DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
PERSONALIA
pan, Glückwunschadressen selbst aus der Sowjetunion und aus der DDR, Paracelsus-Medaille und Bergmann-Plakette der Bundes- ärztekammer, C. E. Alken-Stiftung für junge Urologen u. a. m.).
Wenn von Goethe gesagt wird, daß sein Erfolg nur zu einem Teil seinem Genie zu danken wäre, zum mindesten einem ebenso großen Teil seiner inneren Harmo- nie und seiner äußeren Aktivität, so darf man das ohne Anmaßung auch auf Alken übertragen.
Es muß offen bleiben, ob er mit Wasser oder mit Wein getauft wurde. Geboren ist er jedenfalls in Hönningen an der Ahr, aufge- wachsen in Trier und dem Flui- dum dieser herrlichen Stadt auch von der nahen Saar her immer verbunden geblieben.
Die harte Arbeit unter unerbitt- lichen Lehrern brachten ihm Alex- ander von Lichtenberg in Berlin sowie seine verschiedenen Leh- rer an der Sorbonne in Paris. Daß er aus einer Baracke eine der schönsten urologischen Kliniken der Bundesrepublik schuf, gehört zu seinem Geschick im Umgang mit den „Maßgeblichen". Dabei ist er ebenso zielstrebig wie ver- bindlich.
Daneben hat er zunächst den Wis- senschaftlichen Beirat der Bun- desärztekammer, dann die Medi- zinisch-Wissenschaftliche Redak- tion des DEUTSCHEN ÄRZTE- BLATTES mit aufgebaut und ih- nen organisatorische Formen ge- geben, auf deren Grundlage sie heute noch leben. Manchen fach- lichen oder persönlichen Konflikt hat er geschlichtet, notfalls die Kontrahenten und Sekundanten zu einer „Morgenandacht" in sei- nen Keller nach Homburg zitiert.
Bei allen diesen extensionalen Beweisen von Können, Zielstre- bigkeit, Klugheit, Mut blieb er im Grunde seines Herzens ein Mensch und ein Humanist — Freundschaft gebend und Freundschaft nehmend.
Mögen ihm noch viele Jahre in Gesundheit vergönnt sein: nicht nur für den verdienten Rückblick auf eine reiche Ernte, sondern auch für sein persönliches Vorha- ben, den historischen Roman ei- nes römischen Centurio in der Garnison Trier. Rudolf Gross
Franz Carl Loch sechzig Jahre
Am 11. Oktober feiert Sanitätsrat Prof. Dr. med. Franz Carl Loch (Sulzbach/Saar) seinen 60. Ge- burtstag. Wird der Arzt — und im besten Wortsinn: — Funktionär der Ärzteschaft aber wirklich Zeit zum
Franz Carl Loch bei ei- nem Interdiszi- plinären Forum der Bun- desärzte- kammer in Köln Foto:
d-e-w-
Feiern finden? Kaum vorstellbar bei seiner unermüdlichen Aktivi- tät in Praxis und Klinik, in der Be- rufspolitik, in Wissenschaft und Fortbildung.
Franz Carl Loch — seit 30 Jahren als Arzt für Hals-Nasen-Ohren- Krankheiten niedergelassen, Lei- tender Arzt der HNO-Belegabtei- lung der Knappschaftsklinik Sulz- bach/Saar, Vizepräsident der Ärz- tekammer des Saarlandes seit 1962 in ununterbrochener Folge — ist in der bundesdeutschen Ärzte- schaft vor allem als ein maßgeb- licher Mann der Fortbildung be- kannt geworden: angefangen bei der Organisation vielfältiger Ver- anstaltungen im Saarland und der Entwicklung eines Fortbildungs- kalenders, der auch entsprechen- de Initiativen in anderen Kammer-
bereichen auslöste; weiter mit der Herausgabe einer umfangreichen Fortbildungsserie „Notfallmedizin in Stichwörtern", die seit etlichen Jahren in regionalen Ärzteblättern erscheint, in den Kammerberei- chen Bayern und Nordrhein in Buchform vorliegt und, noch er- weitert, unter der Herausgeber- schaft der Bundesärztekammer vom Deutschen Ärzte-Verlag neu verlegt und bundesweit vertrie- ben werden wird; schließlich durch die langjährige Mitwirkung bei der Gestaltung der Internatio- nalen Fortbildungskongresse der Bundesärztekammer, seit 1983 als Vorsitzender des Deutschen Se- nats für ärztliche Fortbildung.
