondern das der Steuerzahler verbraten . . . Dr. med. Joachim Wiedmayer, Bahnhofsplatz 6, 91054 Erlangen

Zu dem Beitrag „Arzt-Patient-Ver- hältnis: Zusammenprall der Kultu- ren“ von Dr. phil. Daria Boll-Palievs- kaya in Heft 10/2005:

Die Unzufriedenheit hat Gründe

Obwohl der Autor insgesamt Recht hat, sind einige wichtige Ursachen für die Unzufrie- denheit der Migranten aus den GUS-Staaten mit der deutschen Medizin nicht er- fasst worden. Für diese Unzu- friedenheit gibt es meiner Meinung nach nur zwei Hauptgründe. Erstens: Die Migranten wollen sich auf kei- nen Fall in die Einsicht erge- ben, dass ihr Arzt kein unei- gennütziger Heilender ist, sondern auch unternehme- risch denken und handeln muss. Zweitens: Aus Gewohn- heit überschätzen sie Befra- gung und direkte (physikali- sche) Untersuchung in der Diagnostik. Daraus entsteht ihr Missvergnügen nach dem Arztbesuch: „Der Arzt hat kaum mit mir gesprochen, hat mich stichprobenartig und oberflächlich untersucht, er wollte nur eine Ultraschallun- tersuchung, Endoskopie usw.

durchführen. Aber wo bleiben die uns bekannten Magensaft- untersuchung, Magenrönt- genoskopie und Duodenal- sondierung?“ Übrigens, wel- cher deutsche Hausarzt weiß, dass sehr viele Migranten aus endemischen Gebieten (u. a.

aus der Wolga-Kama-Region und Westsibirien), was die Opisthorchiasis betrifft, kom- men und dass die schon längst vergessene Duodenalsondie- rung die beste Diagnostik bei den mit Leberegeln befalle- nen Gallengängen bringen könnte? Mit dieser Einstel- lung können die o. g. Patien- ten natürlich kaum begreifen, dass die Wirksamkeit der Be- gegnung mit dem Arzt nicht proportional zu dem Zeitauf- wand ist und dass der Arzt, um die Diagnose zu objekti- vieren, auf neuzeitliche appa- rative Untersuchungen nicht verzichten kann . . . Alle be- schweren sich über die fehlen- de Compliance. Aber wie soll- te sie sich entwickeln, wenn B R I E F E

Deutsches ÄrzteblattJg. 102Heft 2020. Mai 2005 AA1439

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der Patient die Nuancen der deutschen Sprache nicht kennt, über die Möglichkeiten der modernen Medizin nicht aufgeklärt ist und sich aus sow- jetischer Zeit erinnert, dass Psychosomatik, welche der Autor des Beitrages erwähnt hat, gleichartig mit Obskuran- tismus ist? Die Arzt-Patient- Beziehung ist nur dann opti- mal, wenn der Arzt in der La- ge ist, sich auf das Niveau des Patienten zu begeben. Und in solchen Fällen ist es mit Mi-

granten nicht einfach. Ein Entgegenkommen des Patien- ten wäre hier sehr nützlich, und mir erscheint, dass die russischsprachige deutsche Presse zu dem Durchbilden dieses Verständnisses bei den Migranten aus den GUS-Staa- ten beitragen müsste. Aber die macht leider hauptsächlich mit fragwürdiger Kurpfusche- rei Reklame.

Prof. (SU) Dr. med. habil. (SU) Salomon Weinstein,Postfach 19 02 36, 50499 Köln

Gesundheitskarte

Zu dem Beitrag „Noch im grünen Be- reich“ in Heft 8/2005:

Der gläserne Mensch

Was droht uns mit der even- tuell ab 2006 gültigen Ge- sundheitskarte? Der gläserne Mensch: George Orwell und Aldous Huxley lassen grü- ßen. Hiermit legen wir Pro- test gegen die einzuführende Gesundheitskarte ein: Es werden sich sehr viele sehr persönliche Daten auf dieser Karte befinden, und diese werden – nach den Plänen der Bundesregierung – in ei- nem Zentralcomputer gespei- chert. Das führt unweigerlich dazu, dass viele Personen Zu- griff auf unsere Daten haben werden, ohne dass wir das in irgendeiner Form beeinflus- sen können, ja wir werden nicht einmal erfahren, wer auf diese Daten zugreift. Wir sehen den Datenschutz als absolut nicht gewährleistet an. Es entsteht der gläserne Mensch, da immer mehr „Ge- heimnisse“ – wie das Bankge- heimnis – schon aufgehoben sind. Wir müssen annehmen,

dass die Regierung und Kas- sen auf diese Daten zurück- greifen und bei bestimmten Erkrankungen Aufschläge er- hoben werden. Der Bespitze- lung sind damit Tür und Tor geöffnet. Drohen Zeiten wie im Dritten Reich oder in der DDR? Als mündige Bürger sollten wir uns überlegen, ob wir uns das antun lassen wol- len.

Andrea Schwithal,Hermannstraße 1, 28857 Syke,

Angela Lox,Bremer Weg 4, 28857 Syke

Zu der Meldung „Chipkarten: Über- greifende E-Card-Strategie“ in Heft 11/2005:

Interessant

Im Jahr 2003 sind 239,7 Milli- arden Euro für Gesundheit ausgegeben worden: 11,3 Pro- zent des Bruttoinlandspro- duktes. Im Vergleich zu 2002 sind die Kosten um zwei Pro- zent gestiegen. Die Ausgaben je Einwohner erhöhten sich von 2 850 Euro auf 2 900 Eu- ro. Rund 57 Prozent der Aus- gaben trug die Gesetzliche Krankenversicherung. An zweiter Stelle standen die pri- A

A1440 Deutsches ÄrzteblattJg. 102Heft 2020. Mai 2005 B R I E F E

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kürzen.

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