V E R S I C H E R U N G E N
Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 103⏐⏐Heft 25⏐⏐23. Juni 2006 [79]
A
m 3. Mai ist der Standes- versicherer der Heilbe- rufe, die Deutsche Ärz- teversicherung, 125 Jahre alt geworden. Bis heute ist das Unternehmen eine Ver- sicherungsgesellschaft, die sich ausschließlich um die Versicherungsprobleme für Angehörige der akademi- schen Heilberufe kümmert.Gründungsmitglied im Jah- re 1881 war unter anderem der spätere Nobelpreisträ- ger Robert Koch.
Die Deutsche Ärzte- versicherung mit ihrem Hauptsitz in Köln hat sich in den vielen Jahren ihre Selbstständigkeit erhalten können – was in der heuti- gen von Übernahmen und Fusionen geprägten glo- balisierten Wirtschaftswelt alles andere als eine Selbst- verständlichkeit ist. „Wir sind ,ein kleines gallisches Dorf‘, das sich inmitten der vielen Großen mit Erfolg seit Jahrzehnten behaup- tet“, zieht Vorstand Hans Geiger einen Vergleich zu den Asterix-Comics, in de- nen sich ein Dorf erfolg- reich gegen die Besetzung durch die Römer zur Wehr setzt. Geiger ist stolz auf die Selbstständigkeit. Zwar habe die Deutsche Ärzte- versicherung früher zum Colonia-Konzern gehört und sei heute Teil der AXA- Gruppe, dies habe aber keinen Einfluss auf die selbstständige Geschäfts- tätigkeit.
Die Deutsche Ärzte- versicherung betreute im Jubiläumsjahr mehr als 210 000 Verträge mit einer Versicherungssumme von mehr als 15 Milliarden Eu- ro. Die Beitragseinnahmen
beliefen sich im letzten Jahr auf rund 500 Millionen Euro.
Erstaunlich ist die geringe Stornoquote von nur rund
zwei Prozent. Der Branchen- durchschnitt liegt beim knapp Dreifachen. Die niedrige Stornoquote spricht für eine
gute Produktpalette und für einen guten Service.
Im Jahre 1987 wurde die Deutsche Ärzteversicherung Allgemeine Versicherungs-AG gegründet, die sich um arzt- spezifische Sachrisiken küm- mert wie Berufshaftpflicht, Praxisinhaltversicherung und private Unfallversicherung. Die Gesellschaft betreut 45 000 Kunden mit gut 10 Millionen Beitragseinnahmen.
Was bei einer Versiche- rungsgesellschaft nicht im- mer selbstverständlich ist, ist, dass der Verbraucherschutz besonders hoch angesie- delt ist. Daher gibt es bei der Deutschen Ärztever- sicherung einen Kunden- beirat. Er wurde für sol- che Situationen geschaf- fen, wenn es einmal zu Unstimmigkeiten zwischen Kunde und Versicherer kommen sollte. „Der Bei- rat ist besetzt mit renom- mierten Persönlichkeiten des deutschen Heilwesens und ist eine Institution, die in der deutschen Versiche- rungslandschaft einzigar- tig ist – mit echter Om- budsmann-Funktion für jeden unserer Versicher- ten“, erklärt Vorstand Geiger. Derzeit seien un- ter anderem Prof. Dr.
Jörg-Dietrich Hoppe, Prä- sident der Bundesärzte- kammer, und weitere sechs Ärztekammerpräsidenten Mitglied des Kundenbei- rats. Ist ein Kunde mit einer Entscheidung der Ärzteversicherung nicht ein- verstanden, kann er inner- halb von drei Monaten den Kundenbeirat ein- schalten, der sich sodann mit dem konkreten Lei- stungsfall befasst. Dabei ist er verpflichtet, sich in- nerhalb von sechs Wochen ein völlig unabhängiges Urteil zu bilden.
Wichtigster Partner der Deutschen Ärzteversiche- rung ist neben zahlreichen berufsständischen Verbän- den und Körperschaften die Deutsche Apotheker- und Ärztebank, die rund 35 Prozent des Neugeschäfts einfährt. Rolf Combach 2006
1997
1996
1987
1960
1955
1928
1881
Jubiläumsjahr
Der Zusammenschluss mit der AXA-
Gruppe, einem der weltweit führenden Versicherungs- und Finanzdienst- leistungskonzerne, sichert langfristig noch mehr Finanzstärke und Stabilität.
2003 Einführung der Berufshaft- pflichtversicherung MedProtect
bei 12 von 17 Ärztekammern
Die Deutsche Ärzteversicherung wird auch in der Lebensversicherung eine eigenständige Aktiengesellschaft.
1991
Beginn der exklusiven Koope- ration mit der Deutschen Apotheker- und Ärztebank
Nach Gründung der „Deutsche Ärzteversicherung Allgemeine Versicherungs-AG“ können nun auch arztspezifische Sachver- sicherungen angeboten werden.
1983 Erster bundesweit gültiger Gruppenvertrag mit einem ärztlichen Berufsverband
Erstmalige Verleihung des Hufe- land-Preises für herausragende medizinische Arbeiten auf dem
Gebiet der Prävention – die Deutsche Ärzteversicherung ist bis heute Stifter dieser bedeutenden medizinischen Auszeichnung.
1964
Erster Empfehlungsvertrag mit einem ärztlichen Berufsverband
Die Deutsche Ärzteversicherung schließt sich mit der Colonia Lebensversicherung zusammen.
Der heutige Name „Deutsche Ärzte- versicherung“ wird gewählt.
1925
Start der Zusammenarbeit mit den Ärztekammern auf der Basis von Gruppenverträgen für Ärzte
Ein von der Ärzteschaft beauftrag- tes Komitee aus vier Ärzten, unter ihnen der spätere Nobelpreisträger Robert Koch, gründet die „Central- hilfskasse für die Ärzte Deutschlands“.
1913 Erstes Produktkonzept zur Hinterbliebenenversorgung
für Ärzte