F. C. Loch stammt aus Dudweiler/
Saar. Das Medizinstudium hat er 1943 in Berlin begonnen; Front- einsatz in Rußland und eine schwere Verwundung mit langem Lazarettaufenthalt unterbrachen es, ehe er es in Innsbruck und Prag fortsetzen konnte. Erst nach 1946, aus russischer Kriegsgefan- genschaft heimgekehrt, konnte er es zu Ende führen: mit Staatsexa- men (1948) und Promotion (1949) an der Universität Frankfurt.
„Klassische" Weiterbildung im Gebiet der Hals-Nasen-Ohren- Heilkunde (1948 bis 1953) an den Universitätskliniken in Bonn und Heidelberg, am Knappschafts- krankenhaus Sulzbach/Saar und im Städtischen Krankenhaus Lud- wigshafen/Rhein. Schon 1955 wurde ihm die Anerkennung als Sportarzt ausgesprochen; Zusatz- bezeichnung „Sportmedizin" seit 1973.
Seit 1975 versieht er einen Lehr- auftrag im Bereich der Sportmedi- zin an der Universität des Saarlan- des, deren medizinische Fakultät 1983 beim saarländischen Mini- ster für Kultus, Bildung und Sport die Bestellung F. C. Lochs zum Honorarprofessor beantragte und erwirkte. Die saarländische Lan- desregierung hatte ihn bereits 1980 mit dem (nur in diesem Bun- desland sowie in Rheinland-Pfalz verliehenen) Ehrentitel Sanitäts-
rat ausgezeichnet.
Ausgabe A 81. Jahrgang Heft 41 vom 10. Oktober 1984 (101) 3001
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
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Unmöglich, an dieser Stelle alle Verdienste aufzuzählen, die die- ser Mann sich um die gesamte deutsche Ärzteschaft erworben hat, auch mit zahllosen berufspo- litischen Aktivitäten, nur bei- spielsweise: im erweiterten Vor- stand der Bundesärztekammer und im Präsidium des Deutschen Ärztetages, im Vorstand der „Aka- demie der Fachärzte" und in wei- teren Ausschüssen und Ständigen
Einrichtungen der Bundesärzte- kammer. Wohlgemerkt: neben ei- ner zu keiner Zeit vernachlässig- ten und überaus erfolgreichen, auch operativen, Tätigkeit in Pra- xis und Belegklinik.
Für diese ärztliche Tätigkeit und für sein weiteres Wirken in der Be- rufspolitik wie in der wissen- schaftlichen Fortbildung wünscht das DEUTSCHE ÄRZTEBLATT Franz Carl Loch herzlich Glück- auf! R/DÄ
Bundesverdienstkreuz
Ltd. Medizinaldirektor Dr. med Eberhard Pfau, Leiter des Ge- sundheitsamtes Olpe, und Dr.
med. Klaus Tessin, Amtsarzt des Kreises Herzogtum Lauenburg, sind mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland aus- gezeichnet worden.
Stadtrat Dr. med. Albrecht Bor- sche, Wiesbaden, und Dr. med.
Herbert Essmeyer, 2. Vorsitzen- der des Vorstandes der Kassen- ärztlichen Vereinigung Nieder- sachsens, Hannover, erhielten das Bundesverdienstkreuz erster Klasse. EB Medizinaldirektor a. D. Dr. Karl- heinz Dunkel, St. Blasien, und Ltd.
Medizinaldirektorin Dr. Mocken- haupt, Referatsleiterin der Inspek- tion des Sanitäts- und Gesund- heitswesens, Bonn, erhielten das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepu-
blik Deutschland. EB
Geehrt
Dr. med. Klaus-Peter Färber, Lei- tender Obermedizinaldirektor a.
