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Archiv "Non-Compliance a` la Cellini" (10.04.1985)

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Non-Compliance ä la Cellini

„Eigentlich aber mochte an mei- nem Augenübel das schöne Mädchen schuld sein, das ich bei mir hatte, als ich bestohlen ward. Mehr als vier Monate blieb die Krankheit verborgen, als- dann zeigte sie sich mit Gewalt auf einmal; sie äußerte sich aber nicht wie gewöhnlich, vielmehr war ich mit roten Bläschen, so groß wie Pfennige, überdeckt.

Die Ärzte wollten das Übel nicht für das anerkennen, was es war, ob ich ihnen gleich die Ursache meiner Vermutung angab. Eine Zeitlang ließ ich mich nach ihrer Art behandeln, aber es half mir nichts; doch zuletzt entschloß ich mich, das Holz zu nehmen, gegen den Willen dieser, welche man für die ersten Ärzte von Rom halten mußte. Nachdem ich diese Medizin eine Zeitlang mit großer Sorgfalt und Diät genom- men hatte, fühlte ich große Lin- derung, so daß ich nach Verlauf von fünfzig Tagen mich geheilt und gesund wie ein Fisch fühlte.

Darauf, da es gegen den Winter ging und ich mich von dem, was ich ausgestanden hatte, wieder

einigermaßen erholen wollte, nahm ich meine Büchse hervor und ging auf die Jagd, setzte mich dem Regen und dem Win- de aus und hielt mich in den Nie- derungen auf, so daß in wenigen Tagen mich ein zehnfach größe- res Übel befiel, als das erste ge- wesen ist.

Nun gab ich mich wieder in die Hände der Ärzte und ward von ihren Arzeneien abermals viel schlimmer. Es befiel mich ein Fieber, und ich nahm mir aber- mals vor, das Holz zu brauchen.

Die Ärzte widersetzten sich und versicherten, wenn ich die Kur während des Fiebers anfinge, so würde ich in acht Tagen tot sein.

Ich tat es aber doch mit der sel- bigen Ordnung und Vorsicht wie das erste Mal. Nachdem ich vier Tage dieses heilige Wasser des

Holzes getrunken hatte, verlor

sich das Fieber ganz und gar und ich spürte die größte Besse- rung. Unter dieser Kur arbeitete ich immer weiter an dem Modell des Kelchs, und es gelangen mir schönere Dinge und bessere Er- findungen in den Wochen dieser Fasten und Enthaltsamkeit als vorher in meinem ganzen Le- ben. Nach vierzig Tagen war ich wirklich rein von meinem Übel geheilt und suchte nun meine Gesundheit recht zu befestigen;

dabei versäumte ich nicht, so- wohl an dem bewußten Werk als für die Münze den gehörigen Fleiß anzuwenden."

(Gefunden in „Leben des Benve- nuto Cellini, florentinischer Goldschmied und Bildhauer", von ihm selbst geschrieben, übersetzt und mit einem Anhan- ge herausgegeben von Johann Wolfgang Goethe.) AR

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1126 (122) Heft 15 vom 10. April 1985 82. Jahrgang Ausgabe A

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