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Archiv "Negativliste: Jetzt amtlich" (25.12.2000)

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D

ie Pflichtversicherten bei den Betriebskrankenkas- sen (BKK) waren 1999 ge- nauso selten krank wie 1998 – durchschnittlich 16 Arbeitsta- ge. Bereits 1998 war die Ar- beitsunfähigkeit mit 16 Tagen auf den niedrigsten Stand seit 1976, dem Beginn der Stati- stik, gesunken. Der BKK- Bundesverband geht davon aus, dass der Krankenstand auch in 2000 niedrig ist. Die bisherige Entwicklung lasse dies vermuten.

80 Prozent aller Arbeits- unfähigkeitstage der BKK- Versicherten entfielen auf nur sechs Krankheitsgruppen:

Muskel- und Skeletterkran-

kungen (27,2 Prozent), Atem- wegserkrankungen (18,6 Pro- zent), Verletzungen und Ver- giftungen (14 Prozent), Ver- dauungserkrankungen (7,7 Prozent), Herz- und Kreis- lauferkrankungen (6,4 Pro- zent) sowie psychiatrische Er- krankungen (6,1 Prozent).

Großen Einfluss auf die Arbeitsfähigkeit hatte der be- rufliche Status der BKK-Ver-

sicherten: Arbeiter meldeten sich 1999 doppelt so lange krank wie Angestellte.

A K T U E L L

A

A3456 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 97½½½½Heft 51–52½½½½25. Dezember 2000

Werbung

Richter pfeifen Zahnarzt zurück

Der Bundesgerichtshof hat Werbung in einer Pu- blikumszeitschrift gerügt.

E

inem Zahnarzt ist es ver- wehrt, seine Leistungen

„reklamehaft in einer Publi- kumszeitschrift anzupreisen“.

Das berechtigte Interesse, das eigene Angebot gegen- über Interessenten darzustel- len, kann auf andere Weise – zum Beispiel über das Inter- net – befriedigt werden. Das hat der Bundesgerichtshof (BGH) entschieden (Az.: I ZR 269/97).

Im vorliegenden Fall warb ein Zahnarzt in der Zeit- schrift „auto, motor und sport“ für zahnärztliche Lei- stungen. Dies diene zwar auch der Information, meinte der BGH. Die Akquisition potenzieller Patienten stehe dabei aber im Vordergrund, weshalb eine solche Anzei- ge unter das berufsrechtliche Werbeverbot falle.

Negativliste

Jetzt amtlich

Erweiterte Verordnung über unwirtschaftliche Arzneimittel in Kraft

D

ie überarbeitete Negativ- liste ist am 29. November im Bundesgesetzblatt veröf- fentlicht worden und damit in Kraft getreten. Sie verzeich- net so genannte unwirtschaft- liche Arzneimittel, die nicht zulasten der gesetzlichen Kran- kenkassen verordnet werden dürfen (siehe DÄ 38/2000).

Die Negativliste ist um mehr als 400 Arzneistoffe oder Zu- bereitungen erweitert wor- den. Sie kann im Internet un- ter www.aerzteblatt.de in der Rubrik „Extra“ abgerufen werden.

Grafik: AOK-Mediendienst

Betriebskrankenkassen

Gesunde Klientel

Der BKK-Bundesverband meldet relativ niedrigen Krankenstand.

Bundesausschuss

Zwei Verfahren beurteilt

Beschlüsse über Uterus- Ballon-Therapie und Pho- todynamische Therapie

D

er Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen hat beschlossen, die Uterus- Ballon-Therapie zur Behand- lung chronischer Blutungs- störungen der Gebärmutter nicht in den GKV-Leistungs- katalog aufzunehmen. Wie der Ausschuss mitteilte, hat diese neue Methode keine therapeutischen Vorteile ge- genüber Standardtherapien.

Sie führe jedoch zu erheblich höheren Kosten und sei des- halb unwirtschaftlich.

