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Archiv "Von der Piste ins Thermalbad: Badgastein und Sportgastein im Winter" (18.12.1975)

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen

Südlich der Festspielstadt Salzburg

— von dort aus mühelos in zwei Stunden mit der Eisenbahn oder per Auto erreichbar — liegt in über tau- send Meter Höhe der Kur- und Kon- greßort Badgastein, umrahmt von den mächtigen, schneebedeckten Bergketten der Hohen Tauern. Seit alters her sind zwei Faktoren für die Entwicklung des Gasteiner Ta- les bestimmend: die reichen Gold- vorkommen der rundum liegenden Berge und die Heilkraft der Ther- men. Der Goldbergbau — wahr- scheinlich bereits im Altertum be- trieben — ist seit dem 14. Jahrhun- dert urkundlich nachweisbar. Noch heute sind in unmittelbarer Umge- bung Gasteins Reste alter Berg- bauanlagen zu finden. Nachdem der Bergbau Mitte des 16. Jahrhun- derts bedeutungsloser geworden war, begann Badgasteins Aufstieg zum Heilbad. lm Verlauf des 19.

„Von der Piste ins Hallenbad"

heißt einer der Werbeslo- gans von Badga- stein. Gasteins Skigebiete um Brandalm, Schloßalm, Stub- nerkogel und Graukogel berechti- gen zum einen Teil der Aussage, sein Felsenbad zum anderen Teil. Wem weniger am Ab- fahrtslauf liegt, auf den war- ten Skiloipen, und wer echt zur Kur will, dem seien Badgasteins Thermen empfohlen

Foto:

Franz Wolfsbauer, Badgastein

Jahrhunderts — bis dahin konnte man den romantischen Kurort nur mit der Postkutsche erreichen — fand der Ort direkten Anschluß an das internationale Verkehrsnetz.

Seit Paracelsus haben sich zahlrei- che Wissenschaftler bemüht, die Ursache der Heilwirkung des Ga- steiner Wassers zu ergründen. Erst der Entdeckung des Radiums durch Pierre Curie aber war es zu verdanken, daß der eigentliche Charakter des Wassers festgestellt werden konnte. Die Thermen von Badgastein liefern radioaktives Heilwasser. Es wirkt anregend auf das vegetative Nervensystem, auf Herz- und Gefäßsystem, auf die hormonalen Drüsen und führt zu einer Steigerung der Keimdrüsen- tätigkeit. Die Gasteiner Kur wird daher mit Erfolg bei Rheumatismus mit allen seinen chronischen

For- Gesundheitsbelehrung einst

„Volksarzneischriften häufen sich zwar, aber wo sie wirken sollten, dahin gelangen sie nicht."

Und ein anderer Autor, Wolfgang Thomas Rau (1721-1772), klagte bereits 1764, daß „niemand nichts lieset".

Dem hoffte der Görlitzer Arzt Chri- stian August Struve (1767-1807) zu begegnen, indem er in Anleh- nung an die Moritatenbilderbögen, die auf Jahrmärkten feilgeboten wurden und die gern von den Bau- ern begafft wurden, sogenannte

„Noth- und Hülfstafeln" heraus- brachte, in denen durch Bild und Wort die verschiedenen wichtig- sten Rettungsmaßnahmen, etwa bei Ertrunkenen, nach dem Biß tollwü- tiger Hunde, bei im Eis Eingebro- chenen usw., erwähnt wurden. Die- se plakativen Tafeln erfreuten sich offensichtlich großer Beliebtheit.

Sie fanden zahllose Nachahmer, und auch amtliche Stellen bedien- ten sich bald derartiger Belehrun- gen. Es ist interessant, daß z. B.

Karl August, der spätere Großher- zog von Sachsen-Weimar, in einem Patent vom 21. Februar 1776 be- reits eindeutig den Laien die An- wendung der Mund-zu-Mund-Beat- mung empfehlen ließ, wenn in den betreffenden Anweisungen davon die Rede ist:

„Sehr oft muß man Luft in den Mund blasen, entweder mittels ei- nes Blasebalges oder, welches besser, auf die Weise, daß ein Mensch, der eine gute gesunde Lunge hat, seinen Mund auf den Mund des Ertrunkenen leget oder diesem eine Röhre in den Mund steckt und mit aller Macht warmen Odem einhauchet..."

Man sieht also daraus, daß die da- maligen modernsten Entwicklun- gen bereits in die entsprechenden Volksbelehrungspamphlete einge- gangen waren.

Wird fortgesetzt Anschrift des Verfassers:

Prof. Dr. med. Hans Schadewaldt 4 Düsseldorf

Moorenstraße 5

REISE

Von der Piste ins Thermalbad

Badgastein und Sportgastein im Winter

3490

Heft 51 vom 18. Dezember 1975 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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Spektrum der Woche

Aufsätze • Notizen

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men, wie Arthritis, Ischias, Gicht usw., ferner bei Neuralgien, Kreis- laufstörungen und weiter bei Al- ters- und Verbrauchskrankheiten angewandt.

Erwähnenswert ist darüber hinaus, daß Kuren in Badgastein vor allem auch dem an sich Gesunden, aber nervlich Überbeanspruchten helfen, seine Erschöpfungszustände und deren Folgen zu beheben.

