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Archiv "Franz Carl Loch †" (07.01.2002)

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Franz Carl Loch †

Mit allerletzter Kraft hat Franz Carl Loch am 3. De- zember im Haus der Ärzte in Saarbrücken eine kleine Fei- erstunde erlebt, in der ihm der Dekan der Medizini- schen Fakultät der Univer- sität Tischrin-Lattakia (Syrien), Professor MD Ibrahim Sou- leyman, die Ehrendoktor- würde verlieh, Anerkennung der langjährigen Unterstüt- zung der deutsch-syrischen Ärztekongresse und der nachhaltigen Förderung der Fortbildung syrischer Ärzte in Deutschland. Der Pastor, der den Bericht darüber in der Zeitung gelesen hatte und dem Geehrten gratulieren wollte, kam zurecht zum letz- ten Segen. Nach zweijähriger Leidenszeit, immer wieder gemildert und erhellt durch Kunst und Engagement der behandelnden saarländischen Ärzte und die aufopferungs- volle Pflege durch seine tap- fere Frau Heidi, Kollegin, ist Franz Carl Loch am 12. De- zember gestorben.

F. C., wie ihn alle seine Freunde nannten, war am 11.

Oktober 1924 in Dudweiler/

Saar zur Welt gekommen; das ist heute ein Stadtteil von Saarbrücken, in dem Franz Carl Loch nach seinen Lehr- und Wanderjahren bis zuletzt wohnte und in dem er jetzt zu Grabe getragen wurde.

Im Mittelpunkt: der Beruf Solange er studierte, an den Universitäten Berlin, Inns- bruck, Prag und Frankfurt am Main, wo er 1948 das medizi- nische Staatsexamen ablegte und 1949 zum Dr. med. pro- moviert wurde,

– solange er die Weiter- bildung absolvierte (unter an- derem bei Paul Martini, Bonn; Karl J. Matthes, Lu- dolf-Krehl-Klinik Heidelberg;

Erich Krauss, Knappschafts- krankenhaus Sulzbach; Hans Hochrein, Med. Klinik des Städtischen Krankenhauses Ludwigshafen, schließlich bei seinem besonders verehrten

Mentor Gerhard Theising, HNO-Klinik Städt. Kranken- haus Ludwigshafen, dem spä- teren Ordinarius in Er- langen),

– solange er nach der Aner- kennung als Arzt für Hals-Na- sen-Ohren-Heilkunde durch die Ärztekammer des Saar- landes 1953 als Niedergelas-

sener praktizierte und gleich- zeitig als Leitender Arzt einer großen Belegabteilung fun- gierte,

– immer war die Medizin, war der ärztliche Beruf Mit- telpunkt, Schwerpunkt eines aktiven Lebens in ständiger Rufbereitschaft.

Rastloses Arbeitsleben Ein Arbeitsleben wie dieses führen unzählige Ärzte in Deutschland; aber was F. C.

Loch noch darauf packte, war und ist außergewöhnlich.

Der Minderheit in der Ärzte- schaft, die sich durch ehren- amtliches, bürgerschaftliches, berufspolitisches Engagement auszeichnet, wird von den Kollegen immer wieder Neu- es, Weiteres, Zusätzliches auf- gelastet. Bei Franz Carl Loch führte das zu rastlosem, un- aufhörlichem Hasten von der Erfüllung einer Pflicht zur an- deren. Einzige Möglichkeit, aus solchem Alltag auszubre- chen: Reisen, mit Freunden, mit Kollegen und bis zuletzt mit seiner jungen Frau.

„Voller Einsatz“, das war ja eine Erziehungsparole sei- ner Jugend und seiner Ado- leszenz (in Krieg und Kran- kenhaus), kein Wunder, dass er sich von der ersten Stunde der Niederlassung an in der ärztlichen Berufspolitik en-

gagierte, in allen relevanten Gremien der saarländischen Ärzteschaft, die ihn schon 1962 zum Vizepräsidenten der Ärztekammer wählte, 1986 zum Präsidenten. Mehr- fach wiedergewählt, gab er dieses Amt nach rund 37 (!) Jahren verantwortungsvollen Wirkens an der Spitze einer Landesärztekammer Mitte 1999 in jüngere Hände. Seit- her: Ehrenpräsident.

