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Archiv "Gemälde: Kunstvolle Geldanlage?" (06.10.1988)

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Academic year: 2022

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V ORTEILE ERKENNEN, MAL ÜBER DIE

GRENZE SCHAUEN.

Die dänische Großbank, Den Danske Bank af 1871 A/S, ist mit ihrer Filiale in Hamburg Ihr kompetenter Ansprechpartner in allen Fragen des Bankgeschäftes.

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fällig Kurs am Rendite 23. 9. 88 p. a.

10% Dän. Staatsobl. 15. 12. 89 101,875 8,25%

10% Dän. Staatsobl. 15. 05. 91 102,45 8,88%

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Mindestanlage 50 000,— Kronen, entspricht 14 000,— DM Die Zinsen unterliegen in Dänemark keiner Quellensteuer.

Selbstverständlich informieren und beraten wir Sie auch gern bei Spar-, Termin- und anderen Anlagen im In- und Ausland.

Schreiben Sie uns oder rufen Sie einfach an:

Den Danske Bank af 1871 A/S Zweigniederlassung Hamburg Privatkundenabteilung Georgsplatz 1, 2000 Hamburg 1 Telefon: 040/32 81 16 46

Vf DEN DANSKE BANK Neue Aktien

Vom freien Fall der Ak- tienkurse nach dem Oktober- Crash 1987 überrascht, gin- gen sie in Wartestellung: Un- ternehmen, die ihre Anteils- papiere neu an die Börse bringen wollten. Nachdem sich das Börsenbeben im lau- fenden Jahr gelegt hatte, kam das Emissions-Karussell wie- der in Schwung. Allein bis Ende Juni präsentierten sich acht Newcomer aus einem bunten Branchenspektrum den interessierten Anlegern.

Etliche andere Firmen wollen noch 1988 ihr Debüt auf dem Börsenparkett geben. Gera- de neue Aktien bieten Bank-

kunden die Möglichkeit, zu günstigen Kursen in das Bör- sengeschäft einzusteigen.

Guten Chancen stehen be- grenzte Risiken gegenüber, denn die bei den Verkaufsak- tionen festgesetzten Ausga- bekurse sind oft attraktiv. So haben Aktionäre der ersten Stunde mit Papieren wie Henkel, Wella, Nixdorf oder Boss den Börsenkrach gut überstanden (es gibt freilich auch Gegenbeispiele!).

Kaufaufträge für neue Aktien nehmen die Banken entgegen. Allerdings gehört auch Glück dazu, die begehr- ten Papiere tatsächlich zu be- kommen Schließlich über- steigt die Nachfrage das An- gebot stets deutlich. BN

Für 54 Millionen US-Dol- lar kam im vergangenen No- vember van Goghs berühm- tes Gemälde „Schwertlilien"

unter den Hammer. Ein stol- zer Preis, wenn man bedenkt, daß die Mutter des vorheri- gen Besitzers das Bild einst für nur 85 000 Dollar gekauft hatte. Trotz solcher Spitzen- preise, — eine „schnelle Mark" läßt sich durch den Kauf von Kunstwerken nicht machen. Dies belegt eine Studie von Prof. Dr. Werner W. Pommerehne, Wirt- schaftswissenschaftler an der Freien Universität Berlin, und seinem Zürcher Kolle- gen Prof. Dr. Bruno S. Frey.

Ihre Ergebnisse zeigen, daß die jährliche Verzinsung von Investitionen in Gemälde, nach Abzug der Unkosten und der Inflationsrate im Durchschnitt 1,5 Prozent be- trägt. Andere Geldanlagen, wie beispielsweise langfristi- ge Staatsanleihen, hätten da- gegen im selben Zeitraum (1635 bis 1987) jährlich einen durchschnittlichen Realzins von drei Prozent erbracht.

„Überdies", so Pommereh- ne, „sind Investitionen in Gemälde finanziell riskanter als jene in herkömmliche Wertpapiere." Insgesamt schwankten die jährlichen Renditen bei den in die Un- tersuchung einbezogenen Bil- dern zwischen — 19 und + 26 Prozent. Es stellte sich her- aus, daß fast ein Drittel der untersuchten Transaktionen auf dem Kunstmarkt sogar mit einem absoluten Wert- verlust verbunden war.

