A 932 Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 107|
Heft 19|
14. Mai 2010 werfungen innerhalb einer KV ent-standen sind, kaschiert man, indem man einfach die Gesamthonorare einer Landes-KV zusammenzählt.
Verwerfungen unter den Fachgrup- pen kaschiert man, indem man die Fachgruppen bundesweit zusam- menzählt.
Clever, gell? So werden wir alle reich gerechnet und müssen uns dies noch lächelnd von den Kassen vorlesen lassen. Vielen Dank, KBV.
Dr. Hans-Michael Walter, Mitglied der Vertreter- versammlung der KV Baden-Württemberg, 89584 Ehingen
T A RIF
Das Bundesarbeits- gericht hat entschie- den, wann ein Arzt als Oberarzt einzu- gruppieren ist (DÄ 7/2010: „Tarifliche Entgeltgruppen:
Wenn ein Oberarzt kein Oberarzt ist“
von Astrid Wellhöner).
Triste Realität
Während in den Gesundheitswis- senschaften nicht mehr diskutiert wird, ob es einen Fach- und insbe- sondere Führungskräftemangel in den nächsten Jahren an deutschen Kliniken geben wird, sondern viel- mehr, wie man diesem begegnen kann, kann die derzeitige Realität in Sachen Personalentwicklung und -förderung trister kaum sein: Eine Rechtsprechung, die mit ihrer For- derung, dass Oberarzt nur der sein darf, der mindestens einem Fach- arzt vorgesetzt ist, an der Realität vieler Häuser vorbeigeht. Arbeitge- ber, die langjährigen Oberärzten die Eingruppierung als solche verwei- gern und damit sogar an mindestens einer psychiatrischen universitären Einrichtung drei von fünf Oberärz- ten an einer Klinik mit 140 (teil)sta- tionären Plätzen vor Gericht zwin- gen. Der Marburger Bund, der die- ses Thema nicht mehr öffentlich- keitswirksam bei den Tarifauseinan- dersetzungen thematisiert . . . Da ist es fast schon ein „Randthe- ma“, dass die Kriterien für den ta- riflichen Oberarztstatus praktisch nur mit einer Vollzeitstelle erfüllbar
sind. Die Förderung von Ärztinnen und Ärzten in der Familienphase ist scheinbar nur etwas für Sonntagsre- den und Hochglanzbroschüren zum Thema gender mainstreaming.
Betroffenheitsphrasen der Funktio- näre zum Thema Abwanderung von Ärzten ins Ausland oder in patien- tenferne Bereiche machen ange- sichts dieser Entwicklung wahlwei- se staunen und wütend.
Dr. med. Arnd Hill, 45131 Essen
Vergessen
Der Marburger Bund hat die Ober- ärzte vergessen!
Die Auslegung der „Oberarztein- gruppierung“ kommt nicht unerwar- tet. Nach einem anstrengenden Streik folgen für die Oberärzte Streitereien mit der Geschäftsfüh- rung – letztendlich haben wir juris- tisch verloren.
Glücklicherweise wurde in unserem Krankenhaus die korrekte Eingrup- pierung bei allen Oberärzten vollzo- gen – der Marburger Bund als Ver- ursacher hat hier weder geholfen noch nachgebessert. Die neuen Ta- rifverhandlungen sehen meines Wissens keine Änderung in diesem Punkt vor – die Unterstützung vie- ler Oberärzte dürfte so bei einem Streikaufruf fehlen.
Dr. Bernhard Bartel, Oberarzt am Krankenhaus Friedberg, 86316 Friedberg
TELEFONKO STEN
Viele Krankenhäuser ersetzen ihre nor- male Telefonnum- mer durch eine teure 01805-Servicenum- mer (DÄ 9/2010:
„Not kennt kein Ge- bot“ von Heike E. Krüger-Brand).
Nicht nur die Kliniken
Die Krankenhäuser wurden von der Politik bewusst in die Konkur- renz gestellt, und in vielen Berei- chen sollen sie Profit erwirtschaf- ten. Deshalb werden auch überall zusätzliche Kosten fällig, sei es bei der Parkgebühr oder beim Te- lefonanschluss. Wie leicht ist es, auf die Kliniken einzuschlagen . . .
Unsittlich unbemerkt haben inzwi- schen auch fast alle staatlichen Or- ganisationen wie das Arbeitsamt und sogar die Kindergeldkasse 01805er-Servicenummern einge- führt. Hier handelt es sich nicht um Organisationen, die dem Profit verpflichtet sind, sondern dem Ge- meinwohl. Wer dort anrufen muss, hat meistens kein Geld, und die Gespräche an die Kindergeldkasse werden bis zu 700 Prozent teurer . . . Das entspricht offensichtlich dem gesamten Geist, der derzeit in Deutschland heftig wirkt. Ihre Randnotiz sollten Sie deshalb in einen größeren Zusammenhang stellen . . .
Dr. med. Harald R. Schuler,
Baden-Württembergischer Landesverband für Prävention und Rehabilitation gGmbH, 77871 Renchen
Berechtigte Kritik
Völlig zu Recht prangert Frau Krü- ger-Brand die um sich greifende Praktik der Krankenhäuser an, ihre normalen Telefonnummern durch kostenpflichtige 0180x-Nummern zu ersetzen.
Wahrscheinlich haben es die Kran- kenhäuser bei der KV Bayerns ab- geschaut, dort gibt es schon seit Jahren nur noch kostenpflichtige Nummern für Fragen und Beratung.
. . . Das wäre sicher auch mal eine
„Randnotiz“ wert, zumal die Zwangsmitglieder zeitgleich mit immer neuen und unverständliche- ren Vorschriften gegängelt werden, die den Beratungsbedarf explodie- ren lassen.
Interessant wäre in diesem Zusam- menhang auch, welche anderen KVen sich gleichermaßen zusätz- lich zu den eh schon erheblichen Verwaltungsgebühren bereichern!
Dr. med. Andreas Forster, Radiologie Olching, 82140 Olching
D g d a g 7 E Wenn ein Oberarzt k
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„ bot“von Heike E Kr