Vorbildliche Fortbildung An der Saar wird man nicht vergessen, was F. C. Loch dort Besonderes geleistet hat:

Die flächendeckende ärzt- liche Fortbildung im Saar- land, an der die Medizinische Fakultät Homburg/Saar maß- geblich beteiligt ist, gilt dank seiner Anstrengungen seit Jahrzehnten als vorbildlich.

Erinnert sei auch an seine Verdienste um den Berufs- stand der Zahnärzte, der nach dem Zweiten Weltkrieg im – aus dem „Reich“ ausgeglie- derten – Saarland mit dem ärztlichen Berufsstand unter dem Dach einer gemeinsa- men Ärztekammer organisa- torisch vereinigt wurde.

Auf Bundesebene und ab 1986 als Präsident einer Landesärztekammer BÄK- Vorstandsmitglied) entfaltete Franz Carl Loch seine Ak- tivitäten vor allem in der Fortbildung, insbesondere im Deutschen Senat für ärztliche Fortbildung (einem Fachaus- schuss der Bundesärztekam- mer), dessen stellvertretender Vorsitzender er seit 1973 und Vorsitzender von 1983 an war (seit 1995 Ehrenvorsitzender).

Hier war seine Aufgabe: qua- litative Verbesserung der Fort- bildung aller Ärzte in Praxis und Klinik durch qualifizierte Fortbildungsangebote.

Sein persönlichster Beitrag zur ärztlichen Fortbildung:

das von ihm in Auftrag der Bundesärztekammer in mehr- facher Auflage im Deutschen Ärzte-Verlag herausgegebe- ne Nachschlagewerk „Not- fallmedizin nach Leitsympto- men“ und eine von ihm im

„Saarländischen Ärzteblatt“

initiierte und redigierte, in

Fachzeitschriften des In- und Auslandes verbreitete syste- matische Artikelserie „Not- fallmedizin in Stichwörtern“.

Der immaterielle Lohn Hohe Achtung und Anerken- nung der Kollegen und Kol- leginnen sind wesentlicher Lohn für die Ehrenamtlichen, Titel und Orden eine andere immaterielle Belohnung durch Institutionen, die solche ver- leihen können. Die Vielzahl der Ehrungen, die Franz Carl Loch zu Lebzeiten erfuhr, entspricht der Vielfalt seiner Aktivitäten.

Die Regierung des Saar- landes machte den Anfang, verlieh 1980 den Ehrentitel Sanitätsrat; der saarländische Minister für Kultur, Bildung und Sport ernannte F. C. Loch auf Vorschlag der Medizi- nischen Fakultät Homburg/

Saar 1983 zum Honorarpro- fessor.

Der Bund folgte: 1985 Bun- desverdienstkreuz I. Klasse, 1997 Großes Bundesverdienst- kreuz.

Die Kollegenschaft ehrte ihn beim 103. Deutschen Ärz- tetag 2000 in Köln mit der höchsten Auszeichnung, die die deutsche Ärzteschaft zu vergeben hat: der Paracelsus- Medaille.

Gradlinig, hilfsbereit, kämpferisch

Doch dies alles sind Äußer- lichkeiten. Franz Carl Lochs Kollegen, seine Freunde, sei- ne Patienten werden den of- fenen, gradlinigen, stets hilfs- bereiten Menschen in guter Erinnerung behalten – und viele auch den kämpferischen Mann (nicht nur auf dem Fußballplatz bis ins hohe Al- ter ein „harter Knochen“):

Auch im Abwehrkampf, den die Ärzteschaft in den Siebzi- gerjahren gegen den dama- ligen massierten Versuch ei- nes linksideologischen Um- sturzes des freiheitlich-sozia- len Gesundheitswesens zu be- stehen hatte, war F. C. Loch einer der treuesten, der aktiv- sten Verteidiger der ärztli- chen Selbstverwaltung. E. R.

