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Archiv "Qualitätsoffensive im Krankenhaus: Die DKG will an die Spitze der Bewegung" (16.05.2014)

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A 870 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 111

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Heft 20

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16. Mai 2014

QUALITÄTSOFFENSIVE IM KRANKENHAUS

Die DKG will an die Spitze der Bewegung

Beim ersten Qualitätstag der Krankenhäuser präsentiert die Deutsche Kranken- hausgesellschaft Positionen zur Weiterentwicklung der Qualitätssicherung.

W

ir wollen nicht die Getrie- ben sein in der von der Bundesregierung ausgerufenen Qualitätsoffensive im Kranken- haus“, betonte Georg Baum, Hauptgeschäftsführer der Deut- schen Krankenhausgesellschaft (DKG), am 9. Mai in Berlin. Auch deshalb habe man den „Qualitäts- tag der Krankenhäuser“ ins Leben gerufen. Es sei im Interesse der Krankenhäuser, die Qualitätsdis- kussion neu anzuschieben.

Die Krankenhäuser hätten kein Problem damit, sich an der Qualität ihrer erbrachten Leistungen messen zu lassen, ergänzte DKG-Präsident Alfred Dänzer. Entscheidend sei, die richtigen Parameter zu messen, um auch wirklich die Qualität des medizinischen Outcomes einer Kli- nik zu beschreiben. Schon heute ge- be es 464 Qualitätsindikatoren aus 30 Leistungsbereichen, mit denen rund 25 Prozent der Krankenhaus- fälle erfasst würden, so Dänzer:

„Wir können die Zahl dieser Indika- toren verdoppeln und verdreifa- chen. Das wird uns aber nicht wei- terbringen, solange wir nicht über- prüfen, ob wir das Richtige erfas- sen, um die Qualität des Outcomes zu beschreiben.“ Deshalb brauche es eine neutrale Institution, die die Daten auswerte und evaluiere, „da- mit das, was man erfasst, auch ziel- führend ist“. Dies gelte umso mehr, weil es an qualifiziertem Personal mangele: „Es ist doch unsere ethi- sche Verpflichtung, das noch vor- handene medizinische Personal auch vorrangig für die medizinische Behandlung einzusetzen.“

Hoffnungen setzt die DKG des- halb in das geplante unabhängige Institut für Qualitätssicherung, das den Gemeinsamen Bundesaus- schuss bei der Entwicklung und

Durchführung der Qualitätssiche- rung unterstützen und die Behand- lungsqualität für die Patienten transparenter machen soll. „Wenn alle Daten in einem neuen Institut zusammengeführt werden, dann ist das aber auch der Benchmark“, un- terstrich DKG-Hauptgeschäftsfüh- rer Baum: „Alle anderen Qualitäts- vergleiche, auch die der Kassen, die eben nicht transparent sind, müssen der Vergangenheit angehören.“

Alle warten auf den „paradoxen Alleskönner“

Die Erwartungshaltung an das neue Institut ist hoch: „Endlich ist da ei- ner, der mit amtlicher Macht sagt, was Sache ist. Und darauf können wir uns dann verlassen“, fasste Dr.

med. Christof Veit, Geschäftsführer des BQS Instituts für Qualität & Pa- tientensicherheit, diese zusammen.

Von manchen würden die Ansprü- che bewusst in unerreichbare Hö- hen geschraubt: „Die wird man nie erfüllen können. Die Hoffnung ist wohl, dann auch nie liefern zu müssen.“ Ähnlich argumentierte Priv.-Doz. Dr. med. habil. Maria Eberlein-Gonska, Leiterin des Qua- litäts- und medizinischen Risiko- managements am Universitätsklini- kum Dresden: „Das Institut soll ein paradoxer Alleskönner werden, das allen Anforderungen gerecht wird.

Das kann so nicht gelingen.“ Das Wesentliche bei der Objektivität von Qualitätsindikatoren sei, dass sie konsensfähig sind, betonte Veit:

„Das Institut muss durch eine sehr transparente stringente Herleitung der Indikatoren nachweisen kön- nen, was wirklich relevant ist, da- mit für jeden nachvollziehbar ist:

Ich messe hier wirklich Qualität.“

Jens Spahn, gesundheitspoliti- scher Sprecher der Unionsfraktion

im Bundestag, räumte ein, dass es

„durchaus ein, zwei Jahre oder län- ger dauern“ könne, bis das neue Qualitätsinstitut arbeitsfähig ist.

Entscheidend sei, was man dann mit den guten Daten im neuen In- stitut mache. Spahn: „Dabei geht es um Fragen der Vergütung, der Struktur und der Steuerung.“ Vor diesem Hintergrund habe sich die Koalition unter anderem vorge- nommen, nachgewiesen bessere Qualität in Krankenhäusern auch besser zu vergüten („nur da, wo es Sinn macht, etwa bei den Mehrleis- tungsabschlägen“) und den Kran- kenkassen die Möglichkeit einzu- räumen, modellhaft für vier ausge- wählte Indikationen Selektivverträ- ge mit einzelnen Krankenhäusern abzuschließen („wobei nur die Qualität das Auswahlkriterium sein darf“).

Die DKG lehnt die qualitätsori- entierte Vergütung von Leistungen entschieden ab: „Ein Abschlagssys- tem birgt die Gefahr, sich in Rich- tung eines Rabattsystems weiterzu- entwickeln, in dem Anreize für die Erbringung von Leistungen gerin- gerer Qualität gesetzt werden“, heißt es dazu in einem Positionspa- pier zur Weiterentwicklung der Qualitätssicherung, das die DKG beim „Qualitätstag“ vorstellte. Da- rin spricht sich die DKG insbeson- dere auch dafür aus, Peer Reviews verstärkt in die Qualitätssicherung zu integrieren: „Expertenbegehun- gen beinhalten durch ihre fachliche Akzeptanz ein hohes Potenzial zur Qualitätsverbesserung“, erklärte

Dänzer.

Jens Flintrop

@

DKG-Positionspapier zur Qualitätssicherung:

www.aerzteblatt.de/14870

P O L I T I K

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