Frey und Pommerehne konnten bei ihren Berech- nungen auf eine Studie des Kunsthistorikers Gerald Reitlinger zurückgreifen, der vor allem die Londoner Auk- tionspreise für Gemälde der rund 400 weltweit bekannte- sten Maler bis in das Jahr 1635 zurückverfolgt hatte.

Die beiden Wirtschaftswis- senschaftler erweiterten die-

ses Datenmaterial durch ei- gene Erhebungen bis 1987, wobei sie vor allem Auktio- nen im deutschen Sprach- raum und den Niederlanden miteinbezogen Anhand der unterschiedlichen Preise, die dieselben Bilder im Laufe der Jahre auf Auktionen erziel- ten, konnte man dann Ge- winn- und Verlustrechnun- gen für die einzelnen Gemäl- de erstellen. Insgesamt bezo- gen die Wissenschaftler 2400 solcher An- und Verkäufe aus den vergangenen 350 Jah- ren in ihre Untersuchung ein.

Sie berücksichtigten hierbei jedoch nur Kunstwerke, bei denen zwischen An- und Ver- kauf mindestens 20 Jahre ver- gangen waren, da „kurzfristi- ge Spekulationen", so Pom- merehne, schon aufgrund der Aufgelder der Auktionshäu- ser im allgemeinen wenig profitabel seien. Spitzenrei- ter in bezug auf die erzielte Rendite war das Gemälde

„Mann in Schwarz" von Frans Hals, das eine jährliche Ertragsrate von etwas mehr als 26 Prozent erreichte. Es war 1885 vom Londoner Auktionshaus Christie's für nur 5 £ versteigert worden. 34 Jahre später mußte man für dasselbe Bild schon sehr viel tiefer in die Tasche greifen:

1919 wurde es bei einer Auk- tion von Sotheby's, ebenfalls ein Auktionshaus in London, für 9000 £, also für das 1800fache seines ursprüngli- chen Preises, verkauft.

Realverzinsung zumeist sehr bescheiden

Es gibt eine Reihe weite- rer Maler, deren Bilder jähr- lich Renditen um die zehn Prozent erreicht haben. Zu nennen sind hier insbesonde- re C6zanne, Gauguin, van Gogh, Manet, Matisse, Mo- net und Renoir, deren Werke Gewinne erzielten, die, nach

Gemälde: Kunstvolle Geldanlage?

Rendite bei Investitionen in die Kunst

A-2780 (94) Dt. Ärztebl. 85, Heft 40, 6. Oktober 1988

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ZITAT

Steuerreform a la Kaiser Hadrian

„Im Römischen Senat in der Zeit der Herrschaft Kaiser Hadrians um 284 n. Chr. wurde eine Steu- erreform mit den Parolen ,modern, gerecht, einfach und sozial ausgewogen' dem Wähler- und Steuer- zahlervolk schmackhaft gemacht. Modern, weil al- te Steuern neue Namen erhalten haben, gerecht,

weil dem Kaiser alles ge- geben und dem Bürger al- les genommen wurde, ein- fach, weil alles der Steuer unterworfen wurde, sozial ausgewogen, weil jedem nur das genommen wur- de, was er hatte."

Dipl.-Volksw. Walter Schlenkenbrock, Bankdirek- tor, Vorsitzender des Vorstan- des der Ärzte- und Apotheker- bank eG, vor der Vertreterver- sammlung dieser Bank in Düs- seldorf

PRAXIS

Oststraße 60

2000 Norderstedt (Hamburg) Tel. (0 40)5 22 20 76 Görlitzer Str 1 (Rheincenter) 4040 Neuss/

Tal, (0 21 01) 12 07 67 / 17448 Siedlerstraße 53

6057 Dietzenbach-Steinberg Tel. (0 60 74) 2 70 39 /2 70 30 Sanddomstraße 21 8070 Ingolstadt-Gerolfing Tel. (08 41)8 73 21 Zu den Künstlern,

deren Gemälde und (Original-) Grafiken rege ge- handelt werden, zählt sicherlich auch Marc Cha- gall. Hier die Ori- ginal-Lithogra- phie „Sarah Abi- melech" aus Cha- galls Bibelserie.