V A R I A

Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 99½½½½Heft 1–2½½½½7. Januar 2002 AA65

Personalien

Franz Carl Loch Foto:

Julius C. Schmidt

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V A R I A

A

A66 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 99½½½½Heft 1–2½½½½7. Januar 2002

Ausschreibungen

Werner-Forßmann-Preis ausgeschrieben durch die Stif- tung Kardiologie, für Wissen- schaftler, die nicht älter als 42 Jahre sind. Ausgezeichnet werden wissenschaftliche Lei- stungen auf dem Gebiet der Herz- und Gefäßkrankheiten.

Bewerbungen (bis spätestens 1. Februar) an Prof. Dr. med.

Gert Muhr, Dekan der Medi- zinischen Fakultät der Ruhr- Universität Bochum, 44780 Bochum; Telefon: 02 34/32- 2 49 60; Fax: 02 34/32-1 41 90;

E-Mail: medizin@ruhr-uni- bochum.de

VDL-Förderpreis – ausge- schrieben von der Vereini- gung für ästhetische Derma- tologie und Lasermedizin e.V. zur Förderung der Qua- lität der ambulanten Laser- therapie und Ästhetischen Medizin, Dotation: insgesamt 3 000 DM, zur Würdigung von Arbeiten zu dem Thema

„Tricks und Kniffe bei am- bulanten kosmetologischen Therapieverfahren sowie der ambulanten dermato-chirur- gischen Lasertherapie häufi- ger, seltener oder ungewöhn- licher Indikationen“. Anfor- derung der Ausschreibungs- bedingungen bis zum 15. Fe- bruar bei Dr. med. Bernd Kardorff/Dr. med. Peter Do- rittke, Stichwort „VDL-För- derpreis 2002“, Marktstraße 31, 41236 Mönchengladbach, Fax: 0 21 66/61 24 45.

Forschungspreis „Rauchfrei leben“ – ausgeschrieben durch den Ärztlichen Arbeitskreis Rauchen und Gesundheit e.V., Dotation: 15 000 DM, gestif- tet durch die Firma Phar- macia GmbH, zur Auszeich- nung von Arbeiten, bei denen die Themenbereiche Gesund- heitsgefahren durch Rauchen und Passivrauchen, Abhän- gigkeit, Entwöhnung und ge- sellschaftspolitische Aspekte des Rauchverhaltens im Vor- dergrund stehen. Bewerbun- gen (bis spätestens 18. März) an Prof. Dr. med. Fried- rich Johann Wiebel, Post-

fach 12 44, 85379 Eching;

E-Mail: wiebel@globalink.org;

oder abrufbar unter: www.

aerztlicher-arbeitskreis.de

Richard-Jung-Preis 2002 – ausgeschrieben durch die Deutsche Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie e.V., gestiftet durch die Fir- ma Medtronic GmbH, Düs- seldorf, Dotation: 7 500 DM, zur Würdigung eines Wissen- schaftlers, der sich mit einem Thema aus dem Gebiet der theoretischen oder klinischen Neurophysiologie beschäftigt hat. Bewerbungen (bis späte- stens 30. April) an das Se- kretariat der Deutschen Ge- sellschaft für Klinische Neu- rophysiologie e.V., Sekreta- riat im Klinikum Darmstadt, Neurologische Klinik, 64276

Darmstadt. EB

Verleihungen

Graduiertenstipendien – ver- liehen durch die Novartis- Stiftung für therapeutische Forschung, Dotation: 12 000 DM, an Dr. med. Philip Ro- senstiel, Medizinische Fa- kultät der Universität Kiel,

zur Förderung seiner For- schungsarbeit zur Bedeutung und molekularen Kontrolle der mikroglialen Aktivierung bei Morbus Parkinson.