Erholung im „Felsenbad"

Heute ist Gastein nicht nur ein Ort für den Kurgast, sondern auch ein moderner Wintersportort mit inter- nationalem Ruf. „Von der Piste ins Thermalbad" heißt daher auch der Slogan, mit dem Gastein in unse- ren Tagen wirbt. Seit dem Bau des Thermal-„Felsenbades" erfüllt Badgastein alle Forderungen, die an einen modernen Wintersportort gestellt werden. Bemerkenswert ist schon die Architektur des Hallen- Freibades. Der Fels, aus dem der Komplex herausgemeißelt wurde, ist als natürliche Wand mit einbe- zogen. Heilschwimmen im Gastei- ner Thermalwasser gilt als aktive Erholung am Rande eines Skiur- laubs. Drei Schwimmbecken — Hallenbad mit Massage-Strahlen 32 ° Celsius, Bewegungsbecken mit Sprudel 34° Celsius und Sportbek- ken mit 24° Celsius — stehen zur Verfügung. Das Freibecken — Ba- den im Freien ist auch bei klirren- dem Frost möglich — ist durch eine Schleuse vom Hallenbad aus er- reichbar. Sauna, Kosmetik, Massa- ge, Fango und Gymnastik sind dem Komplex ebenso selbstverständlich angegliedert wie die zur Erholung gehörenden Ruheräume und Son- nenterrassen.

Pisten für Anfänger und für Verwöhnte

Was den Skisport betrifft, so wer- den auch die verwöhntesten An- sprüche befriedigt. Das Gasteiner Tal ist alles in allem ein einziges großes Skigelände, großzügig in Ausdehnung, Form und Gliederung.

Die vier Hauptberge sind durch Lift und Bahn erschlossen: die Brand- alm in Dorfgastein, die Schloßalm in Bad Hofgastein, ferner Stubner- und Graukogel in Badgastein. Von jedem dieser Berge — um die zweitausend Meter und mehr hoch

— führen eine Vielzahl von Ab- fahrtsrouten zu Tal, keineswegs nur notgeborene Skiwege, sondern hochklassige Skiboulevards, jeder vorbildlich gestaltet und gepflegt. — Auch das neu entstandene Sport- gastein, das Gebiet um den Kreuz- kogel, nur acht Kilometer von Bad- gastein entfernt, hat schon viele Freunde gewonnen. Wenn es erst ganz erschlossen ist, wird es die Skisaison von Badgastein um Wo- chen früher beginnen und später enden lassen, da bei einer Höhe von 2700 Meter vom frühen Winter bis ins späte Frühjahr Schneesi- cherheit gegeben ist. Selbstver- ständlich ist man auch bemüht, die Verkehrsmöglichkeiten zu verbes- sern. So wurde bereits die Ent- schärfung der Gasteiner Klamm begonnen, und bis zur endgültigen Fertigstellung der Tauern-Auto- bahn wird es auch nicht mehr all- zulange dauern.

Auf Loipen

durch das Gasteiner Tal

Zum Schluß sei kurz auf einen nicht allzu neuen Skilauftrend ein- gegangen, den Skilanglauf. Auch auf ihn haben sich die Gastei- ner eingestellt: Vier Loipen, ins- gesamt 24 Kilometer lang, stehen zur Wahl, wobei die Golfloipe eine direkte Verbindung zu den beiden Hofgasteiner Loipen darstellt. Seit diesem Winter gibt es auch eine Loipe in Dorfgastein. Sie alle wer- den ergänzt durch die Langlauf- möglichkeit im — durch die Hoch- lage bedingt — absolut schneesi- cheren Sportgastein. Da die Ent- fernungen zwischen den einzelnen Orten nur minimal sind, ist gewähr- leistet, daß Freunde des Langlaufs auch in schneearmen Wintern auf ihre Kosten kommen. Die Atmo- phäre, die Gasteins Gastlichkeit ausstrahlt, läßt jeden Aufenthalt hier zum Erlebnis werden.

MD

Brasilien

14tägige Fachstudienreise für Ärzte im Herbst 1976

Pulsierende, ständig wachsende Großstädte, ein einzigartiges Völ- kergemisch, eine traditionsreiche Vergangenheit, Samba, Macumba und Candomblö prägen das Bild Brasiliens.

Einige Stationen der Reise:

• die farbenprächtige alte Haupt- stadt Brasiliens — Salvador in Ba- hia,

• Brasilia, die fast utopisch wir- kende neue Hauptstadt im Landes- inneren,

• das Industriezentrum Säo Paulo,

• die Wasserfälle von lguassu,

• Rio de Janeiro — Zuckerhut, Corcovado und Copacabana Flüge in Linienmaschinen ab und bis Frankfurt, Unterbringung in erstklassigen Hotels, ausführliches Fachprogramm, deutsch sprechen- de Reiseleitung.

hier abtrennen einsenden an ÄRZTE-REISE-ZENTRUM HAPAG-LLOYD REISEBÜRO GmbH

5 Köln 1, Hohenzollernring 1-3 Telefon 02 21 / 2 00 21 Ich bitte um Zusendung des Pro- gramms „Brasilien — Fachstudien- reise für Ärzte"

Arztstempel/Telefon

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft

51 vom 18. Dezember 1975

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