D., Oberhausen, ist mit dem Bun- desverdienstkreuz erster Klasse ausgezeichnet worden.
Dr. Färber war von 1956 bis 1984 Amtsarzt in Oberhausen. Darüber hinaus engagierte er sich in der Berufspolitik. Von 1965 bis 1974 hatte er das Amt des Vorsitzenden des Landesverbandes der Ärzte des öffentlichen Gesundheits- dienstes Nordrhein-Westfalen in- ne; auch in diesem Jahr übernahm er wieder dessen Vorsitz. Er ist seit vielen Jahren Vorstandsmitglied der Ärztekammer Nordrhein und in der Bundesärztekammer in mehre- ren Ausschüssen tätig. EB Prof. Dr. med. Hans Werner Schlipköter, Direktor des Instituts für Umwelthygiene und des Hy- giene-Instituts der Universität Düsseldorf, ist mit der Johannes- Weyer-Medaille der nordrheini- schen Ärzteschaft ausgezeichnet worden. EB
Gewählt
Helmut Kaltenbach (58), seit 1973 hauptamtlich Mitglied der Ge- schäftsführung der Bundesversi- cherungsanstalt für Angestellte (BfA) in Berlin, ist vom Präsidium der Gesellschaft für Versiche- rungswissenschaft und -gestal- tung e. V. einstimmig zum neuen Vorsitzenden gewählt worden. Er tritt die Nachfolge des im Mai 1984 verstorbenen Dr. med. Rolf Schlö- gell, Köln, an. EB Dr. med. Wolfgang Bechtoldt (62), Chefarzt der Orthopädischen Kli- nik des Städtischen Krankenhau- ses Frankfurt-Hoechst, Bad So- den-Neuenhain, ist am 15. Sep- tember von der Delegiertenver- sammlung in seinem Amt als Prä- sident der Landesärztekammer
Hessen bestätigt worden. Dr.
Bechtoldt ist seit November 1973 Präsident der hessischen Kammer und Vorstandsmitglied der Bun- desärztekam mer.
Neuer Vizepräsident wurde an- stelle des aus dem Präsidium aus- scheidenden Wiesbadener Inter- nisten Dr. med. Gerhard Pase- wald (58), der Darmstädter Allge- meinarzt Dr. med. Helmuth Klotz (55) gewählt. Dr. Klotz ist seit 1978 erster Bundesvorsitzender des
Berufsverbandes der Praktischen Ärzte und Ärzte für Allgemeinme- dizin Deutschlands (BPA) und Vi- zepräsident der Bundesärztekam- mer. EB
In den Ruhestand getreten
Prof. Dr. med. Kurt Hausmann (65), Leiter der Hämatologischen Abteilung des Allgemeinen Kran- kenhauses St. Georg in Hamburg, trat zum 31. Juli in den Ruhestand.
Fast 40 Jahre hat sich Professor Hausmann in Hamburg mit neuen Wegen in der Hämatologie aus- einandergesetzt. Als einer der er- sten in Deutschland setzte Profes- sor Hausmann bereits 1947 Zyto- statika bei der Behandlung von Leukämien und zu Beginn der 50er Jahre von malignen Lympho- men ein. Schon früh wies er auf Knochenmarkschäden durch Me- dikamente und Umwelteinflüsse, wie Benzol, hin. Weitere wissen- schaftliche Untersuchungen und
Publikationen betrafen die perni- ziöse Anämie und Vitamin B 12 Se- kundärinfektionen bei hämatolo- gischen Erkrankungen und den Eisenstoffwechsel, wobei Profes- sor Hausmann grundlegende Kenntnisse über den Schwerme- tallnachweis in Blutzellen erarbei- tete. 1961 richtete die Hamburger Gesundheitsbehörde aufgrund seiner erfolgreichen Tätigkeiten im Krankenhaus St. Georg die er- ste hämatologische Abteilung Deutschlands ein, die er bis zu seiner Pensionierung leitete.PdHÄ 3002 (102) Heft 41 vom 10. Oktober 1984 81. Jahrgang Ausgabe A