Fünf Inszenierungen ste- hen bei den Hersfelder Fest- spielen auf dem Programm, darunter zwei große Klassi- ker, ein Kinderstück, ein Mu- sical und in Schloß Eichhof eine Komödie.
Premiere von „The Black Rider“, Robert Wilsons Musical, ist am 10. Juni. Um Macht und Machenschaften geht es in den beiden Schau- spielen: Mit „Die Verschwö- rung des Fiesco zu Genua“
am 12. Juni steht Schillers sel- ten gespieltes Jugenddrama nach 40 Jahren erstmals hier wieder auf dem Plan. Vom 22. Juni an ist Shakespeares
„König Richard III.“ zu se- hen. Am gleichen Tag findet um 11 Uhr morgens auch die Premiere eines echt hessi- schen Schauspielmärchens (für Kinder und Erwachsene) statt, das Friedrich Karl Waechter im Auftrag der Festspiele nach Motiven der
Gebrüder Grimm schrieb:
„Der junge Rabe.“ In Schloß Eichhof wartet eine Rarität auf die Besucher: Die deut- sche Erstaufführung von Vol- taires Komödie „Kapitän Cap Verde“. Diese Produk- tionen laufen bis zum 2. Au- gust in täglichem Wechsel.
Auf die Freunde der Mu- sik wartet dann die große Oper unter Prof. Siegfried Heinrichs Leitung. Als Neu- inszenierung stellt er Verdis
„Troubadour“ vor. Am 5. Au- gust hat die Wiederaufnahme von Mozarts Opera buffa,
„Cosi fan tutte“, Premiere.
Die Opernabende alternie- ren bis zum 19. August.
Außerdem stehen mehrere Konzerte auf dem Pro- gramm. Kartenbestellungen:
Tourismus Information, Tel 0 66 21/1 94 33 (Schauspiel);
Arbeitskreis für Musik, Tel 0 66 21/50 67 13 (Oper und
Konzerte). BSR
A-1482 (78) Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 23, 5. Juni 1998
V A R I A FREIZEIT-TIP
Werke des österreichi- schen Künstlers Oswald Tschirtner werden bis 27. Juni im Ausstellungszentrum im Kroch-Haus, Goethestraße 2, in Leipzig zu sehen sein. Ver- anstalter sind die psychiatri- sche Klinik Leipzig und die Kustodie der Universität. Os- wald Tschirtner wurde 1921 in Perchtoldsdorf bei Wien ge- boren. Seit den 40er Jahren leidet Tschirtner an einer psy- chischen Erkrankung. Den größten Teil seines Lebens verbrachte er in der Landes- nervenklinik in Gugging. In der 60er Jahren entdeckte sein damaliger Arzt Leo Na- vratil Tschirtners Zeichenta- lent. Seit 1981 lebt und arbei- tet er im Gugginger Haus der Künstler.
Tschirtner wurde mit sei- nen langgestreckten Men- schendarstellungen, den
„Kopffüßlern“, bekannt, die ihn bis heute zu einem aner-
kannten Künstler gemacht haben. Seine Werke sind in vielen Museen und Sammlun- gen – vom Museum moderner Kunst in Wien, der Collection de l’Art Brut in Lausanne bis zum Setagaya Museum in To- kio – vertreten. EB Oswald Tschirtner: „Der Zahn der Zeit“, 1971
Oswald Tschirtner
Zeichnungen der 70er Jahre
Abbildung: Universität Leipzig