Ausbildungsstipendium „Jun- ge Wissenschaft“ – verliehen durch die Deutsche Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Verei- nigung e.V. (DCCV), Dota- tion: 15 000 DM, an Alexan- der Schwarz, Universität des Saarlandes, Homburg/Saar.

Der Doktorand der Medizin

an den Universitätskliniken des Saarlandes erhielt das Sti- pendium zur Mitfinanzierung seines Forschungsvorhabens über „Charakterisierung und Funktion kalziumabhängiger Signaltransduktionsmechanis- men in intestinalen T-Zellen bei Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkran- kungen“.

Film- und Fernsehpreis – ver- liehen durch den Hartmann- bund (Verband der Ärzte Deutschlands e.V.) anlässlich dessen Hauptversammlung am 19. Oktober 2001 in Baden- Baden, an Liz Wieskerstrauch, Filmautorin, in Würdigung ih- res Films „Die Seele brennt:

Annäherung an eine multiple Persönlichkeit“, gesendet im WDR am 12. März 2001.

Medienpreis –verliehen durch die DKV Deutsche Kranken- versicherung AG, Köln, zu- sammen mit dem Deutschen Hygienemuseum, Dotation:

25 000 DM, an die Journali- stin Anke Sparmann in Wür- digung ihrer Reportage mit dem Titel „Die Stunde der Chirurgen“, die in Heft 9/2000 von „GEO-Wissen“ veröffent- licht wurde.

Langener Wissenschaftspreis verliehen durch das Bun- desministerium für Gesund- heit, Dotation: 20 000 DM, an Prof. Dr. med. Reinhold För- ster (40), Lehrstuhl für Im- munologie an der Medizini- schen Hochschule Hannover, der in der Grundlagenfor- schung tätig ist. Er hat Ver- fahren zur Behandlung von Krankheiten wie Aids, Krebs und zahlreichen Autoimmun- krankheiten entwickelt.

Förderpreis 2001 – verliehen durch die Stiftung Forschungs- gemeinschaft Deutscher Hör- geräte-Akustiker, Mainz, Do- tation: 10 000 DM, an die For- schergruppe Dr. med. Ulrich Hoppe, Dr. med. Stephan Weiss, Universität Erlangen- Nürnberg, in Würdigung ihrer Arbeit mit dem Titel „Auto- matisch sequentielle Signaler- kennung von akustisch evo- zierten Potentialen“. EB Preise

Geehrt

Dipl.-Kfm. Michael Jung (50), Hauptgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Be- rufsständischer Versorgungs- werke e.V. (ABV), Köln, ist in Würdigung seines langjäh- rigen Einsatzes für die freien Heilberufe, insbesondere für die Ärzteschaft, mit dem Ehrenzeichen der deutschen Ärzteschaft, verliehen durch den Vorstand der Bundesärz- tekammer, ausgezeichnet wor-

den. Jung ist seit 1. April 1993 Hauptgeschäftsführer der ABV, der 78 Altersversor- gungswerke der Angehörigen der klassischen verkammer- ten freien Berufe angehören.

Jung ist seit 1984 in der Ge- schäftsführung der ABV in Köln tätig, zunächst als stell- vertretender Geschäftsfüh- rer, seit 1986 als Geschäfts- führer und danach als Haupt- geschäftsführer. Nach seinem Studium der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der Universität Frankfurt/Main war er von 1978 Referent, ab 1979 bis 1984 Geschäftsführer der Gesellschaft für Versiche- rungswissenschaft und -gestal- tung e.V. in Köln. EB

Gewählt

Prof. Dr. med. Bernd Lan- dauer, München, wurde in seinem Amt als Präsident des Berufsverbandes Deutscher Anästhesisten e.V. bestätigt.

Vizepräsident wurde Prof. Dr.

med. Guido Hack, Singen, als Nachfolger von Prof. Dr.

med. E. Götz,der für dieses Amt nicht mehr kandidiert

hatte. EB

Michael Jung

Foto: privat

Philip Rosenstiel Foto:

Novartis Pharma GmbH

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