MIT DEM MÜNDIGEN PATIENTEN
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Die Information:
Bericht und Meinung PRESSESTIMMEN
Kritik an einem Kritiker
Die attraktive Diana Born aus Trinidad leitete mit bemerkens- werter Stimme zum weniger er- baulichen zweiten Teil des 127.
Bernhard-Apöro über. Prof. Gion Condrau hatte sich vorgenommen, dem höchst umstrittenen Kritiker herkömmlicher Schulmedizin, Prof. Julius Hackethal, einige Fra- gen zu stellen. Es blieb mehr oder weniger beim Vorhaben. Hacke- thal kam gar nicht dazu, ernsthafte
heue Siirclia3ritung
Problemkreise zu berühren. Die enorm langatmige und selbstge- fällige Schilderung seines Lebens- laufes ließ erkennen, daß ihm mehr-an Unterhaltung denn an ge- wichtiger Diskussion lag. Auf di- rekte Fragen folgten durchwegs bereits bekannte Einfältigkeiten, welche nicht einmal mehr amü- sierten. Die Therapievorschläge des seine Popularität auskosten- den Kritikers beschränkten sich auf ,reges Liebesleben' und ,inten- sive Sonnenbestrahlung'. Wahr- lich ein bescheidener Beitrag zur medizinischen Wissenschaft. Im- merhin gelang es Hackethal, die Zuschauer auf Kosten anderer manchmal zum Schmunzeln zu bringen. Andere, die ernsthaft Rat
SPRÜCHE
Blinddärme
„ ...
Welchen Sinn gibt es denn, in Stuttgart andere Grundsätze und Begriffe für die stationäre medizinische Versorgung zu verwenden als beispielsweise in Kiel oder Hamburg? Niemand kann doch im Ernst die The- se vertreten, daß bayerische Blinddärme einer anderen stationären Versorgung be- dürfen als rheinische".Jürgen Egert (Berlin), MdB, bei der ersten Lesung des Krankenhausfinanzierungs- gesetzes im Deutschen Bun- destag
suchten, weil sie den Glauben an die Wissenschaft verloren haben, wurden mit Pseudodiagnosen von der Bühne herab beruhigt. Es war eher erschütternd, einer Veran- staltung beizuwohnen, in welcher Verunsicherte zu Requisiten einer Talk-Show degradiert werden.
Was Hackethal den Medizinern in verletzender Pauschalität vorwirft, beherrscht er selbst wohl am be- sten. Es ist möglich, daß viele Ärz- te zuwenig an ihre Patienten den- ken. Hackethal denkt in erster Li- nie an seine Popularität." shr
Total abhängig
„. .. Wer, außer Hackethal, hat es sich zu fragen getraut, was eigent- lich mit den Geldern für die Krebs- hilfe geschieht. Wer, außer ihm, hatte ausgerechnet, wieviel jähr- lich am Krebs verdient wird. Der Professor war der erste, der eine Diskussion in Gang brachte, bei der die Wahrheit wohl in der Mitte liegt. Aber welche Tinte, um Got- tes willen, muß Julius Hackethal getrunken haben, um jetzt in ei-
BUNTE
nem Interview zu Protokoll zu ge- ben: ,Meine gesamte Motivation ist auf Frauen abgestellt. Ich bin ein sexuell total Abhängiger. Indi- rekt kann ich sagen, ich tue alles nur, um die Gunst der Frauen zu erwerben.' Wer denn, um Gottes willen, Herr Hackethal, berät Sie, wenn Sie erzählen, daß Sie im Zweiten Weltkrieg Ihren Stahlhelm vom Kopf genommen und ihn vor Ihr ‚Geschlecht' gehalten haben.
Es darf doch nicht wahr sein, daß die gesamte Diskussion über den Prostata-Krebs vielleicht Ihre eige- ne Organphobie ist. Der Michael Kohlhaas der deutschen Medizin wird es ab jetzt schwer haben, ernst genommen zu werden."
KJ PT 0 L
2882 Heft 48 vom 30. November 1978 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT