• Keine Ergebnisse gefunden

Kurzbericht zur Inspektion der Schule an der Jungfernheide (05K07)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Kurzbericht zur Inspektion der Schule an der Jungfernheide (05K07)"

Copied!
9
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

1. Voraussetzungen und Bedingungen

Die Schule an der Jungfernheide, eine Integrierte Sekundarschule, entstand im Jahr 2010 durch die Fusion der ehemaligen Heinrich-Hertz-Hauptschule und der Johan-Georg-Halske-Realschule.

Seit 2011 werden alle Klassen an einem gemeinsamen Standort im Ortsteil Siemensstadt des Bezirks Spandau unterrichtet.

Die Schule mit ihren drei Gebäudeteilen und einem zusätzlichen Mobilteil liegt inmitten eines ruhigen Wohnviertels bestehend aus Mehrfamilienhäusern unweit der Siemens-Werke. Er ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen.

Der Unterricht findet in 90-Minuten-Blöcken statt. Die Schule organisiert durch eine Kooperati- on mit den freien Trägern „Sozial-kulturelle Netzwerke casa e. V.“ und „Zwei Ebenen“ für die Jahrgänge 7 bis 9 einen teilgebundenen Ganztagsbetrieb an zwei Wochentagen, am Dienstag und Donnerstag. An diesen zwei Tagen haben die Schülerinnen und Schüler eine einstündige Mittagspause. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der freien Träger leisten ebenfalls Schulso- zialarbeit.

Schwerpunkt der Schule ist neben der naturwissenschaftlichen Bildung die Inklusion. In jeweils einer Klasse jedes Jahrgangs werden mindestens drei Kinder mit dem Förderschwerpunkt „Geis- tige Entwicklung“ unterrichtet.

Knapp die Hälfte der Schülerinnen und Schüler sind nichtdeutscher Herkunftssprache, der An- teil derjenigen, die von der Zuzahlung zu den Lernmitteln befreit sind, ist etwas höher. Neben den Regelklassen 7 bis 10 existiert eine „Sprachklasse“ für Schülerinnen und Schüler unter- schiedlicher Altersstufen, die in jüngerer Zeit aus dem Ausland zugezogen sind und noch nicht über ausreichende Sprachkenntnisse für die Teilnahme am normalen Unterricht verfügen. Diese Jugendlichen werden üblicherweise nach einem Jahr in die Regelklassen integriert.

2. Stärken und Entwicklungsbedarf Stärken der Schule

• anerkannte Schulleitung, die zielstrebig und in partizipativer Weise den Schulentwicklungsprozess steuert

• hohe Bereitschaft des engagierten Kollegiums, sich einer heterogenen Schülerschaft anzunehmen

• zielgerichtete Maßnahmen zur Berufsvorbereitung in allen Jahrgängen

• umfangreiche Beratung der Schulsozialarbeit für alle am Schulleben Beteiligten

• vielfältige Angebote im rhythmisierten, teilgebundenen Ganztag in enger Kooperation mit freien Trägern

Entwicklungsbedarf der Schule

• Umsetzung der im Sprachbildungskonzept beschriebenen Maßnahmen im Unterricht

• Unterrichtsgestaltung im Hinblick auf eine der heterogenen Schülerschaft angemessene Methodenvielfalt sowie individualisierte Lernangebote, insbesondere auch für Leistungsstärkere

• Abstimmung von Prioritäten in der Schul- und Unterrichtsentwicklung, Konkretisierung mittels einer Ziel- und Maßnahmenplanung sowie deren Umsetzung und Evaluation

(2)

3. Erläuterungen

In einem vierjährigen Prozess hat die Schule an der Jungfernheide die Fusion vollzogen und die Integrierte Sekundarschule aufgebaut. Bewährte pädagogische Traditionen aus beiden Schulen wurden nach einem intensiven Diskussionsprozess weitergeführt, wie z. B. die in der Haupt- schule eingeführte Schulstation oder Maßnahmen zur Berufsorientierung aus der Realschulpra- xis. Im Zuge der Umwandlung kam es zu personellen Veränderungen. Einige Lehrkräfte verlie- ßen die Schule, andere kamen hinzu, um am Aufbau der neuen Schule mitzuwirken. Anknüp- fend an die Erfahrung der ehemaligen Hauptschule gehört es zum Selbstverständnis, auch Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderschwerpunkt aufzunehmen. Dafür schafft die Schule an der Jungfernheide organisatorisch und pädagogisch besondere Rahmen- bedingungen. Dem Kollegium gehören vier Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen an, die je einem Jahrgang zugeordnet sind und dort nicht nur die Lernenden direkt unterstützen, son- dern auch die Lehrkräfte beraten. Schülerinnen und Schüler mit besonders schweren Beein- trächtigungen lernen in Klassen, die mit geringerer Frequenz eingerichtet werden und erhalten auf sie zugeschnittene zusätzliche Lernangebote. Der Integrationsgedanke wird auch für Ju- gendliche ohne Deutschkenntnisse umgesetzt, die für ca. 12 Monate in einer speziellen, alters- gemischten Klasse sprachlich auf das Leistungsniveau ihres Jahrgangs vorbereitet zu werden.

Das Kollegium identifiziert sich stark mit der Schule und arbeitet aktiv am Aufbau adäquater Angebote für die heterogene Schülerschaft. Einige Konzepte sind in Vorbereitung, andere lie- gen bereits schriftlich formuliert vor. In ihrem stetigen Entwicklungsprozess hat die Schule schon eine Profilierung gewonnen, bisher allerdings noch wenig Augenmerk auf die Konsolidie- rung und Reflexion des Erreichten gelegt. Wichtige Verabredungen sind getroffen, werden aber z. T. noch nicht konsequent umgesetzt. Ein Beispiel ist die Schwerpunktsetzung des schulinter- nen Curriculums auf Methodenkompetenzen, die sich nur in wenigen Fachcurricula wiederfin- det.

Auch die Unterrichtsgestaltung selbst steht derzeit allerdings noch nicht im Fokus. Der Unter- richt in der Schule an der Jungfernheide findet in einer freundlichen Lernatmosphäre statt. Die Lehrkräfte wenden sich den Schülerinnen und Schüler intensiv zu, reagieren geduldig bei Fra- gen und unterstützen, wenn Probleme auftauchen. Die Gestaltung des Unterrichts insbesondere im Hinblick auf die heterogene Schülerschaft entspricht allerdings noch nicht den selbst gesetz- ten Zielen. Das Lernniveau orientiert sich meist an dem, was auch leistungsschwächere Schüle- rinnen und Schüler mit Erfolg bewältigen können. Die Zuordnung der Jugendlichen in Gruppen mit unterschiedlichen Leistungsniveaus trägt der Notwendigkeit zur Differenzierung zwar struk- turell in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch Rechnung, doch unterscheiden sich die Anforderungen im Unterricht dieser Kurse insgesamt nicht immer deutlich. Die Ergebnisse der Vergleichsarbeiten VERA 8 werden nicht systematisch zur innerschulischen Diskussion ver- wandt.

Gelegenheiten zur inneren Differenzierung, die durch den Einsatz zweier Lehrkräfte im Unter- richt gegeben sind, werden kaum wahrgenommen. Meist erhalten alle Lernenden identische Aufgaben. So nimmt die zweite Lehrkraft häufiger die Rolle eines Beobachters oder Assistenten ein, ist aber nur in einem geringen Maße selbst aktiv. Effektives Teamteaching fand an den Inspek- tionstagen nicht statt.

Für leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler kommt es gelegentlich zu Leerlaufzeiten, da ihnen wenige Angebote gemacht werden, ihren Arbeitsprozess eigenständig zu vertiefen. Gele- genheiten zur selbstständigen Organisation von Arbeitsprozessen gibt es kaum. Nur vereinzelt gebrauchen Schülerinnen und Schüler Nachschlagewerke im Unterricht oder überprüfen ihre Lösungen selbst.

(3)

Die methodische Gestaltung des Unterrichts konzentriert sich stark auf die Anleitung durch die Lehrkraft und das durch sie organisierte Unterrichtsgespräch. Der Sprechanteil der Schülerinnen und Schüler bleibt damit begrenzt und Gelegenheiten, sich im Klassengespräch über Unter- richtsinhalte und Lösungswege auszutauschen, sind selten. Nur einige Lehrkräfte achten darauf, dass die Schülerinnen und Schüler genügend Gelegenheiten zum Sprechen haben. Andererseits bleiben Möglichkeiten zur Verstärkung der Schüler-Schüler-Interaktion und Kommunikation un- genutzt, da die Lehrkräfte weit häufiger Einzelarbeit als kooperative Organisationsformen ein- setzen. Offene Arbeitsformen wie Brainstorming, Entwerfen oder Untersuchen, Planen sind deutlich seltener als das Üben und Wiederholen. Die Lehrkräfte setzen meist Lehrbücher oder Arbeitsblätter ein, wobei diese wenig differenziert oder im Sinne der Sprachförderung ange- passt sind. Eine gezielte Erweiterung des fachlichen Wortschatzes, Begriffserklärungen oder Hilfen für Formulierungen erhalten die Lernenden kaum. Obwohl das schulische Sprachförder- konzept eine Fülle fundierter Überlegungen und Ideen enthält, wird dies nur in geringem Ma- ße in die Praxis umgesetzt. Die Schülerinnen und Schüler wissen insgesamt immer, was sie tun sollen, auch wenn die Unterrichtsziele nicht explizit thematisiert werden. In den Anfangsphasen des Unterrichts formulieren allerdings nur wenige Lehrerinnen und Lehrer eine motivierende und offene Einführung, um im Sinne der Sprachförderung und Problematisierung zur Ausei- nandersetzung mit dem Stoff anzuregen.

In einem regen Diskussionsprozess hat die Schule jedoch ihre Tätigkeitsfelder festgelegt. Neue Projekte, die den Unterricht ergänzen, sind in das Schulprogramm aufgenommen worden, so z.

B. die Ganztagsschule, das Engagement als „Klimaschule“ durch Aktivitäten wie die Versorgung eines Bienenstocks und regelmäßige Recycling-Aktionen. Die Verantwortlichkeiten für die Um- setzung der zahlreichen Vorhaben werden im Kollegium aufgeteilt. Alle Lehrerinnen und Lehrer arbeiten in Teams, auch die Aufgabe der Klassenführung ist jeweils einem gleichberechtigten Zweierteam übertragen. Darüber hinaus arbeiten die Lehrkräfte mit weiteren pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die auch Förderaufgaben übernehmen, eng zusammen. So erhalten die Lehrerinnen und Lehrer umgehend Rückmeldungen, wenn bei einzelnen Jugendli- chen im Ganztagsbereich Probleme erkennbar sind. Zusätzlich bindet die Schule ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, die „Seniorpartner in School“1, ein.

Der intensive Schulentwicklungsprozess der letzten Jahre wurde auch möglich durch eine Schul- leitung, die zielgerichtet führt und unterstützt. Schulische Schwerpunkte wie Inklusion und Berufsvorbereitung vertritt die Schulleiterin engagiert, sie steht für einen kontinuierlichen Aus- bau der pädagogischen Angebote. Gleichzeitig sorgt sie gegenüber der Öffentlichkeit für um- fassende Information. Die Lehrkräfte wissen, dass ihre Schulleiterin Verbesserungsvorschläge interessiert aufnimmt, dass sie aber auch bei Sorgen und persönlichen Problemen ansprechbar ist. Sie erkennen die klare Orientierung, ihr hohes Engagement und ihre Einbeziehung der ge- samten Schulgemeinschaft ausdrücklich an. Die Schulleiterin formuliert nicht nur Ziele und Per- spektiven, sondern ermutigt ihre Kolleginnen und Kollegen auch, indem sie positive Rückmel- dungen gibt und würdigt, was bereits erreicht wurde. Die Eltern sowie die Schülerinnen und Schüler begegnen ihr vertrauensvoll, fühlen sich ernst genommen und erleben eine zugewand- te und lösungsorientierte Kommunikation. Die Schulleiterin spricht regelmäßig eingehend mit allen Klassenteams über deren Aufgaben und mögliche Verbesserungen, Einzelgespräche mit strukturierten Feedbackmöglichkeiten hat sie noch nicht etabliert. Selbstkritisch reflektiert sie, dass in der Schule einige Entwicklungsvorhaben noch nicht kontinuierlich und verbindlich ge- nug verfolgt werden und dass es einer stärkeren Rückkopplung und Begleitung der Prozesse bedarf. Mit ihrem Stellvertreter und der pädagogischen Koordinatorin kooperiert sie eng und konstruktiv, wöchentlich trifft sich das Schulleitungsteam zur Absprache und gegenseitigen

1 Seniorpartner in School e. V. vermittelt Schulen ältere Menschen, die als Mediatorinnen und Mediatoren bei Konflikten zwischen Schülerinnen und Schülern helfen.

(4)

Information. Darüber hinaus beruft die Schulleiterin monatlich eine Steuergruppe ein und pflegt regelmäßige Kontakte zu Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der freien Träger, die an der Schule tätig sind.

Ein Ergebnis gelungener pädagogisch-organisatorischer Zusammenarbeit in der Schulentwick- lung ist der teilgebundene Ganztag, der Elemente einer Rhythmisierung mit einem Wechsel von Arbeits- und Entspannungsphasen umfasst. „Alle Jahrgänge - ein Ziel“ - unter diesem Motto arbeitet die Schule eng und partnerschaftlich mit dem freien Träger „Zwei Ebenen“ zusammen.

Dienstags und donnerstags findet für die Schülerinnen und Schüler der 7. bis 9. Klassen Ganz- tagsunterricht statt. Jeweils für ein Schulhalbjahr belegen die Jugendlichen einen Kurs, den sie aus einem künstlerischen, naturwissenschaftlichen, sozialen oder sportlichen Angebot wählen können. Die Förderung von Gemeinsamkeit, Teamgeist und sozialen Kompetenzen sind das übergreifende Ziel aller Kurse. Die Teilnahme ist verpflichtend und wird mit einem Zertifikat sowie einem Vermerk auf dem Zeugnis anerkannt. In der einstündigen Mittagsfreizeit können die Jugendlichen außerdem ein offenes Sportangebot ohne regelmäßige Anwesenheitspflicht nutzen. Für die 10. Klassen gibt es mehrere Vorbereitungskurse zum MSA2 sowie als Alternati- ve das Projekt „Starke Hände“, in dem sich die Jugendlichen in einem sozialen Projekt im Kiez engagieren. Schülerinnen und Schüler, die nicht am MSA-Kurs und auch nicht am Projekt

„Starke Hände“ beteiligt sind, nehmen die Angebote des Ganztages wahr.

Darüber hinaus kooperiert die Schule mit dem freien Träger „Sozial- kulturelle Netzwerke casa e.V.“ Dessen Schülerhaus steht den Jugendlichen täglich zur offenen Freizeitgestaltung3 mit Sport-und Spielangeboten, Hausaufgabenhilfe und diversen Projekten zur Verfügung. Im Schul- jahreslauf fest etabliert sind dort außerdem das halbjährlich stattfindende Kickerturnier, ein Antigewaltprojekt für die 7. und 8. Klassen in Kooperation mit der Polizei, an dem auch die Lehrkräfte mitwirken, sowie eine Kiezrallye und ein „Respektprojekt“ für die 7. Klassen. Eltern und Jugendliche schätzen das Ganztagsangebot der Schule an der Jungfernheide sehr und nehmen es gerne an.

Um die Schülerinnen und Schüler bei persönlichen oder sozialen Problemen zu unterstützen, bieten die freien Träger zusätzliche Beratung und Hilfen an. Der Schulsozialarbeiter von „Sozial- kulturelle Netzwerke casa e.V.“ hält offene Sprechstunden für Schülerinnen, Schüler, Eltern und Lehrkräfte ab. Er vermittelt auch Kontakte mit dem Jugendamt und bringt bei gravierenden Problemen alle Beteiligten zu Schulhilfekonferenzen zusammen. Den Schülerinnen und Schülern sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schulsozialarbeit und ihre Angebote bekannt. Sie nehmen außerdem an den Sitzungen der Schülervertretung teil. Mit der Schulleitung gibt einen wöchentlichen jour fixe zur Besprechung aktueller Fälle. In der Schulstation arbeiten eine Sozi- alpädagogin und ein Sozialpädagoge mit denjenigen Schülerinnen und Schülern, die aufgrund ihres Verhaltens zeitweise nicht in ihren Klassen lernen können. Ihnen soll Hilfe bei der Reflexi- on eigenen Lernverhaltens gegeben und neue Motivation aufgebaut werden. Ein jüngst ge- gründetes Projekt der Schulsozialarbeit ist Jugendlichen gewidmet, die aus verschiedenen Gründen verspätet zur Schule kommen. Auch hier geht es zunächst um Verständnis, Ansprache und Motivation. Gelegentlich hospitieren die Schulsozialarbeiter im Unterricht, um sich gemein- sam mit den Lehrkräften über einzelne Jugendliche mit schwierigem Lern- und Sozialverhalten austauschen zu können.

Für Schülerinnen und Schüler, die stärker über praktische Aktivitäten als über den Fachunter- richt zum Lernen motiviert werden können, bietet die Schule den Wahlpflichtunterricht „Praxis-

2 Die Schülerinnen und Schüler sind bis 15:45 Uhr an der Schule. Die Kursangebote sind in den Unterrichtstag eingebettet und finden von der 3. bis zu 6. Stunde statt.

3 Die Schülerinnen und Schüler sind bis 15:45 Uhr an der Schule. Die Kursangebote sind in den Unterrichtstag eingebettet und finden von der 3. bis zur 6. Stunde statt.

(5)

lernen4“ an. Diese Jugendlichen arbeiten an einem Unterrichtstag pro Woche in einem Betrieb.

Ebenso nimmt die Schule die Vorbereitung auf eine Berufsausbildung bzw. eine weitere schuli- sche Laufbahn sehr ernst. Das Kollegium hat ein Programm zur Berufsorientierung und Berufs- wahl sowie für schulische Übergänge erarbeitet, das bereits im 7. Jahrgang mit vielfältigen Angeboten beginnt und kontinuierlich bis zum Abschluss in der 10. Klasse fortgeführt wird.

Neben der Werkstattarbeit im Rahmen des schulischen WAT-Unterrichts5 und der Nutzung des Berufswahlpasses können die Schülerinnen und Schüler des 8. Jahrgangs durch eine Kooperati- on mit „handwerk@school“, einer Initiative der Handwerkerschaft, eine Potenzialanalyse vor- nehmen. Darüber hinaus arbeitet die Schule an der Jungfernheide, organisiert durch den freien Träger „casa e. V.“ mit dem „Berliner Programm vertiefte Berufsorientierung für Schülerinnen und Schüler“ (BvBo)“ zusammen. Der Kooperationspartner „Zwei Ebenen“ führt das Projekt

„Starke Hände“ durch, das vor allem auf eine Stärkung der personalen und sozialen Kompe- tenzen der Schülerinnen und Schüler abzielt. Im 9. Jahrgang besuchen alle Schülerinnen und Schüler die Spandauer Berufsfindungsbörse und das Berufsinformationszentrum, außerdem führen sie ein dreiwöchiges Praktikum in einem Betrieb ihrer Wahl durch. Im 10. Jahrgang erhalten alle Schülerinnen und Schüler am „OSZ-Tag“ eine Laufbahnberatung, eine weitere berufliche Schule bietet diese für Interessierte an. Die Aktivitäten zur Berufsvorbereitung wer- den durch eine kontinuierliche und individuelle Beratung begleitet. Jährlich im November füh- ren die Lehrkräfte mit den Jugendlichen und deren Eltern Bilanz-Ziel-Gespräche. Darüber hinaus werden jeweils im Dezember Informations-Elternabende zum Thema Duales Lernen und Ab- schlüsse veranstaltet.

Insgesamt hat die Schule an der Jungfernheide in wenigen Jahren ein umfangreiches schuli- sches Programm mit einer Vielzahl relevanter pädagogischer und organisatorischer Vorhaben gestaltet. Kollegium und die Schulleitung arbeiten konstruktiv zusammen, es herrscht weithin eine positive Aufbaustimmung, die sich auf die gesamte Schulgemeinschaft auswirkt.

4 Schülerinnen und Schüler nehmen am Praxislernen je nach dem Angebot der Schule und den vorhandenen Plät- zen an mindestens einem und höchstens drei Tagen teil; über den Umfang entscheidet die Klassenkonferenz o- der der Jahrgangsausschuss.

5 Das Fach WAT (Wirtschaft/Arbeit/Technik, früher: Arbeitslehre) soll den Schülerinnen und Schülern einen Einblick in das Berufsleben ermöglichen.

(6)

4. Qualitätsprofil 6

Qualitätsbereich 1: Ergebnisse der Schule Bewertung

A B C D 1.1 Schulleistungsdaten und Schullaufbahn

Qualitätsbereich 2: Unterricht/Lehr- und Lernprozesse Bewertung A B C D 2.1 Schulinternes Curriculum und Abstimmung des Lehr- und Lernangebots

2.2 Unterrichtsgestaltung/Lehrerhandeln im Unterricht Unterrichtsprofil 2.3 Systematische Unterstützung, Förderung und Beratung

Qualitätsbereich 3: Schulkultur Bewertung

A B C D 3.1 Beteiligung der Schülerinnen und Schüler und der Eltern

Qualitätsbereich 4: Schulmanagement Bewertung

A B C D 4.1 Schulleitungshandeln und Schulgemeinschaft

4.2 Schulleitungshandeln und Qualitätsmanagement

Qualitätsbereich 5: Professionalisierung und Personalmanagement Bewertung A B C D 5.1 Personalentwicklung und Personaleinsatz

5.2 Arbeits- und Kommunikationskultur im Kollegium

Qualitätsbereich 6: Ziele und Strategien der Qualitätsentwicklung Bewertung A B C D 6.1 Evaluation schulischer Entwicklungsvorhaben

6.2 Fortschreibung des Schulprogramms

Ergänzende Qualitätsmerkmale Bewertung

A B C D E.1 Förderung der Sprachkompetenz

E.2 Ganztagsangebot E.3 Duales Lernen E.6 Inklusion

6 Das Qualitätsprofil beinhaltet verpflichtende Qualitätsmerkmale (blau unterlegt) und Wahlmodule. Hinter diesem Qualitätsprofil verbergen sich ca. 200 Indikatoren. Die Schule erhält im ausführlichen Bericht eine detaillierte Rückmeldung dieser Ergebnisse im Bewertungsbogen. Nähere Informationen zu den Instrumenten und den Verfah- ren der Berliner Schulinspektion finden Sie in unserem Handbuch im Internet unter

www.berlin.de/sen/bildung/schulqualitaet/schulinspektion

(7)

5. Unterrichtsprofil

Unterrichtsbedingungen Bewertung

A B C D vergleichend

2.2.1 Lehr- und Lernzeit c

2.2.2 Lern- und Arbeitsbedingungen b

2.2.3 Strukturierung und transparente Zielausrichtung c

2.2.4 Kooperation des pädagogischen Personals c

2.2.5 Verhalten im Unterricht c

2.2.6 Pädagogisches Klima im Unterricht b

2.2.7 Leistungs- und Anstrengungsbereitschaft c

Unterrichtsprozess A B C D vergleichend

2.2.8 Förderung von Selbstvertrauen und Selbsteinschätzung c

2.2.9 Fachimmanentes, fachübergreifendes und

fächerverbindendes Lernen c

2.2.10 Methoden- und Medienwahl c

2.2.11 Sprach- und Kommunikationsförderung c

Individualisierung von Lernprozessen

2.2.12 Innere Differenzierung c

2.2.13 Selbstständiges Lernen d

2.2.14 Kooperatives Lernen c

2.2.15 Problemorientiertes Lernen d

Normative Bewertung

A (stark ausgeprägt)

Norm: 80 % und mehr der Bewertungen des Qualitätskriteriums sind positiv

(bei mind. 40 % „++“).

B (eher stark ausgeprägt)

Norm: Zwischen 60 % und 80 % der Bewertungen des Qualitätskriteriums sind positiv.

C (eher schwach ausgeprägt)

Norm: Zwischen 40 % und 60 % der Bewertungen des Qualitätskriteriums sind positiv.

D (schwach ausgeprägt)

Norm: Weniger als 40 % der Bewertungen des Qualitätskriteriums sind positiv.

Vergleichende Bewertung 7

a (vergleichsweise stark)

Der Mittelwert der Schule liegt oberhalb der durch die Standardabweichung vorgegebenen Obergrenze

b (vergleichsweise eher stark)

Der Mittelwert der Schule liegt zwischen dem Berliner Mittelwert und der Obergrenze.

c (vergleichsweise eher schwach)

Der Mittelwert der Schule liegt zwischen dem Berliner Mittelwert und der durch die Standardabweichung vorgegebenen Untergrenze.

d (vergleichsweise schwach)

Der Mittelwert liegt unterhalb der Untergrenze.

7 Die aktuellen Unterrichtsbeobachtungen werden mit dem Mittelwert von ca. 30.000 Unterrichtsbeobachtungen der ersten Inspektionsrunde verglichen und auf der folgenden Seite grafisch dargestellt.

(8)

6. Auswertung der Unterrichtsbesuche

(grafische Darstellung der normativen Bewertung)

0%

20%

40%

60%

80%

100%

2.2.1 2.2.2 2.2.3 2.2.4 2.2.5 2.2.6 2.2.7 2.2.8 2.2.9 2.2.10 2.2.11 2.2.12 2.2.13 2.2.14 2.2.15

++ + - --

D A/

B B

C

D

7. Auswertung der Unterrichtsbesuche

(grafische Darstellung der vergleichenden Bewertung Schule - Berlin)

1,00 1,50 2,00 2,50 3,00 3,50 4,00

2.2.1 2.2.2 2.2.3 2.2.4 2.2.5 2.2.6 2.2.7 2.2.8 2.2.9 2.2.10 2.2.11 2.2.12 2.2.13 2.2.14 2.2.15

Berlin MW Berlin untere Grenze Berlin obere Grenze 05K07 MW

(9)

8. Standortbeschreibung

Die Schule an der Jungfernheide ist im ehemaligen Gebäude der Robert-Reinick-Grundschule und dem ehemaligen Schulbau der Heinrich-Hertz-Schule untergebracht. An diesen Bau wurde an einer Seite ein neues Treppenhaus gebaut, das über den Schuleingang hinweg im ersten Stockwerk durch einen verglasten Übergang mit einem Neubau verbunden ist. Hier stehen die Mensa nebst Küche, Freizeiträume sowie Verwaltungs- und Aufenthaltsräume für das Personal zur Verfügung. Im Eingang informiert ein digitales schwarzes Brett über Vertretungen und Veranstaltungen.

Im Gebäude der ehemaligen Hauptschule befinden sich neben Klassenräumen zwei PC-Räume mit 26 bzw. 16 Arbeitsplätzen. Ein kleiner Lehrerarbeitsraum bietet noch einmal 6 PC- Arbeitsplätze. Außer dem Kunstraum stehen drei Werkstätten zur Verfügung: die Holz-, die Metall- sowie die Textilwerkstatt mit jeweils entsprechender Ausstattung. Ein Freizeitraum wird zum Thema kreatives Gestalten viel vom freien Träger „2 Ebenen“ benutzt. Zwei Räume dienen der Sprachförderung und der Betreuung von Jugendlichen mit Förderbedarf. Die Ausstattung eines kleinen Arbeitsraumes mit 15 Rechnern wurde teilweise vom Förderverein finanziert. Die Toiletten in diesem Haus sind für Rollstuhlfahrer geeignet, die einzelnen Stockwerke können mit einem Fahrstuhl erreicht werden. Die anderen Gebäude der Schule an der Jungfernheide sind nicht barrierefrei. Ein wichtiger Arbeitsraum in diesem Schulteil ist der Beratungsraum des Schulsozialarbeiters. Die Flure des Gebäudes B sowie der Bereich vor dem Verwaltungstrakt sind mit bunten Metallbänken versehen.

Hinter dem Gebäude am Rande des Schulhofs entsteht ein grünes Klassenzimmer, das Schüle- rinnen und Schüler sowie das Grünflächenamt hergerichtet haben. Zwischen den beiden bisher erwähnten Häusern und dem ehemaligen Grundschulgebäude erstreckt sich als Querriegel auf dem Schulhof ein Containerbau, in dem zurzeit die Schulstation, eine 10. Klasse sowie zwei Gruppenräume untergebracht sind. Vor dem früheren Grundschulgebäude erhebt sich ein teil- weise begrünter Erdhügel, von dem eine Kinderrutsche auf den Hof führt. Das Schulhaus be- steht aus einem langen Hauptteil, dem sich jeweils an den Enden zwei Seitenflügel anschlie- ßen. Auch hier gibt es einen PC-Raum mit 26 Arbeitsplätzen und ein Lehrerzimmer. Im Seiten- flügel sind eine Bücherei bzw. ein Lagerraum sowie die Sprachförderklasse untergebracht. Der naturwissenschaftliche Schwerpunkt der Schule an der Jungfernheide wird anhand der Fach- räume deutlich. Fünf Biologie-, Chemie- und Physikräume stehen mit zusätzlichen Sammlungs- und Vorbereitungsräumen zur Verfügung. Die Schule plant einen weiteren Raum, der momen- tan für die Leseförderung genutzt wird, ebenfalls in einen naturwissenschaftlichen Fachraum umzubauen.

Ein Großteil des ehemaligen Grundschulgebäudes ist eingerüstet, um das Dach zu erneuern. In den Eingangsbereichen und einigen Zimmern im Seitenflügel herrscht ein modrig-stechender Geruch. Hinter dem Gebäude haben Lehrkräfte einen Bauwagen aufgestellt, in dem Werkzeuge und Materialien für die Bienenzucht lagern. Einem der Seitenflügel angeschlossen erstreckt sich die Sporthalle der Schule. Da eine zweite kleine Halle am Schulstandort wegen Schimmelbefalls geschlossen wurde und die Sportanlage am Rohrdamm nicht immer aufgesucht werden kann, unterrichten die Lehrkräfte manchmal zwei Klassen gleichzeitig. Aufgrund nicht vorhandener Geräuschdämmung ist die entstehende Belastung für die Unterrichtenden enorm. Während der Inspektion waren Handwerker hier mit Schweißarbeiten beschäftigt.

Die Nordseite des Schulgrundstücks grenzt an den Bahndamm einer inzwischen stillgelegten Teilstrecke der S-Bahn. Er ist mit hohen Bäumen bewachsen, die die Klassenzimmer der Schul- gebäude stark verschatten. Der Schulhof befindet sich in einem schlechten Zustand. Uneben- heiten und herausragende Schächte bilden eine Unfallgefahr.

Die Sanitäranlagen wurden in den vergangenen Jahren erneuert. Schulleitung sowie Lehrkräfte achten darauf, dass sie pfleglich behandelt und sauber gehalten werden.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Brève description de la recherche: Lauréate en 2021 du Prix suisse de la recherche en éducation, la présente étude FNS: 176381 est consacrée aux impacts de la présence, dans

Nach wie vor widmet sich die Schule der Integration von Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf.. Außer den beiden Schulleiterstellen sind keine

Eine Schulsozialarbeiterin unterstützt Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte in besonderen Prob- lem- und Konfliktsituationen, ist aber auch regelmäßig im Unterricht tätig.. Sie

Beispielsweise versammeln sich alle Klassen am Ende einer Hofpause an einem für ihre Klasse vorgesehenen Anstellpunkt und werden von ihrer Lehrkraft in den

Bei einzelnen Lehrkräften lässt sich beobachten, dass sie die Motivation der Schülerinnen und Schüler aufgreifen und im Unterricht Raum für selbstständiges Vorgehen,

Die Schule engagiert sich seit Jahren sehr erfolgreich für die Integration von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund.. Hierfür erhält sie

Grundlage für die Spendenbereitschaft sind der hohe Bekanntheitsgrad der Schule, die Qualität der Veranstaltungen sowie das außerordentliche Engagement der