Das Blatt wurde in einem Auktions- katalog soeben mit 680 Mark ta- xiert (Henrys Auktionshaus;

Mutterstadt)

Angaben der Wirtschaftswis- senschaftler, selbst nach Ab- zug der Inflationsraten weit höher liegen als die Erträge bei den allermeisten sonsti- gen Geldanlagen. Aber selbst von diesen Künstlern hat es Gemälde gegeben, deren Verzinsung niedriger und teilweise sogar negativ aus- fiel.

Die Untersuchung zeigt, daß gewinnträchtige Trans- aktionen in Sachen Kunst eher die Ausnahme sind. Bei mehr als der Hälfte der un- tersuchten Investitionen lag die Realverzinsung unter dem Ertrag von Staatspapie- ren, und bei fast einem Drit- tel stellte der Kunstkauf so- gar einen Wertverlust dar.

Hinzu kommt, daß sich für die Besitzer von wertvollen Gemälden eine Reihe zusätz- licher Kosten ergeben, die bei der Geldanlage in Wert- papiere nicht anfallen: Zur

Werterhaltung von Gemäl- den müssen zum Beispiel hin und wieder fachkundige Rei- nigungen vorgenommen wer- den; möglicherweise ist auch der Einbau einer Klimaanla- ge nötig. Darüber hinaus müssen die Bilder gegen mögliche Zerstörungen und Diebstahl versichert werden.

• Insgesamt läßt die Un- tersuchung den Schluß zu, daß die Entwicklung der Ge- mäldepreise meist zufällig verläuft. Nach Meinung von Prof. Pommerehne läßt sich die Preisentwicklung und die Rendite eines Gemäldes nicht zuverlässig vorhersa- gen. Der FU-Wissenschaftler weiter: „Selbst Kunstexper- ten sind trotz ihres überlege- nen Wissens in der Regel nicht in der Lage, auf diesem Markt erfolgreich zu operie- ren."

Beispiele für unvorhersag- bare Preisänderungen sind

die Bilder von Vermeer oder El Greco, deren Werke lange Zeit nur sehr niedrigle Preise erzielten, heute aber zu den teuersten Gemälden der Welt gezählt werden. Daß solche Preissprünge aber auch ge- gensätzlich verlaufen kön- nen, zeigt John Singer Sar- gents Ölbild „San Virgilio".

Das Bild wurde 1925 für 7350

£ versteigert. 1952 erzielte es dagegen nur noch einen Preis von 105 £. Für den glücklosen Besitzer ergab sich damit ei- ne Realverzinsung von — 19 Prozent im Jahr. Auch der Preis von Rubens „Daniel in der Löwengrube" war im Laufe der Jahre erheblichen Schwankungen unterworfen.

1885 wechselte das Bild für 2520 £ seinen Besitzer; 1963, inzwischen dem Maler Jacob Jordaens zugeschrieben, war es schon zu einem Preis von 500 £ zu haben. Aber nur zwei Jahre später, nunmehr

wieder als ein „Meisterwerk von Rubens" eingestuft, wurde es von einem New Yorker Museum für 178 600

£ gekauft.

Was bleibt:

die Freude am Schönen

Die Ergebnisse der Studie stützen, so die Einschätzung von Frey und Pommerehne, die Skepsis vieler Anlagebe- rater gegenüber Investitionen in Kunstwerke. Die Wissen- schaftler bewerteten die Er- kenntnisse keineswegs als

„niederschmetternd". Pom- merehne meinte: „Ist es nicht tröstlich zu wissen, daß Kunstwerke zu einem Be- reich gehören, wo keine ho- hen finanziellen Erträge win- ken, sondern das persönliche ästhetische Empfinden den Ausschlag gibt?"

Jörn Ehlers/FU Berlin

DAS RICHTIGE AMBIENTE FÜR EINE ENTSPANNTE

GESPRÄCHSATMOSPHÄRE

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Dt. Arztebl. 85, Heft 40, 6. Oktober 1988 (95) A-2781

Referenzen

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