In den Leistungskatalog aufgenommen hat der Aus- schuss die photodynamische Therapie mit dem Arzneimit- tel Verteporfin bei altersab- hängiger feuchter Makulade- generation. Der Nutzen sei jedoch bislang nur für ei- nen kleinen Patientenkreis belegt und erfordere beson- dere Kenntnisse. Der Bundes- ausschuss hat deshalb die Ein- führung an qualitätssichernde Maßnahmen geknüpft.

Nachschlagewerk

Alles über DRGs

Schwerpunkt des neuen Krankenhaus-

Reports ist die Entgelt- reform.

D

ie Krankenhäuser stehen vor einem Paradigmen- Wandel. Auslöser ist die Reform des Vergütungssy-

stems mit Fallpauschalen auf Basis von Diagnosis Re- lated Groups (DRGs). Der Krankenhaus-Report 2000 informiert über die neue Krankenhausvergütung, die in Deutschland ab 1. Januar 2003 nach australischem Muster eingeführt wird. Themen des Reports: Perspektiven für die Zukunft des Akutkrankenhauses, Grundzüge von DRG-Systemen, Erfahrungen mit DRGs in den USA, Europa und Australien, Hintergründe der Systement- scheidung für das australische DRG-System und die Ver- gütungsreform aus ärztlicher Sicht. Der Krankenhaus- Report, herausgegeben von Michael Arnold, Martin Litsch und Heller Schellschmidt, ist beim Schattauer- Verlag, Stuttgart, erschienen und kostet 89 DM. Im Preis inbegriffen ist eine CD-ROM mit allen Texten, Tabellen und Grafiken.

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Ausschreibung

Patient als

Partner: Projekt

Bundesgesundheitsmini- sterium fördert stärkere Patientenorientierung.

W

elche Strukturen muss man schaffen, um eine partnerschaftliche Beteiligung von Patientinnen und Pa- tienten an medizinischer Ent- scheidungsfindung zu reali- sieren? Auf diese Frage er-

hofft sich das Bundesgesund- heitsministerium erste Ant- worten in Form von Mo- dellprojekten. Es fördert im nächsten Jahr sechs bis zehn Vorhaben zur Stärkung der Patientenorientierung im Arzt-Patient-Verhältnis mit zwei Millionen DM.

Das Angebot richtet sich an alle ambulanten oder stationären Einrichtun- gen des Gesundheits- wesens. Als Antragstel- ler kommen auch Fach- gesellschaften, Ärzte- kammern, Kassenärztli- che Vereinigungen und Krankenhausträger in Frage. Nicht gefördert werden Projekte, in de- nen keine praktisch täti- gen Ärzte eingebunden sind. Abgabedatum für die Vorschläge ist der 31. Januar 2001.

Weitere Auskünfte beim Projektträger: DLR Gesund- heitsforschung, Südstraße 125, 53175 Bonn, Telefon: 02 28/

38 21-2 10, stefanie.gehring@

dlr.de oder unter: www.bm gesundheit.de/themen/ressort/

vorhab/ausschrei/patient.htm

A K T U E L L

Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 97½½½½Heft 51–52½½½½25. Dezember 2000 AA3457

Stressbedingte Hypertonie

Am Arbeitsplatz

häufiger als erwartet

S

tressbedingter Bluthochdruck am Arbeitsplatz ist häufiger als bislang angenommen. Wie eine Studie mit 5 271 Arbeitnehmern im Durch- schnittsalter von 45 Jahren ergeben hat, wies jeder zweite eine Hypertonie am Arbeitsplatz auf. „Wir hatten höch- stens mit 30 Prozent gerechnet“, kom- mentierte der Leiter des STARLET- Projekts (Stressbedingte Hypertonie am Arbeitsplatz – Langzeituntersu- chung mit Eprosartan), Prof. Joachim Schrader (Cloppenburg), die hohe Hy- pertonieinzidenz. Die Probanden wur- den aus 60 verschiedenen Betrieben wie metallverarbeitende Industrie, öf- fentlicher Dienst, Gesundheitsberufe, Nahrungsmittel- und Elektroindustrie und in Hausarztpraxen rekrutiert.

