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Archiv "Ungesunde Hektik in der Schule" (10.12.1981)

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Academic year: 2022

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen TAGUNGSBERICHT

Das Gesundheitsmagazin „medizin heute" ist mit dem Franz-Anton-Mai- Preis der Gesellschaft für Gesund- heitsbildung ausgezeichnet worden.

„medizin heute" wird im Auftrag der Bundesärztekammer vom Deut- schen Ärzte-Verlag herausgegeben und dürfte den meisten Lesern des DEUTSCHEN ÄRZTEBLATTES be- kannt sein. Der Franz-Anton-Mai- Preis wird alle zwei Jahre jeweils an eine Zeitung oder Zeitschrift sowie an einen Journalisten, die sich be- sondere Verdienste um die Gesund- heitsbildung erworben haben, ver- liehen. Als Journalist wurde in die- sem Jahr Lajos Schöne von der Zeit- schrift „Eltern" ausgezeichnet.

Das Preiskollegium stellte fest, „me- dizin heute" habe „seit geraumer Zeit einen auffälligen und erfreuli- chen Wandel durchgemacht", um

„denen zu gefallen und zu helfen, die sich um Hilfe an die Ärzte wen- den"; die betonte Hinwendung zu Themen der Gesundheitserziehung sei anerkennenswert. Der Preis, ge- sponsert von Boehringer-Mann- heim, wurde dem Chefredakteur Walter Burkart anläßlich der Jahres- tagung der Gesellschaft für Gesund- heitsbildung am 9. Oktober in Stutt- gart überreicht.

Die Gesellschaft für Gesundheitsbil- dung betont in ihrer Arbeit vor allem die ärztliche Rolle in der Gesund- heitsbildung und -erziehung. In ei- nem Grußwort auf der Jahrestagung wies der Präsident der Ärztekammer Baden-Württembergs, Dr. Dietrich Maiwald, auf die zentrale Aufgabe des Arztes hin, dessen Ausbildung eine geeignete Basis biete, um auch gesundheitserzieherische Aufgaben zu übernehmen. Der Arzt könne, so Maiwald, seinen Patienten auch We- ge „durch das schon fast groteske Angebot der verschiedensten ge- sundheitserzieherischen Bemühun-

Nach der Verleihung des Franz-Anton- Mai-Preises für Verdienste um die Ge- sundheitsbildung: Walter Burkart, Chef- redakteur des Gesundheitsmagazins

„medizin heute" (rechts), und Lajos Schöne von „Eltern" Foto: Eppler

gen" weisen. Auf der Stuttgarter Ta- gung kam freilich auch zum Aus- druck, daß Ärzte, die intensiv auf diesem Gebiet arbeiten wollen, sich dazu spezielle Kenntnisse aneignen müssen.

Es gelte, sich selbst kompetent zu machen, erklärte der Arzt und Päd- agoge Prof. Dr. Dr. J. Meinhardt. Für die ärztlichen Aufgaben müsse das Terrain vielfach erst wieder gewon- nen werden. Er forderte die Ärzte auf, sich in den Elternvertretungen der Schule aktiv zu betätigen, sich einschlägig fortzubilden und den Er- fahrungsaustausch mit Pädagogen zu pflegen.

Die Jahrestagung 1981 der Gesell- schaft für Gesundheitsbildung stand unter dem Thema „Schule und Ge- sundheit", in das neben Meinhardt der Jugendpsychiater Prof. M. Mül- ler-Küppers einführte. Beide Refe- renten zeichneten kein erfreuliches Bild der Schulwirklichkeit; sie be- klagten vor allem die sich überstür- zenden Schulreformen in den letz-

ten Jahren. Allerdings sei „der Tief- stand einer Irritation der Schulpoli- tik" mittlerweile überwunden, trö- stete Müller-Küppers. Meinhardt be- klagte den Bewegungsmangel der Schüler, nicht zuletzt dadurch be- dingt, daß fast jeder Schüler Fahr- schüler sei, und ein Überangebot an Lehrstoff. Die beste Schulreform sei, den Stoff um ein Drittel zu kürzen.

Aus ärztlicher Sicht sei die kleine Schule besser als die seit Jahren ge- förderte Großschule. Müller-Küp- pers stellte eine übermäßige Intel- lektualisierung der Schule fest. Die Schüler seien außerdem „fast auti- stisch auf ihre Schulkarriere einge- stellt". Die Numerus-clausus-Schä- digung setze oft schon im Kinder- garten ein. Unterstützt werde das frühzeitige Karrieredenken zumeist von den Eltern, besonders den Müt- tern, die einen großen Teil ihrer Zeit dafür aufwendeten, das schulische Fortkommen ihrer Kinder zu för- dern. Aufgabenüberwachung und Förderungsmaßnahmen hätten ge- genüber früher übermäßig zuge- nommen. Man könne geradezu „von einer kollektiven neurotischen Op- ferhaltung der Mutter" sprechen.

In der Diskussion wurde der verbrei- tete Pessimismus nicht immer ge- teilt. Positiv gegenüber früheren Jahrzehnten sei zum Beispiel, daß sich das Bildungsniveau in der Be- völkerung allgemein verbessert ha- be; das biete gute Ansätze für die Gesundheitserziehung, meinte der Kinderarzt Dr. U. Stechele. Dr. H. D.

Burghardt, Oberstudiendirektor ei- nes großen Gymnasiums, appellier- te, im Rahmen der Möglichkeiten (und die seien trotz Bürokratie und Verordnungen groß genug!) selbst etwas zu unternehmen. Seine Schu- le habe sich zum Beispiel mit Erfolg darangemacht, musische oder sportliche Defizite auszugleichen.

Man kooperiere mit der Jugendmu- sikschule und den örtlichen Sport- vereinen. NJ Über Aufgaben und Tätigkeit der Gesell- schaft für Gesundheitsbildung informier- te in Heft 44/1981, Seiten 2092 ff., Dr.

med. Gerhard Vescovi: „Gesundheitsbil- dung in der Medizin, im ärztlichen Beruf und in der Sozialpolitik".

Ungesunde Hektik in der Schule

Tagung der Gesellschaft für Gesundheitsbildung Verdienste um Gesundheitserziehung gewürdigt

2412 Heft 50 vom 10. Dezember 1981 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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