Zwei Drittel waren Männer. Der Blut-

druck wurde mit einer 24-Stunden- Langzeitmessung erfasst. Als arbeitsas- soziierte Hypertonie wurde eine Diffe- renz der Blutdruckmittelwerte von Ar- beitszeit versus Freizeit von mindestens 5 mm Hg diastolisch oder 8 mm Hg systolisch definiert. Als normaler Ta- gesmittelwert galt 135/85 mm Hg.

D

er größte Anteil an Hypertonikern findet sich unter den Beschäftigten der Autoindustrie: Zwei Drittel wie- sen erhöhte Blutdruckwerte auf. „Er- schreckend“ sei, dass fast 70 Prozent der Arbeitnehmer mit Bluthochdruck nicht antihypertensiv behandelt wer- den, insgesamt nicht einmal fünf Pro- zent normoton eingestellt seien, sagte Schrader bei der Vorstellung der STARLET-Ergebnisse während der 24. Tagung der Hochdruckliga in Hei- delberg. Jene Arbeitnehmer mit erhöh- tem Blutdruck, die Stress am Arbeits- platz empfanden, hatten signifikant höhere Blutdruckwerte als ihre stress- freien Kollegen – nämlich durch- schnittlich 147 mm Hg im Vergleich zu

142 mm Hg systolisch. Die Hypertoni- ker stellten mit zwei Dritteln einen si- gnifikant höheren Anteil an Stressposi- tiven als unter den Arbeitnehmern mit normalem Blutdruck (50 Prozent).

D

ie Ergebnisse von STARLET zeig- ten, dass die Hypertonie am Ar- beitsplatz bislang weit unterschätzt werde, erklärte Prof. Martin Middecke (Bad Wiessee), der dem Kontrollkomi- tee der Studie angehört. Mit einer Ge- legenheits-Blutdruckmessung in der ärztlichen Praxis werde diese Form der Hypertonie nicht erfasst. Nur eine Langzeitmessung am Arbeitsplatz kön- ne darüber Aufschluss geben. Das Pro- jekt untersucht im weiteren Verlauf die Frage, wie die Prognose der arbeitsbe- dingten Hypertonie bezüglich kardio- vaskulärer Ereignisse in fünf Jahren aussieht und ob sie durch eine intensi- vierte Behandlung auf der Basis von AT1-Blockern, ACE-Hemmern oder Betablockern verbessert werden kann.

Im Jahr 2004 werden die Endergebnis- se erwartet. Ingeborg Bördlein Akut

Jugendliche

Fitness immer schlechter

Bewegungs-Check-Up be- legt motorische Defizite.

D

ie motorischen Fähigkei- ten der Zwölf- bis 18-Jäh- rigen haben deutlich nachge- lassen. Dies belegt eine Studie des Wissenschaftlichen Insti- tuts der Ärzte Deutschlands.

So weist ein Bewegungs- Check-Up unter 313 Schülern,

verglichen mit Ergebnissen aus 1985 und 1995, deutliche Verschlechterungen auf. Dies betrifft besonders konditionel- le und koordinative Fähig- keiten wie Gleichgewichts- gefühl, Rhythmusempfinden, Ausdauer und Dehnvermö- gen. Die Auftraggeber der Studie, AOK und Deutscher Sportbund, plädieren deshalb dafür, mehr Sport in den Schulen zu unterrichten. Ih- ren Angaben zufolge verur- sachen Krankheiten infolge von Bewegungsmangel jähr- lich Kosten von mehr als 60 Milliarden DM.

Zwei Millionen DM stehen für mehr Pa- tientenorientierung bereit. Foto: Peter Wirtz

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